Alara Sehitler mit Meisterschale, eine jubelnde Momoko Tanikawa, Franziska Kett und Ena Mahmutovic vor rotem Hintergrund und dem Schriftzug "Next Generation" in Bezug auf die Zukunft der FC Bayern Frauen
Bild: Sven Beyrich / El Loko Foto

FC Bayern Frauen: Die Zeit der „Next Generation“?

Benita 28.11.2025

Im Kader der FC Bayern Frauen befinden sich vier Spielerinnen, die jünger als 23 Jahre alt sind: Alara, Momoko Tanikawa, Ena Mahmutovic und Franziska Kett.

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Mittlerweile haben alle vier Spielerinnen ihre Rolle in der Mannschaft gefunden. In dieser Saison fallen besonders Kett und Tanikawa auf, die im jungen Alter von 21 bzw. 20 Jahren einen Stammplatz beim amtierenden Doublegewinner haben.

Auch Mahmutovic hat sich gegen die ältere Konkurrenz durchgesetzt und ist derzeit die Nummer 1 im Tor. Alara ist mit 19 Jahren eher eine Einwechselspielerin, aber auch sie kommt schon auf viele Einsätze und wurde zuletzt immer wichtiger.

Miasanrot stellt die vier Spielerinnen kurz vor und erläutert, warum sie so wichtig für den Kaderumbruch sein könnten, der im Sommer bei vielen auslaufenden Verträgen möglich wäre.

Momoko Tanikawa: Großes japanisches Talent bleibt dem FC Bayern langfristig erhalten

Momoko Tanikawa wurde als 18-Jährige im Winter 2024 vom FC Bayern verpflichtet und zunächst für eine Saison zum FC Rosengard verliehen. In Schweden wurde sie flexibel im Mittelfeld eingesetzt und fiel mit außerordentlich guten Leistungen auf. In 20 Spielen konnte Tanikawa 16 Tore erzielen und gewann mit Rosengard die Meisterschaft 2024. Zudem gab sie bereits 2023 ihr Debüt für die japanische Nationalmannschaft.

Im Winter 2025 kam Tanikawa dann zum FC Bayern. In den ersten Monaten war sie eher eine Ergänzungsspielerin und verpasste zudem einige Spiele verletzt. Besonderen Eindruck hinterließ sie jedoch beim 3:1-Sieg im Pokalviertelfinale gegen Eintracht Frankfurt, als sie dem FCB mit einem Assist und einem Tor in der Nachspielzeit zum Sieg verhalf. Auch beim World Sevens Turnier zeigte sie sich als aufstrebender Star.

In dieser Saison ist sie Stammspielerin und hat wettbewerbsübergreifend die drittmeisten Einsatzminuten. Die präferierte Position für sie ist auf der 10, aufgrund mehrerer Ausfälle hat sie aber auch einige Spiele im defensiven Mittelfeld ausgeholfen. Besonders bestach sie in dieser Saison mit ihren Leistungen und Scorerpunkten in den Spielen gegen PSG und die TSG Hoffenheim. Jüngst hat der FC Bayern zudem die wichtige Vertragsverlängerung bis 2029 bekanntgegeben.

Video: „Sie ist fantastisch!“ – Sonderlob von José Barcala für Tanikawa

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Franziska Kett: Durchbruch mit Umschulung und EM-Teilnahme

Franziska Kett ist mit 15 Jahren zur Saison 20/21 zum FCB gewechselt. Zunächst kam sie für die U17 und die Zweitvertretung zum Einsatz, bevor sie seit der Saison 22/23 Teil der ersten Mannschaft ist. Ihre Entwicklung wurde oft von Verletzungen gehemmt, aber seit diesem Jahr startet sie richtig durch – als Außenverteidigerin statt in der Offensive.

Auf ihr Debüt bei der deutschen Nationalmannschaft im Frühjahr folgte im Sommer die Teilnahme an der Europameisterschaft in der Schweiz. Im Viertelfinale gegen Frankreich und im Halbfinale gegen Spanien konnte sie mit starken Leistungen überzeugen und wurde sogar in die Mannschaft des Turniers gewählt.

In dieser Saison konnte sie sich dann auch beim FC Bayern richtig durchsetzen. Zu Beginn spielte sie, während Giulia Gwinn verletzt war, als Rechtsverteidigerin und seit Gwinns Rückkehr auf beiden Außenpositionen. Ihre konstant guten Leistungen sind dabei für ihr Alter besonders bemerkenswert und ihre Flexibilität für beide Seiten machen sie zu einem sehr wichtigen Bestandteil der Mannschaft.

Die gelernte Offensivspielerin findet sich defensiv immer besser zurecht und zeigte auch in der Champions League regelmäßig ein hohes Niveau. Ausbaufähig ist hier und da noch ihre letzte Aktion im Angriffsdrittel, aber Kett ist auf einem sehr guten Weg, eine wichtige Konstante beim FC Bayern zu werden.

Video: Kett über den Bayern-Sieg gegen Arsenal

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Alara: Reife Leistungen trotz jungem Alter

Alara wurde als 16-jährige im Sommer 2023 vom FC Bayern verpflichtet. In ihrer ersten Saison wurde sie über die Zweitvertretung an die erste Mannschaft herangeführt und feierte auch ihr Debüt in der Bundesliga.

