FC Bayern München – Bayer 04 Leverkusen 1:0 (0:0)
Falls Ihr es verpasst habt:
Pep Guardiola änderte vor der Partie die Aufstellung nur auf einer Position: Benatia ersetzte den doch in Berlin sehr fahrig agierenden Dante in der Innenverteidigung. Ansonsten ließ Guardiola die Elf unverändert. Somit sprach zunächst vieles für das gleiche taktische Vorgehen wie gegen Hertha BSC: Robben auf der 10er-Position in einem System mit Raute. Allerdings war es mehr ein klassisches 4-1-4-1-System mit einem Lewandowski auf einer zuweilen sehr ungewöhnlichen Position – als linker Außenstürmer. Auf der anderen Seite wechselten sich Robben und Müller immer wieder ab. Mal war Müller auf der 8er-Position unterwegs mal Robben. Leverkusen brachte wie erwartet Toprak, der nach einer Verletzung wieder in die Mannschaft zurückkehrte. Als linker Außenverteidiger setzte Roger Schmidt auf den defensiv stärkeren Wendell anstelle von Boenisch. Taktisch spannend waren zudem die Rochaden von Spahic und Jedvaj. Die in der ersten Halbzeit viele Zweikämpfe auf den Flügeln gewannen.
Leverkusen begann druckvoll und presste mit bis zu fünf Spielern im letzten Drittel. Durch einen Abstimmungsfehler zwischen Boateng und Alonso konnte Bellarabi frei auf Neuer zulaufen. Sein Chip war aber nicht scharf genug und konnte von Bernant noch klar vor der Torlinie geklärt werden. Zwischen der 10. und 15. Minute bekam der FC Bayern die Partie besser in den Griff, wobei auffällig war, dass Lewandowski sich weit auf die linke Außenbahn fallen ließ und als Aufbauspieler agierte. Auch Ribery spielte sehr tief, teilweise auf Höhe der Mittellinie. Dadurch ergab sich ein häufiges Aufbaumuster von Benatia zu Boateng zu Bernat zu Lewandowski abgelegt auf Ribery. Diese Passstafette endete häufig in Zweikämpfen auf der Außenbahn – vor allem Jedvaj und Bender bzw. Castro stellten alle Räume zu und so verpufften viele Bayernangriffe schon im Keim. Die größte Bayernchance in der ersten Halbzeit hatte Lewandowski, der bei einer Bernat-Flanke einen Tick zu spät am zweiten Pfosten stand. Auffällig aber schon zu dieser Zeit waren die Eckbälle bzw. Freistöße, die Alonso nicht ungefährlich vors Tor brachte. Ansonsten neutralisierte sich die Partie weitestgehend im Pressing und Gegenpressing, zugegeben ohne die vorher vermutete Vielzahl an Torchancen.
Pep Guardiola reagierte in der zweiten Halbzeit früh und brachte mit dem Pausentee Sebastian Rode für den blassen Götze. Dieser hatte nur eine Passquote von 65 % und eine Zweikampfquote von 17 %. Götze hatte spürbar Probleme, die richtige Rolle im Mittelfeld zu finden, da viele Angriffe über die Flügel vorgetragen wurden. Alonso, der sich durch das massive Pressing Leverkusens häufig in deren Deckungsschatten befand, hatte ähnliche Probleme. Man sah bei der Vierkette der Bayern deutlich die fehlende Anspielstation in der Mitte, die sie mit einer Dreierkette gehabt hätten. Durch die Hereinnahme von Rode wurde die Mitte gestärkt. Die Abstände zwischen Abwehr – Mittelfeld – Angriff wurden so neu sortiert und der FC Bayern konnte sich nun leichter aus dem Pressing befreien. In der 51. Minute holte der eingewechselte Rode geschickt einen Eckeball heraus. Dieser wird kurz ausgeführt, Rafinha flankte aus dem Halbfeld. In der Mitte legt Alonso per Kopf ab auf Ribéry. Dieser verwandelt volley zur Führung. Es war das erste Tor nach 109. Eckbällen in dieser Saison. Zeitgleich war es der 100. Pflichtspieltreffer für Ribery im Trikot des FC Bayern, der nun der Franzose mit den meisten Bundesligapartien ist.
