Atlético Madrid – FC Bayern München 1:0 (1:0)
Vor dem Spiel stand speziell Carlo Ancelottis Taktik im Fokus. Die Frage, ob seine Neuerungen bereits auf aller höchstem Niveau funktionieren würden, sollte sich vorerst beantworten.
Falls Ihr es verpasst habt:
Der Italiener rotierte im Vergleich zum letzten Spiel auf vier Positionen.

Für Hummels, Kimmich, Sanches und Coman rückten Boateng, Alonso, Vidal sowie Ribéry in die Startelf. Das hatte zur Folge, dass Thiago wieder auf der Acht agieren durfte. Ancelotti hielt aber an seinem 4-3-3 fest und rotierte so nur personell.
Auch Diego Simeone hatte keine großen Überraschungen in petto. Im Vergleich zum Halbfinal-Rückspiel der vergangenen Saison tauschte er nur zwei Positionen. Sowohl Gimenez als auch Augusto fehlten verletzt, deshalb kamen Savic und Carrasco zum Einsatz. Auch Torres durfte wieder von Beginn an ran, obwohl er in dieser Saison erst einen Startelfeinsatz vorzuweisen hatte. In der Grundausrichtung also das für Atlético typische 4-4-2.
Hermann Gerland äußerte direkt vor dem Spiel das klare Ziel, auch unter Carlo Ancelotti den Ball haben zu wollen. Dementsprechend startete die Partie. Bayern hatte den Ball und Atlético versuchte direkt den Gegner in kompakter Formation auf die Außenbahn zu lenken. In der Anfangsphase war auf beiden Seiten jedoch viel Hektik dabei und so passierte außer ein paar Standards nicht viel.
Erstmals gefährlich wurde es nachdem Javi Martínez der Ball bei der Annahme versprang, doch der Spanier reagierte blitzschnell und bügelte seinen Fehler gegen Torres wieder aus. Der Stürmer von Atlético hätte sonst einschieben können (12.). Auch die Münchner hatten wenig später ihre erste große Gelegenheit. Nach schönem Chipball von Thiago vergab Müller mit einem Volley aus kurzer Distanz (13.).
Die nächste Chance hatte wieder der Gastgeber. Martínez drängte Carrasco gut in den spitzen Winkel, der brachte den Ball aber trotzdem auf das Tor der Ancelotti-Elf. Neuer parierte (19.). Atlético bekam in dieser Phase mehr vom Spiel. Nach einer Ecke war es Torres, der aus nur 50 Zentimetern an den Pfosten köpfte (21.). Glück für die Bayern, die ihre scheinbare Kontrolle aus der Anfangsphase nun zu verlieren schienen.
Diego Simeones Mannschaft variierte immer wieder die Höhe des Pressings und ließ den Münchnern nur die Flügel offen. Folglich versuchten es die Gäste immer wieder über Flanken. Lewandowski hatte nach einer solchen eine gute Halbchance, doch sein Kopfball war kein Problem für Oblak (28.). In der 36. Minute war es dann soweit. Yannick Carrasco brachte das Heimteam nicht unverdient in Führung, nachdem die Elf von Carlo Ancelotti der Tempoerhöhung erneut nicht Stand halten konnte. Alonso verliert einen Kopfball im Mittelfeld und Thiagos Klärung landet in den Füßen von Carrasco.
(Foto: David Ramos / Getty Images)
Der FCB versuchte direkt zu antworten. Nach schöner Seitenverlagerung von Thiago bediente Alaba Ribéry, der nach Doppelpass mit Lewandowski die größte Chance der Bayern vergab (39.). Vor der Halbzeit sollte dann nichts mehr passieren.
Beide Mannschaften kamen unverändert aus den Kabinen und auch das Spiel blieb zunächst gleich. Die erste große Chance hatten diesmal die Bayern. Nach einer Ecke stand Müller frei am langen Pfosten, köpfte jedoch knapp vorbei (50.). Die dritte hundertprozentige Möglichkeit für die Gäste. Die Ancelotti-Elf nahm jetzt etwas Tempo auf und kam mit Alaba zur nächsten guten Gelegenheit (56.).
Der Bayern-Trainer wechselte innerhalb kürzester Zeit drei Mal aus und brachte nach und nach Robben, Hummels und Kimmich für Müller, Boateng und Thiago, der nach mehreren Fouls kurz vor dem Platzverweis stand. Die Münchner hatten über längere Zeit den Ball, ohne aber im letzten Drittel gefährlich zu werden. Atlético meldete sich erst in der 67. Minute mit einem Distanzschuss von Carrasco zurück, der aber an Neuer scheiterte.
Auch Simeone wechselte dann das erste Mal und tauschte den Torschützen Carrasco gegen Gameiro (72.). Bayern kontrollierte jetzt die Partie, aber fand keine Lücken in der gegnerischen Formation. Die Rojiblancos fokussierten sich hingegen endgültig aufs Kontern. Nach einem solchen war es Griezmann, der seinen Kopfball nicht im Tor unterbringen konnte (75.). Bayern lief weiter an, scheiterte aber in Person von Ribéry und Lewandowski jeweils knapp (76. und 77.).
Nach 79 Minuten wechselte Atléticos Trainer zum zweiten Mal. Für Torres kam Nicolás Gaitán. Arjen Robben verpasste kurz darauf den Ausgleich um Zentimeter (81.). Die Ereignisse überschlugen sich nun. Arturo Vidal verursachte mit einem ungestümen Einsatz einen Elfmeter. Antoine Griezmann war es, der vom Punkt die große Chance auf die Entscheidung vergab (84.). Dank des Franzosen blieb die Spannung also bis zum Ende der Partie.
