DFL Supercup: Leipzig und Olmo zerlegen die Bayern
Obwohl Kane für das Spiel gemeldet war, stand er nicht in der Startaufstellung, was angesichts seiner späten Ankunft und der anschließenden medizinischen Untersuchungen und Vertragsunterzeichnungen, die sich bis in den frühen Morgen hinzogen, sicher verständlich ist.
Thomas Tuchels Aufstellung beinhaltete nur einen Sommertransfer: Sven Ulreich im Tor, Benjamin Pavard, Dayot Upamecano, Matthijs de Ligt und Alphonso Davies in der Abwehr, Konrad Laimer begann neben Joshua Kimmich im Mittelfeld, und Serge Gnabry, Jamal Musiala und Leroy Sané spielten direkt hinter Mathys Tel im Angriff.
Drei Dinge, die uns aufgefallen sind
Kritische Fehler
Bereits in der dritten Minute gerieten die Bayern durch Dani Olmo in Rückstand, als der Spanier einen von den Münchnern schlecht verteidigten Eckball in die Maschen setzte.
In der Folgezeit lief es für die Bayern einigermaßen gut, sie kamen zu, aber vergaben auch mehrere Torchancen. Leipzig machte es besser. In der 44. Minute nahm Dani Olmo einen Ball von Timo Werner auf, umkurvte de Ligt und schob den Ball an Ulreich vorbei zur 0:2-Halbzeitführung für die Gäste ein.
Den Schlusspunkt setzte wieder Olmo in der 68. Minute, diesmal per Elfmeter, nachdem Noussair Mazraoui im Strafraum unnötigerweise mit der Hand einen Strafstoß verschuldet hatte, und machte damit seinen Hattrick perfekt.
Dieses Spiel fühlte sich sehr nach einer Fortsetzung der letzten Saison an. Fairerweise muss man sagen, dass die Bayern bei allen Toren etwas Pech hatten, aber sie dürfen sich andererseits auch nicht wirklich beschweren, denn sie hätten auch im Vorlauf zu allen drei Toren besser spielen können.
Vergebene Chancen
Die Bayern dürfen sich auch nicht beklagen, dass sie so viele Torchancen vergaben. Zwar waren sie in beiden Hälften die spielbestimmende Mannschaft, doch im Abschluss haperte es ein ums andere Mal.
Gnabry, Musiala, Tel, Sané, Coman – sie alle hatten in diesem Spiel gute Möglichkeiten, ein Tor zu erzielen. Einzig, sie alle haben sie es nicht vollbracht. Die Chancenverwertung war miserabel. Vor allem deshalb wirkte das Spiel wie eine Fortsetzung der vergangenen Saison.
Hinzu kamen ein paar bittere Fehler in der Defensive, die vom Gegner eiskalt ausgenutzt wurden, was dem Spiel der Bayern insgesamt, vorne wie hinten, einen stark ausbaufähigen Charakter verlieh.
Debüts
Mit Ausnahme von Guerreiro gaben heute alle Neuzugänge der Bayern ihr Debüt. Laimer stand natürlich in der Startelf und Kim Min-Jae kam zu Beginn der zweiten Halbzeit für de Ligt ins Spiel. Aber es steht außer Frage, dass die gesamte Aufmerksamkeit am Samstagabend vor allem auf Harry Kane gerichtet war.
Ich kann mich nicht an einen anderen Spieler der Bayern erinnern, der an seinem Debüttag so herzlich empfangen wurde wie Kane. Alle Anwesenden im Stadion warteten sehnsüchtig darauf, den Neuzugang in Action sehen zu können, und in der 64. Minute wurde ihr Wunsch erhört.
Leider wurde Kane von seinen Mannschaftskameraden völlig im Stich gelassen und hatte nur wenig Einfluss auf das Spiel. Olmo komplettierte seinen Hattrick nur vier Minuten nach Kanes Einwechslung, und damit war das Spiel so gut wie gelaufen.
Laimer und Kim feierten ein ordentliches, aber unauffälliges Debüt, was in Anbetracht des Ergebnisses wahrscheinlich eher positiv ist. Vor allem Kim verhinderte mit einer entscheidenden Grätsche in letzter Sekunde eine weitere Großchance für Leipzig.
Alles in allem liegt noch viel Arbeit vor den Bayern, aber es gibt auch viel Hoffnung und Erwartungen, dass sich die Dinge mit Kane in der Spitze schnell ändern werden. Tuchel wird viel zu tun haben, um die Bayern in der nächsten Woche bei Werder Bremen am Freitag auf die richtige Spur für die neue Saison zu setzen.