Audi-Cup Notizen

Steffen Trenner 02.08.2013

Nach dem Paulaner Cup, dem Telekom Cup, dem Hoeneß-Cup nun also der glorreiche Triumph im Audi-Cup durch einen 2:1-Sieg gegen Manchester City. Yeah! Gedöns-Cups können wir. Viel wichtiger als die reinen Ergebnisse sind jedoch einige andere Erkenntnisse, die gerade das Spiel gegen Manchester City bot. Ein paar Audi-Cup Notizen:

– Die Startelf gegen Manchester mit Neuer – Alaba, Dante, Martínez, Lahm – Schweinsteiger – Kroos, Thiago – Ribéry, Müller, Robben könnte durchaus die Elf sein, die im Pokal gegen Rehden und in der Liga gegen Mönchengladbach die Saison eröffnet. Fraglich bleibt ob Mandzukic sich durch seine beiden Tore nicht doch noch in die Startelf spielt und Müller dafür weichen müsste, oder wiederum Kroos verdrängt. Persönlich sehe ich zudem Boateng in der Startelf, der Bayerns bester Innenverteidiger in der Rückrunde war und auch in den Tests bisher stets überzeugte. Nach den Eindrücken des Audi-Cups wäre hier Martínez der erste Streichkandidat.

– Apropos Martínez. So sehr ich die Vorzüge des 4-1-2-3-Systems schätze, so sehr wirkt Martínez in den bisherigen Auftritten in der Innenverteidigung wie eine große Ressourcenverschwendung. Er kann das fraglos spielen. Ob erein großes Update zu Boateng wäre, bleibt aber fraglich. Zwar ist er im Spielaufbau besser, dafür ist Boateng antrittsschneller und damit gegen konterstarke Teams wertvoll. Martínez hat auf der defensiven 6 Spiele im Alleingang entschieden. In der Innenverteidigung ist er nach den bisherigen Eindrücken solide – aber mehr auch nicht.

– Gerade gegen Manchester City war zu spüren wie sehr sich die Mannschaft bemühte die Vorgaben von Guardiola umzusetzen. Bayern spielte mit vielen kurzen Pässen, presste sehr hoch und aggressiv und verzichtete fast komplett auf Dribblings oder lange Bälle. Das war über weite Strecken sehr hübsch anzusehen, was fehlte war jedoch die Effektivität im Abschluss. Müllers Laufwege stimmten in neuer Rolle nicht immer, sodass er bei vielversprechenden Hereingaben nicht immer da stand wo der Ball war. Als Mandzukic herein kam, änderte sich das spürbar. Es bleibt das alte Dilemma. Mit einem echten Zielspieler wie Mandzukic steigt die Torgefahr im Strafraum. Dafür stockt in vielen Situationen das schnelle Kombinationsspiel. Guardiola wird hier irgendwann eine Grundsatz-Entscheidung treffen müssen.

– Ein wenig frustrierend gegen Manchester wie im Übrigen auch im Supercup gegen Dortmund war das Verhältnis von Aufwand und Ertrag. Und zwar auf beiden Seiten. Die Münchener betrieben gegen beide Teams einen wahnsinnigen Aufwand, bestimmten das Spiel, gingen weite Wege. Belohnt wurden sie dafür zunächst nicht. Auf der Gegenseite konzentrierten sich Dortmund im Supercup und auch Manchester City im Audi-Cup zu allererst um defensive Stabilität und setzten Offensiv auf das Älteste und einfachste Mittel des Fußballs. Konter. Dortmund gewann so mit 4:2 und auch Manchester City offenbarte in einigen Szenen gnadenlos die Münchener Schwierigkeiten in der Rückwärtsbewegung. Gegen City war es Manuel Neuer zu verdanken, dass das kein böses Ende nahm.

