Eiskalte Bayern Harder als Hoffenheim

miasanrot Trenner 23.09.2024

Vom Campus berichten Jonathan und Jakob

Zweiundvierzig (42) Bundesligaspiele ungeschlagen. Diesen unglaublichen Rekord konnte der FC Bayern heute ausbauen. Und das mit einem klaren 5:1 gegen einen starken Gegner aus dem Kraichgau. Trotzdem gibt das Spiel reichlich zu denken: Nach vorne ging aus dem Spiel lange sehr wenig und zu Beginn beider Halbzeiten tat man sich mit der Hoffenheimer Intensität schwer.

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Am Ende war die Mannschaft von Trainer Alexander Straus aber der verdiente Sieger. Mit Geduld und Effizienz drehte der FCB ein wichtiges Spiel und setzte sich mit neun Punkten an die Tabellenspitze.

FC Bayern vs TSG Hoffenheim: Der Spielverlauf

Im Vergleich zum 6:2 Sieg gegen RaBa Leipzig war Trainer Alexander Straus zu einem Wechsel gezwungen: Caro Simo rückte für die gesperrte Linda Sembrant in die Startformation. Beide Teams begannen intensiv, aber harmlos: Die erste gute Möglichkeit von Pernille Harder konnte Hoffenheim blocken (18.) und antwortete nach einem Konter in Person von Erleta Mehmeti mit einem eigenen Abschluss von der Strafraumkante (19.).

In der Folge fand die TSG immer besser ins Spiel und war die griffigere Mannschaft – in der 28. Minute konnten sie daraus Kapital schlagen: Giulia Gwinn verlor in der eigenen Hälfte den Ball und Selina Cerci setzte den daraus entstandenen Schuss in den Winkel.

Auch in der Folge tat sich der FC Bayern sehr schwer, bekam aber ab der 35. Minute immer mehr Oberwasser und nach einer Ecke sprang einer Hoffenheimerin der Ball an den viel zu hoch gehobenen Arm. Den fälligen Elfmeter verwandelte Georgia Stanway sicher.

Und es sollte noch besser kommen. In der allerletzten Sekunde der ersten Halbzeit flog ein weiterer Bayern-Eckball in den Kraichgauer Strafraum, wo Harder unhaltbar einköpfte. Ohne nochmal anzustoßen ging es in die Kabine.

FC Bayern kommt mit Energie aus der Pause

Direkt nach der Pause hatte der FCB eine Top-Doppelchance, um die Führung auszubauen, doch Bühl und Harder scheiterten beide (47.). Danach gehörte die Anfangsphase der zweiten Hälfte aber der TSG, jedoch ohne dabei große Torgefahr zu entwickeln.

So konnte Pernille Harder nach eigenem Ballgewinn auf 3:1 stellen – unter kräftiger Mithilfe von Laura Dick. Die Keeperin stand viel zu weit weg von der Tormitte und kam so an den eigentlich recht zentralen Abschluss nicht mehr dran.

Mit der Führung im Rücken sahen die Roten in der Folge von großen Offensivbemühungen ab, konnten aber auch die Gäste vom eigenen Kasten fernhalten. Einzig nach einer Ecke gab es nochmal gefährliches Ping-Pong im Bayernstrafraum (62.).

In der Schlussphase machte Hoffenheim dann voll auf und ließ noch einige Chancen zu. Zuerst konnte Harder (88.) ihren Hattrick komplettieren und dann vollstreckte Sydney Lohmann in ihrem 150. Bayern-Einsatz einen weiteren Konter (90+3.) zum 5:1 Endstand.

FC Bayern vs TSG Hoffenheim: Dinge, die Auffielen

Fleißige Damnjanović als Allzweckwaffe

Bereits in den vergangenen Spielen fiel auf das Jovana Damnjanović ihre angestammte Stürmerposition immer wieder verließ. Sie ließ sich immer wieder aus der klassischen Stürmerposition fallen, um am Spielaufbau teilzunehmen. Teilweise kippte sie bis in den eigenen Sechserraum ab und holte sich dort die Bälle.

