Max Eberl (FC Bayern)
Bild: Sebastian Widmann/Getty Images

FC Bayern – News: Wie Max Eberl sich clever aus der Affäre zieht – vorerst

Justin Trenner 07.04.2025

Wo ist Presse, wo ist Rummel, wo wird immer diskutiert? Beim Stern des Südens natürlich. In unserem Round-Up-Format wollen wir euch jeden Morgen um 6 Uhr* über das Wichtigste zum FC Bayern München informieren – und geben dem Ganzen mit unserer eigenen Art einen individuellen Touch.



Das Thema des Tages: Max Eberl lässt sich nicht auf offene Machtspielchen ein

Ein Kommentar

„Wenn er sagt, er hat Lust weiterzumachen, dann schauen wir uns tief in die Augen und dann wird es weitergehen“, sagte Max Eberl im Januar auf einer Pressekonferenz vor dem ersten Bundesliga-Spiel des Jahres in Gladbach über Thomas Müller und seinen auslaufenden Vertrag.

Eine Aussage, die für Aufsehen sorgte. Offenbar nicht nur bei Medien und Fans, sondern auch im Aufsichtsrat. Denn im Februar antwortete Uli Hoeneß im Rahmen der Präsentation der Amazon-Dokumentation mit und über Müller: „Das weiß ich nicht. Ich glaube schon, dass der FC Bayern und Thomas Müller gemeinsam eine Entscheidung treffen müssen, denn wir sind ja nicht auf dem Basar, wo jeder machen kann, was er will.“

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Und weiter: „Ein Thomas Müller, der ständig auf der Bank sitzt, das kann auch nicht eine Lösung sein.“ Er würde der Legende raten aufzuhören, sollte sich seine Rolle nicht mehr ändern. Damit kassierte der Mann, der den Aufsichtsrat wie kein anderer beim FCB unter Kontrolle hat, die Aussagen seines Sportvorstands in aller Öffentlichkeit ein.

Schon zuvor gab es erste Berichte, dass man im Aufsichtsrat nicht so richtig zufrieden mit der Arbeit von Eberl sei. Jüngst verschärften sich die Indizien und Gerüchte. Nun saß Eberl am Sonntag im „Doppelpass“ bei Sport1. Seine Chance, die Dinge gerade zu rücken, vielleicht sogar seine Position im Club zu stärken und sein Profil zu schärfen?

Der 51-Jährige präsentierte sich allerdings diplomatisch und teilweise sogar kleinlaut. Im Januar habe er „diese Aussagen getätigt, auf die sich das Ganze gerade aufbaut. Da war ich vielleicht nicht so schlau“, gab er zu: „Dann ist das passiert, was im Sport passiert: Seine Einsätze sind seit Januar rapide runtergegangen.“ Man habe dann eine Entscheidung getroffen – innerhalb der sportlichen Leitung und nicht im Aufsichtsrat und auch nicht aus finanziellen Gründen.

Er selbst könne in seiner Rolle nicht immer jeden zufriedenstellen. Die teuren Verlängerungen wären für den sportlichen Erfolg notwendig gewesen und er könne nicht einfach bestehende Verträge auflösen. Man habe dem Aufsichtsrat einen 18-monatigen Plan präsentiert, wie man gleichzeitig sportlich erfolgreich sein und die Gehaltskosten senken möchte.

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Weitere Informationen

Wie glaubwürdig sind die Aussagen von Eberl?

Bleibt die Frage nach der Glaubwürdigkeit, wenn Eberl vor diesem Hintergrund versucht, die Müller-Entscheidung als seine zu verkaufen. Die Januar-Aussagen habe er aus der Emotion heraus getätigt. Allerdings trafen ihn die Fragen damals wohl kaum unvorbereitet. Gerade vor Pressekonferenzen werden die Teilnehmer vom Presseteam immer noch mal über die aktuellen Themen informiert. Einige Statements werden sogar vorbereitet.

