FC Bayern: Pernille Harder – eine Klasse für sich
Beim 3:2-Sieg der FC Bayern Frauen gegen den FC Arsenal am Mittwochabend zeigte Pernille Harder erneut, welche Klasse sie besitzt und wie hoch ihr Wert für die Mannschaft ist.
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Trainer José Barcala sagte nach dem Spiel, dass Harder am Dienstag einen Tritt auf den Fuß bekommen hat und deswegen nach Möglichkeit gegen Arsenal eigentlich nicht zum Einsatz hätte kommen sollen. Bei dem 0:2-Rückstand zur Pause sah er sich aber wohl dazu gezwungen, sie zur 56. Minute einzuwechseln.
Ihre Einwechselung hatte einen großen Anteil daran, dass Klara Bühl auf der linken Seite besser aufspielen konnte und der FC Bayern mit einer Systemumstellung durch die Einwechslungen von Alara und Arianna Caruso zu Torchanchen kam und die Bayern das Spiel schließlich drehen konnten.
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Pernille Harder: Sehr wichtig für den FC Bayern
Nach einer Oberschenkelverletzung bei der Europameisterschaft brauchte Harder etwas Zeit, um wieder in Topform zu kommen. Seit einigen Wochen erweist sie sich jedoch wieder als Torgarantin. Sie hat in den letzten acht Spielen mindestens ein Tor erzielt und kommt derzeit wettbewerbsübergreifend auf zwölf Treffer in dieser Saison (Nationalmannschaft inklusive).
Für den FC Bayern wurde sie bisher in jedem Spiel eingesetzt und steht wettbewerbsübergreifend an fünfter Stelle der meisten Einsatzminuten. Nach dem Spiel gegen Arsenal sagte Bianca Rech: „Pernille Harder ist eine Weltklassespielerin, das hat sie schon mehrfach bewiesen. Und das ist heute auch sicherlich ausschlaggebend dafür gewesen, dass sie mit dieser Energie reingekommen ist.“
Video: „Ausnahmespielerin“! Bianca Rech adelt Pernille Harder
Sie habe den Spielerinnen um sich herum gezeigt, dass sie an sich glauben müssen. „Damit ist sie ein absolutes Vorbild. Sie ist einfach eine Ausnahmespielerin und das hat sie heute wieder gezeigt“, verdeutlichte Rech. Die Direktorin der Frauenabteilung sieht das Team in der Lage, „ganz oben mitzuspielen“. Ein Grund dafür ist die Qualität von Harder.
Auch Stephan Lerch (damals bei Wolfsburg ihr Trainer) sagte mal über die Angreiferin: „Selbst wenn sie bei weniger als 100 Prozent ist, spürt man ihre Anwesenheit. Wenn man diesen einen Moment braucht, um den Unterschied zu machen, ist sie die Spielerin dafür, egal in welchem Zustand sie sich befindet.“
Weiterentwicklung beim FC Bayern nach einer schwierigen Zeit
Bei der Verkündung des Transfers und zu Beginn ihrer Zeit beim FC Bayern gab es einige kritische Stimmen aufgrund ihres „hohen Alters“ für eine Fußballerin (zum Zeitpunkt des Wechsels 2023 war sie 30 Jahre alt). Zudem hatte sie hin und wieder Probleme mit ihrer Oberschenkelmuskulatur und musste deswegen auch im November 2022 operiert werden. Beim FC Bayern zog sie sich im Oktober 2023 eine Innenbandverletzung zu und musste einige Wochen pausieren. Zur Rückrunde der Saison 23/24 und spätestens während der vergangenen Spielzeit wurde die Kritik jedoch leiser oder verschwand ganz.
Harder zeigte, dass sie nach wie vor in der Lage ist, ihre Spielweise ihren Mitspielerinnen anzupassen und dass sie flexibel offensiv einsetzbar ist. In der Saison 24/25 kam sie auf die meisten Einsatzzeiten und war wettbewerbsübergreifend mit 31 Punkten laut Soccerdonna die Topscorerin der FCB-Frauen. Im Miasanrot-Interview sagte der damalige Trainer Alexander Straus: „Wenn wir uns Pernille anschauen: Sie kam von Chelsea, ist 32 Jahre alt und dann sehen Sie sich an, wie sie diese Saison absolviert hat. Es ist großartig zu sehen, dass sie sich nochmal weiterentwickelt hat.“
Nachdem sie zu Dänemarks Fußballerin des Jahres 2023 gewählt wurde, schrieb sie auf Instagram: „In den letzten Jahren hatte ich meine Höhen und Tiefen mit einigen Verletzungen und Rückschlägen. Es war hart, aber ich habe hart gearbeitet, meinem Körper vertraut und geduldig auf bessere Zeiten gewartet und jetzt kann ich sagen: Ich genieße Fußball mehr denn je. Es fühlt sich so gut an, wieder das tun zu können, was ich am meisten liebe.“
Inspiration auf und neben dem Platz
Harder verfügt über sehr viel Erfahrung auf und neben dem Platz. Sie ist Kapitänin der dänischen Nationalmannschaft, für die sie bereits seit über 16 Jahren aktiv ist und nationale Rekord-Torschützin mit derzeit 81 Toren in 167 Spielen. Daneben hat sie in Schweden, Deutschland und England zahlreiche nationale Titel gewonnen, darunter zehn Meisterschaften in Folge und insgesamt zehnmal den jeweiligen nationalen Pokalwettbewerb. Dazu kommen mehrere individuelle Auszeichnungen.
Doch trotz ihrer zahlreichen Erfolge wirkt sie recht bodenständig und wie eine Person, die weiß wo sie herkommt. Sie hatte es nicht immer leicht in ihrer Karriere und kann daher vielen Spielerinnen helfen und ihnen ein Vorbild sein. Vor kurzem hat sie dafür zusammen mit Nike ein Projekt gestartet. „The Harder Way“ ist ein Mentorprogramm, mit dem Harder junge Athletinnen unterstützen möchte, ihre Träume zu verfolgen und die Chance zu großem sportlichen Erfolg zu haben. Harder sagte in einem Interview mit Elle (DK) dazu: „Ich möchte meine Erfahrungen teilen und jungen Mädchen einige der Werkzeuge an die Hand geben, die mir zu Beginn meiner Karriere gefehlt haben.“
Der Vertrag mit Harder ist einer von 13 Verträgen, die im kommenden Sommer beim FC Bayern auslaufen. Kürzlich gab es Gerüchte dazu, dass der Vertrag mit ihr – sowie mit Magdalena Eriksson und Sarah Zadrazil – zeitnah verlängert werden soll. Für den FC Bayern ist es dabei nicht nur wichtig, eine der Leistungsträgerinnen zu halten, sondern es könnte auch ein positives Zeichen für andere Spielerinnen sein, mit denen der FC Bayern verlängern möchte.
Harder ist nicht nur auf dem Platz eine sehr wichtige Spielerin mit ihren fußballerischen Qualitäten, sondern auch ihre Persönlichkeit und ihre Erfahrung sind sehr wichtig für den sportlichen Erfolg der Mannschaft.
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