FC Bayern München vs. VfL Wolfsburg: Rückblick auf besondere Duelle
Die Wolfsburger, ihres Zeichens Meister der Saison 2008/09, wollen wieder in der oberen Tabellenregion landen, während für den Deutschen Rekordmeister aus München nur der Titel zählt. Miasanrot mit einem Rückblick über vergangene Partien, die aus verschiedenen Gründen in Erinnerung blieben.
Um 15:30 Uhr rollt der Ball wieder. Gegen den VfL Wolfsburg gilt es den ersten Schritt zu gehen auf dem Weg zurück an die Spitze. Noch eine titellose Saison, da sind sich alle an der Säbener Straße einig, will keiner in München. Mit einem neuen Trainer, neuem System und neuen Spielern startet der FC Bayern in eine Saison voller Frage- und auch Ausrufezeichen. Eine Saison, die auf ihre eigene Art und Weise zu unterhalten weiß, genauso wie ihre Vorgänger.
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Zeit, für einen Blick in die Vergangenheit. In wettbewerbsübergreifenden 60 Spielen gingen die Bayern insgesamt 48-mal als Sieger vom Platz, erzielten dabei 157 Tore (im Schnitt 2,6 pro Spiel). Gleichzeitig standen die Münchner defensiv durchaus solide, kassierten nur 52 Gegentore (durchschnittlich 0,86 pro Spiel). Während manche Partien in Vergessenheit geraten sind, erinnern wir uns heute noch gerne an den ein oder anderen geschichtsträchtigen Moment.
2008/09, 26. Spieltag: Wolfsburg führt den FC Bayern vor
Schon vor Beginn der Partie merkte man, dass etwas in der Luft liegt. Der VfL Wolfsburg hatte ein starkes Momentum und gewann Partie für Partie, sehr zur Freude von Trainer Felix Magath. Die Mannschaft des FC Bayern, trainiert von Jürgen Klinsmann, erlaubte sich hingegen immer wieder Schwächephasen, was sich in schwankenden Tabellenplatzierungen niederschlug.
Die Partie bot einen hohen Unterhaltungswert für den neutralen Fan. Intensiv ging es Hin und Her, Zweikämpfe wurden mit aller erlaubten Härte geführt und ans Nachlassen dachte keiner der Akteure auf dem Feld. Beide Teams schenkten sich nichts, weshalb das ersten Tor folglich durch eine Standardsituation fiel. Christian Gentner erzielte für die Wolfsburger das 1:0 in der 44. Minute nach einer Ecke. Beeindruckt zeigten sich die Münchner nicht, ganz im Gegenteil. Nicht einmal eine Minute später erzielte Luca Toni den Ausgleich.
In der 63. Minute übernahm der VfL Wolfsburg vor heimischer Kulisse die Führung und gab sie dann auch nichtmehr her. Edin Džeko netzte innerhalb von 129 einen Doppelpack zum zwischenzeitlichen 3:1. Fortan konzentrierten sich die Wolfsburger auf das Kontern und spielten den FC Bayern eiskalt aus. Gentner, der einen sehr guten Tag erwischte, fand den im Strafraum wartenden Grafite, der den Münchner Verteidiger Breno stehen ließ und eiskalt verwandelte.
Das Tor zum 4:1 war gleichzeitig sein 19. Saisontreffer, was ihm die Führung in der Torjägerliste sicherte. Doch vorbei war die Partie noch lange nicht. Mutlose Münchner gaben sich zu diesem Zeitpunkt zumindest mental geschlagen und sahen nur noch zu, wie der Brasilianer Grafite erneut die Abwehr samt Torhüter ausstanzet und mit der Hacke den Ball über die Linie schob. 5:1 lautete der Endstand.
So manch ein Bayern-Fan fragte sich sicherlich, ob er sich im TV-Programm geirrt hatte, schließlich zeigte die Sportschau einen Zusammenschnitt, der in einer Pannenshow besser aufgehoben gewesen wäre. Doch es war die Realität. Durch ihren Sieg sicherten die Wolfsburger sich zum ersten Mal in der Saison die Tabellenführung und gaben diese anschließend auch nicht mehr her. Dieser Erfolg war gleichbedeutend mit der ersten deutschen Meisterschaft der Vereinsgeschichte, die bis zum heutigen Zeitpunkt auch die letzte ist.
