Maria Plattner (FC Bayern Frauen)
Bild: Alexander Hassenstein/Getty Images

Zweitvertretung der FC Bayern Frauen mit durchwachsener Saison: Was ist los?

Benita 14.11.2025

Nach einem relativ guten Saisonstart befindet sich die Zweitvertretung der FC Bayern Frauen nun nach zehn Spieltagen erneut im Abstiegskampf.

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Von den zehn Spielen hat Bayern II drei Partien gewonnen, einmal unentschieden gespielt und sechsmal verloren. Aktuell befinden sie sich auf dem 12. Platz, dem ersten Abstiegsplatz. Der Abstand zum elftplatzierten, Turbine Potsdam beträgt einen Punkt.

Miasanrot schaut auf den bisherigen Verlauf der Saison und ordnet die aktuelle Situation ein.

FC Bayern Frauen II: Aktuelle Bilanz

Schon vor Saisonstart war absehbar, dass die junge Mannschaft nach den vergangenen Spielzeiten erneut viele Rückschläge sowie Niederlagen in der zweiten Bundesliga erfahren könnte. Zwischen ambitionierten Aufsteigerinnen und etablierten Zweitligateams wird der Konkurrenzkampf um den Verbleib in der Liga für die Zweitvertretungen der Bundesligisten immer härter.

Angesichts dessen verlief der Saisonstart jedoch relativ gut. Nach sechs Spieltagen war Bayern mit drei Siegen, einem Unentschieden und zwei Niederlagen auf dem fünften Platz. Seitdem konnten sie jedoch keinen weiteren Punkt mehr gewinnen und rutschten daher in der Tabelle ab.

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Grundsätzlich sind die vielen Niederlagen gegen die Mannschaften, die den jungen Spielerinnen körperlich und erfahrungstechnisch überlegen sind, erwartbar. Am neunten Spieltag haben sie jedoch mit 0:7 gegen die Aufsteigerinnen Viktoria Berlin verloren. Viele individuelle Fehler und insgesamt eine zu schwache Leistung haben an jenem Tag zu dieser herben Niederlage geführt.

Bei vielen anderen Partien haben zwar die Einstellung und die taktische Ausrichtung gestimmt, aber am Ende hat oft die Konstanz über die Partie und die letzte Konsequenz vorm Tor gefehlt. Insgesamt waren es aber viele ansprechende Leistungen, die auf einen guten Saisonverlauf hoffen lassen.

Schwierige Kadersituation

Im Kader sind seit Saisonbeginn lediglich 20 Spielerinnen. Zudem ist das Team sehr jung (Durchschnitt 18,6 Jahre) und es gibt einige Spielerinnen, die erst seit dieser Saison in der zweiten Bundesliga spielen.

Zusätzlich kommen noch einige weitere personelle Herausforderungen hinzu. Im Verlauf der Saison haben sich schon mehrere Spielerinnen verletzt und fielen bzw. fallen für einige Spiele aus. Außerdem finden einige Lehrgänge der DFB-Juniorinnen auch während der laufenden Saison statt, sodass die nominierten Spielerinnen im Training und mitunter auch bei Spielen fehlen.

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Der FC Bayern greift unter anderem daher auf Spielerinnen aus der eigenen U17-Mannschaft zurück. In der laufenden Spielzeit kamen bereits sieben Spielerinnen in der zweiten Bundesliga zum Einsatz, die eigentlich der U17 angehören. Es gab auch Partien, bei denen die Auswechselbank fast ausschließlich aus U17-Spielerinnen bestand.

Außerdem musste die Zweitvertretung bei der Niederlage gegen Viktoria Berlin auf die Leistungsträgerinnen Luzie Zähringer und Maria Plattner verzichten, da diese bei der ersten Mannschaft ausgeholfen haben.

Fokus Talententwicklung

Die Kaderstruktur sowie der Einsatz der U17-Spielerinnen veranschaulichen gut das Ziel, welches der FC Bayern mit der Zweitvertretung verfolgt. Im Vordergrund soll die Entwicklung der einzelnen Spielerinnen stehen.

Sichtbar wird dies beispielsweise auch an der Aufstellung im Tor. Während in der letzten Saison die meisten Partien von den Torhüterinnen der ersten Mannschaft bestritten wurden, werden in dieser Saison überwiegend Sophie Klein oder Veronika Litzlfelder aufgestellt. Diese stellen zwar aufgrund ihrer geringeren Erfahrung nicht einen so großen Rückhalt dar, aber davon profitiert auch die Entwicklung.

So sagte auch der Trainer der FC Bayern Frauen II, Jérôme Reisacher kürzlich in einem Interview mit den vereinseigenen Medien: „Du siehst jeden Tag Entwicklung. Wenn eine Spielerin etwas, das sie im Training gelernt hat, im Spiel umsetzt – das ist für mich Erfolg. Gleichzeitig ist mir aber auch jeder Schritt in der persönlichen Entwicklung sehr wichtig.“

Mut und Vertrauen seien für ihn Schlüsselbegriffe. „Wenn du willst, dass Spielerinnen Risiko gehen, musst du ihnen Sicherheit geben.“ Seine Trainingseinheiten seien daher klar strukturiert, aber nie starr. „Ich versuche, Situationen zu schaffen, in denen sie Entscheidungen treffen müssen. Das ist der Kern moderner Ausbildung: selbstständig denken.“

Zu der zweiten Bundesliga sagte er: „Du musst kreativ sein. Nicht immer perfekte Bedingungen, aber du kannst viel entwickeln. Wir haben Talent, Tempo, Mut. Die Aufgabe ist, sie an den Profifußball heranzuführen, ohne sie zu überfordern.“

Ausblick: Es gibt viele Mutmacher für die Zweitvertretung der FC Bayern Frauen

In den vergangenen Spielzeiten war die zweite Saisonhälfte der Bayern oft deutlich besser als die erste. Mit etwas Zeit und Geduld gewöhnen sich die Spielerinnen an die Anforderungen der zweiten Liga und wachsen als Team besser zusammen. Diese Entwicklung wäre in dieser Saison natürlich wünschenswert – darauf verlassen kann man sich jedoch nicht.

Zum jetzigen Zeitpunkt ist für den weiteren Saisonverlauf noch alles offen. Die Mannschaften in der zweiten Bundesliga sind insbesondere im Mittelfeld punktetechnisch sehr nah beieinander. Aktuell hat Bayern II auf den FSV Mainz 05 auf dem dritten Platz lediglich sieben Punkte Rückstand.

Die Bayern haben gegen ihre direkte Konkurrenz – den VfL Wolfsburg II, Eintracht Frankfurt II und den VfR Warbeyen – jeweils wichtige Siege erzielt. Zusätzlich gibt das Unentschieden gegen den VfL Bochum Hoffnung für Partien gegen Gegner, die eigentlich besser als Bayern II sind.

Am 23. November sind die Bayern zu Gast bei Turbine Potsdam, dabei haben sie nicht nur die Möglichkeit drei wichtige Punkte mitzunehmen, sondern auch direkt wieder den Abstiegsplatz zu verlassen.

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