FC Bayern – News: João Palhinha liefert wie bestellt – ist mit ihm alles besser?
Wo ist Presse, wo ist Rummel, wo wird immer diskutiert? Beim Stern des Südens natürlich. In unserem Round-Up-Format wollen wir euch jeden Morgen um 6 Uhr* über das Wichtigste zum FC Bayern München informieren – und geben dem Ganzen mit unserer eigenen Art einen individuellen Touch.
- 4:0 gegen Stuttgart: Unsere Analyse
- FC Bayern: Wirtz könnte eine Taktikrevolution herbeiführen
- Zur neuen Podcastfolge
Das Thema des Tages: João Palhinha grätscht sich in den Fokus – ist er die überfällige Lösung?
Nur fünf Minuten waren gespielt, als sich die Anlage des Bayern-Spiels gegen den VfB Stuttgart komplett veränderte. Aleksandar Pavlović hatte sich an der Schulter verletzt, João Palhinha kam kurz darauf für ihn. In den restlichen 85 Minuten sorgten die Bayern für einen deutlichen 4:0-Sieg.
Der VfB Stuttgart hatte nur vier Abschlüsse, keine Großchance und kam lediglich auf 0,4 Expected Goals (via SofaScore). Erstmals seit dem 5:0 gegen Werder Bremen spielt der FC Bayern zu Null. Der Palhinha-Effekt? Es ist absehbar, dass einige Analysen in diese Richtungen tendieren werden.
Was stimmt: Palhinha grätschte einige Bälle in für ihn typischer Manier ab und zeigte, wofür er geholt wurde. Seine Antizipation gegen den Ball und seine Zweikampfstärke ragen heraus. Sechs von neun Duellen am Boden konnte er gewinnen.
KEINEN ARTIKEL MEHR VERPASSEN – JETZT UNSEREN WHATSAPP-KANAL ABONNIEREN!
Wie ergebnisabhängig diese Analyse ist, zeigte aber der Spielverlauf im zweiten Durchgang. Plötzlich tauchte Josha Vagnoman im Rückraum des Strafraums freistehend auf und hatte einen Abschluss auf dem Fuß, der in den vergangenen Wochen wohl reingegangen wäre. Eine Situation, für die vor allem Kimmich in der Vergangenheit häufig kritisiert wurde, weil der Raum vor der Abwehr nicht entsprechend verteidigt wurde.
Spielverlauf auf der Seite des FCB
Es geht sicher nicht darum, Palhinha dafür verantwortlich zu machen. Nur wenn dieser Ball reingeht, ist die Situation auch in der Öffentlichkeit wohl eine andere. Stattdessen sorgte Harry Kane mit einem Sonntagsschuss für den Brustlöser. Von da an lief es und von da an wurde die öffentliche Meinung bestimmt. Das ist es, wie Fußball läuft.
Nur das ist es eben nicht, wie Analyse läuft. Defensivtaktisch habe man nichts verändert und es bereits in Frankfurt gut gemacht, sagte Thomas Müller richtigerweise bei Sky und sprach über das offensichtlichere Problem: „Wir waren vorne etwas unpräzise.“ Im Moment dauert es zu lange, bis die guten Chancen entweder ausgespielt oder genutzt werden.
Doch das ist ein anderes Thema. Zurück zu Palhinha, der ja beinahe sein Startelfdebüt absolvierte, so früh kam er auf den Platz. Dafür löste er seine Aufgabe gut. Denn es war gewiss kein typisches Palhinha-Spiel. Der Gegner presste hoch, druckvoll und kam selten bis gar nicht über Konter, sondern über hohe Ballgewinne.
Palhinha machte keine Fehler, spielte solide und ließ sich den Ball nicht abnehmen. Damit zeigte er eine grundsätzliche Pressingresistenz, die auf diesem Niveau wichtig ist. Gleichzeitig drehte er eben selten auf, sorgte selten für Vertikalität und Tempo. Das entschleunigte das Spiel nach vorn im Vergleich zu vergangenen Partien.
Palhinha und Kimmich deuten an, dass sie funktionieren können
Dafür wurde Palhinha aber auch nicht geholt. Gut für die Bayern war, dass Kimmich mit der dann wachsenden Verantwortung im Spielaufbau eine sehr starke Leistung auf den Platz brachte. So ergänzten sich beide und deuteten an, dass sie den Ausfall von Pavlović gemeinsam kompensieren können.
Klar ist aber auch, dass sich die Spielanlage der Bayern verändern wird. Für Gegner wird es jetzt womöglich etwas einfacher, die Spielstärke im Zentrum einzuschränken. Pavlović war „vielleicht unser bester Spieler“, sagte Vincent Kompany über das Top-Talent. Seine Verletzung offenbart, warum die Diskussionen um Palhinha von Beginn an unnötig waren.
Jetzt ist die Chance für den Portugiesen da. Sie wäre auch ohne Verletzung früher oder später gekommen. Und es muss der Anspruch des FC Bayern sein, eine solche Qualität auf der Bank zu haben. Palhinha ist alles andere als ein Eins-zu-Eins-Ersatz für Pavlović, aber gegen Stuttgart war zu erkennen, dass es auch mit ihm ohne großen Niveauverlust geht – dann eben im Spielaufbau etwas verändert.