2009/10, 4. Spieltag: Robben und Ribéry verzücken den FC Bayern
Ohne Münchner-Fanbrille betrachtet handelte es sich bei dieser Partie um ein Bundesligaspiel wie jedes andere. Eine gewisse Brisanz steckte zwar dahinter, kamen die Wolfsburger doch als amtierender deutscher Meister in die Allianz Arena. Das Spiel dauerte dennoch nur 90 Minuten und keine Mannschaft verfügte über einen zwölften Bonusspieler auf dem Feld. Wobei dies ein Vorschlag wäre, der die Super-League-Funktionäre sicherlich interessieren könnte. Gleichzeitig wurde dieser vierte Spieltag zu einem Startschuss für eine Ära, die das Flügelspiel des FC Bayern über viele Jahre hinweg prägen sollte.
Die in rot gekleideten Münchner starteten gut ins Spiel. Cheftrainer Luis van Gaal stellte eine Startelf zusammen, die dominant agierte: Hans-Jörg Butt hütete das Tor, vor ihm agierte das Innenverteidigerduo bestehend aus Holger Badstuber und Daniel van Buyten. Bastian Schweinsteiger wirbelte im Mittelfeld, hatte vor sich eine spielfreudige Offensive bestehend aus Mario Gomez, Thomas Müller und Ivica Olic.
Von Beginn an hatte der FC Bayern viel Ballbesitz und war auf das Spiel nach vorne fokussiert, weshalb die Wolfsburger tief standen und ihren Fokus auf die Abwehrarbeit legten. Zum Teil entstand der Eindruck, als seien die Wolfsburger-Spieler eingeschüchtert von ihrem Gegner. Somit ist es auch symptomatisch für die Partie, dass das 1:0 für den FC Bayern aus einer schlecht geklärten Aktion entstand. Eine heranrauschende Ecke wurde nur halbherzig geklärt, flog Hamit Altintop vor die Füße. Sein Schuss prallte zwar ab, doch Mario Gomez stand goldrichtig und staubte ab.
Die Einwechslung von Arjen Robben zur zweiten Halbzeit war gleichbedeutend mit seinem Debüt. Für 25 Millionen Euro wechselte der Niederländer aus der spanischen Hauptstadt Madrid an die Isar. Sein neuer Partner, Franck Ribéry wurde in der 63. Minute eingewechselt. Es dauerte nicht lang, bis die beiden sich ein erstes mal fanden. In der 68. Minute, nur 300 Sekunden nach seiner Einwechslung, schickte Ribéry Robben auf die Reise, der im Strafraum sofort den Abschluss suchte und das Tor zum 2:0 erzielte. Auch in der 80. Minute ließen sie ihre Partnerschaft aufblitzen, als beide einen schnellen Konter spielten, der die passiven Wolfsburger völlig überrollte. Robben tanzte Barzagli, den Pechvogel des Tages aus, und markierte den 3:0 Endstand.
Es handelt sich sozusagen um die Geburtsstunde von dem Duo „Robbery“. Egoismus wurde ihnen lange nachgesagt. Ihre Differenzen konnten sie nicht immer beiseite legen, manchmal ignorierten sich die beiden sogar und fetzten sich auf dem Platz. Doch schlussendlich fanden sie immer wieder zusammen, gaben alles für den FC Bayern und pflegen noch heute eine enge Freundschaft.
2014/15, 18. Spieltag: Abwehrdebakel der Bayern
„So ist Fußball. Manchmal gewinnt der Bessere!“, gab Lukas Podolski zum besten nach dem verlorenen WM-Halbfinale gegen Italien im Jahr 2006. Diese Fußballweisheit kann auch auf die Partie im Januar angewandt werden, als der VfL Wolfsburg den FC Bayern mit 4:1 besiegte. Die Wolfsburger spielten fast wie beflügelt, nachdem sie vor Anpfiff ihrem Mannschaftskollegen Junior Malanda gedachten, der in einem tragischen Autounfall sein Leben viel zu früh verlor. Was folgte war ein Fußballfest der Wölfe, so wie Malanda es sich sicherlich gewünscht hätte.
Der Tabellenführer aus München wurde komplett überrollt von angriffslustigen Wolfsburgern und kassierte in diesen 90 Minuten so viele Gegentore, wie in der gesamten Hinrunde. Schon in der 4. Minute zappelte der Ball das erste mal im Netz, als der Belgier Kevin De Bruyne, der überragende Mann an diesem Tag, ablegte auf Bas Dost, der sicher verwandelte und Manuel Neuer das Nachsehen ließ. Auch das 2:0 kurz vor der Pause erzielte der Niederländer.
