FC Bayern München – Kaderanalyse, Teil 3: Baustellen

Georg Trenner 13.02.2024

Die Kaderanalyse erfolgt in drei Teilen: 

In diesem dritten Teil geht es um den Kader des FC Bayern in der Saison 2023/24: Wie ist der aktuelle Kader zu bewerten? Welche Baustellen konnten geschlossen werden, welche bleiben?

FC Bayern: die Kaderanalyse

Die Analyse wird nach einem festen Schema auf Basis der Erkenntnisse aus den ersten beiden Teilen der Kaderanalyse durchgeführt. Das macht sie reproduzierbar für zukünftige ähnliche Analysen.

Die Analyse wird nach einem festen Schema auf Basis der Erkenntnisse aus den ersten beiden Teilen der Kaderanalyse durchgeführt. Das macht sie reproduzierbar für zukünftige ähnliche Analysen.

Check 1: Sind genug Superstars und Stars im Kader?

Tier 1 definierten wir als die unumstrittenen Superstars und Gesichter des FC Bayern. Es sind die Achsen und Generationen-Spieler des Vereins. Zu viele können es nicht sein, vier bis fünf sollten es aber sein. Es ist das Tier von Philipp Lahm, Franck Ribéry und Harry Kane.

Tier 2 sind weitere Stars, meist Nationalspieler. Spieler, die gut genug für die Wunschelf sind, von denen es aber nicht jeder hinein schafft. Mindestens zehn dieser Spieler braucht der FC Bayern. Spieler wie Serge Gnabry, Benjamin Pavard oder Arturo Vidal finden sich hier.

Check 2: Sind die 10 Feldpositionen 1,5-fach besetzt?

Die reine Zahl von Spielern aus Tier 1 und Tier 2 ist eine notwendige, aber keine hinreichende Voraussetzung für eine ausgewogene Zusammenstellung des Kaders. Im zweiten Check wird überprüft, ob die Superstars und Stars alle Feldpositionen 1,5-fach besetzen. Drei Top-Innenverteidiger für zwei Startplätze etc. 

Check 3: Sind alle Positionen doppelt besetzt?

1,5-fach besetzt reicht für das Gros der Spiele. Zur Belastungssteuerung und Absicherung braucht es Backups aus Tier 3. Tier 3 umfasst die Ergänzungsspieler. Ihre Rolle ist klar: Sie springen bei Verletzungen oder Pausen der Superstars und Stars ein. Das Rafinha-Contento-Tier. 

In diesem Tier werden so viele Spieler gebraucht, dass die Tiers 1 bis 3 zusammen 22 Spieler umfassen und alle Positionen doppelt besetzt sind.

Check 4: Ist der Kader zu jung oder zu alt?

Es gibt kein zu jung oder zu alt, und der FC Bayern ist kein Ausbildungsverein. Beides sind triviale Erkenntnisse, die am Thema vorbeigehen. Die Franzosen bei der Weltmeisterschaft 2018, der FC Bayern 2013 oder Chelsea 2021. Regelmäßig erreichen relativ junge Mannschaften große Erfolge. Die richtige Mischung an erfahrenen und jungen Spielern scheint ein Erfolgsrezept zu sein. Wer nur auf erfahrene Spieler setzt, muss zu oft auf neue Spieler setzen. Wenn ein Kader gemessen an der Einsatzzeit älter als 28 ist, sollten die Alarmglocken läuten. Ab 27 sollten die Kaderplaner das Alter der Zu- und Abgänge verstärkt berücksichtigen. 

Grenzen dieser Analyse

Braucht es einen linksfüßigen Innenverteidiger? Tiefer Sechser und wenn ja, Aufbausechser oder Defensivsechser? Mehr inverse oder lineare Winger? Diese Fragen sind in der Praxis ebenfalls relevant, gleichzeitig aber sehr graduell und trainerspezifisch zu beantworten. Sie sind hier nicht berücksichtigt.

Der Bayernkader im Sommer 2023: in der Breite zu dünn

Thomas Tuchel bemängelte nach dem Ende des Sommertransferfensters den dünnen Kader und vor allem das Fehlen einer Holding Six, während der Vorstandsvorsitzende Jan-Christian Dreesen und Präsident Herbert Hainer widersprachen.

