Die Schachnovelle – Tuchel vs. Guardiola

Christopher Trenner 23.03.2014

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Der FC Bayern agierte erneut mit Lahm als Rechtsverteidiger, nachdem er in der Vorwoche noch geschont wurde. Im Abwehrzentrum bildeten diesmal Boateng und Martinez das Innenverteidiger Pärchen. Im Mittelfeld agierten Schweinsteiger, Kroos und Müller. Die Außenbahn begleitete Ribery und Robben. Ganz vorne spielte Mandzukic.

Der FC Bayern agierte in den ersten fünf bis zehn Minuten sehr präsent und hatte durch den Niederländer Robben bereits in der vierten Minute eine Großchance (4.). Nach dieser ersten kleinen Druckphase griff das Mainzer Spielsystem von Tuchel immer besser. Dieser agierte wie ein großer Dirigent an der Seitenauslinie. Dabei legte er einähnliches Laufpensum an den Tag wie seine Spieler – und das war vor allem in der ersten Halbzeit sehr hoch. Mainz versuchte ähnlich aggressiv zu pressen wie Wolfsburg vor ein paar Wochen. Der FC Bayern spielte zwar ziemlich passsicher, aber wenn sich doch mal ein Fehler einschlich, dann kombinierten sich die Mainzer blitzschnell nach vorne, ohne sich aber in der ersten Halbzeit große Chancen zu erspielen. Viel mehr war das Spiel von den immer wieder taktischen Anweisungen der beiden Trainer geprägt. Erfolgte von Tuchel eine Rochade, reagierte Pep mit einem Angriff über die Flügel, was Tuchel erneut zu Anpassungsänderungen veranlasste. Die Zuschauer in Mainz bekamen einen absoluten Taktikleckerbissen zu sehen. So ging es schon fast wie erwartet mit einem 0:0 in die Kabine, was zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient war, weil die Elf von Tuchel vor allem im Mittelfeld die Räume eng gestalten konnte und durch sehr viel Laufaufwand Überzahlsituationen für den Rekordmeister vermied.

Die zweite Halbzeit starte aus Mainzer Sicht furios – Choupo-Moting teste die Widerstandsfähigkeit der Latte, diese bebte zwar noch fünf Minuten nach seinem Schuss, aber ein Torerfolg blieb den Mainzern verwehrt. Bis dahin eindeutig die größte Chance im Spiel. Mit zunehmender Spieldauer bekam der FC Bayern aber die Partie mehr und mehr in den Griff. Die Mainzer mussten die ersten Tribute für den hohen Laufaufwand zahlen. Daher reagierte Tuchel in der 60. Minute und nahm den bis dato sehr agilen Choupo-Moting aus der Partie und brachte mit Bungert einen weiteren Defensivspieler. Tuchel stellte also auf eine 5er-Kette in der Abwehr um – ganz ähnlich agierte er bereits beim Hinspiel in München. Doch auch Pep Guardiola hatte noch Ässer im Ärmel – zunächst brachte er Götze für den glücklos agierenden Müller, später noch Shaqiri für Robben und Pizarro für Mandzukic. Alle drei Einwechselungen sollten noch stechen. Die Schlinge zog sich dabei immer enger um die Mainzer, doch Karius parierte zunächst gegen Robben und dann gegen Ribery glänzend. Erst kurz vor Ende musste er hinter sich greifen: Pizarro behauptete geschickt einen Ball im gegnerischen Strafraum, legte raus auf Shaqiri und Schweinsteiger nutzte seinen Freiraum mit einem 30 Meter Sprint in den Strafraum und köpfte den Ball zur 1:0 Führung ins Netz (82.). Nur drei Minuten Später spielte Shaqiri einen langen Ball auf Ribery. Bell kann nicht entscheidend klären, sodass Ribery auf Götze legen konnte und dieser besorgte den 2:0 Endstand.

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Somit ging das zweite Taktikduell zwischen Tuchel und Guardiola an den Spanier. Man wird kein großer Prophet sein, wenn man behauptet das Tuchel in diesem Duell mittelfristig aufholen wird. Es ist schier unglaublich, welch eine Trainerpersönlichkeit dort in Mainz heranreift. Ein Wechsel zu einem großen Club ist nur noch die Frage der Zeit. Ein Engagement beim FC Bayern München wäre ihm locker zuzutrauen.

1. FSV Mainz 05 – FC Bayern 0:2 (0:0)
1. FSV Mainz 05 Karius – Pospech, Bell, Noveski, Park – Moritz (84. Malli), Geis – Müller, Koo (46. Saller), Choupo-Moting (60. Bungert) – Okazaki
Bank Koch, Kresic, Malli, Diaz, Soto
FC Bayern Neuer – Lahm, Martínez, Boateng, Alaba – Kroos, Schweinsteiger – Robben (73. Shaqiri), Müller (64. Götze), Ribéry – Mandzukic (81. Pizarro)
Bank Starke, Van Buyten, Dante, Rafinha
Tore 0:1 Schweinsteiger (82.), 0:2 Götze (86.)
Karten Moritz / –