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Es war durchaus eine Überraschung, als kurz vor dem Anpfiff die Runde machte, dass Guardiola Mario Mandzukic wegen schlechter Trainingsleistungen aus dem Kader für das Mönchengladbach-Spiel verbannt hat. Es war ein hohes Risiko, dass der Katalane mit dieser Maßnahme eingegangen ist. Er hätte ihn auch auf die Bank setzen und der Mannschaft verbal klar machen können, dass er bestimmte Dinge nicht duldet. Mit der Verbannung auf die Tribüne wird die ganze Angelegenheit ein öffentliches Thema. Eine Niederlage gegen Gladbach und die gesamte mediale Aufmerksamkeit wäre bei Guardiola und diesem Thema gelandet. Die Mannschaft hat ihm das erspart.
Wer sich mit der Persönlichkeitsstuktur Guardiolas auseinandersetzt weiß wie prinzipientreu und vielleicht sogar stur der Katalane sein kann. Auch Samuel Eto’o und Zlatan Ibrahimovic werden das bestätigen können. Insofern ist der Schritt durchaus folgereichtig. Es ist auch mehr als ein bloßes Signal an die Mannschaft. Guardiola ist kein Poker-Spieler, der auf seinen bisher besten Torjäger verzichtet, um öffentlich etwas zu demonstrieren. Die Ursache für die Streichung Mandzukic muss schon handfeste Gründe haben. Dass die Mannschaft sieht, dass es Konsequenzen gibt, wenn jemand den Fokus verliert, ist gleichwohl ein angenehmer Nebeneffekt. Sportlich braucht Bayern Mandzukic – zumindest in dieser Rückrunde. Seine Qualitäten im Kopfballspiel, seine Torgefahr und seine Physis gegen den Ball sind Fähigkeiten, die im Kader ansonsten fehlen.
Was die mittelfristige Perspektive betrifft, wird es durchaus kritisch. Ich habe mich zuletzt im Spielverlagerung.de Sonder-Podcast zur Rückrunde eindeutig für einen Verbleib des Kroaten über die Saison hinaus ausgesprochen – gerade um einen Plan B im Angriff zu haben. Andererseits ist es nicht das erste Mal, dass Mandzukic für Irritationen sorgt. Schon zu Beginn der Saison zeigte er sich mehrfach demonstrativ unzufrieden. Mit der Ankunft von Lewandowski werden die Einsatzmöglichkeiten garantiert eher geringer. Am Ende wird es Mandzukic selbst beantworten müssen, ob er ein Rollenspieler bei einem der besten Vereine Europas bleiben oder eine unumstrittene Stammkraft bei einem überdurchschnittlichen Verein (Juventus Turin hatte bereits Interesse angemeldet) werden will. Diese Entscheidung liegt jetzt bei ihm – wie auch Sportchef Matthias Sammer deutlich machte: „Wir sind der FC Bayern München. Wir haben die höchsten Ansprüche. Mario muss einfach wieder so hart und konsequent arbeiten wie er es in der Vergangenheit getan hat. Dann ist er ein ganz wichtiger Baustein für diese Mannschaft.“ Besser kann man es nicht zusammenfassen.
Update: Inzwischen meldet der Kicker, dass die Zeichen bei Mandzukic spätestens im Sommer auf Abschied stehen. Ich bleibe dabei, dass der Spielertyp den FC Bayern fehlen würde. Nicht vergessen sollten wir, dass bis Sommer noch viel passieren kann und viele Dinge Einfluss auf die Entscheidungsfindung nehmen können. In die eine oder andere Richtung. In gewisser Weise entspräche der Weggang des Kroaten einer gewissen Systematik. Als Makaay kam ging Elber. Als Toni kam ging Makaay. Als Gomez kam ging Toni. Als Mandzukic kam ging Gomez. Als Lewandowski kam…..