Bayern versuchte nochmal alles, doch ein Tor schien ihnen nicht mehr vergönnt zu sein. Robben (89.), Godin (90.) und Gaitán (91.) verpassten die nächsten Möglichkeiten auf einen Treffer. Simeone nutzte seine letzte Wechseloption um den defensiven Thomas Partey für Antoine Griezmann zu bringen (92.). Auch fünf Minuten Nachspielzeit waren nicht lang genug für einen Bayern-Treffer und so verloren die Münchner ihr erstes Pflichtspiel unter Carlo Ancelotti.
3 Dinge, die auffielen
1. Bayern schwimmt ohne Ball und entwickelt keine Durchschlagskraft
Atlético machte das, was sie immer machen, auf aller höchstem Niveau. Sie variierten nicht nur das Tempo der Partie nach belieben, sondern zeigten sich auch sehr flexibel im Pressing. Die Elf von Diego Simeone kontrollierte speziell im ersten Durchgang das Geschehen. Sie entschieden darüber wann die Münchner den Ball bekamen und wann sie selbst agierten. Das lag vor allem daran, dass Ancelottis Mannschaft nicht in der Lage war das Zentrum zu bespielen.
Das Pressing des Gastgebers konnten sie meist umspielen. Zwar fehlte oft die letzte Konsequenz nach vorne, aber in Ballbesitz gab es nur wenige Gelegenheiten für den Gegner. In große Schwierigkeiten kam Bayern aber, wenn sie sich fallen ließen. In Ballbesitzphasen Atléticos stand man schlicht ungeordnet und schlecht gestaffelt. Alonso oder Vidal rückten oft zu früh heraus und so ergaben sich große Lücken zwischen den Linien. Man merkte in diesen Situationen regelrecht wie der Rhythmus der Gäste durcheinander gebracht wurde. Selbst wenn sich dann mal Umschaltmomente boten, wussten sie es nicht zu nutzen. Zu viel Hektik und ein extrem ungenaues Passspiel waren die Hauptgründe dafür.
Doch auch im eigenen Ballbesitz gab es wieder große Probleme. Es sind weiter strukturelle Probleme, die der Offensive die Durchschlagskraft nehmen. In der ersten Halbzeit hatte der FC Bayern nur vier Abschlüsse, zwei davon aufs Tor. Ribéry agierte zwar wieder mit vielen Freiheiten, machte in seiner Positionierung aber auch vieles, was seiner Mannschaft nicht half. Zu selten gab er dem Spiel Breite im Aufbau und zog in das ohnehin schon überladene Zentrum. Es gab genau eine Situation im ersten Durchgang, in der die Münchner eine Pressingsituation auf der Außenbahn auflösten und dann über Thiago eine schnelle Seitenverlagerung suchten. Alaba leitete anschließend die beste Chance der Gäste ein. Wenn das nahezu perfekt organisierte Gebilde von Atlético Madrid in Bewegung war, entstanden auch bespielbare Lücken. Ein großes Problem war hier aber auch die Passgenauigkeit. Simeones Mannschaft drückte den Wert der Gäste auf 84,4%, was für Bayernverhältnisse schon als relativ wenig zu werten ist. Oft waren es Pässe, die minimal in den Rücken gespielt wurden und so das Tempo aus dem Angriff nahmen.
In der zweiten Halbzeit machten die Bayern das deutlich besser. Mit der Einwechslung von Arjen Robben wurden sie auch über die rechte Seite in Eins-gegen-Eins-Situationen gefährlich. Robben suchte zudem immer wieder die Verbindungen ins Zentrum und kombinierte sich so klug in aussichtsreiche Situationen. Meist spielte er den Ball in den Strafraum, um anschließend den Abpraller zu nutzen. Dieses wiederkehrende Muster funktionierte gleich mehrfach. Allgemein verstanden es die Münchner deutlich besser, die beiden Viererketten des Gegners auseinander zu ziehen. Insgesamt können sie auf den zweiten Durchgang aufbauen, auch wenn noch ein weiter Weg hinsichtlich der Offensivstruktur zu gehen ist.
2. Alonso überfordert, Thiago ragt heraus
Alonso zeigte wieder keine gute Leistung gegen ein hoch anlaufendes Team. Dass er unter Pressing nicht die besten Lösungen parat hat, ist bekannt. Umso erstaunlicher war es, dass Ancelotti auf Kimmich verzichtete. In der ersten Halbzeit spielte Alonso nur 37 Pässe (32 kamen an) und so deutlich weniger als seine Mittelfeldkollegen Thiago (46/51) und Vidal (40/46). Der Spanier schaffte es nicht dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken und konnte auch gegen den Ball nicht überzeugen. Ein eher durchschnittlicher Auftritt des 34-Jährigen. Hinzu kam der Verlust des entscheidenden Zweikampfs vor dem 1:0 für Atlético. Alonso war in dieser Szene nicht konsequent genug. Thiago konnte nicht mehr retten.
Deutlich besser im Spiel war Thiago aber dennoch. Er spielte nicht nur die meisten Pässe bis zu seiner Auswechslung (65/73), sondern brachte auch im letzten Drittel die meisten Bälle an einen Mitspieler (23/26). Darüber hinaus glänzte der Spanier auch gegen den Ball. Sieben Balleroberungen und vier erfolgreiche Grätschen unterstreichen das. Der 25-Jährige erwies sich vor allem mit Ball als cleverer Spielmacher und nahm diese Rolle deutlich besser ein als Alonso. Auch unter Druck spielte er kluge Pässe. Seine Entscheidungsfindung, aber auch die Pressingresistenz sind aktuell für den FC Bayern viel wertvoller als die Spielweise Alonsos. Vielleicht hätte Ancelotti hier auf Kimmichs Form vertrauen und Thiago so im defensiven Zentrum als sicherere Variante gegen das Pressing aufstellen sollen.
