Julia Zigiotti Olme (FC Bayern München)
Bild: El Loko Foto / Sven Beyrich

Arianna Caruso im Wartestand bei den FC Bayern Frauen: Straus lobt Konkurrentin Zigiotti Olme

Florian Trenner 14.03.2025



Es war ein Schock für den FC Bayern: Ende Januar verletzte sich Stammspielerin Georgia Stanway am rechten Knie, die Diagnose Außenbandriss und mehrere Monate Pause sorgten für Fragezeichen am FCB-Campus. Stanway, ein Fixpunkt im Team von Trainer Alexander Straus, im komplizierten Wintertransfer-Fenster zu ersetzen – eine schier unmögliche Aufgabe.

Nur Rotationsspielerin bei den FC Bayern Frauen: Arianna Caruso braucht Geduld

Umso erstaunlicher war und ist es, dass dem FC Bayern genau das gelang: Relativ kurzfristig fixierte man den Transfer von Arianna Caruso, einer Spielerin aus dem obersten Regal des europäischen Fußballs, Kapitänin von Juventus Turin, zigfache Nationalspielerin und Serien-Meisterin in Italien.

Eine Spielerin, von der sich Francisco De Sá Fardilha, technischer Leiter der FC Bayern Frauen begeistert zeigte: „Arianna ist eine komplette Mittelfeldspielerin, die stark in der Defensive ist, aber auch Qualitäten mit dem Ball hat. Das ist für unseren Spielstil sehr wichtig. Wir freuen uns, in so einer kurzen Zeit eine so starke Spielerin zu verpflichten, die zudem Führungsqualitäten und Erfahrung mitbringt“, gab der Portugiese nach der Verpflichtung zu Protokoll.

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Eineinhalb Monate nach dem Transfer muss man festhalten: Die Leihgabe von Juventus Turin, nach Miasanrot-Informationen hat der FCB die Möglichkeit, Caruso länger zu halten, ist an der Isar noch nicht angekommen. Lediglich 33 Pflichtspiel-Minuten in der Bundesliga und 23 Minuten im Pokal stehen für die gebürtige Römerin zu Buche, beim Auswärtssieg in Köln saß Caruso 90 Minuten auf der Bank.

Arianna Caruso ist bei den FC Bayern Frauen noch nicht vollends angekommen. Julia Zigiotti Olme (links) hingegen schon.
(Foto: Adam Pretty/Getty Images)

„Haben es großartig gemacht“: Straus mit Lob für Zigiotti Olme und Lohmann

Gegen die Rheinländerinnen vertraute Straus, wie zuletzt auch in den sechs Bundesliga-Spielen zuvor, auf Sommer-Neuzugang Julia Zigiotti Olme. Die Schwedin, im Sommer aus Brighton nach München gewechselt, überzeugt an der Seite von Sydney Lohmann oder Sarah Zadrazil mit Ruhe am Ball, Spielintelligenz und Übersicht.

Tugenden, die Straus nicht überraschen. Alexander Straus machte vor dem Topspiel in der Frauen-Bundesliga gegen den VfL Wolfsburg deutlich, dass er allen Spielerinnen im Kader vertraue und so auch der schwedischen Nationalspielerin.

Julia Zigiotti Olme sei eine richtig gute Fußballerin. Eine Spielerin, die vielleicht etwas unbekannt in der Frauen-Bundesliga sei, aber regelmäßig mit Schweden auf hohem Niveau spiele. Er sei daher nicht überrascht von den erbrachten Leistungen. Im Zusammenspiel mit Sydney Lohmann verstehe es die 27-Jährige, die Räume hinter der deutschen Nationalspielerin zuzumachen. Die beiden Mittelfeldspielerinnen hätten es zuletzt „großartig gemacht“ lobte Straus und stellte fest: „Ich glaube wir haben da eine gute Balance gefunden in den letzten Spielen.“

Zigiotti Olme statt Caruso: Straus erklärt die Besetzung auf der Doppel-Sechs

Eine Balance, die ohne Arianna Caruso zustande kam. Was fehlt dem Neuzugang noch, um mehr Spielzeit zu bekommen? Alexander Straus verwies darauf, dass auch Zigiotti Olme zu Beginn in München etwas Zeit zur Akklimatisierung brauchte.

Und in der Tat, die Schwedin feierte ihr Startelf-Debüt erst Mitte November in Jena. Zuvor sammelte sie in acht Bundesliga-Spielen lediglich 25 Minuten Spielzeit. Der FC Bayern-Trainer lieferte auch gleich die Erklärung hierfür: „Die neuen Spielerinnen, die zu uns kommen, dass sagen wir immer, brauchen etwas Zeit, um unseren Rhythmus anzunehmen. Man kann nicht einfach von einem anderen Klub kommen und direkt bei uns mitmischen. Das hat nichts mit der Qualität der Spielerinnen zu tun, das sind großartige Spielerinnen.“

So wie es Zigiotti Olme zu Beginn der Saison ging, geht es nun Caruso. Denn der FC Bayern habe eine besondere Philosophie in bestimmten taktischen Dingen und „wenn man, wie Arianna für Juventus gespielt hat und dann zu Bayern kommt, dann ist das wie Nord- und Südpol wenn es um die Herangehensweise im Fußball und die Spielweise geht.“

Arianna Caruso brauche also noch etwas Zeit, um ihre Mitspielerinnen und die Abläufe besser kennenlernen zu können. Dieser Prozess, so Straus abschließend, ginge aber schnell bei Spielerinnen mit hoher Qualität wie Caruso es eine sei.

Wenn Caruso die Akklimatisierung vollends abgeschlossen hat, muss sie nur noch eine Hürde für mehr Spielzeit meistern: Sie muss leistungstechnisch an Zigiotti Olme vorbeiziehen. Eine gar nicht so einfache Aufgabe.

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