Wir wenden die vier Checks auf den Bayernkader nach dem Ende des Transferfensters im Sommer an. 

Check 1: Waren genug Superstars und Stars im Kader?

Harry Kane kam als absoluter Weltstar. Kimmich führt den FC Bayern seit Jahren bei der Spielzeit an und vertrat Manuel Neuer regelmäßig als Kapitän. Jener Manuel Neuer würde nach seiner Verletzung wieder zurückkehren. Matthijs de Ligt hatte in seiner Debütsaison die zweitmeisten Minuten im Kader gesammelt und nicht nur wegen seiner ikonischen Grätsche in Paris die Rolle eines Führungsspielers übernommen. Thomas Müller hatte in der Vorsaison zwar mehr und mehr Spielzeit an Jamal Musiala abgegeben, mit 40 Spielen und 20 Scorerpunkten, vor allem aber wegen seiner Bedeutung auf und neben dem Platz gehörte er noch zu den Gesichtern dieser Elf. 

Das Tier 1 des FC Bayern war – auch und gerade durch den Zugang von Harry Kane gut besetzt.

Auch dahinter sah der Kader gut bestückt aus. Im zweiten Tier fanden sich elf Spieler mit Stammelfambitionen. Einige davon würde man auch, im Falle von Musiala zumindest perspektivisch, im ersten Tier erwarten. 

Ergebnis Check 1 Sommer 2023: erfüllt.

Check 2: Waren die 10 Feldpositionen 1,5-fach besetzt?

Für zwei Positionen in der Innenverteidigung standen Upamecano, Kim und de Ligt zur Verfügung.

Bei den Außenverteidigern lohnt es sich, ein Cluster gemeinsam mit den beiden zentralen Mittelfeldspielern des 4-2-3-1 zu bilden, da vor allem Laimer und Guerreiro zwischen diesen Positionen wechselten. Mit Davies, Guerreiro, Laimer, Mazraoui, Kimmich und Goretzka standen sechs Stars für diese vier Positionen zur Verfügung. Taktische Feinheiten außen vor sollte das normalerweise quantitativ ausreichen.

Wegen der Flexibilität der Offensivspieler, lohnt es sich auch hier ein Cluster für die vier Offensivpositionen zu bilden. Kane, Müller, Sané, Coman, Gnabry und Musiala sind sechs hochkarätige Spieler für vier Positionen.

Ergebnis Check 2 Sommer 2023: erfüllt.

Check 3: Waren alle Positionen doppelt besetzt?

Die Anzahl der Spieler in der Tabelle oben signalisiert es bereits. Dem FC Bayern mangelte es im Sommer an Kadertiefe.

Dem Kader fehlten zwei Backups: ein vierter Innenverteidiger und ein weiterer Spieler fürs zentrale Mittelfeld oder eine Außenverteidigerposition aus dem Tier 3. 

Die Jugendspieler im Kader wie Krätzig oder Pavlović waren noch nicht so weit, fest als Rotationsspieler eingeplant zu werden.

Ergebnis Check 3 Sommer 2023: nicht erfüllt.

Check 4: War der Kader zu jung oder zu alt?

Der FC Bayern hatte die Saison 2022/23 mit einem effektiven Durchschnittsalter der eingesetzten Spieler von 27,1 Jahren beendet. Jünger war das Team zuletzt 2013/14. Insofern bestand kein akuter Handlungsbedarf zu einer Verjüngung. Gleichzeitig würde das Saldo aus Abgängen wie Pavard (27 Jahre), Hernández (27) oder Gravenberch (21) im Vergleich zu den Neuzugängen wie Harry Kane (30), Raphaël Guerreiro (29), Kim Minjae (26) und Konrad Laimer (26) das Durchschnittsalter eher erhöhen. 

Da der Rest des Kaders ganz natürlich ein Jahr altern würde, standen die Vorzeichen klar auf eine ältere Mannschaft für die Saison 2023/24.

Ergebnis Check 4 Sommer 2023: überwiegend erfüllt. 

