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Die Hängepartie der vergangenen Tage hat wohl ein Ende. Mario Gomez wechselt nach Informationen der BILD-Zeitung für insgesamt 20 Millionen Euro (16 Millionen sofort, weitere 4 in den Folgejahren) vom FC Bayern München zum AC Florenz. Der FC Bayern hat das inzwischen bestätigt. Einerseits ist es gut, dass diese Diskussion, die die Arbeit im Trainingslager im Terntino nun seit Tagen überlagert hat, beendet ist. Andererseits bleibt beim Abgang des Nationalstürmers ein bitterer Beigeschmack.
Ich habe es hier bereits mehrfach geschrieben. Ich halte Mario Gomez für den besten deutschen Torjäger seit Gerd Müller. Als er zu Bayern kam wusste man was er kann und was er nicht kann. Das, was er kann, machte er auch beim FC Bayern exzellent. In 87 Startelf-Einsätzen schoss Gomez 72 Tore. Seine Torquote in diesen Spielen betrug damit 0,83 Tore pro Spiel. Gerd Müller schoss in seiner Karriere für den FC Bayern 0,85 Tore pro Spiel. Eine ausführliche Analyse seiner Tor-Statistiken gibt es hier. Gomez hatte persönlich zwei richtig gute Jahre in München. Dies waren ausgerechnet die titellosen Spielzeiten 2010/2011 und 2011/2012. In den beiden übrigen Saisons gab es auch auf Grund von Verletzungen weniger Einsatzzeit für den Nationalspieler und entsprechend viele Diskussionen.
Jenseits seiner Fähigkeiten vor dem Tor, hat mich Gomez auch mit seinem Verhalten in der Saison 2012/2013 beeindruckt. Es war für den Torschützenkönig des Jahres 2011 mit Sicherheit nicht leicht sich nach langer Verletzungspause ins zweite Glied einzuordnen. In wichtigen Spielen war Mario Mandzukic gesetzt. Von Gomez war trotzdem das ganze Jahr über öffentlich kein Wort der Kritik hören. Er war da wenn er gefordert war. Wie im Halbfinal-Hinspiel gegen den FC Barcelona oder im DFB-Pokalfinale gegen den VfB Stuttgart. Er war der Erste der Mandzukic nach seinem 1:0 im Champions League Finale an der Bande um den Hals fiel. Er hat sich in dieser Situation tadellos verhalten. Auch damit wird der Fußballer Mario Gomez in München in Erinnerung bleiben.
Es ist nachvollziehbar, dass ein Stürmer seiner Klasse bei seinem Verein Stammspieler sein möchte. Pep Guardiola konnte oder wollte ihm diese Perspektive nicht eröffnen. Ob dies eine Abkehr des FC Bayern von echten Zielspielern im Strafraum einläutet, bleibt abzuwarten. Noch stehen mit Mario Mandzukic und Claudio Pizarro zwei echte Stürmer im Kader. Trotzdem: Der Trend auch beim FC Bayern geht weg von reinen Abschlussspielern im Sturmzentrum. Mario Gomez ist wenn man so will ein Opfer dieser Entwicklung.
Der beste deutsche Torjäger wechselt vom Deutschen Meister zum AC Florenz. Für insgesamt wohl 20 Millionen Euro. Ciao Mario.