Die FC Bayern Frauen gewinnen gegen den HSV
Bild: Christof Koepsel/Getty Images for DFB

Kantersieg gegen HSV: FC Bayern Frauen zuhause weiter makellos

Florian 14.12.2025



Am 13. November 2021, also vor mehr als vier Jahren, verlor der FC Bayern zuletzt ein Heimspiel in der Frauen-Bundesliga. Damals zog der amtierende Double-Sieger gegen den VfL Wolfsburg den Kürzeren. Das goldene Tor für die Wölfinnen erzielte Ex-Münchnerin Kathy Hendrich.

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In derselben Spielzeit spielte der heutige Gegner der Münchnerinnen, der Hamburger SV, um den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Erst in der Relegation im Duell gegen die Reserve von Turbine Potsdam hatte das Team um die damals 18-jährige Larissa Mühlhaus das Nachsehen.

Zeiten ändern sich. Heute spielt der HSV in der Beletage des deutschen Fußballs und konnte vor dem Gastspiel in München bereits sieben Punkte sammeln. Die Münchnerinnen hingegen stehen ungeschlagen nach 12 Spieltagen auf dem ersten Tabellenplatz. Die Vorzeichen vor dem Duell am Campus waren also klar: Der FC Bayern wollte nach dem Last-Minute-Ausgleich in Madrid wieder dreifach punkten.

FC Bayern gegen Hamburger SV: Barcala rotiert in der Defensive

Trainer José Barcala schickte im Vergleich zum Champions-League-Duell eine vor allem in der Abwehr runderneuerte Elf auf den Platz. Vor Ena Mahmutovic, die auch in Madrid das Tor hütete, verteidigten Carolin Simon, Magdalena Eriksson und Stine Ballisager Pedersen. Einzig Giulia Gwinn stand bereits in der Königsklasse in der Startelf.

Auf der Doppelsechs kam Georgia Stanway nach Krankheit zum Comeback, Momoko Tanikawa rückte auf die Zehn vor, Pernille Harder übernahm den Platz in der Sturmspitze von Jovana Damnjanović. Die Flügel besetzten wie in der spanischen Hauptstadt auch dieses Mal Klara Bühl (links) und Linda Dallmann, Arianna Caruso sortierte sich erneut auf der Doppelsechs ein.

Die Bayern zeigten direkt von Anpfiff weg, wer der Favorit am Campus ist. Bereits der erste Angriff über Klara Bühl wurde brandgefährlich aber auch vom Schiedsrichterinnen-Gespann auf Grund einer Abseitsstellung zurückgenommen.

Fortan entwickelte sich ein Spiel auf ein Tor. Der HSV, laustark von seinem Anhang unterstützt, zog sich weit in die eigene Hälfte zurück. Nach gut einer Viertelstunde konnten der FC Bayern, der zuvor schon den ein oder anderen Abschluss hatte, den Hamburger Abwehrriegel brechen.

Gwinn erst fulminant und dann gönnerhaft: FC Bayern führt früh

Der Ball landete im Strafraum bei Giulia Gwinn die das Leder fulminant und volley in die Maschen katapultierte. Nach dem Anpfiff war der FCB direkt um den zweiten Treffer bemüht, Stanways Abschluss strich aber knapp an dem Pfosten vorbei.

Die Münchnerinnen dominierten das Geschehen am Campus klar und hatten zwischenzeitlich 82 Prozent Ballbesitz, einzig der zweite Treffer fehlte um Trainer Barcala vollends zufrieden zu stellen. Die Chance zum 2:0 ergab sich dann in der 26. Minute als Stanway im HSV-Strafraum zu Fall kam. Der leichte Kontakt von Mia Büchele reichte Schiedsrichterin Nadine Westerhoff aus um auf Foul zu entscheiden.

Die Engländerin nahm das Geschenk dankend an und verwandelte sicher zum 2:0. Die etatmäßige Elfmeterschützin Giulia Gwinn, in Madrid erstmals seit längerem nicht erfolgreich vom Punkt, überließ ihrer Mitspielerin das Leder.