Inwiefern das bei einer im Vergleich eher kleinen Frage wie dieser der Fall ist, lässt sich nur schwer sagen. Allerdings hinterlässt Eberl beim FC Bayern nur selten den Eindruck, unvorbereitet von einer Nachfrage getroffen zu werden. Seine Worte sind häufig sehr überlegt.

Es liegt zumindest die Vermutung nahe, dass der Sportvorstand am Sonntag versucht hat, in der Öffentlichkeit das zu kitten, was zu kitten war. Und das tat er gewohnt souverän. Er stellte sich und seine (vermeintlichen) Entscheidungen in den Mittelpunkt, spielte die Emotionskarte, um sich nahbar zu zeigen und legte alle Argumente auf den Tisch, die in der Tat für ein Ende der Müller-Ära in München sprechen.

Lückenlos und unaufgeregt sprach er auch zum Konflikt, den er mit dem Aufsichtsrat austrägt. Dabei gab er zu, dass es durchaus auch mal mit Reibung zur Sache geht. „Natürlich haben all diese Menschen starke Meinungen“, so der ehemalige Gladbacher: „Aber wir alle haben ein gemeinsames Interesse: dass Bayern München in den kommenden Jahren erfolgreich ist.“

Er sei „mittendrin“ und könne deshalb sagen, dass dieses Thema „komplett medienbedingt“ sei: „Es gibt Reibungen, wenn wir Dinge diskutieren. Aber es gibt keine Reibungen zwischen mir und Uli Hoeneß oder anderen in diesem Konstrukt.“ Die Diskussionen verliefen stets konstruktiv und normal.

Max Eberl verschafft sich und dem FC Bayern etwas Luft

Was sollte er auch anderes sagen? Und dennoch ist es der richtige Weg, genau in dieser Deutlichkeit auf die Gerüchte zu reagieren. Unabhängig davon, wie angezählt Eberl intern wirklich ist, bringen weiterer Raum für Spekulationen (indem er beispielsweise ausweicht) oder ein Frontalangriff auf den Aufsichtsrat, mit dem er sich in ein besseres Licht rücken möchte, nichts außer Unruhe.

Eberl ist Profi genug, um solche Themen zu moderieren und einen etwaigen Drang nach Selbstdarstellung in den Hintergrund zu rücken. Das hat er abermals bewiesen. Sollte die Saison weiterhin sportlich gut für die Bayern verlaufen, dürfte es auch unwahrscheinlich sein, dass man in München große Veränderungen in der sportlichen Leitung vornimmt.

Dennoch zeichnet sich ab, dass der kommende Sommer sehr entscheidend für die Zukunft von Eberl beim Rekordmeister wird. Mit seinen Aussagen verschafft er sich für den Moment etwas Luft. Die Taten in den kommenden Monaten aber werden es sein, mit denen er den Aufsichtsrat wieder mehr auf seine Seite ziehen muss.

Man könnte seinen Auftritt am Sonntagmittag auch als kleine Niederlage verstehen, weil er klein beigegeben hat. Man kann es aber auch realistischer einordnen: Eberl hat Weitsicht bewiesen und die Sendezeit genutzt, um vorerst für Ruhe zu sorgen.

*Eigenwerbung

Justin Kraft

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FC Bayern – News: Max Eberl kündigt „Transfers“ an

Im kommenden Sommer will Max Eberl erstmals so richtig in einem Transfersommer anpacken. „Wir haben ein paar Themen, einige Überlegungen und einen Plan für den Sommer“, erklärte der Sportvorstand im Sport1-„Doppelpass“: „Wir müssen sicherstellen, dass wir Dinge erledigen und wir werden im Sommer Transfers tätigen.“

