Jupp Heynckes 2009 als Trainer des FC Bayern.

24 Jahre FC Bayern – Adventskalender, Tür 9: Heynckes-Comeback, die erste

Jonas Trenner 09.12.2024

Im Adventskalender schauen wir im Jahr 2024 auf die vergangenen 24 Jahre. Dabei entscheiden sich unsere Autor*innen für einen Moment, der aus ihrer Sicht besonders war. Das muss nicht immer zwangsläufig der größte und wichtigste, sondern kann und darf auch einfach mal ein sehr persönlicher Moment sein.

Im neunten Türchen blicken wir zurück ins Jahr 2009. Jedoch nicht auf die logischen Highlights, wie das Robbery-Debüt im Herbst oder das Wunder von Turin im Winter dieses Jahres. Sondern in den Frühling, genauer gesagt auf den 2. Mai, den 30. Spieltag der Saison 2008/2009. Ein Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach.

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Jürgen Klinsmann wurde ein paar Tage zuvor entlassen. Der FCB lag nur auf Platz drei und hatte gerade 1:5 in Wolfsburg verloren. Sogar die direkte Champions-League-Qualifikation schien in Gefahr. Unvorstellbar heutzutage. Auch in der Champions League und im Pokal war der Klub schon lange ausgeschieden. Wieso aber hat dieser Tag einen Platz in unserem Adventskalender verdient?

Das erste Mal Allianz Arena

Aus zwei Gründen: Der erste ist persönlich. Bei der Partie handelt es sich nämlich um mein persönlich erstes Bayernspiel als Zuschauer in der Allianz Arena. Das erste Mal konnte ich das große Stadion betreten. Mit knapp 70.000 Zuschauerinnen und Zuschauern war die Arena an dem Tag natürlich ausverkauft.

Ein magischer Moment, auch weil das Stadion an dem Tag durch Plätze im Oberrang noch einmal gigantischer für meine jungen Augen wirkte.

Die hörten an dem Tag auch nicht mehr zu leuchten auf, konnte ich doch das erste Mal meinen (damaligen) Lieblingsspieler Phillipp Lahm live im Stadion erleben.

Ich genoss jeden Moment, schrie jeden Nachnamen laut mit, als Stadionsprecher Stephan Lehmann die Aufstellung verkündete, und freute mich natürlich riesig über den 2:1-Sieg, den der FC Bayern an dem Tag feierte.

Bastian Schweinsteiger und Hamit Altintop erzielten die beiden Tore beim dominanten Auftritt des Rekordmeisters. Ein Auftritt, der noch einmal Hoffnung schürte.

Wiederbelebung einer besonderen Trainerkarriere

Doch der Grund, der die Partie wirklich besonders machte, war das Comeback von Jupp Heynckes auf der Trainerbank des Klubs. Fast 18 Jahre nach Uli Hoeneß‘ selbsternannten, größten Fehlentscheidung seiner Karriere, der Entlassung des gebürtigen Gladbachers im Oktober 1991.

Als „Feuerwehrmann“ sollte er die Saison retten und dem Rekordmeister mindestens die direkte Champions-League-Qualifikation sichern. Damals war dieses Recht nämlich nur den ersten beiden Plätzen vorbehalten.

Mit vier Siegen und einem Unentschieden gelang dieses Vorhaben, auch wenn es nicht mehr zur Meisterschaft reichte. Dennoch hatte dieses kurze Intermezzo die Wiederbelebung von Heynckes‘ Trainerkarriere zur Folge, die nach mehreren erfolglosen Stationen schon fast beendet schien.

Der damals 64-Jährige wurde rund einen Monat später nämlich bereits von Bayer Leverkusen verpflichtet, führte den Klub innerhalb von zwei Jahren zurück in die Spitzengruppe der Bundesliga und war der erste Trainer seit sieben Jahren, der mit der Werkself wieder den Einzug in die Champions League bewerkstelligte.

Seinen Zweijahresvertrag ließ er jedoch auslaufen. Denn bereits im März 2011 wurde Heynckes erneut vom FC Bayern für die kommende Saison verpflichtet. Der Rest ist Geschichte.



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