DFB-Pokal: Seriensieger Wolfsburg triumphiert über FC Bayern
- Die FC Bayern Frauen sind Meister!
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FC Bayern Frauen: Oberdorf zeigt ihre ganze Klasse.
Was für eine Kulisse im Rheinenergie Stadion in Köln: Das 44. Pokalfinale der Frauen (zum zweiten Mal in Folge ausverkauft) bot eine stimmungsvolle Kulisse und somit einen würdigen Rahmen für dieses Finale der beiden Platzhirsche im deutschen Frauenfußball. Und auch die Spielerinnen konnten zu einem großen Spiel beitragen.
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In der sechsten Minute wurde es zum ersten Mal laut, als Katharina Naschenweng sich auf der linken Seite gegen Lynn Wilms durchsetzen konnte, den Ball aber zu weit vorlegte. Kurze Zeit später tauchte FC Bayern-Sommerneuzugang Lena Oberdorf erstmals gefährlich im Strafraum der Münchnerinnen auf, verpasste die Hereingabe aber knapp.
Oberdorf war es auch, die mit einem feinen Hackenpass Jule Brand nach zehn Minuten im FCB-Strafraum freispielte, die folgende Ecke sorgte für die erste Torchance des amtierenden Pokalsiegers. Ein temporeicher, intensiver Auftakt der Wölfinnen. Von Abtastphase keine Spur.
Der VfL Wolfsburg belohnte sich für die gute Anfangsphase und ging folgerichtig in der 14. Minute durch einen Weitschuss von Jule Brand in Führung. Die Nationalspielerin wurde geschickt von Oberdorf freigespielt und konnte mit einem Aufsetzer Mala Grohs überwinden, die man nicht gänzlich von einer Mitschuld freisprechen kann.
FC Bayern Frauen: Bayern ohne Ideen im Pokalfinale
Und die Bayern? Agierten weiterhin nervös ohne das eigene Spiel aufziehen zu können und hatten große Probleme mit der aggressiven Spielweise der Wölfinnen. Der rechte Flügel vollends verwaist, konnten die Münchnerinnen lediglich über die eigene linke Seite Akzente setzen. Im Mittelfeld verlor man die wichtigen Duellen um die zweiten Bälle und so musste Mala Grohs in der 22. Minute einen Oberdorf-Schuss parieren um den frühen 0:2-Rückstand zu verhindern.
Beim VfL Wolfsburg reagierte man im Vorfeld der Partie irritiert und pikiert auf die angebliche „Wachablösung“ aus dem Süden der Republik. Und der VfL zeigte eine beeindruckende Reaktion auf dem Feld. In der 30. Minute stand man erneut kurz vor dem 2:0 als Grohs einen Kopfball von Oberdorf und den Nachschuss der Mittelfeldspielerin parieren konnte.
Nur wenige Zeigerumdrehungen später testete Pernille Harder, gegen Leverkusen nicht im Kader, zum ersten Mal Merle Frohms. Der Flachschuss stellte die Nationaltorhüterin allerdings nicht vor Probleme.
FC Bayern Frauen spielen mit dem Feuer und liegen 0:2 zurück
Die Bayern-Frauen spielten in der Folge weiterhin mit dem Feuer. Ein eigener Eckball resultierte beinahe in einem Kontertor als Pajor und Endemann nur mit Mühe von der FCB-Abwehr gestoppt werden konnte.
Die folgende Ecke brachte dann das auch in der Höhe vollends verdiente 2:0 durch Dominique Janssen, die Grohs relativ ungehindert per Kopf überwinden konnte. Janssen und Oberdorf, zwei Spielerinnen, die den VfL im Sommer verlassen werden, drückten dem Spiel bisher ihren Stempel auf.
Mit einem schmeichelhaften 2:0-Rückstand ging es anschließend in die Halbzeitpause.
Zur Pause reagierte Alexander Straus erstmals und wechselte Tuva Hansen für Katharina Naschenweng ein. Doch trotz des personellen Wechsels änderte sich erstmal nichts an der Spielweise: Wolfsburg aggressiv und ballsicher, Bayern fehlerbehaftet und ungenau.
Die größte Bayern-Chance sahen die Zuschauer in der 58. Minute als Lea Schüller nach einem Eckball Merle Frohms zu einer Glanztat zwang. Die im Vorfeld viel zitierte Standardstärke der Bayern trat in diesem Finale zum ersten Mal in Erscheinung.
Wolfsburg kontrolliert das Mittelfeld. Bayern verzweifelt.
Aus dem Spiel gelang den Münchnerinnen aber weiterhin wenig, ein Fernschuß von Stanway konnte Frohms zur Ecke abwehren. Wolfsburg dominierte das Mittelfeld und Pajor, die sich immer wieder geschickt fallen ließ, war nicht vom Ball zu trennen.
Gut zwanzig Minuten vor Schluss warf Straus die beiden Offensivspielerinnen Linda Dallmann und Sydney Lohmann in die Partie, Pernille Harder rückte noch etwas weiter in die Spitze und auch Gwinn interpretierte ihre Rolle noch offensiver. Eine Schlussoffensive blieb aber vorerst aus.
Wachablösung der FC Bayern Frauen? Noch nicht.
Der VfL Wolfsburg verwaltete in den Schlussminuten geschickt das Spiel und das Ergebnis und kam nicht weiter in Bedrängnis. Aus Münchner Sicht ein gebrauchter Nachmittag, der lediglich eine positive Randnotiz hatte: In der 85. Spielminute feierte die lange Zeit verletzte Carolin Simon ihr Comeback.
Doch das wird ein schwacher Trotz für die Linksverteidigerin und den FC Bayern sein. Das angestrebte Ziel, erstmals in der Vereinsgeschichte das Double zu gewinnen, wurde verfehlt. Und weniger das Resultat, mehr die Art und Weise gibt zu denken. Die Bayern waren an diesem Vatertag chancenlos. Ein souveräner VfL Wolfsburg wurde vor keine allzu großen Probleme gestellt. Das Resultat: der zehnte Pokalerfolg in Folge, Wolfsburg ist seit nunmehr 50 (!) Pokalspielen ungeschlagen. Eine wahnsinnige Statistik und Beleg dafür, dass die Wachablösung im Fußball der Frauen noch längst nicht stattgefunden hat.
Die Daten zum Spiel
Tore: 0:1 Brand (14.), 0:2 Janssen (40.)
Gelbe Karten: Gwinn (36.), Oberdorf (50.), Stanway (64.), Schüller (81.)
Aufstellung FC Bayern: Grohs – Gwinn, Viggosdottir, Eriksson, Naschenweng (46. Hansen) – Stanway, Zadrazil (85. Simon), Bühl (72. Dallmann), Harder, Damjanovic (72. Lohmann) – Schüller
Aufstellung VfL Wolfsburg: Frohms – Rabano (80. Hegering), Hendrich, Janssen, Wilms – Popp, Oberdorf, Huth – Endemann (67. Jonsdottir), Pajor, Brand (90. Wedemeyer)
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