Thomas Müller (FC Bayern).
Bild: Dylan Buell/Getty Images

FC Bayern bei der Klub-WM: Ein letzter Aufgalopp von Thomas Müller?

Jonas Trenner 17.06.2025



Thomas Müller wird bekanntlich sein letztes Pflichtspiel für den FC Bayern München bei der Klub-WM absolvieren, auch wenn sich der Raumdeuter national bereits gehörig vom Rekordmeister und von der Bundesliga verabschiedet hat.

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Im Vorfeld war der 35-Jährige jedoch stets bemüht zu betonen, dass es das noch nicht gewesen sei und er in seinem letzten Turnier im Trikot seines Jugendvereins noch so einiges vorhat. Dies konnte Müller bereits mit dem Setzen mehrerer Meilensteine in der ersten Partie des Wettbewerbs nachweisen – so sportlich unbedeutend sie auch gewesen sein mag.

Aber welche Rekorde genau hat die Bayern-Legende bereits aufgestellt? Wohin geht die Reise des Offensivallrounders bei seiner Abschiedstournee? Und welche Rolle kann Müller bei Vincent Kompany im restlichen Turnier noch einnehmen?

Meilensteine von Thomas Müller: Debüt-Treffer und Rekord-Marke

Zwar betonte Thomas Müller im Laufe seiner Karriere stets, dass ihn Rekorde, Bestmarken und Meilensteine nicht so wirklich interessieren und eher nette Zusätze darstellen. Ganz nach dem Motto „Des interessiert mi ois ned, der Scheißdreck“.

Mit seinen Pflichtspieltoren 249 und 250 knackte er aber eine Marke, die mit Gerd Müller und Robert Lewandowski nur zwei Bayernspieler vor ihm überwanden, was den 35-Jährigen sicher nicht kalt lassen wird.

Doch nicht nur das: Müller ist der erste Spieler, der bei einer Nationen- und bei einer Klub-WM getroffen hat. Und das jeweils auch noch beim Debüt. Ganze 15 Jahre liegen zwischen dem Tor bei der WM 2010 gegen Australien und seinen beiden Treffern gegen Auckland City.

Mit dem 10:0-Erfolg über den Vertreter des ozeanischen Fußballverbandes half der Ur-Bayer außerdem noch dabei mit, den höchsten Sieg des Wettbewerbs (und all seinen früheren Formaten) einzufahren, in dem Auckland City ja auch schon öfters vertreten war.

Die Klub-WM als Müllers unerwarteter Aufgalopp?

In all der Zeit hat sich die Bayern-Legende charakterlich (zumindest auf dem Platz) dennoch kaum verändert. Auch mit 35 Jahren strotzte Müller gegen die Neuseeländer nur so vor Lust und Spielfreude. Sein sehenswerter Hackentrick vor Jamal Musialas 7:0 sei dafür stellvertretend genannt.

Auch abseits seiner insgesamt vier direkten Torbeteiligungen machte Müller ein gutes Spiel, was trotz des gegnerischen Niveaus nicht jedem bayerischen Offensivakteur gelang. Harry Kane oder Serge Gnabry konnten sich beispielsweise bei Weitem nicht so gut präsentieren wie der 35-Jährige, dem mit der Klub-WM unerwartet noch ein letzter Aufgalopp gelingen könnte.

Sein unaufhörlicher und vorbildlicher Ehrgeiz, den er bereits seine ganze Karriere an den Tag legt, war zumindest die ganze Partie über unübersehbar.

Der Ur-Bayer möchte sich offensichtlich mit einem Titel beim FC Bayern verabschieden und ein letztes Mal auf internationaler Bühne beweisen. Unabhängig davon, ob er dann einfach in den USA bleibt oder seine Fußballschuhe endgültig an den Nagel hängt.  

Welche Rolle traut Vincent Kompany Müller noch zu?

Coach Kompany wird diesen motivierten und fitten Müller deshalb auch bewusst in die Startformation beordert haben. Sogar durchspielen ließ er ihn, was den Offensivallrounder selbst überraschte. „90 Minuten bei der Hitze! Ich muss jetzt erstmal die Per-Mertesacker-Eistonne rausholen. 90 Minuten waren schon anstrengend“, scherzte der 35-Jährige im Post-Match-Interview.

Bei aller (berechtigter) Kritik am fehlenden Jugendwahn des Münchner Übungsleiters gegen Auckland City war dies ohne Frage eine kluge Entscheidung. Ein Thomas Müller mit guter Laune und in guter Form ist für jede Mannschaft ein Gewinn.

Und auch wenn Jamal Musiala, der sich gegen die Amateure aus Neuseeland mit einem Hattrick zurückmeldete, bald wieder für den Weltmeister von 2014 in die Startelf rücken wird, ist Müller im weiteren Turnierverlauf dennoch eine bedeutende Rolle zuzutrauen.

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Zum einen natürlich neben dem Platz, wo er mit seiner Erfahrung sowie seiner Art dem Klima seiner Mannschaft stets guttut. Zum anderen aber auch auf dem Platz, wo er als Joker die eine oder andere Partie mitentscheiden kann.

Selbst ein weiterer Startelfeinsatz ist keineswegs unwahrscheinlich. Musiala könnte zumindest in der Gruppenphase noch behutsam aufgebaut und gleichzeitig geschont werden, um dann in der K.-o.-Phase fit und ausgeruht aufzuspielen.

Auch Leroy Sané wird den FCB bekanntlich im Laufe des Turniers noch verlassen, was die Einsatzchancen des 35-Jährigen zusätzlich noch einmal erhöht. Ein letzter Aufgalopp ist Müller also in jedem Fall zuzutrauen, wenn Kompany ihn denn lässt.

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