– Ohnehin bleibt das defensive Umschalten die größte Baustelle der Münchener. Die Effektivitäts-Probleme Vorne werden sich einpendeln wenn die Laufwege abgestimmter sind und die Konzentration im Abschluss in den Pflichtspielen zwangsläufig steigt. Aber die Konteranfälligkeit, die sich bisher in jedem Vorbereitungsspiel zeigte, ist systemisch bedingt und damit schwerer abzustellen. Wenn es dem Gegner gelingt das erste Pressing-Band der 5 Offensiven zu umspielen, oder schnell zu überbrücken entstehen neben der alleinigen Sechs riesige Räume. Es ist sehr gut zu erkennen, dass Guardiola die Viererkette hier auffordert proaktiv die Position zu verlassen und den freien Raum vor ihnen abzudecken. Gelingt dann der Ballgewinn nicht wird es jedoch gefährlich, da die Viererkette die Bindung verliert und Überzahlsituationen in Ballnähe fast unmöglich werden. Momentan bin ich nicht ganz sicher, ob Guardiola hofft, dass das Pressing Vorne so gut wird, dass es kaum noch zu solchen Situationen kommen kann oder ob er das Risiko der Konteranfälligkeit bewusst in Kauf nimmt, weil er davon ausgeht, dass sein Team im Zweifel immer mehr Tore schießt als der Gegner. Auch das wird zu beobachten sein.

– Am Rande des Audi-Cups wurde bekannt, dass sich Bayer Leverkusen aktiv um Emre Can bemüht. Aus meiner Sicht wäre eine Ausleihe eine Optimallösung für den jungen Deutschen gewesen. Inzwischen ist vom FC Bayern bestätigt worden, dass Emre Can einen 4-Jahresvertrag mit Rückkauf-Option bei Bayer 04 Leverkusen unterschrieben hat. Auch ein Wechsel von Luiz Gustavo zum VfL Wolfsburg scheint wieder stärker in Reichweite zu rücken. Sein Weggang wäre bitter, aber sportlich konsequent und logisch. Weniger Sinn macht aus Sicht des FC Bayern macht ein Wechsel von Diego Contento zum SV Werder Bremen. Natürlich traue ich Contento zu dort Stammspieler zu werden, aber ohne Contento fehlt Bayern ein erprobter Backup auf der linken Verteidigerposition. Luiz Gustavo könnte dort spielen, Holger Badstuber auch. Beide werden dem FCB aber wahrscheinlich in der kommenden Saison nicht zur Verfügung stehen. Bleiben Dante oder der hochveranlagte Vladimir Rankovic von den Amateuren, der als Rechtsfuß aber auch keine Optimallösung wäre. Sollte Bayern Contento ziehen lassen, bleiben bei mir dann doch ein paar Fragezeichen.

– Ein kleines Sonderlob möchte ich zum Abschluss Rafinha aussprechen. Der kleine Brasilianer hatte in der Vorbereitung immer wieder Gelegenheit sich zu zeigen und machte seine Sache fast ausnahmslos sehr, sehr gut. Sein gutes Kurzpassspiel wurde von mir offensichtlich unterschätzt. Er ist ein optimaler Backup für Lahm, wenn er ruhig bleibt und diese Rolle akzeptiert. Auch das Zusammenspiel mit Lahm, wenn der etwas weiter Vorn eine der Halpositionen einnahm, war exzellent. Weiter so Rafinha.

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  1. Sehr guter Kommentar, ich sehe das fast ausnahmslos so wie du (siehe meinen letzten Kommentar in der Schweinsteiger Diskussion). Ich wünschte ich hätte mit meinem Kommentar noch ein paar Minuten gewartet, dann hätte ich ihn hier schreiben können. :)

    Die mangelnde Effizienz ist eben auch ein Problem dieses Systems. Barca ist in beiden Halbfinals an der Effizienz gescheitert, sowohl gegen Inter als auch gegen Chelsea.