Kimmich übernahm die zentrale Rolle von Pavlović, Palhinha schob weiter nach vorn und die Bayern behielten zumindest die Kontrolle. Durch den Spielverlauf im zweiten Durchgang blieb das eine oder andere Problem in der Vorwärtsbewegung unbemerkt. Dank der vergebenen Chance von Vagnoman ist der öffentliche Spin ein anderer. Bleibt abzuwarten, wie es sich spielerisch weiterentwickelt.
*Eigenwerbung
Head of Impressum bei Miasanrot
Miasanrot ist ein Projekt, das ich neben meinem Beruf als Sportjournalist stemme. Mein ambitioniertes Ziel ist es, euch Formate wie dieses und Analysen rund um den FC Bayern jeden Tag zu liefern. Um das umsetzen zu können, muss ich aber meine Arbeit für andere Medien reduzieren – was wiederum weniger Einnahmen bedeutet. Es liegt entsprechend in eurer Hand, wie regelmäßig dieses Format und andere tiefergehende Analysen sowie der Podcast erscheinen können.
Es wird Tage geben, an denen das Round-up aussetzen muss und es auch keinen anderen Content gibt. Je mehr Einnahmen Miasanrot aber hat, desto unwahrscheinlicher sind diese Unregelmäßigkeiten. Wir wollen die Berichterstattung bewusst anders angehen. Weg von Tempo, Boulevard und Wechselhaftigkeit – hin zu Qualität und Kontinuität. Dafür brauchen wir euch. Alle Informationen dazu, wie ihr uns unterstützen könnt und warum ihr das tun solltet, findet ihr hier.
FC Bayern – News: Aleksandar Pavlović fällt wohl länger aus
Aleksandar Pavlović hat sich gegen den VfB Stuttgart das Schlüsselbein gebrochen. Das teilte der Rekordmeister nach dem 4:0-Sieg mit.
Pavlović wurde bei einem Sprung unterlaufen und fiel unglücklich auf die Schulter. Nach kurzer Behandlungszeit war klar, dass es nicht weiterging. Für ihn kam Palhinha.
FC Bayern – Gerücht: Jan-Christian Dreesen vor dem Aus
Beim FC Bayern ist ein Machtkampf ausgebrochen. Ein Bericht des Manager Magazins erhebt schwere Vorwürfe gegen Jan-Christian Dreesen. Mehrere Mitglieder des Kontrollgremiums sind demnach unzufrieden mit der Arbeit des 57-Jährigen. Außerdem wird darin ein angeblicher Konflikt des aktuellen CEO mit einer ehemaligen Mitarbeiterin publik gemacht. Dreesen soll diese mit einer Zeitung beschmissen haben.
Allerdings ist dieser vermeintliche Vorfall bereits drei Jahre her. Bereits vor einigen Tagen berichtete Sky von einer gespaltenen internen Meinung über Dreesen. Miasanrot kann diese Uneinigkeit beim FC Bayern bestätigen. Verschiedene Berichte deuten darauf hin, dass Dreesen gern weitermachen würde. Das würde auch erklären, warum nun Vorfälle durchgestochen werden, die bereits weit in der Vergangenheit liegen.
Die aktuellen Bedenken rund um die Person Dreesen haben damit allerdings wenig bis nichts zu tun, gehören aber auch nicht in die Öffentlichkeit. Am 11. November soll es in einer Aufsichtsratssitzung eine Entscheidung geben. Vieles deutet darauf hin, dass Dreesens Zeit als Vorstandsvorsitzender des FC Bayern bald endet.
FC Bayern – Gerücht: Manuel Neuer denkt wohl nicht an Abschied
Manuel Neuer will wohl im kommenden Sommer noch nicht zurücktreten. Laut einem Bericht der SZ ist es auch der Plan des FC Bayern, mit ihm in die Saison 2025/26 zu gehen. Dennoch schaue man auch kritisch auf die sportlichen Leistungen des ehemaligen Welttorhüters.
Im Idealfall soll Alexander Nübel den 38-Jährigen aber im Sommer 2026 beerben, wenn seine Leihe beim VfB Stuttgart endet. Mit Neuer werde man im Winter über den im kommenden Jahr auslaufenden Vertrag sprechen. Wenn er fit bleibe, werde sein Vertrag höchstwahrscheinlich verlängert. Auch der Torhütermarkt soll demnach aber weiter beobachtet werden.
Jonas Urbig, Gregor Kobel, Bart Verbruggen und Mike Maignan werden von der Zeitung als Alternative genannt, sollte sich der Plan aus irgendeinem Grund ändern. Maignan sei der Favorit, wenn man sich für eine große Ausgabe entscheide.
Schnelle News im Überblick
- Joshua Kimmich absolvierte gegen Stuttgart sein 400. Pflichtspiel für die Bayern.
- Die Frauen des FC Bayern spielen am Abend in Leverkusen. Weil Eintracht Frankfurt daheim gegen Werder Bremen überraschend verlor, haben die Münchnerinnen die Chance, die Tabellenführung zurückzuerobern. Die Partie läuft bei DAZN und Magenta Sport kostenpflichtig sowie bei Sport1 kostenfrei.
- Der Hattrick von Harry Kane ist der erste lupenreine beim FC Bayern seit dem von Robert Lewandowski gegen Wolfsburg im Jahr 2015.
Hier weiterlesen