Im Anschluss daran erspielte sich der FC Bayern eine Reihe von Möglichkeiten. Leno lenkte einen Schuss von Müller aus dem kurzen Eck an den Pfosten. Lewandowski scheiterte mit einem schwierigen Drehschuss aus nächster Distanz am völlig leeren Tor. Mit der Hereinnahme von Drmic für Son und Rolfes für Bender stellte Roger Schmidt auf ein 4-4-2-System um. Doch diese Umstellung brachte keinen Erfolg. Leverkusen konnte sich keine Möglichkeit erspielen, während der FC Bayern durch Einwechslungen und durch eine aufmerksame Defensivstaffelung den zweiten 1:0-Sieg in Folge über die Zeit brachte.
3 Punkte, die auffielen:
1. Pressing, Gegenpressing, Gegenpressing, Pressing
Selten wurde eine Partie so aufwendig geführt wie in den ersten 20 bis 30 Minuten. Leverkusen presste früh meist mit Calhanoglu, Bellarabi, Son und Kießling – also mindestens vier Spielern. Dahinter gab es eine zweite Reihe bestehend aus Castro und Bender, die lange Bälle versuchten abzufangen bzw. einen großen Raum in der Mitte abdeckten, aber meist schnelle Angriffe durch die Zentrale vermieden. Durch das zustellen von Alonso und das geschickte Anlaufen drückte Leverkusen das Spiel der Bayern auf die Außenbahn. Hier hatten zunächst Ribery, Bernat und Lewandowski große Probleme ins Spiel zu kommen. Häufig wurden sie in unnötige Zweikämpfe verwickelt, die zuweilen in schlechten Zuspielen bzw. Ballverlusten endeten.
Allerdings konnte auch der FC Bayern selbst wiederum gut aus diesen Situationen heraus ins Gegenpressing kommen und verhinderte in den meisten Fällen genaue Zuspiele von Bayer 04 Leverkusen in die Spitze. Somit neutralisierte sich das Spiel in der ersten Halbzeit oftmals in Presssingsituationen. Nur selten konnte sich der FC Bayern mit diagonalen Pässen befreien. Allein Boateng und Neuer versuchten dieses Stilmittel und hatten meist Erfolg damit. Indes konnte der freie Raum nur schlecht bespielt werden, da die Außenverteidiger in der Defensive gebunden waren und somit die Flügelspieler Ribery, Lewandowski, Robben oder Müller zuweilen in diesen Situationen isoliert waren. In der zweiten Halbzeit konnten die Bayern das nun nicht mehr ganz so aggressive Pressing der Leverkusener besser umspielen. In der Phase von der 50. bis zur 65. Minute sprangen durch die Umstellungen von Guardiola, das Stärken der Mitte und einem stärker abkippenden Alonso mehr Torchancen heraus.
2. WM Müdigkeit?
Das Jahr ist lang und war für alle Spieler körperlich aber auch mental sehr intensiv. Zuletzt zeigte sich die Müdigkeit bei Götze und Müller am deutlichsten. Beide hatten bei beiden 1:0-Siegen, aber auch vorher schon gegen Hoffenheim nicht den besten Tag. Beide Spieler trafen in vielen Situationen die falsche Entscheidung und verloren viele Zweikämpfe, aber auch etliche Laufduelle mit ihren Gegenspielern. Mittlerweile merkt man beiden Spielern die Belastung der letzten Monate an. Nicht ohne Grund wurden sie bereits von Pep Guardiola gegen Manchester City außen vor gelassen. Es ist aber auch spürbar, dass beide durch das Comeback von Ribery deutlich weniger in das Spiel der Bayern eingebunden sind. Vor allem Götze war dies heute anzumerken. Nahezu jeder Angriff lief in der ersten Halbzeit über Ribery bzw. schnelle Balleroberungen über Robben. Dabei konnte Götze sich nicht als Pendelspieler bzw. Anspielstation in Szene setzen, zumal Ribery zu sehr und schnell nach außen zog. Am Ende standen lediglich 19 Ballkontakte für Götze zu Buche. Auch Müller kam im gesamten Spiel nur auf 58 Ballkontakte. Für einen Spieler auf der 8er-Position deutlich zu wenig und mit ein Grund, weshalb der FC Bayern in der ersten Halbzeit sich keinerlei Torchancen erspielen konnte. Pep Guardiola wird hier noch einiges an Abstimmungsarbeit leisten müssen, will er bis zur Winterpause weiterhin auf ein Spielsystem mit fünf Angreifern setzen. Die Offensiven Automatismen und Laufwege müssen dann besser greifen.
