BATE Baryssau – Ein Abend zum Vergessen

Jan Trenner 03.10.2012

Ausreden für diese Leistung und das Ergebnis kann ich kaum finden. Nachdem der erste Ärger nun überwunden ist, muss man beinahe froh darüber sein, dass der Höhenflug vorerst beendet ist und auch wenn ich dafür ins Phrasenschwein einzahlen müsste: man gewinnt & verliert als Mannschaft. Badstubers schwarzer Abwehrtag, Toni Kroos und der Pfostentreffer in der 13. Minute, Fehlpässe, mangelndes Stellungsspiel, Müdigkeit und die einzige konsequente Szene erst in der Nachspielzeit. Mund abwischen, weitermachen.

Zwei Kritikpunkte schleppen wir nun aber seit unzähligen Spielen mit uns herum. Flanken und Eckbälle haben quasi keine Effektivität und sind einfach nur ungefährlich. Wieso wird das nicht trainiert? Dann muss ich eben nach jeder Trainingseinheit noch 30 Minuten Bälle von der Fahne in den Strafraum schlagen und einfach besser werden. Sowohl offensiv, als auch in der Defensive. 14 Ecken und keine Gefahr. Das erinnert an einen Abend im Mai.
In den letzten Wochen ist ständig das »überragende Verhältnis« von Jupp Heynckes und Matthias Sammer angesprochen worden. Nach dem Spiel in Bremen meldete sich Sammer dann mit Kritik und gestern Abend ging – Heynckes äußerte, dass ihm das nicht gefiel – eine Welle der Empörung herum. Bitte was? Seid doch froh über etwas Emotion und Feuer an der Säbener Straße! Das tut uns allen gut und sollte zu Höchstleistung anstacheln. Antizyklische Kommunikation muss das Zauberwort sein, denn bei Erfolgen kann man beruhigt Kritik anbringen und sich in Schwächephasen schützend vor die Mannschaft stellen.

Was bleibt nun mitzunehmen aus dem Spiel in Minsk? Mit einer solchen Leistung wird es auch gegen Hoffenheim in der Liga schwer. Ich glaube nicht an ein grundsätzliches Abwehrproblem. Klar, Badstuber war nicht auf der Höhe, aber auch Boateng machte wieder einmal Fehler. Laufbereitschaft und Ehrgeiz haben gefehlt. Von der geforderten „Galligkeit“ habe ich nichts spüren können. Dennoch habe ich keine Angst um unsere Saisonziele und mir würde eine überstandene Gruppenphase in der Champions League reichen, wenn dafür Meisterfeier (und Pokalfest) am Marienplatz stattfindet.

Was sagen die anderen?

In dieser kleinen Kategorie möchte ich die Stimmen nach dem Spiel sammeln und künftig einige geschätzte Bayernblogger zu Wort und Verlinkung kommen lassen.

Duselbayern.de – Erste Saisonniederlage und Futter für die Medien

Diese Niederlage war so nötig wie ein Sandkasten in Rub al-Chali

Fernglas FCB – Ohne Abwehr in Minks

Ich hatte schon so ein Gefühl, dass wir uns gegen diesen Gegner schwer tun werden – vielleicht ist das auch schon ein Instinkt, nach Jahrzehnten als Bayern-Fan.

Breitnigge – Weißrussische Hasen oder Ohne äußere Verteidigung

Haben wir gestern schon wieder das dritte Finale verloren? Ist die Lage hoffnungslos? Nein, es ist einfach nur wieder die Lust am Destruktiven.

Vincent @minga1972

Marco @mingablog

BATE Baryssau – FC Bayern München 3:1 (1:0)
BATE Baryssau Gorbunov – Polyakov, Filipenko, Slimic, Bordachev – Olekhnovich, Likhtarovich (66. Sivakov), Volodko – Pavlov (84. Bressan), Hleb – Rodionov (87. Mozolevsky)
Bank Weis, Molinaro, Niedermeier, Cacau
FC Bayern München Neuer – Lahm, Boateng, Dante, Badstuber (77. Schweinsteiger) – Martinez (58. Shaqiri), Gustavo – Müller, Kroos, Ribery – Mandzukic (75. Pizarro)
Bank Starke, van Buyten, Rafinha, Tymoshchuk
Tore 1:0 Pavlov (23.), 2:0 Rodionov (78.), 2:1 Ribery (90.+1), 3:1 Bressan (90.+4)
Karten Gelb: Pavlov, Bordachev, Gorbunov – Badstuber, Dante, Gustavo, Pizarro

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