Zwischenfazit Sommer 2023: nur in der Breite zu dünn – Tuchel und die Bosse hatten Argumente 

Eine starke Top-16, mit Kane einen neuen Weltklasse-Stürmer, insgesamt eine qualitativ und quantitativ stark besetzte Offensive. Es ist nachvollziehbar, dass das Management des FC Bayern grundsätzlich mit dem Kader zufrieden war und ihnen lange vielleicht die letzte Überzeugung für einen weiteren Top-Transfer wie Palhinha fehlte. 

Gleichzeitig hatte auch Thomas Tuchel recht: Der Kader war nicht tief genug. Vor allem in der Defensive fehlten die Optionen hinter den Stars. Es würde nicht viel Verletzungspech brauchen, um an Grenzen zu stoßen. In der Innenverteidigung kamen diese Grenzen schnell zutage, sodass Leon Goretzka hier aushelfen musste.

Der Auftrag an Kaderplaner Christoph Freund mit Ausblick aufs Wintertransferfenster lautete folgerichtig: zwei Backups für die Defensive verpflichten. 

Der Bayernkader im Frühjahr 2024: Löcher ganz oben das Kimmich-de-Ligt-Dilemma

“Nichts ist so unbeständig wie der optimale Kader”, schrieb ich in Teil 1 der Analyse. Die Entwicklung der vergangenen Wochen und Monate hat das mehr als bestätigt:

  • Leroy Sané war zwischendurch unterwegs ins oberste Tier. Kimmich, de Ligt und Müller könnten ihre Plätze darin verloren haben.
  • Aleksandar Pavlović ist mindestens ein Tier aufgestiegen.
  • Bouna Sarr fällt verletzungsbedingt für den Rest der Saison aus. Danach wird er den Verein voraussichtlich verlassen. Er steht nicht mehr als Backup zur Verfügung.
  • Eric Dier, Sacha Boey und Bryan Zaragoza wurden verpflichtet. Frans Krätzig hat den Club verlassen.

Die Baustellen sind andere geworden als noch im Sommer. Kleiner wurden sie nicht, wie die Checks für den aktuellen Kader zeigen.

Check 1: Sind genug Superstars und Stars im Kader?

Kane. Und Neuer. Das sind die unumstrittenen Tier-1-Spieler des FC Bayern im Frühjahr 2024. Kane hat die hohen Erwartungen übererfüllt. Neuer kam zurück, als wäre er während der Verletzung in einen Jungbrunnen gefallen. 

Bei allen anderen ehemaligen oder potentiellen Tier-1-Spieler gibt es Fragezeichen. Leroy Sané könnte im Tier 1 sein, aber noch ist das nicht Leroy Sanés FC Bayern. Musiala wird es eines Tages sein, auch er ist es noch nicht.

Müller und de Ligt dürften sind sportlich nicht mehr unumstritten. Auch Kimmich kann man herunterstufen. Eine harte Entscheidung, eine begründbare. Von Tuchels offensiv formulierten Wünschen nach einer Holding Six über die Verbannung auf die Bank im Topspiel in Leverkusen, Tuchel scheint nicht restlos davon überzeugt zu sein, das Spiel auf Kimmichs Schultern zu legen.

Auch die Zeichen des Vorstands kann man ähnlich deuten. Weder wurde Kimmichs Vertrag bereits verlängert noch wurde die anstehende Vertragsverlängerung zu einer Priorität erklärt. Fehlende öffentliche Rückendeckung in Zeiten, in denen die Kritik an Kimmich teils unverhältnismäßig war, kommt dazu. Kimmichs Position ist fraglos deutlich geschwächt.

Im Nachhinein war das wichtigste von Harry Kane gestopfte Loch vielleicht jenes eines unstrittigen Tier-1 Spielers der oberen Weltklasse. 

Durch die drei Abstufungen von Kimmich, Müller und de Ligt sowie die Neuzugänge von Dier und Boey ist Tier 2 üppig besetzt. Das ist eine gute Basis, kompensiert aber das Fehlen einer unumstrittenen Achse nicht. Zumal auffällt, dass Neuer und Kane auf dem Platz ganz hinten und ganz vorne stehen. Das Vakuum zwischen den beiden ist groß. 

Ergebnis Check 1 Frühjahr 2024: nicht erfüllt.

Check 2: Sind die 10 Feldpositionen 1,5-fach besetzt?