3. Benatia oder Dante?
Dante hatte in Berlin keinen glücklichen Auftritt. Schlechte Zuspiele im Aufbau und teilweise abenteuerliche Ballverluste trieben Pep Guardiola in den Wahnsinn. Gegen Leverkusen durfte Benatia wieder in die Startelf rücken, nachdem er sich selbst mit der unnötigen roten Karte gegen Manchester City ins Abseits geschossen hatte. Beide hatten es zuletzt eher Boateng zu verdanken, dass die Defensive in der Summe so sicher stand. Benatia hatte gegen das starke Leverkusener Pressing zunächst keine Probleme, einzig in einer Szene verschätze er sich leicht; wobei Rafinha noch rechtzeitig klären. Ansonsten durfte sich Benatia bei Knut Kircher bedanken. Dieser verwarnte Benatia nach einem harten Einsteigen gegen Kießling nicht. Ab diesem Zeitpunkt fing sich Benatia aber immer mehr und spielte dann mehr als solide. Am Ende standen ’nur’ zwei Fouls, 85 % Passquote, eine Torchance-Vorlage und zwei abgefangene Bälle. Allerdings gewann Benatia nur 42 % seiner Zweikämpfe, was an nur 25% gewonnenen Luftduellen lag (drei verlor er). In der Summe ein durchaus solider Auftritt. Dabei klappte auch die Abstimmung mit Boateng immer besser. In der Summe muss auch er sich weiter steigern, will er nach der Rückkehr von Badstuber seinen Platz im Team dauerhaft behalten.
FC Bayern München – Bayer 04 Leverkusen 1:0 (0:0) | |
---|---|
FC Bayern München | Neuer – Rafinha, Benatia, Boateng, Bernat – Alonso – Robben, Ribéry – Müller (88. Schweinsteiger), Götze (46. Rode), Lewandowski (90.+2 Hojbjerg) |
Bank | Zingerle, Dante, Gaudino, Shaqiri |
Bayer 04 Leverkusen | Leno – Jedvaj, Toprak, Spahic, Wendell – Bender (62. Rolfes), Castro – Bellarabi, Calhanoglu, Son (62. Drmic) – Kießling (75. Kruse) |
Bank | Kresic (Tor) , Boenisch , Hilbert , Brandt |
Tore | 1:0 Ribery (51.) |
Karten | Gelb: – / Son, Castro, Bellarabi |
Schiedsrichter | Knut Kircher (Rottenburg) |
Zuschauer | 71.000 (ausverkauft) |
FC BAYERN MÜNCHEN – BAYER 04 LEVERKUSEN 4:1 (0:0)
Hab ich da was nicht mitbekommen?;-)
Ansonsten super Analyse. Immer weiter so.
Wie Schafft ihr das Eigebtlich do schnell nach den spiel immer? :-O
Das war der Platzhaltertipp von mir :-)
Super Analyse von euch/dir, mit den gleichen Elementen, die ich auch auffällig fand! Und natürlich super schnell veröffentlich, wie man es von euch gewohnt ist!
Einen Satz zu Lewandowski’s Torchance würde ich jedoch ändern… Und zwar in: „Lewandowski scheiterte am geschlagenen Tor“ Aber das würde eher einen redaktionsinternen Streit auslösen… ;)
Sehr gut Analysiert !