3. Bayern keinesfalls schlecht
Trotz der geschilderten Probleme darf man aber nicht vergessen, dass Atlético auch der erwartet starke Gegner war. Die Bayern sind in einer Phase der Saison, wo sie neue Automatismen kennenlernen und finden müssen. Die Umstellungen sind besonders im Gegenpressing und in der Struktur mit dem Ball bemerkbar. Atlético ist hingegen eine Mannschaft, die seit Jahren zusammen spielt und ihr Spiel perfekt beherrscht. Dennoch hatten die Münchner ihre Chancen. Sie erspielten sich drei hochkarätige Möglichkeiten und einige gute Abschlüsse. Sowohl Müller als auch Ribéry und Robben waren jedoch nicht in der Lage diese zu verwerten. Insgesamt hatte Bayern (15) nur einen Torschuss weniger als Atlético (16).
Bayern zeigte in Ansätzen, dass sie weiterhin in der Lage sind mit den Großen in Europa mitzuhalten. Wenn auf diesem Niveau aber nur Kleinigkeiten nicht passen, dann wird es schwer zu punkten. Die Münchner können aus diesem Spiel viel für die Zukunft mitnehmen. Atlético Madrid zeigte dem Tabellenführer der Bundesliga alle Schwächen gnadenlos auf. Aus dieser Niederlage die richtigen Schlüsse zu ziehen ohne sie dabei zu überhöhen, wird die große Aufgabe für Carlo Ancelotti in den nächsten Tagen sein.
Atlético Madrid – FC Bayern 1:0 (1:0) | |
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Atlético Madrid | Oblak – Juanfran, Savic, Godín, Filipe Luis – Saúl, Koke, Gabi, Carrasco (71. Gameiro) – Griezmann (90.+1 Partey), Torres (80. Gaitán) |
Bank | Moreira, Correa, Hernández, Vrsaljko |
FC Bayern München | Neuer – Lahm, Boateng (62. Hummels), Martínez, Alaba – Xabi Alonso – Thiago (66. Kimmich), Vidal – Müller (59. Robben), Lewandowski, Ribéry |
Bank | Ulreich, Rafinha, Sanches, Coman |
Tore | 1:0 Carrasco (36.) |
Karten | Gelb: Saúl / Lahm, Thiago, Boateng, Vidal |
Schiedsrichter | Szymon Marciniak (Polen) |
Zuschauer | 59.000 (ausverkauft) |
Sehr milde Analyse, letztes Jahr hat man in beiden Spielen Atletico dominiert und im Rückspiel über 30 Torschüsse abgegen, das war schon was anderes ;-) aber ok, ich gebe zu, Umstellungen haben gefruchtet. Mal das Heimspiel abwarten. Auswärtsschwäche gab es auch unter Pep.:Die zweite Halbzeit macht Hoffnung.Schade, hätte das Spiel gerne mit Kimmich statt Alonso gesehen. Was haben denn Pep und auch Carlo bloß mit dem?
Ok, ich hatte mir ja eine Antwort von diesem Spiel erwartet. Eine Antwort wo wir tatsächlich stehen, unter den allen bekannten Umständen.
Ja, habe ich bekommen. Die Antwort war klar und fiel leider deutlicher (auch deutlicher als das Ergebnis) aus, als ich mir das erwünscht hatte. Ehrlich gesagt eines der übelsten Spiele der letzten Jahre.
Heißt für mich, dass also eher die Spiele gegen Dortmund, Schalke und Ingolstadt der Maßstab sind und nicht Heimspiele gegen Bremen oder Hertha.
Positiv natürlich ist, dass die Saison noch jung ist und Gegensteuerungsmaßnahmen in jeder Hinsicht möglich. Ich hatte mich ja schon das eine oder andere Mal geäußert, dass ich einen Sammer dieses Jahr tatsächlich vermissen würde. In diesem Sinne hoffe ich, dass dieses Ergebnis und vor allem das Spiel, Anlass geben über die generelle Ausrichtung unseres Spielsystems nachzudenken.
Die bisherige Interpretation, wie sie zumindest in den Medien kolportiert wurde, alles ganz easy, entfesselt usw., sollte vielleicht noch einmal hinterfragt werden.
“Bayern zeigte in Ansätzen, dass sie weiterhin in der Lage sind mit den Großen in Europa mitzuhalten.” Das ist ein Satz, der weh tut, da er zurecht signalisiert, dass Bayern momentan eben nur in Ansätzen auf Augenhöhe ist. Lahm war heute – vor allem in der ersten Halbzeit – ganz schwach. Bei Lewandowski kam kein Ball an. Ribery verhaspelte sich zu oft. Vidal senste wie wild um sich. Selbst Martinez hatte ein paar ungewohnte Unsicherheiten. Gut, dass wir erst im September sind. Aber andererseits kann beim zweiten Gruppenplatz und ein bisschen Lospech (Barca, Real, Juve) auch im Achtelfinale schon Schluss sein. Randbemerkungen: Simeone unendlich unsympathisch und der Schiedsrichter auch mit einigen Fragwürdigkeiten. Den Handelfmeter hätte er zum Beispiel geben müssen, diverse Fouls gegen Lewa auch.
Mir ist unklarer denn je, wo Ancelotti hin möchte … Die dominante Spielweise ist weitgehend dahin und die defensiven Mechanismen lassen regelmäßig mehr Chancen zu, als das letzte Saison der Fall war (z.B.: 27. April: Atléti 11 Torschüsse – FCB 20 Torschüsse, heute: Atléti 16 Torschüsse – FCB 15 Torschüsse).
Genau das denke ich mir auch: Vorne ohne klares Konzept, hinten ungeordnet. Gibt mir noch Rätsel auf.
