10! Der FC Bayern ist Meister!
Die Münchner konnten durch einen Sieg den 32. Titel einfahren. Als Gegner kam der Dauerrivale der letzten Jahre in die heimische Allianz Arena.
Falls ihr es verpasst habt
Die Aufstellung
Julian Nagelsmann entschied sich für das klassische 4-2-3-1-System aus der Hinserie. Davies, Herández, Upamecano und Pavard bildeten die Viererkette. Davor Kimmich und Goretzka. Dadurch blieb für Musiala nur die Bank, denn vorne drin vertraute der Bayern-Trainer auf Müller, Gnabry, Coman und Lewandowski.
Marco Rose hatte viele Ausfälle zu verkraften. Ohne Kobel, Dahoud, Hazard, Hummels, Malen, Meunier und Reyna gingen es die Schwarzgelben an. Im Vergleich zum 6:1-Sieg gegen Wolfsburg gab es drei Wechsel. Taktisch war es von der Grundformation wie beim FC Bayern ein 4-2-3-1.
1. Halbzeit
Die Bayern versuchten von Beginn an durch hohes Pressing dem BVB wenig Raum zur Entfaltung zu geben. Selbst Hitz wurde angelaufen. Auf der Gegenseite taten es die Gäste den Hausherren gleich – auch die Dortmunder pressten hoch.
Mit der ersten Standardsituation ging der FC Bayern in Führung. Nach einer Ecke von Kimmich gewann Goretzka das Duell im Zentrum und legte auf Gnabry ab. Der Flügelspieler der Bayern war ungedeckt am Strafraum und ließ den Ball vom Oberschenkel abtropfen, um ihn anschließend per Volley ins Tor zu hauen. Hitz war ohne Abwehrchance.
In der 29. Minute lag der Ball erneut im Dortmunder Tor. Coman stand beim Zuspiel von Lewandowski leicht im Abseits. Dennoch eine schöne Kombination, in der sich die Bayern stark aus dem Dortmunder befreien konnten.
Wenig später war der Ball dann doch drin. Kimmich eroberte im Zentrum gegen Zagadou den Ball. Müller leitete direkt weiter auf Lewandowski, der Hitz im Eins-gegen-Eins keine Chance ließ. Die Bayern waren nun klar auf Titelkurs.
Eine souveräne Leistung reichte dem FC Bayern für die Pausenführung. Sie nutzten die Gelegenheiten, die der BVB angeboten hat. Dortmund spielte gut mit, ohne aber wirklich Gefahr auszustrahlen.
2. Halbzeit
Ohne Wechsel kamen beide Mannschaften aus der Kabine. In der 49. Minute foulte Kimmich Reus im Strafraum. Emre Can verwandelte in der 52. Minute zum Anschluss. Manuel Neuer wurde ausgeguckt vom Dortmunder. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Reus und Lewandowski vergaben jeweils gute Möglichkeiten. Die Partie wurde hitzig und Daniel Siebert bzw. der VAR waren zunehmend gefordert. Dortmund wird einem Foul von Pavard nachtrauern, dass durchaus elfmeterwürdig war, aber auch im BVB-Strafraum gab es kritische Szenen. Am Ende blieb die Pfeife immer stumm.
Julian Nagelsmann reagierte und brachte Musiala für Gnabry. Rose auf der Gegenseite Bynoe-Gittens für Reinier. Erstgenannter kam zu seinem Bundesligadebüt. Reus stand zunehmend neben Haaland – fast in einem 4-4-2, was es der bayerischen Restverteidigung schwerer machte die Laufwege der Dortmunder zu kontrollieren.
Den Bayern gelang es in der Folge wieder mehr Ruhe und Kontrolle über das Spiel zu bekommen, ohne selbst wirklich gefährlich zu werden. Haaland kam dennoch zu zwei Möglichkeiten.
Julian Nagelsmann wechselte in der 80. Minute doppelt. Sané und Sabitzer kamen für Müller und Coman. Wenig später stellten die Bayern den alten Toreabstand wieder her. Musiala traf aus kurzer Distanz, nachdem Dortmund mehrfach im Strafraum nicht klären konnte. Die Entscheidung.
Es blieb am Ende bei einem verdienten 3:1-Sieg, der in der 2. Halbzeit durch eigene individuelle Fehler teilweise ins Wanken geriet.
Dinge, die auffielen
1. Gutes Pressing
Die Münchner schafften es in vielen Szenen gerade in den ersten 30 Minuten, Dortmund früh auf die Außenbahn zu drängen. So gelang es immer wieder Wolf zu langen Bällen zu zwingen. Haaland gewann zwar einige Kopfbälle im Zentrum, doch spätestens der zweite Ball war dann häufig weg aus Sicht des BVB. In der 30. Minute lief es sogar noch besser. Die Bayern pressten Zagadou zu einem Fehler und erzielten so das vorentscheidende 2:0. Der BVB kam so in der ersten Halbzeit zu keiner nennenswerten Chance.
2. Kein Spitzenspiel
Die Partie war spannend, aber nicht so hochklassig wie einige der letzten Duelle. Das lag an beiden Seiten. Die Dortmunder Personalsituation ließ nicht mehr zu und auf Seiten des FC Bayern war es die aktuelle Form. Viele Fehlpässe, Stockfehler und Abstimmungsprobleme prägten die Partie. Bei den Münchnern waren es vor allem Davies (Passspiel) und Kimmich, die nicht immer glücklich aussahen.
Natürlich ging es vor der Partie rational um wenig. Den Titel hätten die Bayern wohl unabhängig vom Ausgang des Spiels eingefahren. Dortmund ist die Champions League nicht mehr zu nehmen. Es ging also im wesentlichen um die Ehre.
3. Historischer Abend
Die Bayern brechen mit dem 10. Titel in Folge den Rekord von Juve, die neun Meisterschaften in Folge innerhalb der Top-5 Ligen gewonnen hatten. Unabhängig von all den Problemen, die so eine Dominanz mit sich bringt, darf sich der FC Bayern auf die Fahne schreiben viele richtige Dinge gemacht zu haben. Eine ganze Generation vor allem um Müller und Neuer prägten diese Dekade – auch in dieser Saison. Wenn es wichtig wurde, dann haben die Bayern ihre Spiele gewonnen. Gegen Dortmund und Leipzig wurden beide Partien gewonnen. Wenn es eng wurde in der Tabelle, dann lösten die Münchner auch komplizierte Aufgaben.