Was mir noch aufgefallen ist, dass durch Rode’s Einwechslung Bayern wieder Zweikampfstärker würde im Mittelfeld, dass fehlt mir generell in dieser Saison bis jetzt. Es liegt wahrscheinlich auch an der Verletzungen von Schweinsteiger, Javi und seit einigen Wochen von Alaba.
Durch die Zweikampfstärke von Rode, konnte man einige Gegenangriffe einleiten.
Zu Punkt 3:
Mich haben in dieser Saison keiner von beiden wirklich überzeugt. Da fande ich Badstuber bis zu seiner erneuten Verletzung Sicherer und ein Javi muss auch keine Angst haben um seinen Stammplatz.
Absolut. Die Zahlen belegen das auch – in der ersten Halbzeit wurden 42% der Zweikämpfe am Boden gewonnen. Nach der Pause 56%. Insgesamt war die Quote mit 61% aber überdurchschnittlich gut, was aber auch an der ungleichen Verteilung von Foulspielen lag (11 Bayern – 26 Leverkusen). Diese gehen ja bekanntlich in die Statistik mit ein.
Sehe ich aktuell ähnlich, wobei mir Benatia in den letzten Wochen in der Summe mehr bzw. besser gefällt als Dante. Ich wollte diesen Punkt herausgreifen, da es fast die einzige Position ist, auf der Pep zwischen zwei Spielern wechselt.
Rodes Leistung fand der “kicker” bemerkenswert und widmete ihm heute einen Artikel:
http://www.kicker.de/news/fussball/bundesliga/startseite/616972/artikel_sebastian-rode—der-anarchist-im-bayern-spiel.html
Hier wird ja öfters skeptisch begleitet, es werden ihm Fehlpässe vorgeworfen, doch seine Einsatzfreude und seine Lauffreude werden unterschlagen. Durch seine Aktion vor der Ecke bekam er eine lobende Erwähnung in Peps Zusammenfassung für die Presse. Außerdem lobte ihn Pep auf Nachfrage in der Pressekonferenz. Pep könne sich vorstellen, daß er öfter zum Einsatz komme. Rode trainiere sehr gut und er sei “ein Super-Typ”. Es sei egal, ob er eine Minute, zwei Minuten, eine Halbzeit oder 90 Minuten spiele: Rode gebe immer 100 Prozent. Pep freue sich, daß er mit ihm arbeiten dürfe, denn Rode denke immer an die Mannschaft. Dann wechselte er ins Englische und sagte:
“I’m so happy for him. He deserved my compliment.”
Das klingt, als ob Sebastian Rode demnächst in der Startelf stünde. Vielleicht ist es ja auch gegen Moskau am Mittwoch schon so weit? Xabi könnte eine Pause bekommen und Rode und Schweinsteiger im Mittelfeld spielen.
Auf der Bayernseite steht heute auch ein Interview mit Rode:
http://www.fcbayern.de/de/news/news/2014/interview-mit-sebastian-rode-nach-sieg-gegen-leverkusen-071214.php
Ich kann mir gut vorstellen, dass Rode für einen müden Götze oder Müller in die Partie kommt. Bei seinen letzten Champions League Spiel musste er für einen Fehler rausgehen, den er nicht begangen hat, deswegen könnte ich es mir gut vorstellen, dass Pep ihn wieder die Chance gibt gegen Moskau von Anfang an zu Spielen.
Also ich fand die Leverkusener Spielanlage sehr schwach. Immer das gleiche Schema: Spahic oder Toprak spielen den Ball zurück zu Leno, dieser drischt den nach vorne, in der Hoffnung Kießling zu treffen. Die hatten doch im ganzen Spiel keinen einzigen durchkombinierten Angriff. Natürlich spielen sie ein sehr intensives Pressing, aber bei eigenem Ballbesitz haben sie keine Spielidee. Die ständigen Fouls zerhacken natürlich auch jeden Spielfluss. Wenn ich dann lesen muss, dass sie mit Bayern auf Augenhöhe waren(Kicker), dann lach ich mich tot.
Von deren hochgelobter Offensive brauche ich keinen Spieler bei uns, der einzige der echtes internationales Potential hat ist doch Jedvaj, und ich wette den hat noch Reschke nach Leverkusen geholt.
