Celtic – FC Bayern: Bayern upasteht den Celtic-Park zum Playoff-Auftakt
Nachdem man in Rotterdam das direkte Weiterkommen in der Champions-League verspielt hatte, hatte der deutsche Rekordmeister das nötige Losglück und konnte so Manchester City aus dem Weg gehen. Stattdessen fiel das Los auf den schottischen Abo-Meister Celtic. Das Hinspiel fand vor 60.000 Zuschauern im Celtic Park, in der schottischen Hafenstadt, statt.
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Celtic – FC Bayern: Falls ihr es verpasst habt
Aufgrund diverser Blessuren und Verletzungen musste Kompany in der Viererkette neben dem zuletzt formschwachen Guerreiro auch Dier. Zwar war der Engländer in der Vorsaison der stabilste Verteidiger, doch in dieser Spielzeit fremdelt er mit der hohen Abwehrreihe des belgischen Trainers. Goretzka bekam in der Zentrale den Vorzug vor Pavlovic, Sané und Olise vor Gnabry und Coman.
Direkt mit dem Anpfiff schnellten die Hausherren nach vorne. Ausgerechnet der Ex-Münchner Kühn schloss aus 20 Metern ab und sein abgefälschter Schuss schlug neben Neuer im Tor der Bayern ein. Doch das grün-weiße Jubelmeer wurde jäh durch die Fahne des Assistenten gestoppt. Idah stand in der Schussbahn im Abseits und verhinderte eine ganz schwierige Aufgabe für die Gäste.
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Der Rest der ersten Hälfte erinnerte erschreckend an die Partie gegen Feyenoord. Dominante Bayern schnürten die Hausherren ein, kamen jedoch nicht zu großen gefährlichen Chancen und waren selbst bei Kontern anfällig.
Fast mit dem Halbzeitpfiff platzte dann doch der Knoten der Münchner. Eine tolle lange Spieleröffnung von Upamecano fand Olise am rechten Strafraumeck. Der Franzose beschwor seinen inneren Arjen Robben und zimmerte den Ball humorlos ins Tor. Die zu diesem Zeitpunkt mehr als verdiente Führung (45.).
Mit der Führung im Rücken kamen die Bayern motiviert aus der Pause, schnell das zweite Tor nachzulegen. Ein Schuss von Sané flog noch knapp am Tor vorbei, doch bei der folgenden Ecke war Kane zur Stelle und verwandelte per Volleyschuss (50.).
Als die Münchner sich schon fast sicher wähnten, sorgte Upamecano für eine Szene, die für Diskussionen sorgen sollte. Beim Weg aus dem Strafraum wird Engels vom bayerischen Innenverteidiger auf den Fuß getreten. Trotz Videoanalyse des Referees bleibt der Elfmeterpfiff aus.
Mit einem angestachelten Publikum im Rücken kam Celtic immer besser in die Partie und nach einer Ecke kam Daizen zum Kopfball im Getümmel, der den Anschlusstreffer bedeutete (79.). In der Folge wurde es teilweise wild in der Münchner Abwehr, doch am Ende sollte es auch trotz sieben Minuten Nachspielzeit beim 2:1-Sieg bleiben.
Celtic – FC Bayern: Drei Dinge, die auffielen
1. Früher Spieler der Saison Kandidat
Nachdem sein Partner Kim wohl seit geraumer Zeit nur unter Einnahme von Schmerzmitteln spielen kann und dessen geplanter Ersatz Ito die ganze Saison kaum verfügbar war, musste Upamecano zwangsläufig diese Spielzeit einen Schritt nach vorne machen. Bisher hat der Franzose, der in der Vergangenheit in der bayerischen Fanszene viel gescholten wurde, geliefert. So auch wieder heute und schrieb damit an seiner Bewerbung für den besten Spieler der Saison.
Upamecano vereint dabei viele Qualitäten eines modernen Innenverteidigers, wie er dies bei Bayern sonst nur ansatzweise zeigen konnte. In der Defensive ist Upamecano der beste Zweikämpfer und gerade im Vergleich zu Kim der stabilere, weil risikoärmere Verteidiger. Dazu ist er extrem passsicher. Heute brachte er von seinen ersten 59 Pässen 58 an.
Das Highlight des Abends war aber sicherlich sein Zuckerpass auf Olise, der zum 1:0 führte. Der perfekt platzierte Pass flog mit einer Flugbahn, die Mats Hummels neidisch machen würde, exakt in die Schnittstelle der Abwehr und auf den Fuß seines Landsmanns, der die Szene dann sehr stark zu Ende brachte.
Dass Upamecano dennoch manchmal der Alte ist, zeigte er bei der Aktion, in der er ungestüm Engels zu Fall brachte und die genauso gut auch in einem Elfmeter gegen den FC Bayern hätte münden können.
2. Ist das der FC Bayern?
Einen 2:0-Vorsprung kontrolliert herunterspielen scheint für den FC Bayern aktuell nicht mehr möglich. Dabei hätten die beiden Tore psychologisch zu keiner besseren Zeit fallen können. Die dominante erste Hälfte endete mit dem Führungstreffer direkt vor der Pause und der Kane-Treffer direkt nach der Pause machte alle Überlegungen aus der Kabine der Celts zunichte.
Doch nach dem Treffer nahmen die Gäste einige Gänge raus und es schlichen sich einige Ungenauigkeiten ein. Diese in Kombination mit einigen Unachtsamkeiten in der Abwehr erlaubten es den Celtics, sich in diese Partie zurück zubeißen. Nach dem Treffer der Kleeblätter hatte man nur noch erschreckende 39% Ballbesitz (Quelle: WhoScored). Besonders abgemeldet war Goretzka, der selbst in dieser physischen Phase sich nicht in die Partie kämpfen konnte.
Der Trend der letzten Wochen setzt sich also fort. Bereits in Freiburg und gegen Kiel musste man unnötig spät zittern. Der zweite Gang bei Kompany ist bisher noch zu niedertourig.
3. Deb-ito-ant zur rechten Zeit
Erneut war Raphael Guerreiro ein Schwachpunkt auf der linken Münchner Seite. Der Portugiese ist im Formloch und die Rolle hinten links, die Kompany von ihm einfordert, kommt ihm dabei nicht zu gute. Besonders haarsträubend war eine Situation nach einer knappen Stunde als sein Rückpass zu Neuer demotiviert verkümmerte und beinahe zum Treffer der Hausherren führte.
Umso wichtiger, dass mit Hiroki Ito ein möglicher Ersatz endlich bereit steht. Der Japaner wurde im Sommer aus Stuttgart verpflichtet, fiel jedoch die gesamte Saison bisher verletzt aus. Heute feierte er sein Debüt nicht nur für die Münchner, sondern auch in der europäischen Königsklasse. Gerade in den kommenden Wochen mit vielen offensiv starken Gegnern könnte er eine echte Alternative sein.
Celtic – FC Bayern: Die Spieldaten
Tore: 0:1 Olise (45.), 0:2 Kane (50.), 1:2 Maeda (79.)
Celtic: Schmeichel – Johnston, Carter-Vickers, Trusty, Taylor (65. Schlupp) – C. McGregor, Engels, Hatate – Kühn (77. Yang), Idah (65. Jota), Maeda
Bayern: Neuer – Laimer, Upamecano, Dier, Guerreiro (78. Ito) – Kimmich, Goretzka, Olise (65. Gnabry), Musiala (87. Müller), L. Sané (64. Coman) – Kane
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