Champions League Auslosung – Endlich ein echter Gegner?

Felix Trenner 20.03.2014

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FC Barcelona: Die Katalanen tun sich schwerer als in den letzten Jahren, vor allem in der Liga. Defensiv läuft längst nicht mehr alles rund, der einzige in der Viererkette, der konstant auf hohem Niveau spielt, ist Jordi Alba auf der linken Seite. Offensiv gilt das Credo „Kann, aber muss nicht“. Erwischen Neymar, Messi und Sanchez einen guten Tag, sind sie schwer zu bremsen. Aber immer öfter haben die drei Leistungseinbrüche, zudem fehlen gegen ähnlich spielstarke Mannschaften drei „offensive Verteidiger“.

Prognose: Barcelona ist auch dieses Jahr schlagbar, solange man sie defensiv beschäftigt. Dazu ist der FC Bayern im Stande.

Real Madrid: Sowohl vom Namen, als auch von der Spielstärke her der gefährlichste Gegner. Was Ancelotti geschafft hat, ist, wesentlich mehr Stabilität ins Spiel der Madrilenen zu bringen. Eine derartige Flut an Einladungen zu Toren, wie letztes Jahr im Halbfinal-Hinspiel gegen Dortmund gesehen, ist nicht mehr zu erwarten. Und dass man sich offensiv noch einmal verstärkt hat, dürfte bekannt sein.

Prognose: Real ist der mit Abstand unangenehmste Gegner, den es solange wie möglich zu vermeiden gilt.

Atletico Madrid: Bei Atletico trügt der Schein. Vom Namen her noch am ehesten zu unterschätzen, haben sich die Madrilenen sowohl in der Gruppenphase als auch im Achtelfinale überhaupt keine Blöße gegeben. In der Primera Division bringen sie zum ersten Mal seit Jahren Spannung in den Meisterschaftskampf, liegen nur drei Punkte hinter Real auf Platz zwei. Die Mannschaft ist in der Offensive mit Arda Turan, Koke und Diego Costa so besetzt, dass sie jeden Gegner schlagen kann. Zudem sitzt mit Diego Simeone ein genialer Taktiker auf der Bank, dem sicherlich auch gegen den FCB ein Konzept einfallen würde.

Prognose: Die Gefahr bei Atletico liegt darin, sie zu unterschätzen. Denn offensiv gehört die Mannschaft zu den Besten in Europa.

Paris Saint-Germain: 29 Spiele, 70 Punkte, +51 Tore. PSG ist, was die Liga angeht, eine französische Version des FC Bayern. Mannschaftlich sind allerdings weiterhin noch Defizite erkennbar. Im Winter wurde noch mal „auf arabisch“ nachgebessert – die 20 Millionen für Yohan Cabaye von Newcastle United spielen auf der Rechnung der Kataris auch keine Rolle mehr. Allerdings bleibt es dabei: Bekommt man Ibrahimovic und Cavani unter Kontrolle, ist Paris deutlich geschwächt und absolut besiegbar.

Prognose: Nicht zuletzt wegen der Stadt ist PSG ein attraktiver Gegner. Einzuordnen sind die Franzosen als forderndes, aber besiegbares Team.

Manchester United: ManU schlüpft in die Rolle des Sorgenkindes im illustren Viertelfinal- Teilnehmerfeld. Moyes’ Team hat in der Premier League große Schwierigkeiten, den Anschluss zu halten. Sogar das internationale Geschäft ist in Gefahr. Der Trainer hat seine Gnadenfrist mit dem 3:0 im Rückspiel gegen Piräus, mit dem die endgültige Blamage beschlossen gewesen wäre, zumindest verlängert – es bleibt abzuwarten ob das Spiel vielleicht zu einer Trendwende führt. Defensiv offenbaren sich große Mängel bei den Red Devils und im Mittelfeld fehlt es komplett an Kreativität. Bezeichnend ist, dass Ryan Giggs immer noch spielen „muss“.

Prognose: Der schwächste mögliche Gegner im Viertelfinale. Aber dass man im Old Trafford immer Acht geben muss, ist klar.

Chelsea FC: Ob es daran lag, dass Pep’s Team noch nicht eingespielt war oder ob Chelsea so stark war ist fraglich, aber in jedem Fall hat keine Mannschaft es geschafft uns derart zu fordern wie Chelsea im Supercup 2013. Es wäre wieder einmal ein Duell „Mou gegen Pep“ wie es im Bilderbuch steht und auch aus fußballerischer Sicht interessant: Keine Mannschaft im Viertelfinale steht so tief wie Chelsea – während Bayern sich am liebsten in der gegnerischen Hälfte aufhält.

Prognose: Chelsea kann uns gefährlich werden – wie jeder anderen Mannschaft auch. In jedem Fall wäre es ein Kracher.

Borussia Dortmund: Aus neutraler, deutscher Sicht wäre ein Aufeinandertreffen im Viertelfinale unbedingt zu vermeiden. Und auch für Bayern-Fans ist es eigentlich ein Spiel, bei dem man mehr verlieren als gewinnen kann – für den BVB hingegen wäre die Chance gegeben, in nur zwei Spielen den gesamten Vorsprung, den sich der FC Bayern in den letzten zwei Jahren erarbeitet hat, aufzuholen. Insofern ist Dortmund alles andere als ein Wunschgegner, auch wenn sportlich ein klarer Vorteil für den FCB besteht.

Prognose: Der BVB ist ein unangenehmer Gegner, der der Mannschaft weiterhin nicht liegt. Wenn möglich, bitte vermeiden.

Mein persönlicher Wunsch fürs Viertelfinale? Ganz klar: Paris Saint-Germain. Ein Team, das wir auf keinen Fall unterschätzen würden, welches aber trotzdem schlagbar ist. Für Auswärtsfahrer auch ein Traumlos, wenn die Polizei ruhig bleibt. Danach? Chelsea sollten wir uns fürs Finale aufheben, Real und den BVB, wenn möglich, vermeiden.