Ob darunter auch Florian Wirtz ist? „Die Frage ist im Moment nicht relevant“, so Eberl. Dass Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge den Transfer in der Öffentlichkeit nahezu gefordert haben, überraschte ihn aber nicht: „Kalle und Uli wollen immer die besten deutschen Spieler beim FC Bayern haben. Das war schon immer so. Es gibt finanzielle Fragen. Aber die sind für mich im Moment nicht relevant. Ich habe das nicht als Auftrag gesehen. Ich habe meine To-Do-Liste, die ist voll, aber nicht unmöglich zu erreichen.“

Rummenigge sagte jüngst im Gespräch mit dem Corriere della Sera, dass der Wirtz-Transfer „ein großer Coup für uns“ wäre. Auch Hoeneß äußerte mehrfach den Wunsch nach der Verpflichtung. Sein Vertrag in Leverkusen läuft noch bis 2027. Verschiedene Medien berichteten, dass sich Leverkusen eine Summe von rund 150 Millionen Euro für den Mittelfeldspieler erhofft.

FC Bayern – News: Rückkehr gegen Borussia Dortmund? Eberl optimistisch bei Aleksandar Pavlović

Max Eberl zeigte sich im „Doppelpass“ von Sport1 optimistisch, dass Aleksandar Pavlović bald wieder auf den Platz zurückkehren kann. Man hoffe, dass er gegen Borussia Dortmund am kommenden Wochenende wieder im Kader stehen kann. Es wäre das erste Mal seit zwei Monaten, dass der Mittelfeldspieler im Aufgebot des Rekordmeisters steht.

Eberl hatte schon nach dem 3:1-Sieg in Augsburg geäußert, dass Pavlović bald wieder zum Kader hinzustoßen werde. Im Februar erkrankte der 20-Jährige an Pfeifferschem Drüsenfieber. Eine Krankheit, die eine vorsichtige Herangehensweise verlangt. In den vergangenen Tagen hatte der Nationalspieler das individuelle Training wieder aufnehmen können. Risiko wolle man bei den Bayern aber nicht eingehen.

FC Bayern – News: „Genau das, was wir brauchen!“ Kimmich mit Sonderlob für Stanišić

Joshua Kimmich hat am Freitagabend ein Sonderlob für Josip Stanišić übrig gehabt. Im Gespräch mit ran äußerte sich der Mittelfeldspieler zunächst über die vielen Ausfälle: „Wir haben jetzt den einen oder anderen verletzt, dementsprechend ist es wirklich so, dass jeder wichtig ist. Jeder kommt auf seine Minuten und dann muss jeder jetzt auch hart arbeiten, professionell sein, dass er dann im entscheidenden Moment dann auch da ist.“

Als Beispiel diene sein Teamkollege: „So wie das der Stani dann heute gemacht hat. Er spielt auf einer ungewohnten linken Abwehrposition, macht ein sehr, sehr gutes Spiel und das ist genau das, was wir brauchen.“ Man müsse sich jetzt aufeinander verlassen können.

Schnelle News und Gerüchte:

  • Inter verpatzt die Generalprobe für den FC Bayern: Gegen Parma reicht es nach einer 2:0-Führung nur zu einem 2:2-Unentschieden. Alessandro Bastoni wurde angeschlagen ausgewechselt. Wohl aber nur als Vorsichtsmaßnahme.
  • Mathys Tel hat seinen ersten Treffer für Tottenham in der Premier League erzielt. Beim Sieg gegen den FC Southampton traf der Franzose per Elfmeter zum 3:1-Endstand in der sechsten Minute der Nachspielzeit.
  • Max Eberl kündigte im „Doppelpass“ auch an, dass es weitere harte Entscheidungen geben könnte. Angesprochen auf die Zukunft von Sané und Goretzka sprach der Sportvorstand von Entscheidungen „zwischen wirtschaftlicher Vernunft und sportlichem Erfolg“. Man habe einen Plan für den Sommer, der Verkäufe ebenso beinhalte wie Investitionen.

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