Deutsche Frauen-Fußballnationalmannschaft beim Stretching vor dem Testspiel gegen Brasilien im April 2015 in Fürth

FC Bayern Frauen bei der WM in Kanada

Jolle Trenner 06.06.2015

Welche Bayern-Spielerinnen sind dabei?

Beim Titelgewinn der Männer in Brasilien vor einem Jahr stellte der FC Bayern 14 Spieler für das Turnier ab: sieben für Deutschland und jeweils einen für Spanien, die Niederlande, Brasilien, Belgien, die Schweiz, Kroatien und die USA. In Kanada werden neun Deutsche Meisterinnen aus München ihre Länder vertreten. Mit den Neuverpflichtungen von Sara Däbritz (Deutschland) und Veronica Boquete (Spanien) nehmen sogar insgesamt elf Spielerinnen der Bayern an der WM teil. Somit wird der FCB in 13 bzw. mit Spanien in 16 von 36 Spielen der Gruppenphase beteiligt sein. In Gruppe B treffen nun Deutschland und Norwegen direkt aufeinander. In Gruppe C müssen sich Japan und die Schweiz miteinander messen.

Gruppe A*Gruppe B**Gruppe C**Gruppe DGruppe E(*)Gruppe F
KanadaDeutschland*Japan*USABrasilienFrankreich
ChinaElfenbeinküsteSchweiz*AustralienSüdkoreaEngland
NeuseelandNorwegen*KamerunSchwedenSpanien(*)Kolumbien
Niederlande*ThailandEcuadorNigeriaCosta RicaMexiko
  • Deutschland: Leonie Maier, Melanie Behringer, Melanie Leupolz, Lena Lotzen sowie die aus Freiburg nach München kommende Sara Däbritz.
  • Japan: Mana Iwabuchi
  • Niederlande: Viviane Miedema
  • Norwegen: Nora Holstad
  • Schweiz: Caroline Abbé, Vanessa Bürki
  • Spanien: Veronica Boquete

Welche Spielerinnen verpassen die WM?

Katharina Baunach war im April von Bundestrainerin Silvia Neid für das Testspiel gegen Brasilien nachnominiert worden, kam allerdings nicht zum Einsatz und verletzte sich anschließend. Ebenfalls nicht dabei sein werden Gina Lewandowski und Katie Stengel, deren Land, die USA, zwar an der Endrunde teilnimmt, die aber nicht zum Kader der Nationalmannschaft gehören.

Darüber hinaus hat der FC Bayern aber noch eine ganze Reihe an Nationalspielerinnen, die sich mit ihren Länderauswahlen nicht für Kanada qualifizieren konnten. Hierfür lohnt sich ein Blick in die Qualifikation. Für Europa sind acht Startplätze bei der WM reserviert, die in sieben Gruppen aus je sechs Ländern ermittelt wurden. Die sieben Gruppensieger lösten das Ticket direkt. Mit 30 Punkten aus zehn Spielen gingen Deutschland, Schweden, England und Frankreich glatt durch. Ebenfalls Sieger ihrer Gruppe waren Spanien und die Schweiz mit jeweils 28 Punkten sowie Norwegen mit 27 Punkten. Die Schweiz qualifizierte sich erstmals für die Endrunde einer Weltmeisterschaft und hat einen hochkarätigen Geheimfavoritenkader beisammen. Innenverteidigerin Caroline Abbé stand als einzige Bayernspielerin jede Bundesligaminute auf dem Platz. Vanessa Bürki glänzte mit einer tollen Torquote, brach sich im Frühjahr den Mittelfuß und schaffte es dennoch in den Kader von Nationaltrainerin Martina Voss-Tecklenburg.

Gruppe 1Gruppe 2Gruppe 3Gruppe 4Gruppe 5Gruppe 6Gruppe 7
Deutschland* 30Spanien(*) 28Schweiz* 28Schweden 30Norwegen* 27England 30Frankreich 30
Russland 22Italien* 25Island* 19Schottland 24Niederlande* 25UkraineÖsterreich*
Irland 17Tschechien 14Dänemark 18Polen 16Belgien 19Wales 19Finnland* 21
Kroatien 8Rumänien 11Israel 12Bosnien-Herzegowina 9Portugal 12Türkei 12Ungarn 12
Slowenien 6Estland 7Serbien 10Nordirland 5Griechenland 3Weißrussland 6Kasachstan 4
Slowakei 4Mazedonien 1Malta 0Faröer Inseln 2Albanien 3Montenegro 0Bulgarien 1

Die vier besten Gruppenzweiten spielten in den Play-offs den letzten freien Platz unter sich aus. Mit Italien, Island, den Niederlanden und Österreich waren vier Teams mit bayrischer Beteiligung unter den Gruppenzweiten. Island und Österreich verfehlten die Playoffs mit 19 bzw. 21 Punkten. Somit war für Dagny Brynjarsdóttir aus Island und auch die bayrischen Österreicherinnen Manuela Zinsberger, Carina Wenninger, Laura Feiersinger und Viktoria Schnaderbeck der Traum von der Weltmeisterschaft geplatzt. Die österreichische Spielführerin Schnaderbeck hätte aufgrund einer schweren Knieverletzung im Saisonfinale wohl ohnehin passen müssen. Tinja-Riikka Korpela erreichte in derselben Gruppe wie Frankreich und Österreich zwar ebenfalls 21 Punkte, damit aber nur den dritten Platz in der Gruppe.

Souverän in den Play-offs vertreten waren dagegen Italien mit Katja Schroffenegger und Raffaella Manieri sowie die Niederlande mit Vivianne Miedema mit jeweils 25 Punkten. Beide Teams erreichten die Play-off-Endspiele. Italien musste dazu die Ukraine, die Niederlande mussten Schottland in Hin- und Rückspiel bezwingen. Im Finale setzten sich die Niederlande dann nach 1:1 im Hinspiel und 2:1 im Rückspiel gegen die Italienerinnen durch. Alle drei Tore für Oranje schoss Bayern-Stürmerin Vivianne Miedema.

Wir sind gespannt, welche spielerischen und taktischen Erkenntnisse sich im Laufe des Turniers für den FC Bayern und die Bundesliga noch ergeben werden.

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