Gutes Spiel von Leverkusen muss man echt sagen zusammen mit dem BvB vielleicht die einzigste Mannschaft die uns zumindest für gut 60min ein ebenbürtiger Gegner war.
Aber am Ende sind wir halt einfach zu stark und nicht für 90min zu verteidigen, da ist es eigentlich egal ob man sich hinten einigelt oder gutes Pressing spielt.
Es ist doch eigentlich jede Woche die selbe Leier der Gegner:
sie wähnen sich immer auf Augenhöhe (ausser Bremen vielleicht) weil sie sich in den ersten 45 Min. total verausgaben dabei auch ein paar mal aufs oder über das Tor geschossen haben.
Letztlich liegt es nur an den Bayern (Chancenverwertung) ob das Spiel 1 – 0 oder 5 – 0 ausgeht.
Fakt ist: Wenn die Bayern jedes Spiel mit der nötigen Konzentration angehen werden sie keines in dieser Saison verlieren.
P.S. Kompliment an eure Website; sehr schnell, sehr informativ
Pep Guardiola hat wiedereinmal sein taktisches Händchen unter Beweis gestellt. Mit der Hereinnahme von Rode gab er dem münchner Spiel genau das, was es brauchte.
Wie jede Woche war die Chancenwertung wieder etwas dürftig ^^
Vorab muss man wohl sagen: wichtiger Sieg dazu, noch zu 0.
Leverkusen war bis jetzt die formstärkste Mannschaft in München (WOLB hat Anfang der Saison geschwächelt, der BVB spielt nicht constant).
Von daher sollte sollte man mit den 3 Punkten zufrieden sein.
Was mich vor allem positiv stimmt ist die geringe Anzahl der Gegentore bislang: 3.
Inwiefern man an die Mannschaft im Moment “optische” Ansprüche stellen kann, schönen Fussball zu spielen ist für mich schwer zu beurteilen.
Vor allem Müller und Götze sind auch schon die letzten Spiele auffällig unauffällig.
Wobei sich bei beiden natürlich ein wenig die Frage stellt ob das mit der Taktik von Pep zu tun hat oder die beiden einfach nur überspielt sind…
Positive Erscheinung war – wie hier auch schon mehrfach erwähnt – Rode. Bin mal gespannt ob er die nächsten Spiele mehr Starteinsätze bekommt. Er hat ja den Vorteil gegenüber einigen anderen “frisch” zu sein…
Bei Schweinsteiger bin ich überrascht wie wenig Einsatzzeiten er bekommt… finde ich persönlich wahnsinn, er ist ja mittlerweile schon wieder ca. 4 Wochen im Training und zu mehr Einsatzzeiten als 10 Min. reicht es nicht…
Nun steht wieder eine englische Woche auf dem Programm, mit dem kleinen Vorteil das man Mittwoch nicht reisen muss und Augsburg um die Ecke ist…
Erstens: Fünf Offensive sind einer zu viel. Egal gegen welche Gegner-Taktik.
Zweitens: Müller, Götze und Alonso sind überspielt, müde, kraftlos.
Drittens: Rode!
Erstens: Fünf Offensive sind einer zu viel. Egal gegen welche Gegner-Taktik.
Zweitens: Müller, Götze und Alonso sind überspielt, müde, kraftlos.
Drittens: Rode! Ein Kampfschwein in der Tradition von Wipf Dürnberger und/oder Brazzo ….
(Huch, wie das …?)
Mit ein paar Erläuterungen könnte man jetzt auch darüber diskutieren, oder?
Ich denke Guardiola sollte in solchen Spielen vielleicht auf individuelle Qualität verzichten und dafür für mehr Balance sorgen. Diese fünfer Offensive mag bei Gegnern wie der Hertha oder Hoffenheim insofern Sinn machen, dass Abläufe in der Offensive besser geübt und getestet werden können und dass die betroffenen Spieler Erfahrung mit vielleicht etwas ungewohnten Rollen sammeln können. Aber genau hier liegt auch das Problem, welches gegen Leverkusen zum Vorschein trat. Ribery spielt für seine Verhätlnisse sehr tief, Robben sehr zentral, Müller sehr flügellastig, Lewandowski sehr weit links und Götze sehr mittelstürmermäßig. Das Resultat: Keiner der genannten Spieler konnte in der ersten Halbzeit wirklich überzeugen.