Schön ausgewogener Artikel, der die Kritikpunkte anspricht aber nicht überdramatisiert. Im Lauf der Saison, am besten schon im Rückspiel gegen Atletico, muss sich einfach Thiago-Kimmich-Vidal als Stamm-Mittelfeld für die großen Spiele etablieren. Weiter an Alonso festzuhalten macht einfach keinen Sinn und Kimmich verdient sich das ja durch seine bislang tollen Auftritte wenn er die Chance bekommen hat (heute eher weniger aber das war auch eher undankbar bei dem Spielstand gegen dieses Defensivbollwerk reinzukommen).
Wie auch der Autor fand ich es heute offensiv gar nicht so schlecht, Atletico ist halt einfach defensiv wahnsinnig stark. Man muss sich nur deren Gegentorbilanz in CL-Heimspielen anschauen seit Simeone Trainer ist, die spricht Bände. Durch Müller, Ribery und Lewys Kopfball hatte man drei klare Torchancen, von denen man auf dem Niveau halt mindestens eine reinmachen muss wenn man was mitnehmen will. Mehr klare Gelegenheiten hatten auch Barca oder Real (oder auch wir unter Pep) bei ihren Auftritten im Vicente Calderon meist nicht. Oben erwähnt jemand die Torschuss-Statistik vom Halbfinale, die sagt eben wenig über die Qualität dieser Schussgelegenheiten aus, da waren sehr viele Verzweiflungsschüsse aus der Distanz dabei. An so gute Chancen wie etwa das Müller-Ding von heute, der aus rund 7 Metern frei zum Schuss kommt, kann ich mich jedenfalls nicht erinnern.
Klar muss Vieles besser werden, aber die Zeit hat Carlo zum Glück. Das Überstehen der Gruppenphase wird kein Problem sein und dann geht es erst richtig los.
Mir gings mehr darum aufzuzeigen, dass wir mehr gegnerische Torschüsse zugelassen haben. Das war ja zuweilen auch in den anderen Spielen diese Saison gegen schwächere Gegner so.
Aber warten wir noch einige Monate ab, um zu sehen, wo uns Carletto hinführt.
der Unterschied ist nur das wir unter Pep 35 Torchancen hatten die einem System und einem erkennbaren Plan entsprangen. DAvon ware nzugegebn auch nur 5-6 wirklich klar und natürlich ein ELfmeter. Natürlich war es gesternein toller Lupfer von Thiago und schön gemacht, natürlich war es toll wie Lewa blockt und Ribery fast ein TOr macht. Super Einzelaktionen aber insgesamt hat man das Gefühl der Motor stockt. So viele Missverständnisse, so viele Fehlpässe. Das sah man auch an der Körpersprache. Abhängigkeit von genialen Momenten und individueller Klasse einzelner Spieler contraMatchplan. Hoffnung machen mir die Anpsassung , in game coaching scheint Carlo also ein wenig auch zu beherrschen, Hast du REal BVB gesehen? Da hattest du das Gefühl jeder BVB SPieler weiß was er zu tun hat, und nicht König Ribery entscheidet mal wieder in die Mitte zu ziehen oder nicht. Der BVB hat mehr neue Spieler und die Saison ist für ihn genauso jung.
@Rookie: Ja die Körpersprache und das ganze Auftreten der Mannschaft war bezeichnend. So viel Diskutieren, Gestikulieren und Kopfschütteln war selten. Symptom einer ratlos wirkenden Mannschaft.
Zudem die ganz ungewohnt deutlichen Fehleransprachen: Boateng zeigt auf den Sturm, Müller auf das Mittelfeld. INhaltlich jeweils gerechtfertigt, aber im Ton doch ungewohnt.
Moment, 35 Torchancen? Du redest offensichtlich vom Heimspiel und nicht vom Auswärtsspiel. Atletico zu Hause und auswärts ist ein ganz schöner Unterschied, also das gestrige Spiel bitte mit dem Halbfinalhinspiel vergleichen und nicht mit dem Rückspiel in der Allianz Arena. Und im Halbfinal-Hinspiel gab es noch weniger herausgespielte Torchancen als gestern, es sei denn du hältst einen Verzweiflungsschuss aus 30 Metern von Alaba, der an die Latte klatscht, für eine Torchance, die einem erkennbaren Plan entsprang…
Die Auswärtsspiele gegen Top-Gegner in der CL waren unter Pep doch fast ausnahmslos Müll, also hört bitte auf hier jetzt so eine Legendenbildung zu betreiben. Das war gestern bei weitem nicht optimal aber eben auch nicht schlechter als die CL-Auswärtsspiele unter Pep.
@Chicago_Bastard
Hinspiel 2015/16 (Bayern:AM):
Torschüsse 20:11
aufs Tor 7:5
TSR 0,65
SoTR 0,58
Hinspiel 2016/17
Torschüsse 15:16
aufs Tor 4:5
TSR 0,48
SoTR 0,44
Außer Müller war aber nicht viel. Mangels Offensivstrukturen.
AM hätte dagegen gut und gerne 2-3 Tore draufsetzen können (1-2 müssen).
2 Dinge sind mir schleierhaft und ziehen sich stringent durch die letzten Jahre in der CL:
A wie man nach wie vor keine Lösungen gegen hohes Pressing von Top-Mannschaft hat… Best case scheint ein ‘Hoofball’ zu Gegner zu sein, was heute teilweise für Bälle verlorenen gegangen sind… Unerklärlich.
und B wie man nicht konsequent gegen Dribblings verteidigt. Griezmann jetzt mal außen vor, der ist natürlich schwierig zu stellen aber teilweise wurde man doch zu einfach überlaufen (siehe Morata und Saul aus CL 15/16).
Es fühlt sich ein bisschen so an, als ob man zwischen der Disparität ‘Komfortzone’ Bundesliga und Top Team in der CL nicht immer richtig umstellen kann.