Gegen Ende der ersten Halbzeit fand man sie sogar zwischen den eigenen Innenverteidigern wieder. Aber auch in den offensiven Halbräumen und auf der Außenbahn war die 29-jährige Serbin zu finden. Sie glänzte wie gewohnt mit großer Laufbereitschaft und Einsatzwillen.

Im Gegenpressing war sie sehr aktiv und konnte viele Bälle im direkten Zweikampf wiedergewinnen. Durch das ständige Rotieren mit Pernille Harder und Linda Dallmann war das Angriffsspiel der Bayern gerade in Hälfte zwei deutlich unberechenbarer.

Weiterhin Baustellen im Spiel der Bayern-Frauen

Ähnlich wie im letzten Heimspiel gegen RB Leipzig sorgten vermehrt Unsauberkeiten für stockende Angriffsbemühungen der Bayern-Frauen. Gerade im eigenen Spielaufbau sorgten kleinere Fehler immer wieder für Gefahr.

So leitete ein Fehlpass von Giulia Gwinn in eigenem Ballbesitz das Traumtor der Hoffenheimerin Cerci ein. Weitere Ungenauigkeiten sollten in der ersten Halbzeit folgen, wodurch die TSG Hoffenheim immer wieder zum Kontern eingeladen wurde. Den Sinsheimerinnen gelang es jedoch nicht diese Möglichkeiten besser auszuspielen.

Auffällig war das sehr linkslastige Spiel der Bayern-Frauen in der ersten Halbzeit. Immer wieder wurde versucht, gegen sehr aggressiv und aufmerksam agierende Kraichgauerinnen, durch den sehr verengten Raum im Mittelfeldzentrum zu kombinieren.

Zu selten wurde das Spiel schnell verlagert und die großen Räume auf den gegnerischen Außenbahnen bespielt. Die fehlende Diagonalität ließ die Angriffsbemühungen der Bayern-Frauen insbesondere in Halbzeit eins immer wieder stocken. Sobald es gelang mit einer schnellen Seitenverlagerung die Außenspielerinnen des FC Bayern in Szene zu setzen, drohte sofort Gefahr für TSG-Frauen.

Schweizer Taschenmesser Tuva Hansen als Eriksson-Ersatz

Nach dem Ausfall von Magdalena Eriksson und der Gelb-Rot-Sperre von Linda Sembrant musste Bayern-Trainer Alexander Straus kreativ werden, um die Lücke in der eigenen Innenverteidigung zu stopfen.

Mit Tuva Hansen beorderte Straus eine Spielerin in die Innenverteidgung, die diese Position zwar auch sehr gut bekleiden kann, aber weniger Körperlichkeit mitbringt als die beiden Fehlenden.

Trotzdem lieferte die Norwegerin ein tadelloses Spiel und stellte mal wieder den Wert ihrer Vielseitigkeit für den FC Bayern unter Beweis.

FC Bayern vs TSG Hoffenheim: Die Daten zum Spiel

Tore: 0:1 Cerci (28.), 1:1 Stanway (HE, 42.), 2:1 Harder (45.), 3:1 Harder (57.), 4:1 Harder (88.), 5:1 Lohmann (90+3.)
Gelbe Karten: Simon (72.), Doorn (73.)
Aufstellung FC Bayern: Grohs – Gwinn, Viggósdóttir, Hansen, Simon – Zadrazil, Stanway (89. Zigiotti Olme) – Dallmann (76. Schüller), Bühl (62. Lohmann) – Harder (89. Zawistowska), Damnjanovic (89. Kerr)
Aufstellung TSG Hoffenheim:
 Dick – Feldkamp, Cazalla, Doorn, Rankin (84. Kaut) – Memeti (72. Alber), Harsch (64. Grabowska), Dongus, Corley – Cerci, Kössler (84. Delacauw)

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