    Can sollte wirklich wechseln. Leverkusen wäre ein toller Partner für diese Leihe. Contento würde ich auch nicht abgeben. Und bei Gustavo darf man dann wirklich auf eine hohe Ablöse pochen. Allerdings bringt er bei einem Wechsel nach Wolfsburg wohl nur 17-18 Millionen. Es ist auf der einen Seite schon löblich, dass der Verein einem Spieler keine Steine in den Weg legen will, aber verschenken muss man sie wiederum auch nicht (was man meiner Meinung nach bei Gomez getan hat). Wenn ich sehe für welche Summen ein Suarez gehandelt wird. Aber das ist ein anderes Thema.

  2. @Sango-Koralle
    Du schreibst: “Wenn ich sehe für welche Summen ein Suarez gehandelt wird. Aber das ist ein anderes Thema”.

    Du meinst wohl für welche Summe “Yale” äh Bale gehandelt wird. Für 120 Mio gibt es Mario Gomez, Lewa, Gustavo, Khedira, Deulofeu und Lukaku zusammen.

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Sango-Koralle!? :D

      Suarez ist einer von vielen. Bei Bayern wäre der letzte Saison hinter Gomez und Mandzukic vermutlich nur die Nummer 3 gewesen. Bale ist wohl der Mann für die linke Seite in den kommenden Jahren. Und Real fehlt auf links eine richtig gute Besetzung. Über die astronomische Summe kann man streiten, aber Real kauft für das Geld in der Regel Stürmer oder Spielmacher. Sportlich ist das in meinen Augen so ziemlich der Spieler, der Real am meisten nach vorne bringt.

      Fehlt noch ein überragender AV und dann sieht das schon deutlich besser dort aus.

  3. Mir erschliesst sich nicht, warum man zwanghaft ein System komplett verändern muss, dass in der vergangenen Saison einzigartige Erfolge produziert hat und das mit Götze noch stärker hätte werden können. 18 Gegentore in der Bundesliga, 0 (Null) Gegentore in vier Spielen gegen Juve und Barca.

    Und all das wirft man weg, weil Guardiola beweisen will, dass er der größte ist?

    Antwortsymbol3 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Du musst wissen das letzte Saison Bayern durch die Erlebnisse der Saison davor ganz viel extra Motivation (Wut ?) und WEIT über der normalen Einsatzbereitschaft gespielt hat. Sowas kannst du mit Bauern wie Großkreutz, Kuba oder Schmelzer jede Saison machen, aber echte Starspieler wie Lewandowski, Götze, Ribery, Robben, Messi, Ronaldo etc. da nutzt sich sowas ab. Die wollen überlegenheit durch spielerische Mittel und nicht durch dauernd mehr Einsatz …

      SIe haben ja defensiv EXTREME wege gemacht und gleichzeitig Konter als auch offensiven Ballbesitzfußball geboten. Das hat nicht nur extra Körner gekostet, die Dank des breiten Kaders aufgefangen werden konnte, sondern ist nach dem Tripplegewinn auch net einfach nicht mehr möglich. Wenn du das GANZ GROßE ZIEL erreicht hast (und das war bei Robben, Ribe, Schweini, Müller und Lahm die Champions League) dann hast du keinen unbändigen Willen mehr alles zu geben. Es hat ja auch noch nie eine Mannschaft einen CL Titel verteidigen können …

      1. Ich glaube weder, dass es nur um Motivation geht, noch, dass Guardiola es nötig hat zu beweisen, dass er “der Größte” ist.