Die Anforderung war bereits im Sommer erfüllt. Zwei Neuzugänge in Tier 2 vergrößern die Auswahl. Wenn die derzeit verletzten Gnabry und Coman wieder fit sind, könnte Tuchel vor die ein oder andere schwere Entscheidung gestellt werden. Die Qual der Auswahl, die er sich als Trainer wünscht.

Ergebnis Check 2 Frühjahr 2024: erfüllt.

Check 3: Sind alle Positionen doppelt besetzt?

Im Sommer fehlten zwei Backups. Zusätzlich riss Bouna Sarrs Kreuzband. In Summe also drei offene Planstellen. Zusätzlich fehlen Kingsley Coman und Serge Gnabry vorübergehend verletzt.

Der FC Bayern reagierte durch drei Verpflichtungen im Wintertransferfenster. Mit Eric Dier, Sacha Boey und Brian Zaragoza kamen ein Innenverteidiger, ein Außenverteidiger und ein Flügelspieler. Zusätzlich spielte sich Pavlović als ernsthafte Option fürs Mittelfeld fest.

Damit stehen Thomas Tuchel nun 23 vollwertige Spieler zur Verfügung. 

Ergebnis Check 3 Frühjahr 2024: erfüllt.

Check 4: Ist der Kader zu jung oder zu alt?

Das Durchschnittsalter der eingesetzten Spieler des FC Bayern beträgt nach 30 Pflichtspielen in der Saison 2023/24 27,7 Jahre. Älter war der FC Bayern zuletzt 2018/19. Und nur ein Champions-League-Sieger seit 2013 war 27,7 Jahre alt oder älter: Real Madrid 2022.

Der Altersschnitt ist kein gravierendes Problem. Aber die Mannschaft ist so alt, dass die Kaderplaner bei Neuverpflichtungen auch darauf achten sollten, junge und relativ junge Spieler für die erste Elf zu verpflichten, um einer Überalterung vorzubeugen. 

Ergebnis Check 4 Frühjahr 2024: eingeschränkt erfüllt.

Zwischenfazit Frühjahr 2024: Plötzlich in der Spitze zu dünn – der FC Bayern vor großen Veränderungen?

Die Baustellen aus dem Sommer wurden behoben. Afrika-Cup und Asien-Meisterschaft sind überstanden. Trotz weiterhin einiger verletzter Spieler ist der Kader tief genug, um Tuchel Optionen und Reserven zu bieten. 

Dafür ist eine neue Baustelle entstanden, eine ungleich größere. Vielleicht war sie auch vorher schon da, und sie wird jetzt sichtbarer: Kane und Neuer bleiben im obersten Tier. Nur noch Kane und Neuer. 

Hinter Kane und Neuer fehlt es an Spielern, die gleichzeitig sportlich unumstrittene Weltklasse sind und eine entsprechende Führungsrolle im Kader einnehmen. 

Von diesem Standpunkt aus lässt sich auch die Kaderpolitik der letzten vier bis fünf Jahre anders einordnen: Hasan Salihamidžić schaffte es, die Übermannschaft des ersten Triples auf vergleichsweise hohem Niveau zu stabilisieren und verwalten. Er reizte die Erfolgsphase von Neuer, Müller und Lewandowski und mit Kimmich als Übergangs-Star enorm lange aus. Salihamidžić schaffte es jedoch nicht, den FC Bayern vollends und in der gleichen Qualität neu aufzustellen. Diese Aufgabe müssen nun seine Nachfolger leisten.

Auftrag an die Kaderplaner: neue Weltklasse-Achse gesucht

Wer soll die Lücke füllen, wer soll die neue Achse des Clubs sein? Hier gibt es durchaus Gründe zum Optimismus. Im Kader gibt es eine Reihe von Spielern, die nicht weit von dieser Rolle weg sind.

Jamal Musiala ist ein logischer Kandidat. Er wird es werden, wenn seine Entwicklung wie zuletzt weitergeht. Entsprechende Leistungen zeigte er bereits. Nur Konstanz und Renommee fehlen noch. Seit er 2020/21 voll bei der Profimannschaft integriert ist, stehen 8, 14 und 32 Scorer pro Saison zu Buche. Spätestens mit den 32 Scorern inklusive Meistertor in der Saison 2022/23 gelang ihm endgültig der Durchbruch. Zum Vergleich: Thomas Müller hat elf Saison mit mehr als 30 Scorerpunkten geschafft, vier davon mit mehr als 40.