Trotz Umstellungen in der Halbzeit stand die Abwehr der Bayern nicht stabil und stellte sich immer wieder selbst ein Bein. Die Wolfsburger bestraften dies gnadenlos, als De Bruyne sich von seinen Gegenspielern lösen konnte und in der 53. Minute unbedrängt das 3:0 erzielte. Zwei Minuten später reagierten die Münchner, Juan Bernat erzielte den Anschlusstreffer zum zwischenzeitlichen 3:1. Doch klare Ideen fehlten weiterhin im Spielverlauf und das kurze Momentum verpuffte.
Kevin De Bruyne war es der den Schlusspunkt setzte, nachdem er mit feiner Fußarbeit sich vorbei an Dante manövrierte und vor Manuel Neuer eiskalt blieb. 4:1 lautete das Endergebnis. Eine verdiente Niederlage, für die die Akteure des FC Bayern zurecht kritisiert wurden.
Letztendlich verkam die Partie zu einem Schönheitsfehler einer Saison, in der die Münchner nur 18 Gegentore kassierten. Mit 79 Punkten war die Meisterschaft zu keiner Zeit gefährdet, zu groß war der Qualitätsunterschied. Auf Platz 2 landete der VfL Wolfsburg mit 69 Punkten, die in der darauffolgenden Saison jedoch wieder abrutschten und ein Negativ-Trend sich in Gang setzte, der einige Jahre anhielt und schwankende Resultate mit sich brachte.
2015/16, 6. Spieltag: Die Lewandowski-Show
Manche Dinge muss man gesehen haben, um sie zu glauben. Diese Aussage würde Pep Guardiola sicherlich so unterschreiben. Im maßgeschneiderten grauen Anzug stand Pep Guardiola an diesem Septembertag an der Seitenlinie. Er blickt fassungslos in die Ferne und sein Mund ist leicht geöffnet, als er seine Hände über den Kopf zusammenschlägt. Fairerweise handelt es sich hierbei um eine Beschreibung, die auf den ersten Blick negativ klingt. Doch sie gibt wieder, was Guardiola in diesem Moment fühlte: pures Erstaunen.
Aber zurück zum Anfang. Der VfL Wolfsburg erwischte den besseren Start und ging mit einer verdienten 1:0 Führung in die Kabine. In den vorangegangenen 45 Minuten kamen die Münchner nicht über ein paar Halbchancen hinaus, denn es fehlte die letzte Durchschlagskraft vor dem Tor. Wohlgemerkt ein seltenes Problem des FC Bayern. Somit waren die Wolfsburger rundum zufrieden mit ihrer Führung und fokussierten sich auf nadelstichartige Konterangriffe.
Die in weiß gekleideten Wolfsburger hatten in der 39. Minute sogar die Chance ihren Vorsprung auf 2:0 auszubauen, als Manuel Neuer sein Tor verließ, doch Joshua Guilavogui scheiterte am Pfosten. Eine Tatsache, die Guardiola nicht freuen konnte. Stattdessen zog der Spanier seine Konsequenzen und brachte nach der Halbzeit Javier Martínez und Robert Lewandowski. Letzterer benötigte nur 8:59 Minuten, um die Wolfsburger nach allen Regeln der Kunst an die Wand zu spielen.
51. Minute: Nach einem schnell vorgetragenen Angriff von Arturo Vidal und Thomas Müller, stand Lewanwoski da, wo ein Stürmer eben stehen muss, und schob dem Ball zum 1:1 über die Linie.
52. Minute: Aus 20 Metern Entfernung donnerte der Pole den Ball ins Netz. 2:1, Spiel gedreht.
55. Minute: Mario Götze bewies sein gutes Auge und fand im Strafraum den heuanrauschenden Lewandowski. Dieser scheiterte erst am Pfosten und dann am Wolfsburger Torhüter Diego Bengalio, doch alle guten Dinge sind bekanntlich drei. Innerhalb von 3:19 Minuten erzielte Lewandowski den schnellsten Hattrick der Bundesligageschichte. Doch satt war der Stürmer noch lange nicht.
57. Minute: Eine punktgenaue Flanke von Douglas Costa fand Lewandowski, der am Elfmeterpunkt wartete und den Ball souverän zum 4:1 verwandelte.
60. Minute: Erneut fand eine Flanke den Stürmer, dieses Mal kam die Hereingebe jedoch von Götze. Lewandowski setzte akrobatisch an zum Seitfallzieher und drosch den Ball in die Maschen. 5:1. Ekstase.
2016/17, 31. Spieltag: Vorzeitig Meister!