        Seit van Gaal gibt es einen Bruch. Statt einem defensiv- und zweikampfstarken Team, dass mit überdurchschnittlichen Bundesliga-Fußballern bestückt ist und durch Engagement, Kompaktheit und Disziplin gegen die großen des internationalen Fußball mithalten kann, gibt es eine auf offensiven Ballbesitzfußball ausgerichtete Grundhaltung / Philosophie.
        Da Heynkes schon im fortgeschrittenem Alter war (und scheinbar nach dem vorletzten CL-Finale bereits für sich beschlossen hatte aufzuhören), brauchte man einen neuen Trainer. Wenn die überaus erfolgreiche Entwicklung der letzten Jahre nicht für die Katz gewesen sein sollte, dann brauchte man einen Trainer, der das fortsetzen kann. Welche gab es denn da? Mit Guardiola haben die Bayern den vermutlich passendsten verpflichtet.
        Guardiola ist also zum einen die richtige Wahl für einen einmal eingeschlagenen Weg, und zum anderen ein offenkundig guter Trainer.
        Die “zwanghaften” Veränderungen kann ich nicht erkennen. Vermutlich geht es um die heilige Kuh Doppelsechs. Man kann auch mit einem nominellen Sechser defensiv sehr gut stehen, was diverse Teams regelmäßig beweisen. Im 433 könnte die Mannschaft auch auf ein situatives 451 wechseln, gerade mit Kroos, Schweinsteiger und Thiago im zentralen Mittelfeld. “Nur” ein nomineller Sechser bedeutet also nicht, dass die Bayern nur noch Harakiri-Fußball spielen [können].
        Außerdem wird das Defensivkonzept etwas weiter angepasst. Bereits unter Heynkes in der letzten Saison pressten die Bayern mehr und besser, wenn auch meistens nur situativ. Guardiola wird, wie man in den letzten Spielen sehen konnte, grundsätzlich pressen lassen und das Gegenpressing stärker forcieren. Alles in allem moderne Anpassungen, die bereits bei van Gaal und Heynkes vorgezeichnet waren.
        Ansonsten würde ich gerne nochmal darauf hinweisen, dass wichtige Spieler wie Schweinsteiger, Martinez und Dante gerade erst die ersten Spiele gemacht haben und große und wichtige Teile der Vorbereitung, z.B. das Trainingslager in Terentino, verpasst haben. Deshalb wird die Mannschaft noch etwas länger brauchen um auf ihren alten Leistungsstand zu kommen und Guardiola wird dementsprechend jetzt noch nicht seine primäre Formation und deren Taktiken bestimmen können. Das was wir jetzt sehen können ist die spielerische Grundausrichtung, und die sieht doch schon ganz gut aus.

      2. @Ullrich
        Ich glaube nicht, dass das verlorene Finale den entscheidenden Motivationsschub gegeben hat. Dort war man schließlich überlegen und hätte mich mehr Einsatz vermutlich auch nicht erreicht. Denn in den Jahren zuvor waren fast alle Mannschaften des FCB in den Topspielen hervorragend eingestellt. Es war ja häufig so, dass man sich gefragt hat, warum sie das nicht auch mal etwas konstanter in der Bundesliga zeigen können.

        In meinen Augen lag der Grund für die verbesserte Einstellung an zwei Faktoren: Der erste war sicherlich Borussia Dortmund, das den Bayern zwei Jahre lang aufgezeigt hat, dass durchschnittliche oder gute Leistungen eben nicht mehr reichen, um die Meisterschaft im Abo zu holen. Und wie wichtig defensive Stabilität ist. Der zweite Faktor ist der deutlich verstärkte Kader, der es eben möglich gemacht hat, dass die Leistungsträger nicht mehr 50+ Spiele pro Saison absolvieren. Es fehlten im Finale dann etwas die Frische bei Leuten wie Gomez. Und auch Alternativen, um noch einmal etwas zu verändern. Dazu hat der immense Konkurrenzdruck eben auch dafür gesorgt, dass man sich nicht mehr ausruhen kann, weil hinter dir immer einer steht, der mit den Hufen scharrt. Dafür ist Arjen Robben ein gutes Beispiel. Er hat von jeher eine gute Einstellung gezeigt, aber wenn man sieht, wie er jetzt zu Werke geht, dann ist das ein erheblicher Unterschied. Und mit solcher Entschlossenheit und Power kann man auch keine 50 Spiele pro Saison absolvieren. Spielerische Mittel sind mit Sicherheit wichtig, aber die Bereitschaft zum Einsatz muss immer da sein. Darauf basiert im Übrigen auch das ganze System Guardiolas. Permanente Laufbereitschaft, auch ohne Ball. Das hat bei Bayern früher häufig gefehlt – vor allem in der Bundesliga.