In der 32. Minute meldete sich dann der Gast offensiv im Spiel an – und wie. Ein Distanzschuss von Büchele krachte aus gut 25 Metern an den rechten Pfosten, Mahmutovic im Bayern-Tor wäre hier chancenlos gewesen. Auf der Gegenseite hatte Stanway die Chance zum 3:0, ihr Abschluss wurde allerdings von der am Boden liegenden Harder geblockt.

In der 40. Minute scheiterte die Dänin, die vor Anpfiff zum neunten Mal als Fußballerin des Jahres in ihrer Heimat ausgezeichnet wurde, nach feinem Diagonalball an Gäste-Torhüterin Schuldt. Kurz vor dem Halbzeitpfiff erhöhte der FC Bayern auf 3:0. Eine abgewehrte Ecke landete bei Klara Bühl. Die Nationalspielerin zog von der rechten Seite ab und vollendete fulminant zum Halbzeitstand.

FC Bayern macht früh alles klar – HSV ohne Chance

Zur Halbzeit wechselte José Barcala doppelt. Für Klara Bühl kam Barbara Dunst auf den Platz, Momoko Tanikawa nahm ebenfalls im Warmen Platz, Alara übernahm für die Japanerin auf der Zehn. Nur wenige Zeigerumdrehungen nach dem Seitenwechsel gab es für die Fans im weiten Rund Grund zu Feiern:

Giulia Gwinn narrte auf der Außenbahn ihre Gegenspielerin, die scharfe Hereingabe bugsierte Victoria Schulz vor Harder zum 4:0 in die Maschen. In der Folge plätscherte das Spiel etwas dahin. In der 64. Minute erzielte Harder nach einem Eckball von Carolin Simon das 5:0. Kurz danach konnte Tuva Hansen ihr Comeback im Bayern-Trikot feiern. Die Norwegerin, vor knapp zwei Monaten gegen Köln verletzt ausgewechselt, kam für Gwinn ins Spiel, Jovana Damnjanović ersetzte Georgia Stanway. Mit diesem Tausch rückte Alara auf die Sechs.

In der 74. Minute bekam Pernille Harder ihre wohlverdiente Ruhepause. Für die Dänin kam Lea Schüller ins Spiel, die zuletzt in Madrid ebenfalls von der Bank kam.

Lea Schüller war es dann auch, die in der 84. Minute das halbe Dutzend voll machte. Eine Flanke aus dem Halbraum köpfte die Nationalspielerin als Bogenlampe über Schuldt hinweg in die Maschen. Das fünfte Saisontor für die Stürmerin, die eine wechselhafte Saison spielt. Barbara Dunst scheiterte wenige Zeigerumdrehungen später am Pfosten und verpasste somit das 52. Saisontor des FCB in der Bundesliga.

Beim 6:0 blieb es dann aber. Eine dominante Hinrunde des FC Bayern, der bis auf das 0:0 gegen Jena jedes Spiel in der Liga gewinnen konnte und im Schnitt knappe 4 Tore pro Partie erzielte. Auch wenn es spielerisch nach wie vor noch Luft nach oben gibt, eine Statistik, die die Gegnerinnen fürchten lässt.

Entscheidung in der Champions League, dann auswärts in Leverkusen

Für die FC Bayern Frauen steht bereits am Mittwoch (Anpfiff um 21 Uhr) das nächste Heimspiel an. Die Münchnerinnen treffen auf Valerenga. Mit einem Sieg könnte der FCB noch in die Top 4 der Königsklasse einziehen. Das Spiel gegen den HSV kann man also durchaus als gelungene Generalprobe bezeichnen, da die Norwegerinnen vermutlich ähnlich defensiv agieren werden.

Das letzte Spiel vor dem Jahreswechsel steht für den FCB dann am Montag, 22. Dezember (Anpfiff 18 Uhr) an. Dann sind Bühl und Co. bei Bayer 04 Leverkusen zu Gast, die aktuell auf dem vierten Tabellenplatz rangieren.

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