Drei Punkte benötigte der FC Bayern, um frühzeitig die fünfte Meisterschaft in Folge einzutüten. Dementsprechend startete die Mannschaft von Carlo Ancelotti motiviert ins Spiel. Von Beginn an dominierten die Bayern das Spielgeschehen, taten sich zu Beginn aber schwer gegen die Hausherren.
In der 19. Minute kam viel Schwung in die Partie, als David Alaba sich ein Herz fasste und einen Freistoß aus 25 Metern souverän ins rechte Eck verwandelte. Koen Casteels, der Torhüter der Wolfsburger, streckte sich zwar in einer beachtlichen Flugkurve, doch den Ball erreichte er nicht mehr. Die darauffolgenden Minuten wurden zu einem munteren Schlagabtausch, in dem der spielfreudig agierende FC Bayern immer wieder die Oberhand gewann.
Robert Lewandowski erwischte einen ausgesprochen guten Tag gegen seinen vermeintlichen Lieblingsgegner der Liga und traf in der 36. und 45. Minute. Die Meisterschaft war zu diesem Zeitpunkt so gut wie entschieden, die Wolfsburger schienen in ihrem Willen gebrochen. Somit überrascht es nicht, dass Arjen Robben, Thomas Müller und Joshua Kimmich sich in der zweiten Hälfte in die Torschützenliste eintrugen. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Gastgeber nach einem taktischen Foul von Luiz Gustavo in Unterzahl spielten. Somit konnten die Münchner problemlos ihre Überlegenheit ausspielen.
Nach dem 6:0 Sieg war der Zeitpunkt zum jubeln gekommen. Die Mannschaft feierte ausgelassen vor der Gästekurve mit den mitgereisten Fans, trugen passende Motto-Shirts über ihren verschwitzen Trikots.
2017/18, 6. Spieltag: Früher Ausrutscher
Drei Unentschieden waren nach Abschluss der Saison in der Bilanz der Bayern zu finden. Eines dieser Unentschieden war gegen den VfL Wolfsburg, deren Spieler sich trotz aller Widerstände nicht unterkriegen ließen. Schon weit vor der Partie galten die Wolfsburger als klare Außenseiter. Diese Annahme wurde bestätigt, als der FC Bayern mit einer 2:0 Führung in die Halbzeitpause ging. Doch das Resultat spiegelte nicht wirklich den Spielverlauf, denn die Wolfsburger verteidigten kompakt und machten es den Münchnern somit schwer Räume zu finden. Die Tore entstanden durch einen Elfmeter und einen Schuss von Robben, der von Rafinha unhaltbar abgefälscht wurde.
Die Wolfsburger Mannschaft spürte, dass an diesem Tag mehr für sie drin war und ließen sich in ihrer Herangehensweise nicht beirren. Und die Gäste bekamen ihre Chancen. Besser gesagt nutzten sie Patzer, die ganz und gar nicht dem Selbstverständnis der Bayern entsprachen. Maximilian Arnold verwandelte einen direkten Freistoß, da Sven Ulreich nur halbherzig versuchte den Ball zu klären. In der 83 Minute profitierte Daniel Didavi von einer weiteren Unachtsamkeit der Abwehr und verwandelte eine Flanke. Ausgleich.
Carlo Ancelotti war an der Münchner Seitenlinie ebenso ratlos wie seine Mannschaft, die nicht gut eingestellt auf taktisch disziplinierte und geduldige Gegner schien. Fortan versuchten die Spieler des FC Bayern alles das Spiel zu drehen. Mats Hummels kam in der dritten Minute der Nachspielzeit zur wohl besten Chance in der gesamten Partie, als er nach einer Ecke zum Kopfball aufstieg. Doch das Aufbäumen kam zu spät. Der Schiedsrichter pfiff ab und der VfL Wolfsburg zelebrierte den ersten Punktgewinn seit 2001 auf Münchner Boden.
Die Wolfsburger konnten jedoch im Verlauf der Saison ihre starke Leistung nicht bestätigen, gewannen nur 6 Partien und fanden sich mit 33 Punkten auf Rang 16 wieder. In der anschließenden Relegation gewannen die Wölfe gegen den Zweitligisten Eintracht Braunschweig.
2019/20, 34. Spieltag: Wie im Rausch
Die Saison 2019/20 hatte einige Momente, an die die Fans des FC Bayern sich gerne zurückerinnern. Vor allem in der Champions League zeigte der FC Bayern ein angriffslustiges Gesicht, besiegte unter anderem den chancenlosen FC Barcelona mit 8:2 und erklomm anschließend die Spitze des europäischen Fußballs durch ein 1:0 gegen Paris Saint Germain.