In den Spielen zuvor mit dieser Offensivbesetzung wurden die Rollen zwar vielleicht nicht ganz so abenteuerlich verteilt, aber auch hier musste der ein oder andere Spieler eine Rolle einnehmen, die mit anderen Spielern wohl besser besetzt gewesen wären. Denn wenn Götze oder Ribery auf der 6 bzw. 8 spielen müssen, dann kommen dort nicht nur ihre individuellen Fähigkeiten nicht zu tragen, sondern auch der Spielaufbau leidet darunter merklich, da beide weder die nötige Pressingresistenz und Ruhe noch eine sonderlich gute Spielübersicht mitbringen.
Warum Guardiola dann ausgerechnet bei einem so pressingstarken Gegner wie Leverkusen fast gänzlich auf ein (aufbaustarkes) Mittelfeld verzichtet, ist mir ein Rätsel. Hier gab es lediglich Alonso, der recht einfach aus dem Spiel genommen wurde und einen Haufen anderer Spieler die sich dann situativ ins Aufbauspiel einschalten sollten. Meistens endete das dann aber in Ballverlusten auf den Flügeln nicht zuletzt auch deswegen weil es nicht genügend Anspielstationen mit Mittelfeld gab.
Ich denke der ursprüngliche Plan war es, mit Lewandowski einen Spieler am Flügel zu haben, der Diagonalbälle gut verwerten kann. Die fehlende Kopfballstärke im Zentrum sollte dann wohl nicht weiter zum Tragen kommen, da es in solchen Spielen erfahrungsgemäß ohnehin nicht zu vielen Flanken kommt.
Nun ja ich denke einen Versuch wars wert und später ist man immer klüger. Pep hat zudem erneut gezeigt warum er der beste ingame Coach ist.
Ich habe mal wieder festgestellt, dass mir diese Art zu spielen von Leverkusen ganz grundsätzlich nicht gefällt. Dieses Monsterpressing verhindert letztlich fast immer ein attraktives Spiel.
Und wenn man es dann noch mit dutzenden Fouls garniert wird’s vollends unästhetisch. Um mich dem großspurigen Spruch von Schmidt von letzter Woche anzuschließen: Gottseidank hat diese Art von Fußball nicht triumphiert.
Ich befürchte das wird auch in Augsburg nicht anders. Das Augsburger Erfolgsrezept heißt ja auch zum Teil: Wir treten erst mal nach allem was sich bewegt und sehen dann weiter.
Ansonsten kann ich mich nur der oft geäußerten Meinung anschließen. Allmählich wird’s Zeit dass die Winterpause kommt. Einige scheinen jetzt so langsam ein wenig drüber zu sein.
Wobei ich die schwächeren Leistungen eines Müller daran nur bedingt festmachen möchte. Er scheint mir momentan so etwas wie das Taktikopfer zu sein. Bei dem Bemühen den übriggebliebenen “Rest” der Mannschaft zu formieren, findet sich offensichtlich für Müller selten eine Position die ihm wirklich entgegen kommt.
Ich würde in den nächsten Spielen gerne mal wieder den Klassiker 4-2-3-1 sehen. Ich habe das Gefühl das man so am ehesten mit den vorhandenen Spielern eine Balance findet.
Dann könnten auf der Doppelsechs neben Alonso Schweinsteiger (wenn möglich) oder Rode spielen. Und bei den Offensiven könnte man so auch mal wieder durchwechseln.
Apropos Rode: Ich habe mich ja verschiedentlich schon skeptisch bezüglich seiner Eignung als Guardiola-Spieler geäußert. Zu den beiden letzten Spielen sage ich: Respekt!
Sehe auch dieses Monster-Pressing als Killer für ein schönes Spiel. Schlielich will auch die pressende Mannschaft nach Ballgewinn möglichst schnell vors Tor. Viele Fehlpässe auf beiden Seiten sind die Folge.