Also, vor allem Punkt 3 spiegelt meine Meinung wieder:
Atletico ist ein Monster. Das wohl am schwersten zu bespielende Team auf dem Planeten, insbesondere zu Hause. Die waren zweimal im CL-Finale, sind in Spanien Meister geworden, spielen seit Jahren mit der gleichen Truppe, Taktik und Trainer, da greift ein Rädchen ins andere. Jeder Ballführende Spieler wird ab 40 Meter vorm Tor von bis zu 4 Spielern attackiert, die Stürmer rennen bis zur Nachspielzeit die Verteidiger an. Kurz: das ist Wahnsinn, brachial und auch genial (Sympathiepunkte hin oder her). Warum sie allerdings immer in den Finals ihre Leistung nicht abrufen können bleibt ihr Geheimnis.
Im Vergleich dazu haben wir das aus meiner Sicht nicht so schlecht gemacht. Die ersten 20 Minuten fand ich sogar richtig stark. Vor allem im ZMF mit Thiago und Vidal, auch Alonso. Danach haben wir ein klein wenig den Faden verloren und das Gegentor war etwas unglücklich mit dem Innenpfosten. Allerdings waren auch für uns Chancen da: Müller, Ribéry (Himmel) sowie auch in der zweiten Halbzeit.
Für meinen Geschmack haben wir sogar deutlich besser ausgesehen als beim letzten Mal im Vicente Calderón. Allerdings scheint uns kein Tor dort gelingen zu wollen.
Wie dem auch sei:
1. Denen möchte ich ungern nochmal in der KO-Phase begegenen.
2. Im März/April/Mai müssen wir sie packen, jetzt ist es noch verschmerzbar. Schwer wird man sich gegen die immer tun, aber vlt. haben wir dann auch bessere Waffen (Coman, Costa, Müller und Robben in Form etc.)
Bin trotz der Niederlage nicht unzufrieden, Leistung war ordentlich, Kampf und Einsatz hat gestimmt. Kein Grund zur Sorge.
Fakt ist: Unter Ancelotti wird es sowas nicht mehr geben. Da wird man den Gegner etwas kommen lassen. Dann steht man erstens nicht mehr so hoch, dass individuelle Fehler dem Gegner direkt riesige Chancen eröffnen und zweitens kann man dann auch mal selbst Tempo machen. Durch Spielkontrolle gewinnt man eben keine Spiele.
Ach halt, mit diesem qualifizierten Beitrag bin ich ein halbes Jahr zu spät dran. Entschuldigung.
Aber jetzt mal im Ernst: Aus dem Gegenpressing konnten wir uns überhaupt nicht befreien (was reitet denn eigentlich Vidal?!). Und auch im Mittelfeld waren wir im beim Kampf um zweite und lose Bälle strukturell dermaßen unterlegen … naja, irgendwer wird schon einen Vergleich zur “Triple-Saison” auf Lager haben.
Leg mal deinen qualifizierten Beitrag auf Wiedervorlage. Man weiß nie wann man so was wieder braucht.
Ach um mit dem tröstlichen Beitrag zur Triple-Saison aufzuwarten. Da haben wir das zweite Spiel in der CL gegen Bate Borisov verloren. Das muss mehr als ein Zufall sein, wohl eher ein Wink des Schicksals.
“In Ballbesitzphasen Atléticos stand man schlicht ungeordnet und schlecht gestaffelt. Alonso oder Vidal rückten oft zu früh heraus und so ergaben sich große Lücken zwischen den Linien.”
Genau. Ich denke, damit hat Justin die zentralen Punkte angesprochen.
Ich muss sagen, ein brutal starkes Spiel von Atletico. Sie sind die Sache angegangen wie eine ko-Begegnung. Und ihr Sieg ist hochverdient. Auch für das Rückspiel sehe ich sie als Favorit.
Aus Bayernsicht gibt es aber doch einige postive Aspekte::
– die Qualität der Chancen ist nach meinem rein subjektiven Gefühl besser.
– Bayern hat die Zweikämpfe gesucht und viele gewonnen. Lt. Kicker war die Zweikampfquote 50/50 – ich hatte das Gefühl, dass Bayern insb. im Mittelfeld meistens die Bälle erobert hatte.
– unsere “Individualisten” haben erkennbar mehr Freiheiten – das sorgt für die Überraschungsmomente, die mir in den letzen Jahren gefehlt haben.
CA ist dafür bekannt, dass er seinen Teams das Verteidigen beibringt. Ich bin mir sicher, dass wir in der Rückrunde ein organisierteres Team sehen.
Es ist ja nicht so, als wäre das Verteidigen DIE Stärke der letzten drei Jahre gewesen :)
Äh, doch?! Zumindest wenn man die Gegentorquoten anschaut.
Gegentor pro Spiel seit 2008/09 in Bundesliga, Pokal und CL: 1,25; 0,92; 1,15; 0,74; 0,60; 0,73; 0,67; 0,58
Thesen:
1. Martinez wird zwar derzeit noch in der Viererkette benötigt, könnte aber mittelfristig auf die “Sechs” wechseln. IMHO der ideale Mann für CAs Spiel auf dieser Position.
2. Müller und Alonso sehe ich deshalb als “gefährdet”. Alonso könnte wie gesagt von Martinez verdrängt werden, Müller von Costa, Coman oder Robben.
3. Kimmich hat sich in die Mannschaft gespielt, Sanches ist vorläufig “hinten dran”.
Warum hältst du Martinez für die ideale Besetzung der 6 ?
@Ju: auch wenn ich nicht angesprochen bin, aber ich bin auch der Meinung, dass Martínez auf der 6 ideal wäre.
