Magdalena Eriksson und Pernille Harder küssen Linda Sembrant auf die Wange. Sembrant trinkt aus einer Flasche. Die drei halten die Meisterschale in der Hand, die sie mit dem FC Bayern gewonnen haben. Im Hintergrund Fans.
Bild: Jan Hetfleisch/Getty Images for DFB

Bundesliga-Start: Kann jemand die Bayern stürzen?

Benita 05.09.2025

Die FC Bayern Frauen starten mit einem neuen Trainer in die kommende Spielzeit. Der Spanier José Barcala hat diesen Sommer das Amt von Erfolgstrainer Alexander Straus übernommen. Im Kader haben wenige Personalveränderungen stattgefunden, lediglich der Abgang von Sydney Lohmann fällt aus sportlicher Sicht stärker ins Gewicht.

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Auf der anderen Seite konnte man sich mit Stine Ballisager und Vanessa Gilles gut in der Innenverteidigung verstärken. Des Weiteren sind mit Lena Oberdorf, Katharina Naschenweng und Georgia Stanway die Langzeitverletzten der letzten Saison zurück. Mit diesen Rückkehrerinnen, den Neuverpflichtungen sowie den jungen Spielerinnen Momoko Tanikawa, Franziska Kett und Alara, welche immer mehr in den Kader hineinwachsen, hat man noch mehr an Qualität im Kader gewonnen.

Die Sommervorbereitung lässt sich insgesamt als befriedigend bewerten. Auf einen ersten Test mit einem durchwachsenen 2:2 Unentschieden gegen den FC Zürich in Friedrichshafen folgte nach dem Trainingslager in Tirol ein beeindruckender 4:1-Sieg gegen Real Madrid am FC Bayern Campus. Zum Abschluss musste man jedoch nach einer 1:4-Niederlage gegen OL Lyonnes feststellen, dass die europäische Spitze (zumindest aktuell) noch ein Stück entfernt ist. 

Am vergangenen Samstag konnten die FC Bayern Frauen auf teils beeindruckende Art und Weise den VfL Wolfsburg im Supercup in Karlsruhe mit 4:2 bezwingen.

Aufgrund der letzten Saisons und der Qualität des Kaders haben laut einer Umfrage des DFB 11 der 14 Trainer*innen der Frauen-Bundesliga auf den FC Bayern als erneuten Meister getippt. Doch wie wahrscheinlich ist diese Einschätzung und wo steht die Konkurrenz aktuell? 

Die Konkurrenz der FC Bayern Frauen

In den letzten drei Saisons hieß der Vizemeister stets VfL Wolfsburg und der Drittplatzierte Eintracht Frankfurt. Doch nun haben beide Teams diesen Sommer einen großen Kaderumbruch hinter sich. Zahlreiche Leistungsträgerinnen haben die Vereine verlassen und sind zur Konkurrenz oder ins Ausland gewechselt. 

Während sowohl Wolfsburg als auch Frankfurt in den letzten Saisons gegen die Bayern punkten konnten, muss nun wohl erstmal abgewartet werden, wie sich die Teams entwickeln. Auch wenn diese Entwicklung vielleicht einige Zeit braucht, so werden vermutlich sowohl Wolfsburg als auch Frankfurt ihre Verfolgerrolle wieder ausfüllen. 

In die Position der Verfolgerrolle könnte auch Bayer Leverkusen wieder kommen, die in der letzten Saison lange im Kampf um die europäischen Plätze mit dabei waren. Ihr Vorteil könnte dabei sein, dass sie mit ihrem Cheftrainer Roberto Pätzold in seine zweite Saison gehen. Zudem haben sie mit Janou Levels nur eine Stammspielerin verloren und konnten dagegen unter anderem Vanessa Fudalla sowie Carlotta Wamser verpflichten.

Ein breiteres Mittelfeld: Spannender Champions-League-Kampf?

Die Mannschaften im Mittelfeld wie der SC Freiburg oder die TSG Hoffenheim werden oftmals unterschätzt. Sie können jedoch wie Bayer Leverkusen in der letzten Saison durch starke Leistungen in das obere Tabellendrittel kommen oder gegen Favoritinnen wichtige Punkte gewinnen. So hat Bayern zum Beispiel in der letzten Saison in Freiburg nur ein Remis geholt und unter anderem gegen den SV Werder Bremen und den 1. FC Köln jeweils einmal nur knapp gewonnen. 

Während die Kölnerinnen in den letzten Jahren lange gegen den Abstieg kämpfen mussten, könnten sie nun mit einigen starken Transfers wie Marina Hegering, Pauline Bremer und Lydia Andrade den Sprung ins gefestigte Mittelfeld schaffen. Zudem steht die Cheftrainerin Britta Carlsson nun vor ihrer ersten richtigen Saison, nachdem sie im Laufe der vergangenen Saison vom DFB zu den Kölnerinnen wechselte.

Der SV Werder Bremen starten mit Friederike Kromp wie der SC Freiburg mit Edmond Kapllani jeweils mit neuen Trainer*innen in die neue Spielzeit. Beide Teams haben ein paar Leistungsträgerinnen verloren. 

Außerdem könnte eine der Aufsteigerinnen die Liga aufmischen – denn mit dem 1. FC Union Berlin kommt ein Team in die Liga, welches nicht nur seit zwei Jahren seine Spielerinnen unter Profiverträgen hat, sondern sich auch zahlreich gut verstärkt hat. Darunter finden sich u. a. Spielerinnen mit Bundesliga Erfahrung wie Tanja Pawollek, Eileen Campell und Sophie Weidauer. Dazu bringen sie mit einer relativ großen Heimkulisse in der Alten Försterei eine starke Unterstützung mit.

Eine Herausforderung könnte zudem die TSG Hoffenheim werden, nachdem sie in den Vorjahren auch um die internationalen Plätze gespielt haben, konnten sie in der Vorsaison nicht ganz an diese Leistungen anknüpfen. Jedoch gehen sie mit ihrem Trainer Theodores Dedes in seine zweite Saison und können dadurch vielleicht an ihre starke Rückrunde anknüpfen.

Fazit: Bayern Frauen favorisiert, aber vor Herausforderung

Insgesamt lässt sich damit schon festhalten, dass die FC Bayern Frauen als Favoritinnen auf den Meistertitel in die neue Saison gehen. Frankfurt und Wolfsburg gehen mit stark veränderten Kadern in die neue Saison, während möglichen Herausforderern aus dem Mittelfeld vermutlich noch die Qualität und Erfahrung fehlen, um den Münchnerinnen Paroli zu bieten.

Mit der Aufstockung der Bundesliga und womöglich erstarkten Teams hinter den großen Drei könnte der Kampf um die Champions-League-Plätze insgesamt aber sehr spannend werden. Die FC Bayern Frauen müssen ein weiteres Mal beweisen, dass sie diesem Druck standhalten können und auch in einer langen Saison mit vielen englischen Wochen ihre Favoritenrolle bestätigen.

Die größte Herausforderung wird dabei wohl sein, mit dem neuen Trainer an die Erfolge der Vorsaisons anzuknüpfen und sich weiter zu steigern. Wenn diese Frage zu Gunsten des FCB geklärt ist, dürfte ihnen allerdings kaum jemand das Wasser reichen können.

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