        Und wenn ich mir einen Lahm anschaue oder Robben oder Ribery, dann kann ich beileibe nicht feststellen, dass diese satt sind. Im Gegenteil. Die drücken so aufs Gas, die wollen jetzt den nächsten Titel.

        @Anni
        Du schreibst, dass Heynckes seine Karriere beenden wollte. Das kann aber niemand außer ihm wissen. Ich bezweifle das stark, dass er seinen Hut genommen hätte, wenn sich der Vorstand für ihn eingesetzt hätte. Und Guardiola wurde bereits im Dezember verpflichtet. Zu dem Zeitpunkt war noch völlig unklar, wie die weitere Saison verläuft. Natürlich war die Verpflichtung zu dem Zeitpunkt richtig. Ich wäre mir aber nicht so sicher, dass man nach dem Gewinn des Triples oder auch schon nach den Spielen gegen Juve Guardiola als Trainer verpflichtet hätte. Aber es ist müßig, darüber zu spekulieren. Jetzt ist er da und da muss man ihn eben machen lassen. Wie er spielen lassen möchte, war sicher schon im Winter klar. Die Dinge haben sich eben anders entwickelt.

        Wie offensiv die Bayern nächste Saison spielen, wird sich noch zeigen. Ich befürchte auch, dass der verstärkte Fokus auf den Ballbesitz eher kontraproduktiv ist. Ich habe es hier schon einmal an anderer Stelle geschrieben. Man zwingt den Gegner so sehr in die Defensive, dass die Räume einfach zu eng werden. Eine Schwäche, die ich im extrem hohen Pressing sehe ist die Tatsache, dass man sich des Umschaltspiels mehr oder weniger beraubt. Wenn du den Ball schon 25 Meter vor dem Tor des Gegners wieder eroberst, dann steht der eben noch in der Großzahl hinter dem Ball. Also muss man sich immer durch eine massive Abwehr spielen.

        Das gelingt häufig, aber nicht immer. Barca wurde mittlerweile mehrfach geschlagen, auch Spanien wurden mehrfach seine Grenzen aufgezeigt. Insbesondere Spanien hat beim Confed Cup gezeigt, wie abhängig das System von der echten Spitze ist. Dort hat mit einem schwächelnden Villa und einem Torres, der immer noch ein Schatten seiner selbst ist, einfach die Durchschlagskraft gefehlt. Dazu wurde die Defensive oft überrumpelt durch schnelle Spieler. Das System wie es aktuell einstudiert wurde, eignet sich meiner Meinung nach besonders gegen unterlegene Gegner. Oder als Variante, wenn offensiver gespielt werden muss, z.B. nach Rückstand. City hat gut reagiert nach den ersten 10 Minuten. Bayern war optisch deutlich überlegen, aber die ganz großen Chancen gab es vor allem zu Beginn. Andere Mannschaften werden sich ebenso anpassen. Vielleicht spielt Guardiola ja in den großen Spielen auch anders. Eben mit Doppelsechs oder grundsätzlich mit einem zurückgezogenen Pressing. Das sind alles Dinge, die man jetzt noch nicht absehen kann und die man abwarten muss. Mich würde auch interessieren, wie der Matchplan für die großen Spiele aussieht. Es ist ja nicht so, dass Guardiola nicht wüsste was er tut. Er weiß um den Druck der auf ihm lastet. Und auch er will nur Erfolg. Es ist halt schwer, nach der letzten Saison die Geduld für ein solches Experiment aufzubringen.