In der laufenden Saison steht Musiala bei überschaubaren sieben Toren und drei Vorlagen. Scorer sind nicht alles, aber bei Offensivspielern am Ende des Tages die Währung, in der die Spieler vornehmlich gemessen werden. In die Kategorie der Weltklassesoffensivspieler schafft man es nicht ohne.

Der Durchbruch zum Weltstar und unumstrittenen Tier-1-Spieler steht für Musiala noch aus. Eine Explosion in der Rückrunde und eine Musiala-Euro könnten diesen Sprung bringen. 

Leroy Sané ist ein weiterer Kandidat fürs oberste Regal. Auch er hat bisher nicht eindeutig und nachhaltig auf dem Niveau der früheren Super-Winger Robben und Ribéry abgeliefert. Sané scort zuverlässig, seit er 2020 zum FC Bayern gekommen ist, er schaffte immer über 20 Scorerpunkte. Auf eine Saison mit 30 Scorerpunktet wartet er noch. Diese Saison könnte er die Marke übertreffen, er hat bereits neun Tore und zwölf Vorlagen auf seinem Konto und ist einer der zwei, drei besten Bayernspieler der Saison. Auch er kann diesen Sprung schaffen.  Aber noch ist dies nicht der FC Bayern des Leroy Sané.

Joshua Kimmich könnte fraglos den Weg zurück ins oberste Tier schaffen – falls er überhaupt wirklich draußen ist. Die Beziehung zwischen dem FC Bayern und Kimmich steht am Scheideweg. Sieht man in ihm das Gesicht des Clubs für die nächsten drei bis fünf Jahre und verlängert? Oder verkauft man ihn im Sommer? Eine wegweisende Entscheidung. 

Schafft kurzfristig keiner der genannten oder weiteren Bestandsspieler diese Entwicklung, geht der Weg nur über Neuzugänge.

Könnte man den Top-Neuzugang schnitzen, es wäre ein 25-jähriger Ankersechser mit Führungsspielerformat, der auf Anhieb in Tier 1 eingeordnet würde. Wenn Boulevard-Medien im Sommer als Überschrift wählen “Bosse fordern neuen Mittelfeldboss”, es wäre nachvollziehbar. Ein oder zwei weitere Spieler werden gebraucht, die vielleicht schon am obersten Regal kratzen. 

Es könnte ein teurer Sommer werden, ein wegweisender wird es auf jeden Fall.

Fazit: schwere Entscheidungen für Eberl und Freund

Kritik an Kadern von Fußballvereinen ist vom FC Bayern bis zum 1. FC Saarbrücken bei Fans und Experten weit verbreitet. Zu groß, zu klein, zu jung, zu alt, und meist werden schlicht mehr Qualität und mehr Spieler gefordert, vor allem nach sportlichen Enttäuschungen. Neu klingt fast immer gut. 

Wir wollten einen Schritt weitergehen und die Kaderanalyse auf ein datenbasiertes Fundament stellen. Eine systematische Analyse der Kaderzusammenstellung hilft, die richtigen Probleme zu erkennen, die Probleme präzise zu beschreiben. 

Für den FC Bayern bestätigt die aktuelle Analyse in großen Teilen, was Fans und Experten bereits angesprochen haben: Der Kader braucht wahrscheinlich einen größeren Umbruch. 

Die Analyse zeigt auch, warum die potentiell anstehenden Vertragsverlängerungen für Kimmich, Sané und Davies vor diesem Hintergrund so kompliziert sind. Sieht man sie für die Zukunft nicht im obersten Tier, dürfte man sie nicht als oberstes Tier bezahlen. Verkäufe und eine großer Umbruch wären die logische Konsequenz. Bindet man sich durch teure Verlängerungen an die drei, legt man die mittelfristige Zukunft der Mannschaft ein Stück weit in ihre Füße. Max Eberl wird sich nicht langweilen, wenn er das Zepter übernimmt.



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