1. Schneller und pressingresistenter als Alonso
2. Größer und damit kopfballstärker als Thiago
3. Erfahrener als Kimmich
4. Besonnener und disziplinerter als Vidal
gesegnet mit einer mMn überragenden Übersicht und Ballbehandlung, dazu enorme Stärken im Aufbauspiel.
Btw: was zum Teufel war da mit Vidal los ab der 84. Minute? Wollte der unbedingt zum Duschen?
Der Arturo hat ganz einfach das Gaspedal mit dem Bremspedal verwechselt, sowas soll vorkommen … ;-)
@Done
Danke, das ist natürlich vollkommen richtig, auch wenn ich seine Ballbehandlung nicht “überragend” und sein Aufbauspiel nur “gut” finde.
Ich wollte aber eher wissen, welche positiven Effekte sich hier vom Spielertyp Martinez auf der 6 erwünscht werden, gern direkt mit einer Meinung dazu, ob das seine Schwächen gegenüber den Mitbewerbern auf dieser Position ausgleicht.
Es ist natürlich schwierig, ein Spiel anhand der TV-Bilder zu beurteilen. Aber ich würde mal sagen, ein Problem gestern waren die großen Abstände zwischen den IVern und Vidal / Thiago. Martinez ist doch einer, der quasi “überall” zu finden ist. Anders als Alonso lässt er sich auch nicht zwischen die beiden IVer zurückfallen. Er oder Sanches denke ich, wären die beste Wahl auf der Sechs. Die langen Bälle und die Verlagerungen würden dann Boateng und Hummels übernehmen ..
@Ju: ich würde mir von einem Dreieck Martinez -Boateng -Hummels einfach mehr Defensivstabilität gerade bei Kontern des Gegners erwarten. Durch Martínez’ gutes Stellungsspiel bräuchte es noch mehr Risiko für den Gegner in die gefährlichen Räume zu kommen, also mehr Chancen für unsere IVs diese Risikobälle zu antizipieren.
@wipf: Beim Gegentor fand ich nicht, dass Thiago und Boateng zu weit entfernt waren. Da haben sie sich eher gegenseitig behindert. Boateng war schon dran, um Griezmann abzugrätschen, doch dann stockt er plötzlich , weil Thiago herangeflogen kommt. Der grätscht zwar dem Griezmann schön den Ball vom Fuß, aber leider genau in den Lauf von Carrasco und Boateng kann nicht mehr folgen, weil er aus dem Stillstand erst beschleunigen muss, während Carrasco im vollen Lauf ist. Diese Situation wäre nie und nimmer gefährlich geworden, hätte Boateng da vorher durchgezogen. Er hat sich aber offenbar in dem Moment dazu entschieden, seinen Mitspieler Thiago zu schonen. Ich denke, es war da schon sehr viel Pech dabei, bzw. sehr viel Glück für Atletico auch beim perfekten Schuß von Carrasco.
Für mich persönlich eine miserable erste Halbzeit von Boateng. Das ich das jemals sagen muss. In vielen Situationen rückte er so unnötig vor, das hinten ein riesiges Loch entstand. Jetzt kann man gerne diskutieren, dass dieses Vorrücken des Innenverteidigers notwendig sei, jedoch nicht in einer absolut gefährlichen Umschaltbewegung des Gegners, wie vor dem 1:0 und in vielen anderen Situationen.
So langsam sollte man sich außerdem vom Gedanken Müller auf rechts außen verabschieden. Über Jahre hinweg eine Konstante gewesen, ich schätze ihn sehr. Jedoch bringt er Null Gefahr auf den Außen mit und aktuell gibt es im System Ancelottis keine hängende Spitze, wo er eventuell aufblühen könnte. So lange müssen wir die Außen mit Weltklasse besetzen, was momentan ein großes Problem darstellt.
Wie im Artikel richtig beschrieben, war das Auftreten Alonsos mal wieder gegen einen großen Gegner nicht tragbar. Hätte mich auf Thiago auf der 6 gefreut und Vidal und Kimmich auf den 8er-Positionen.
Ich sehe aber absolut Chancen im Dezember in München. Wenn wir da unser Spiel durchbekommen und die Außen in sehr sehr guter Verfassung sind, dann schlagen wir auch Athletico. Jetzt heißt es erstmal gegen die anderen Teams die Punkte einfahren, um da nicht in einen Strudel zu geraten.
Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, dass die Struktur in der Mannschaft stimmt: Robbery spielen immer noch gut, aber deutlich unter ihrem Niveau vor 2015. Alonso wird durchgeschleppt, Müller spielt – leider – eifrige aber erfolglos. Lahm völlig ok, aber nicht mehr der Top-Vorbereiter.
Insgesamt fehlen mir Schwung, Biss, Fokus und “Drive” der besten Jahre – Verwaltungsfußball.
Kimmich, oder auch Martinez ins MF, vorne müsste man perspektivisch noch einen Kracher neben Coman und Costa holen, der wie Robbery in guten Tagen nicht “gut” spielt, sondern den Unterschied macht.
Für diese Saison könnte es noch für die BL reichen, weil dem BVB die Konstanz zu fehlen scheint. In der CL dürfte spätestens im VF Schluss sein, auch im DFB-Pokal kann es gegen BVB, Leipzig und Gladbach eng werden. Die Entwicklung gefällt mir aktuell nicht besonders.
… und ich würde mich sehr freuen, Unrecht zu haben. :-)
Alonsos Leistung wir ja hier, nicht zu unrecht, durchgehend kritisiert. Allerdings wurde er ja über weite Strecken des Spiels von Torres quasi in Manndeckung genommen. Da hätte es jeder andere auch sehr schwer gehabt groß zu glänzen.
