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Nachdem in der letzten Woche bekannt wurde, dass die Vertragsverlängerungen mit Toni Kroos ins Stocken geraten sind, war diese Diskussion wohl absehbar. Kroos Vertrag läuft noch bis 2015. Laut Medienberichten stehen die Interessenten vor allem aus England (ManU, Chelsea) Schlange. Meldungen wonach zwischen den Clubs bereits über eine Ablösesumme gesprochen wird, gehören wohl zum üblichen medialen Hype vor dem Schluss des Transfer-Fensters.
Kroos (24), der bereits vor über 6 Jahren sein Debüt für den FC Bayern gab, ist unter Guardiola wie bereits unter Heynckes eine feste Größe im Bayern-Kader. Der Nationalspieler stand bisher in allen 17 Bundesliga-Spielen und allen 6 Champions League Spielen auf dem Platz. Kroos hat unter dem Spanier ein ganz wichtige stabilisierende Funktion und kommt technisch mühelos mit den neuen Ansprüchen gerade im Kurzpassspiel zurecht (90,5 % Passquote).
Aus meiner Sicht ist die Lage wie folgt: Der FC Bayern will Toni Kroos halten, aber nicht um jeden Preis. Das unterscheidet die Vertragsverhandlungen von denen mit Philipp Lahm oder Bastian Schweinsteiger vor einigen Jahren. Der Mittelfeldspieler ist (noch immer) kein Spieler, der für das Gefüge der Mannschaft unverzichtbar ist. Auf der anderen Seite steht Kroos vor der Unterschrift seines ersten richtig großen Vertrages. Sein bisheriger Kontrakt ist alles andere als schlecht dotiert, aber er stammt auch aus einer Zeit (Saison 2010/2011) vor seinem endgültigen Durchbruch in München. Jetzt, mit 24, will Kroos als gestandener Spieler den Lohn für seine guten sportlichen Entwicklung in den vergangenen Jahren. Das ist legitim.
Dass die Münchener Bosse offenbar nicht geneigt sind bei ihm in Gehaltsregionen eines Franck Ribéry oder eben Schweinsteiger/Lahm vorzudringen ist aus meiner Sicht nur allzu verständlich. Kroos ist ein brillanter Spieler – zweifellos. Unersetzlich ist er auch auf Grund seiner immer noch vorhandenen Phasen des Abtauchens im Verlauf eines Spiels nicht. Hinzu kommt, dass mit Götze und Thiago seit dieser Saison hochwertige Alternativen für seine Position bereit stehen. Mit Rode kommt im Sommer ein weiterer Perspektivspieler dazu. Die Gelassenheit von Sammer, Rummenigge und Co. ist verständlich.
Kroos wird wohl weiterhin zuerst mit Bayern reden. Dass er sich andere Angebote anhört ist in seiner Situation üblich. Da haben andere vor ihm auch getan. Erst wenn die Vertragsgespräche aber scheitern sollten, wird ein Wechsel ins Ausland realistisch. Beide Seiten haben betont, dass von einem Ende der Gespräche keine Rede sein kann. Insofern ist auch die Diskussion um einen Wechsel verfrüht. Der Vertragspoker wird aller Voraussicht nach im Verlauf des Frühjahrs weitergehen. Erst wenn es dann keine Annäherung gibt, wird das mit Sicherheit vorhandene Interesse aus England relevant.