Doch die Saison war vor allem gekennzeichnet von der Corona Pandemie, die eine Zeit lang die ganze Welt zum Stillstand brachte. Auch die Bundesliga pausierte ihren Spielbetrieb. Nur der Gedanke an ein Mannschaftstraining war in weite Ferne gerückt, stattdessen hielten sich die Spieler zuhause mit individuellen Trainingsprogrammen fit.
Nach einer über zweimonatiger Unterbrechung wurde die Entscheidung getroffen, den Spielbetrieb in Deutschland wieder aufzunehmen, jedoch unter strikten Auflagen und ohne Fans im Stadion. Die Bilder der leeren Ränge brannten sich ein ins Gedächtnis und dienen als Erinnerung, dass Erfolge nur halb so schön sind, wenn sie nicht mit den Fans zelebriert werden können.
So auch der 4:0 Erfolg gegen den VfL Wolfsburg. Der FC Bayern, trainiert von Hansi Flick, spielte sich in einen Rausch und dominierte den Gegner nach belieben. Früh in der Partie sorgte Kingsley Coman durch einen flachen Schuss ins linke Eck für die Führung. Immer wieder probierten die Münchner das Bollwerk der Wolfsburger zu brechen, scheiterten aber an der eigenen Chancenverwertung. Ebenso erging es dem VfL Wolfsburg, dessen Akteure durch schläfrige Aktionen der Münchner Hintermannschaft zu gefährlichen Aktionen kamen.
Dies sollte jedoch nicht lange anhalten, denn Michaël Cuisance nahm sich ein Herz und zog ab aus 22 Metern: 2:0. Später in der Partie verwandelte Robert Lewandowski sicher einen Foul-Elfmeter (erzielte dabei seinen Saisontreffer 34), während Thomas Müller mit seinem Tor zum 4:0 für den Schlusstand sorgte. Dieser vierte Treffer war gleichzeitig das 100. Ligator des FC Bayern. Die Saison beendete man mit 82 Punkten, 13 Punkte Vorsprung auf die zweitplatzierten Dortmunder.
2023/24, 33. Spieltag: Das letzte Aufeinandertreffen
Die Partie stand ganz im Zeichen von Thomas Tuchel. Paradox, erwähnte der scheidende Bayern-Trainer doch nach Abpfiff auf der abschließenden Pressekonferenz, dass er nicht gerne im Mittelpunkt stehe. Stattdessen versuchte er den Fokus auf die Mannschaft zu lenken, die nach dem 2:0 Erfolg im letzten Heimspiel der Saison vor der Südkurve einen kleinen Saisonabschluss feierte.
Vor Anpfiff wurden Bouna Sarr und Eric Maxim Choupo-Moting verabschiedet, zu einem letzten Einsatz im Bayern-Trikot kamen die beiden Akteure jedoch nicht. Sarr laborierte immer noch mit den Folgen eines Kreuzbandrisses, während Choupo-Moting krankheitsbedingt fehlte. Einer, der das Trikot an diesem Nachmittag trug, war Manuel Neuer. Der 11-malige deutsche Meister absolvierte sein 500 Bundesliga-Spiel. Eine bemerkenswerte Zahl, die jedoch den turbulenten Umständen geschuldet nur zur Randnotiz wurde.
Schon nach vier Minuten traf Lovro Zvonarek sehenswert zur 1:0 Führung für die Hausherren. Zwar half der Innenpfosten beim Jubiläumstreffer, dies bremste jedoch nicht Zvonareks Jubel. Wolfsburg wirkte im weiteren Verlauf defensiv überfordert, konnte einen weiteres Gegentor nicht verhindern. Leon Goretzka traf nach Vorlage von Thomas Müller zum 2:0, nachdem der VfL das herrschende Chaos im Strafraum nicht geklärt bekam.
Ein paar Minuten später würde Bryan Zaragoza der Debüttreffer verwehrt, aufgrund einer vorherigen Abseitsposition von Müller. Nach der ersten Halbzeit agierte Wolfsburg mutiger, dennoch konnten sie keine Wende einleiten. Das Spiel plätscherte ab diesem Zeitpunkt etwas vor sich hin, denn auch die Münchner verloren an Offensiv-Drang. Zu dieser Entwicklung trugen sicherlich auch die vielen Wechsel bei. Unter anderem kam Ersatztorwart Daniel Peretz zu seinem ersten Bundesligaeinsatz.
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