Davon ab fand ich auch Peps Taktik, wie im übrigen schon gegen Berlin, nicht optimal. Allerdings habe ich Verständnis für die Experimente und verstehe auch die Intention. Vlt. können die Spieler am Ende des Jahres das einfach nicht mehr so umsetzen, wie Pep sich das vorstellt. Müller und Götze scheinen mir doch schon sehr “durch”. Umso mehr müssten eigentlich die Chancen für Rode – grandiose 2. HZ! – auf einen Startelfeinsatz steigen, zumal sich gegen Augsburg auch ein Abnutzungskampf anbahnt.
Zur Härte von Leverkusen muss ich ganz klar sagen, dass man das bei Kircher wirklich bedenkenlos drauf anlegen kann. Mit diesem Schiri sind Tritte in jedem Zweikampf überhaupt kein Problem, weil er “nie” gelbe Karten gibt. Wenn ich mir alleine Spahic anschaue, der hat sicher – ohne das zu prüfen – 7 oder 8 Foulspiele gehabt. Alles nix dramatisches, dennoch immer fies im Zweikampf in die Hacken, Ellebogen usw. und der Mann geht ohne Karte nach Hause. Zu der “Aktion” von Nationalspieler (!) Bellarabi fällt mir nix mehr ein. Das muss (!!!) bestraft werden. Vorsätzliches Foulspiel und nix anderes.
Ansonsten kann man nach wie vor auf die Truppe sowas von stolz sein, dass die nicht nachlassen. Ich hoffe das bleibt auch die letzten Spiele so – Saisonabschluß Freitag Abend in Mainz hat schon was und man muss dieses Jahr bis zur letzten Sekunde Vollgas geben und dann haben sie sich die Pause sowas von verdient.
Ich verstehe die Diskussion um die Taktik nicht 100%… (Gegen Leverkusen ware wohl das 3-4-3/3-5-2 taktisch das Optimum gewesen aber mit den Spielern wohl zu instabil).
Wen hättet ihr euch im Mittelfeld gewünscht ? Rode von Beginn ? Schweinsteiger ? Hoijbjerg ?
Ich glaube das Pep richtig Respekt hatte vor dem Pressing von Leverkusen, “seine” optimale Taktik (3-4-3) konnte er nicht spielen lassen, also lässt er eine auf auf den ersten Blick eher suboptimale Formation auflaufen.
Wobei ich denke das es ihm einzig und allein erstmal um defensive Stabilität ging, deshalb die “Krücke” mit Lewa/Müller auf den Aussen (um die AV der Leverkusener zu binden).
Ribery/Robben im Mittelfeld finde ich gar nicht mal soooo verkehrt, beide haben gute Fähigkeiten wie Passsicherheit, wendig, schnell, Ruhe am Ball. Die Laufwege passen halt nicht.
Und man hat mit diesem 4-3-3 halt 3 Mittelfeldspieler.
Ich denke dass das 4-2-3-1 mit 2 Mittelfeldspielern eher zur instabilität neigt, vor allem gegen Mannschaften wie Leverkusen – auch weil das 4-2-3-1 im offensiven Spiel eigentlich nur mit stark aufrückenden AV funktioniert, und da besteht wieder die Konteranfälligkeit.
Letzte Saison hat man doch gegen Mannschaften wie Bremen und Hoffenheim in der Rückrunde einige Gegentore kassiert aufgrund der Konteranfälligkeit.
Bislang scheint es so das hier Pep durchaus was verbessert hat, von daher müsste man sich die Aufstellung/Formation unter defensiv taktischen Aspekten anschauen, und soweit ich das als Laie bewerten kann ist das nicht soooo verkehrt….
[…] FC Bayern München – Bayer 04 Leverkusen 1:0 (0:0) […]
[…] bisher vier Pokal-Begegnungen setzte sich der FCB drei Mal durch, im März 2009 gewann Leverkusen. Im Dezember gewann der FC Bayern gegen die Werkself durch ein Tor von Franck Ribéry in der 51. […]