Über die Zeit wurde sie zu einem festen Bestandteil der ersten Mannschaft und der ehemalige Trainer Alexander Straus schenkte ihr auch oft das Vertrauen, von Anfang an zu spielen. Zudem gab sie im Herbst 2024 ihr Debüt in der deutschen Nationalmannschaft, verpasste aber den Sprung in den Kader zur Nationalmannschaft – auch weil sie in diesem Jahr noch ihr Abitur abgelegt hat.

In dieser Saison kommt sie bisher schon auf 17 Einsätze, wovon sie zwar nur sechs Partien von Beginn an absolvierte, aber dennoch mit einigen guten Leistungen auffiel. Besonders in Erinnerung bleibt dabei wohl bisher ihre Einwechselung gegen den FC Arsenal und der Treffer zum 1:2, welcher den Sieg der Bayern nach dem Rückstand einleitete.

Beim letzten Spiel gegen die TSG Hoffenheim verschuldete Alara früh einem Elfmeter mit einem unnötigen und zu späten Einsteigen. Es wäre nicht verwunderlich gewesen, wenn dieses Ereignis sie als 18-Jährige danach negativ beeinflusst hätte. Im Gegenteil zeigte sie jedoch im weiteren Verlauf der Partie eine gute Leistung und erzielte das Tor zum 2:1.

Alara ist technisch stark, hat eine gute Entscheidungsfindung und sie bringt bei nahezu jedem Einsatz Impulse und Ideen ins Spiel. Sie agiert selbstbewusst und mutig, was sie nicht nur grundsätzlich zu einer starken Offensivspielerin macht, sondern ihr auch in den kommenden Wochen, Monaten und Jahren dabei helfen wird, ihr Talent zu zeigen.

Unsere aktuelle Podcastfolge: Wie der FC Arsenal die Männer des FC Bayern knackte

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Ena Mahmutovic: In dieser Saison die Nummer 1 beim FC Bayern

Ena Mahmutovic wechselte im Sommer 2024 zum FC Bayern. Sie hatte bereits Bundesligaerfahrung beim damaligen Absteiger MSV Duisburg gesammelt. Zu Beginn der Saison 24/25 war sie zunächst verletzt und musste dann hinter Mala Grohs zurückstehen. Dann musste Grohs aufgrund einer Krebserkrankung mehrere Monate pausieren und Mahmutovic nahm ihre Position ein. Anschließend wurden die Spiele zwischen beiden Torhüterinnen aufgeteilt.

In dieser Spielzeit erhielt Mahmutovic vor Grohs den Vorzug, Trainer José Barcala ernannte sie zu Saisonbeginn zur Nummer 1. Mahmutovic sammelt seit ihrer Zeit beim FC Bayern viele Erfahrungen und gab ihr Debüt in der Champions League sowie bei der deutschen Nationalmannschaft bei einem Einsatz im Herbst 2024.

Ihre Stärken liegen besonders im Spiel mit dem Ball und ihrer Übersicht. Das Aufbauspiel profitiert häufig von ihrer Ruhe und ihrem Mut, Bälle auch gegen hohes Pressing zu fordern und sauber zu verarbeiten. Auf der anderen Seite hat sie jedoch auch immer mal wieder Unsicherheiten in ihrem Spiel, welche in der Vergangenheit auch häufiger zu Gegentoren geführt haben.

Ihr größte Aufgabe wird es in der Zukunft also vor allem sein, Konstanz aufzubauen. Dass die 21-Jährige aber grundsätzlich das Talent hat, beim FC Bayern eine Ära zu prägen, steht wohl außer Frage.

„Next Generation“: Bildet sich gerade die Achse der Zukunft beim FC Bayern?

Nach derzeitigem Stand laufen im kommenden Sommer 12 Verträge bei den FCB-Frauen aus. Davon abgesehen ist der Kader vergleichsweise im Durchschnitt auch etwas älter, aktuell sind neun Spielerinnen 30 Jahre alt oder älter.

Diese vier jungen Spielerinnen haben nun die Gelegenheit, nicht nur auf dem Platz mit guten Leistungen zu überzeugen und sich einen festen Platz im Kader zu sichern, sondern auch für die Zukunft den Kaderumbruch, der vielleicht im Sommer folgt, für sich zu nutzen. Die Spielerinnen sind kommenden Sommer alle schon einige Zeit lang beim FC Bayern und hätten dann die Gelegenheit, über ihren Status als Talente hinaus zu wachsen und Gesichter einer neuen Generation von Leistungsträgerinnen zu werden.

Während Tanikawa ihren Vertrag kürzlich bis 2029 verlängert hat, haben die anderen drei Arbeitspapiere bis 2027. Für den FC Bayern könnte es sehr wichtig werden diese Spielerinnen, die bereits jetzt ein wichtiger Bestandteil des Kaders darstellen, auch langfristig für weitere erfolgreiche Jahre an sich zu binden. Bei wahrscheinlich anstehenden Veränderungen im Kader in den nächsten Jahren könnten sie so eine „Achse“ für eine neue Generation beim FC Bayern darstellen.

Dazuzählen muss man hier sicherlich auch Lena Oberdorf und Klara Bühl, die erst 23 beziehungsweise 24 Jahre alt sind. Bei beiden herrscht aber noch Unklarheit über die Zukunft. Oberdorf hat sich erneut schwer verletzt und die Diskussionen um Bühls Zukunft werden ab Sommer wieder Fahrt aufnehmen. Umso entscheidender werden die vier genannten Spielerinnen sein, um in den kommenden Jahren Kontinuität auf hohem Niveau aufzubauen.

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