Ist das übrigens nicht ein Muster dass sich durch die Saison zieht? Ich hab’s jetzt nicht recherchiert, aber mehr so intuitiv: War das nicht in all den Spielen in denen wir uns schwer getan haben so, dass der Sechser (Alonso) konsequent zugestellt und unser Spiel damit lahmgelegt wurde?
Abgesehen von diesen Erwägungen stellt sich für mich auch generell die Frage nach der Zukunft von Alonso im System Carlo. Das Spiel von Pep war deutlich besser für ihn geeignet, eher auf seine Stärken und Schwächen zugeschnitten. Wenn wir weiter so spielen wollen (wovon ja wohl auszugehen ist) muss man da jenseits aller Rotation über einen anderen Mann auf der Position nachdenken.
Du hast natürlich vollkommen recht. Das Problem ist ja, dass man Alonso ziemlich einfach manndecken kann. Er ist nicht schnell und hat keinen besonders sauberen ersten Kontakt, sein Umblickverhalten ist ungenügend und er ist leicht aus dem Gleichgewicht zu bringen. Das führt dazu, dass man ihn, wenn er unter Druck ist, eigentlich nicht anspielen kann. Im Gegensatz zu Thiago zum Beispiel. Der Spielertyp Alonso ist also auch Schuld daran, dass man da so einfach eine effektive Mannorientierung herstellen kann. Oder hast du schonmal eine stabil funktionierende Mannorientierung auf Busquets gesehen ? ;)
Am Ende führt die Nichteinbindung von Alsonso dazu, dass man für einen Flügelwechsel beide Innenverteidiger einbinden muss. Das dauert dann ewig.
Ja genau so.
Die Quintessenz ist, dass ich auf diesen Sachverhalt eine Reaktion vom Trainer erwarte. Alonso ist wie er ist schon seit 15 Jahren, mit allen Stärken und Schwächen,. Dass Gegner sich gegen ihn mit einer Manndeckung- bzw. Mannorientierung versuchen ist auch nicht neu.
Also ist die Frage für mich: Schaffe ich eine adäquate Einbindung von Alonso in mein System allgemein und/oder ggf. für verschiedene Szenarien? Oder muss ich es mit einem anderen Spielertyp versuchen?
Aber jedenfalls sollte es aufhören sich mit so einfachen Mitteln das Spiel kaputt machen zu lassen.
Man müsste sich halt was einfallen lassen, dass man den Ball schneller auf die andere Seite bekommt. Pep hat sowas ja bis zum Erbrechen trainieren lassen. Da ich aber bezweifle, dass das im Moment eine Option ist, kann man ihn nur vernünftig einbinden, wenn der Gegner entweder von selbst sehr tief, oder Bayern extrem hoch steht. Bei der ersten Variante (Darmstadt, etc.) kann Alonso ja meinetwegen spielen. Für die zweite Variante bräuchte man ein besseres Gegenpressing, also ein besseres Positionsspiel; dann sind wir wieder bei dem, was die Autoren dieses Blogs seit Wochen schreiben. Resümee: Kann der Gegner vernünftig pressen, bitte Thiago/Kimmich/Dorsch auf die 6.
Ja und deswegen kann ich nicht ganz nachvollziehen, wieso Martinez von einigen so sehr gewünscht wird auf der 6. Klar war es gestern ein verunglückter Kopfball von Alonso, aber den Großteil der Zeit geht es ja eher doch darum strukturiert das Pressing zum um- oder zu überspielen. Thiago und Kimmich sind da die Mittel der Wahl in der Reihenfolge, oder? Denn was das Heraus- und Zurückkippen der Achter gestern ganz oft mit sich brachte, war eine ganz sinnlose Isolierung der Flügel, wo Alaba oder Lahm nur linear den Flügel anspielen konnten oder in das U zurück. Der Flügel war natürlich Endstation, weil zentral unbesetzt. Das U hat im besten Fall diagonal verlagert, aber immer noch ohne Kombinationsmöglichkeiten.
Dieses Szenarion gab es leider häufiger.
Und btw. ist Martinez auf der 6 eine Absage an Kimmich (Thiago, Vidal, Martinez).
Naja, nachvollziehen kann ich schon, weshalb sich viele Martinez auf der 6 wünschen. Ich habe da aber genau wie du meine Zweifel. Ich halte Martinez zwar für durchaus spielstark und taktisch intelligent, glaube aber, dass er für diese Position nicht weiträumig genug ist. Dazu kommt, dass er unter Druck zwar besser ist als Alonso, aber da doch auch hin und wieder Anfälligkeiten zeigt. Ich sehe da aus den bekannten Gründen auch Thiago und Kimmich vorn.
Ich könnte mir Martinez übrigens sehr gut auf der rechten 8 vorstellen. Er ist im Gegenpressing nach wie vor klasse und allgemein ein top Unterstützungsspieler. Bezweifle aber, dass es dazu kommt, da wir nur 3 Innenverteidiger haben.
Ja, gestern war wieder das U. Mir persönlich fehlt aber auch die Phantasie, wie man gegen Atletico das U vermeidet. Da brächte man schon einen Spieler, der in Engen unfassbar gut ist. Gibt da beispielsweise einen Typen namens Mario Götze. Wenn man den irgendwie bekommen könnte … ;)
Den Optimismus mancher Kommentare hier teile ich nicht wirklich! Von wegen Abwehrstärke! Von wegen Struktur! Und ganz sicher liegt es nicht nur an einem Spieler, dass es im Moment nicht läuft.
Vor der Saison haben wir alle darüber spekuliert, ob unser FCB die stärkste Abwehr habe. Und auch ich habe mich darüber begeistert, dass wir mit Boa und Mats unsere NM-IVs haben, mit Lahm und David zwei höchstklassige AVs, und dahinter mit Manu den vielleicht besten Torwart der Welt. Ich ging davon aus, dass die Zahl der Gegentore im einstelligen Bereich bleiben würde, und das möglicher Weise sogar wettbewerbsübergreifend.
