Blickpunkt Amateure: Unaufhaltsame Jungs
Zu Beginn haben sich die Roten gute Chancen herausgespielt, aber keine Glück beim Abschluss gehabt. Das Führungstor für Ingolstadt in der 28. Minute kam wie aus dem Nichts. Die Reaktion der Mannschaft war vorbildlich. Julian Green glich bereits in der 32. Minute nach Querpass von Rankovic aus, bevor Edwin Schwarz eine Vorlage in den Rückraum der gegnerischen Vierkette aus gut 20 Metern mit einem strammen Schuss versenkte. Halbzeitstand 2:1 und nach dem Wiederanpfiff erhöhte Weihrauch frei vor dem gegnerischen Tor per Kopf und Fischer zum Endstand von 4:1. Auch hier war Vladimir Rankovic beteiligt. Auf seiner Position auf der rechten Außenbahn wird er mit Dribbelstärke und sehr präzisen Flanken maximal gefährlich für den Gegner.
Rico Strieder spielte nach der Sperre im Derby gegen die Blauen (Gelb-Rot in Fürth) vor der Abwehr und war für mich, neben dem bereits erwähnten Rankovic, der beste Mann auf dem Platz. Auch unter Bedrängnis sehr abgeklärt und mit guten spielerischen Lösungen, falls notwendig mit der erforderlichen Härte und mit gutem Blick für die Verlagerung auf die Außenbahnen lässt der 21jährige zur Zeit den Ausfall von Höjbjerg gut verschmerzen. Gegen die Blauen machte Alessandro Schöpf auf dieser Position ein gutes Spiel. Die Qualitäten des Österreichers sind im offensiven Mittelfeld aber besser aufgehoben, was Strieder zur derzeit besten Alternative macht bzw. sogar Konkurrenz für den Dänen Höjbjerg darstellt.
Julian Green war zum Anpfiff der Ersatz für Tobias Schweinsteiger im Sturm. Dort machte er seine Aufgabe durchaus gut, wobei er sich auf der Außenbahn sicher wohler gefühlt hätte. Seine Entwicklung und der zusätzliche Schub, den er aus dem Trainingslager der Profis mitgenommen hat, ist sehr beeindruckend. Nach dem Auswärtsspiel in Fürth hörte man, dass er einigen Zuschauern nicht so ins Auge gestochen ist. Gestern Mittag spielte er sehr ordentlich. Hier und da fehlt dem 18jährigen noch die Abgeklärtheit, aber das kann er Spiel um Spiel verbessern.
Mitchell Weiser – wir erinnern uns – kam aus Köln zum FC Bayern, wurde nach Kaiserslautern verliehen und kehrte diese Saison zurück. Gegen die zweite Mannschaft des FC Ingolstadt stand er nicht einmal im Kader und wurde von mir auch in keiner Phase des Spiels vermisst. Ähnliches hörte man von vielen Twitterern auch nach dem Stadtderby. Auf der einen Seite ist es bitter für ihn, dass er anscheinend in der ersten Mannschaft keinen Platz findet und auch nicht im Gefüge der Amateure gebraucht wird, aber andererseits zeigt er oft nicht die erforderliche spielerische Qualität und erst recht nicht den notwendigen Einsatz für eine Karriere beim FC Bayern.
FC Bayern Amateure – FC Ingolstadt II 4:1 (2:1) | |
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FC Bayern Amateure | Raeder – Schmitz, Schwarz, Buck, Sallahi – Strieder – Rankovic (81. Sieghart), Schöpf (66. Derflinger), Fischer, Weihrauch (66. Schweinsteiger) – Green |
Bank | Zingerle, Chessa, Grill |
Ingolstadt II | Reichlmayr – Mandelkow, Hagmann, Denz, Wolfsteiner – Ott (55. Schmitt), Walleth – Ofusu, Müller, Quaner (46. Jainta) – Prinz (55. Riegger) |
Tore | 0:1 Prinz (28., FCI), 1:1 Green (32.), 2:1 Schwarz (34.), 3:1 Weihrauch (51.), 4:1 Fischer (59.) |
Karten | Gelb: Denz (FCI) |