  4. @ Ullrich Um den Aufwand betreiben zu können, hat man auch den großen, fast durchgängig doppelt besetzten Kader. Und ich würde Spieler nicht als Bauern bezeichnen, auch wenn sie vom BVB kommen. ;-)

    @ Anni Die “heilige Kuh” Doppelsechs hat der Mannschaft letzte Saison die große Stabilität gegeben und auch dazu beigetragen, dass die IV nur selten in 1:1 Situationen kamen.

    Aus echtem Interesse: Welche (erfolgreichen) Teams spielen nach deiner Meinung regelmäßig mit nur einem 6er vor der Viererkette?

  5. Viele richtige und intelligente Hinweise bisher.

    Für mich gibt es 3 wesentliche Faktoren die den Erfolg der Bayern in dieser Saison in hohem Maße beeinflussen werden.

    1. Wie viele Gegner des FC Bayern werden mit dem Bus bis aufs Spielfeld fahren und diesen am eigenen 16m Raum oder kurz davor parken. Also reine Defensivtaktik, Räume ab 25 m vorm Tor ganz eng machen und nur sporadisch mit wenigen Spielern kontern. Ist bei praktisch jedem zweitem Barca Spiel zu sehen.
    @Ryukyu hat die Begrenzung des Umschaltspiels ja bereits genannt.
    Zitat 1: “Man zwingt den Gegner so sehr in die Defensive, dass die Räume einfach zu eng werden. Eine Schwäche, die ich im extrem hohen Pressing sehe ist die Tatsache, dass man sich des Umschaltspiels mehr oder weniger beraubt.”
    Zitat 2: “Insbesondere Spanien hat beim Confed Cup gezeigt, wie abhängig das System von der echten Spitze ist. Dort hat mit einem schwächelnden Villa und einem Torres, der immer noch ein Schatten seiner selbst ist, einfach die Durchschlagskraft gefehlt.”
    Nicht nur im Confed Cup wurde dies deutlich sondern speziell auch bei SPA-FIN 1: 1 in der EM Quali. Leitet übet zu Punkt 2.
    Die Spiele gegen den geparkten Bus kosten Kraft, Geduld und können sehr frustrierend sein.

    2. Die Effizienz. 80 % Ballbesitz und man schießt kein einziges Tor. Die wesentliche Kunst im Dominanz oder Ballbesitzfussball liegt darin dass die Anstrengung auch veredelt heißt in Tore umgemünzt wird.
    Der FC Bayern hat keinen Messi. Wie wird der Messi Faktor hergestellt? Die Spanier waren auch vor ihrer Erfolgsserie der N11 bereits für ihre Spielkunst bekannt. Allein, der Ball ging viel zu selten ins Tor. Ergo blieb der internationale Erfolg für die N11 von SPA bis 2006 aus.

    3. Die Verwundbarkeit sobald die erste Pressingwelle der Bayern überspielt wurde. Nach der Einwechslung von Yaya Toure konnte man sehen wie schnell es für die Bayern gefährlich wurde. Sobald die erste Pressingwelle der Bayern überspielt ist entstehen viel zu einfach 1:1 Situationen.
    Dies ist die große Gefahr bei nur einem 6er. Und ich kann die Bedenken von @usedomspotter sehr gut verstehen. Deshalb könnte genau jene taktische Veränderung auf nur einen Sechser der Limiter für diese Saison sein.
    Heißt, der neu formierte Defensivverbund der Bayern funktioniert nicht so perfekt wie Alves- Puyol- Pique- Abidal, denen es gelungen ist, die durchbrechenden Spieler meist zu doppeln, um somit kaum 1:1 Situationen zuzulassen. Genau an dieser Stelle sehe ich die Schwachstelle im Bayernsystem 2013 / 2014 gegen internationale Topteams wie Real, Barca, BVB, Man City, Chelsea, Juve oder auch PSG. Alle diese Teams verfügen über individuelle Klasse die sich im 1:1 gegen die Bayern Defensive durchsetzen kann- und damit auch das Spiel zu ihren Gunsten entscheiden könnte.

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