Und was passiert jetzt? Jetzt gelingt es unseren Gegnern, reihenweise gute Gelegenheiten zu kreieren, und jedes Mal, wenn sie in die Nähe unseres Strafraums gelangen, bekomme ich das Gefühl, gleich klingelt’s bei uns im Kasten.
Ok, es ist nicht mehr so vogelwild wie in der 1. Halbzeit des Supercups gegen DO, aber Stabilität und solide Abwehrarbeit sieht für mich anders aus. Wir haben mehr Glück als Verstand, dass es bisher nur zwei Gegentore sind. Allein gestern hätte wir auch, selbst wenn ich den Elfmeter nicht einrechne, drei Tore kassieren können. Und auch in der Liga waren wir alles andere als sattelfest.
Nun, ich denke, hier wird sich die Situation verbessern, je mehr Zeit die Mannschaft bekommt, sich weiter einzuspielen.
Allerdings darf man auch nicht unterschätzen: Es war jetzt schon das neunte (!) Pflichtspiel der Saison, da kann es nicht sein, dass es noch so rumpelt im Zusammenspiel, und so wenig klare Struktur im Spiel zu sehen ist.
Was mich aber am meisten ärgert, ist Folgendes:
Marco05 beschreibt es ja ganz richtig, dass Atletico – wie übrigens andere auf Gegen-Pressing ausgerichtete Teams auch – unsere ballführenden Spieler phasenweise mit 4 eigenen Spielern angegriffen hat, und so einen enormen Druck aufbaute, den sie auch noch variieren und über 90 Minuten aufrecht halten können.
Schön, dass unsere Jungs 50 Prozent der daraus resultierenden Zweikämpfe gewinnen konnten. Hat es uns etwas gebracht? Nein, Atletico hat uns damit sein Spiel aufgezwungen, und wir haben NICHT in der angemessenen Weise reagiert!
DENN: Wenn die Gegner mit mehren Mann auf unseren Ballführenden zu laufen, dann bedeutet es automatisch, dass an anderer Stelle diese Spieler fehlen, und sich somit Platz bieten muss!
Diese Räume hätten unsere Spieler suchen müssen, durch kluges Freilaufen und vor allem durch schnelles Pass-Spiel! Dann läuft der Gegner mit seiner Attacke ins Leere, und uns eröffnen sich Möglichkeiten.
Das gilt erst recht, wenn es um die eigene Offensive geht: Justin zeigt es in seinem Text ja deutlich auf:
“Wenn das nahezu perfekt organisierte Gebilde von Atlético Madrid in Bewegung war, entstanden auch bespielbare Lücken.”
Genau das!! Diese Lücken, die zwangsläufig entstehen, wenn die Gegnerabwehr hin und her laufen muss, auch vertikal beschäftigt wird, diese Lücken können zu einem Versuch genutzt werden, entscheidend vors Tor zu kommen.
Aber dazu brauche ich Bewegung, schnelles Pass-Spiel und Genauigkeit in diesen Pässen.
In den Minuten vor Müllers Großchance lief es genauso! Da wurde die Hintermanschaft Atleticos in Unordnung gespielt und die Lücke gefunden!
Leider fiel unsere Mannschaft schnell wieder in ihre statische, wenig bewegliche Spielweise zurück. Bis zur 80. Minute bereits als Mannschaft insgesamt 7 KM weniger Laufleistung und die im Verhältnis schlechte Pass-Quote zeigen da klar auf, woran es hapert!
Noch ist Zeit, die Dinge voranzubringen, Sicherheit und Kraft zu bekommen, um dieses schnelle Pass-Spiel erfolgreich auf den Platz zu bringen. Aber wenn wir jetzt nicht “zu Potte” kommen, dann ist die Saison schneller um, als wir denken, und stehen dann plötzlich mit leeren Händen da.
[…] der verdienten Niederlage gegen Atlético Madrid geht für die Bayern das Kerngeschäft Bundesliga weiter. Am Samstag ist mit dem 1. FC Köln ein […]
Seit dem Robbenwechsel 2009 sind nun 7 Jahre vergangen. Mit Ribery, Lahm und Robben haben drei Säulen der Erfolge ihren Zenit überschritten. Hinzu kommen Alonso, Rafinha.
Genau das könnte Guardiola auch gesehen haben. In drei Jahren hat er den maximalen Erfolg gewollt mit einer der stärksten Vereinsmannshaften weltweit. Nun dürfte/könnte das national immer noch reichen. International zeigt m.E. die Kurve für die nächsten 2-3 Jahre tendenziell sukzessive nach unten. Das ist auch nicht weiter schlimm. Ein natürlicher Zyklus. Ich hätte mir aber ein etwas größeres Risiko bei der Verjüngung der Mannschaft gewünscht (z.B. Tah) und zudem einen Trainer, der taktisch den van Gaal, Heynkes, Guadiola Weg weitergeht.
Vielleicht braucht es aber auch nur noch eine gewisse Zeit, bis die gerade Genesenen wieder ein dementsprechendes hohes Level haben. Und das sind ja nun doch einige. Hier nenne ich einfach mal die IV mit Hummels/Boateng und als 6er Martinez
[…] Jahre unschlagbar“ – spox.com) vor und zum Start der Saison wurden nach einer Niederlage gegen Atlético und einem Unentschieden gegen den 1. FC Köln mal leise, mal laute Kritik an der Spielweise der […]
[…] wenn der Gegner ein gut organisiertes und aggressives Pressing vorweisen konnte. Das war sowohl bei Atlético Madrid als auch in den beiden Spielen gegen Hoffenheim oder im Hinspiel gegen den BVB zu sehen. Es ist […]