FC Bayern Amateure – Wacker Burghausen 4:0 (2:0)
Bis auf eine Position behielten die Amateure ihre Aufstellung bei. Edwin Schwarz besetzte die Stelle von Riccardo Basta in der Innenverteidigung. Steeven Ribéry steht dem Trainerteam wieder zur Verfügung – er ist nach einer Erkältung wieder fit.
Falls ihr es verpasst habt:
Viele Fehlpässe, Ungenauigkeiten oder naive Zuspiele prägten die Anfangsminuten der Partie. Dennoch kamen die Bayern Amateure zu ersten Chancen und näherten sich Stück für Stück dem Tor der Gäste, die einige Fans in die Hermann-Gerland-Kampfbahn mitbrachten. Eine Seltenheit in der Regionalliga Bayern. Wegkamp, Görtler und Sallahi prüften die Abwehrleute von Wacker Burghausen, kamen aber nicht zu 100%igen Chancen bzw. nutzten ihre Möglichkeiten nicht. In der 38. Minute pfiff der Schiedsrichter und zeigte auf den Punkt, nachdem Gästekeeper Alexander Eiban den angerauschten Roten hart und in vollem Lauf nur mit einem Foulspiel vom Schuss abhalten konnte. Fraglich bleibt, ob hier die rote Karte nicht die bessere Wahl gewesen wäre. Ylli Sallahi, der spürbar zum Motor aller Angriffsbemühungen wurde, verwandelte souverän (38.) und stellte die Weichen auf Sieg. Kurz vor dem Halbzeitpfiff konnte Lukas Görtler auf 2:0 (45.) erhöhen. Er köpfte das Zuspiel von Steinhart in die linke Ecke.
Wacker Burghausen fand nicht in die Partie, verteidigte mit Einsatz, aber ohne Erfolg. Die Bayern Amateure mussten in ihr Spiel finden, erlebten aber schwach spielende und oftmals zaghafte Gegenspieler. »Gefährlich« wurde es höchstens dann, wenn man sich Leichtsinnsfehler im eigenen Spielaufbau erlaubte, was mit zunehmender Spieldauer immer seltener wurde. Nach dem Wiederanpfiff erhöhte Ylli Sallahi erneut per Elfmeter auf 3:0 (67.), nachdem Stefan Buck gefoult worden war. Den Schlusspunkt setzte Görtler in der 79. Minute mit seinem Treffer zum 4:0 Endstand.
3 Dinge, die auffielen:
Variabilität auf den Außenbahnen
Besonders hervorzuheben ist das variable Spiel auf den Außenbahnen, für die Mitchell Weiser, der als Rechtsverteidiger auflief, und Patrick Weihrauch bis zu seiner Auswechslung zur Halbzeit als Beispiele dienen sollen. Beide sind gelernte Offensivkräfte und fühlen sich auf der rechten Außenbahn wohl. Am Freitagabend wechselten sie sich bei ihren Offensiv- und Defensivaufgaben ab. Dabei sorgte der Rechtsverteidiger stets für maximale Spielbreite und hielt sich an der Außenbahn auf, während sein Vordermann, primär nahm Weihrauch diese Rolle ein, in die Zentrale zog, um den Achter-Raum zu besetzen oder hinter dem Stürmer in vorderster Front vertikal bis zum fernen Strafraumeck zu ziehen. Dadurch sollte einerseits Unruhe in der sehr defensiv agierenden Formation der Burghauser, die sich an wechselnde Gegenspieler anpassen musste, erzeugt sowie Raum auf einer Außenbahn geschaffen werden.
Die Probleme im Spielaufbau der Bayern Amateure in den Anfangsminuten resultierte vor allem daraus, dass man diese entstehenden Zonen nicht nutzte und versuchte sich zu langsam und mit Fehlpässen über die Mittellinie zu kombinieren. Punkt 2 zeigt, wie die Mannschaft umstellte.
Sallahi in der Zentrale
In der laufenden Saison wurde das Einrücken von Ylli Sallahi in die Zentrale in einigen Spielphasen mehrfach erprobt und zum guten Mittel gegen tiefstehende Gegner. Er agiert dabei auf der Höhe von Angelos Oikonomou, dessen Hauptaufgabe im Spielaufbau liegt, lässt sich aber nicht wie der Grieche bis zwischen die eigenen Innenverteidiger zurückfallen.
Sallahi bringt zwei Fähigkeiten mit, die ihn im Zentrum so wertvoll machen: Er ist sehr ruhig und konzentriert am Ball und spielt sehr genaue Pässe. Gleichzeitig kann er sich mit seiner Ballbehandlung und einem guten Antritt schnell einige Meter von den umstehenden Gegenspielern lösen und einen Pass in Schnittstellen spielen. Neben Oikonomou übernimmt er die Ballverteilung nach vorn, sichert selten bei gegnerischem Ansturm noch auf der linken Seite ab und überlässt Defensivarbeiten seinem Nebenmann. Die oftmals schwach besetzte Zentrale – besonders im Achter-Raum – erhält mit Sallahi einen fähigen Koordinator. Dieser taktische Kniff funktioniert nur, wenn der Gegner sehr defensiv agiert und ein vierter Verteidiger hinten links nicht zwangsläufig benötigt wird.
Zwei Elfer sind kein Zufall
E hätte die zwei verwandelten Elfmeter für den souveränen Bayernsieg nicht unbedingt gebraucht. Das Team von Erik ten Hag war auch darüber hinaus drückend überlegen gewesen und ließ eine Angriffswelle nach der nächsten auf die Defensive des Gegners rollen, der zum Teil mit sechs Mann in der letzten Linie eher passiv stand und selbst nur wenig Offensivbemühungen unternahm. Auch wirkte Wacker in seinen geahndeten Fouls nicht besonders clever. Dennoch muss man es den Roten hoch anrechnen, ihre Gegenspieler immer wieder in diese brenzligen Situationen gezwungen und in Zweikämpfe verwickelt zu haben. Sie ließen sich von der geballten Abwehr nicht abschrecken, sondern zogen zwischen die Reihen. Ohne Foul wäre man meist durchgewesen, mit gab es die Straf- und darüber hinaus weitere Freistöße in aussichtsreicher Position. Dafür wurde man belohnt.
Am nächsten Wochenende treten die Bayern Amateure im Münchener S-Bahn-Umland gegen den SV Heimstetten an.