Vorschau FC Bayern München – Lille OSC
„Für die Bayern liegt der Schlüssel gegen diese Verteidigungsart darin, Situationen zu provozieren, in denen Lille nicht dazu kommt, die Vorstöße der Außenverteidiger durch situative Anpassung abzufangen. Wichtig dafür sind mutige Bewegungen und Pässe der Innenverteidiger sowie Läufe in die Mitte durch die Außenspieler, welche auf diese Weise Raum für die Außenverteidiger öffnen können.“
Im Prinzip gilt diese taktische Maßgabe für beinahe jedes Spiel der Bayern, dennoch bekommt sie gegen Lille eine besondere Bedeutung. In der zweiten Hälfte des 1:0-Hinspiel-Erfolgs vor zwei Wochen setzten die Franzosen den Bayern zu, in dem sie Bayerns gewohnten Spielrhythmus unterbrachen. Meist wandert der Ball bei den Münchnern im geordneten Spielaufbau zunächst zirkulierend durch die Viererkette, ehe eine Lücke zu Bastian Schweinsteiger als Intiativspieler gefunden, der den Ball von dort auf die Außenpositionen verteilt, verlagert und das Tempo bestimmt. Weil Lille in der zweiten Hälfte des Hinspiels die Räume extrem geschickt besetzte und Bayern zu wenig läuferischen Aufwand betrieb, um sich neue Räume zu erarbeiten, wurde aus einem einseitigen Spiel in der ersten Hälfte, ein sehr zähes in der Zweiten.
Ohnehin machte es Bayern im Hinspiel zu Beginn vor, wie Lilles ordentliche defensive Organisation durch bewegliches, fluides Spiel und der Risikobereitschaft von Ribery im 1-gegen-1 zu knacken ist. Ribery war nur durch Fouls und einem viel zu gnädigen Schiedsrichter, der Sidibe viel früher und deutlicher hätte verwarnen müssen, zu stoppen. Mit dem laufstarken David Alaba, der Ribery häufiger als Holger Badstuber auf dieser Position aggressiv hinterläuft kommt ein wesentliches Element hinzu, um Lilles Defensivkonzept auszuhebeln.
Es zählt nichts anderes als ein Sieg.