FC Bayern – News: Wie Florian Wirtz beim FCB eine neue Taktik-Ära prägen könnte
Wo ist Presse, wo ist Rummel, wo wird immer diskutiert? Beim Stern des Südens natürlich. In unserem Round-Up-Format wollen wir euch jeden Morgen um 6 Uhr* über das Wichtigste zum FC Bayern München informieren – und geben dem Ganzen mit unserer eigenen Art einen individuellen Touch.
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Das Thema des Tages: Mit Florian Wirtz in eine neue Taktik-Ära?
Florian Wirtz steht auf der Liste der Wunschspieler des FC Bayern München wohl ganz weit oben. In der Vergangenheit wurde das sehr oft berichtet, nun legte Sky nochmal nach. Demnach soll Max Eberl sogar schon initiale Gespräche geführt haben. Der Rekordmeister sei bereit, eine sehr hohe Ablösesumme zu bezahlen.
Leverkusen indes will Wirtz zum Rekordabgang machen. Laut dem Pay-TV-Sender plane der Werksclub mit mindestens 90-100 Millionen Euro Fixablöse – hinzukommen sollen variable und erfolgsabhängige Zahlungen und/oder Spieler. Für den FCB ist die Höhe des finanziellen Pakets das geringste Problem.
Was Fernando Carro jüngst in einem Podcast eines Boulevard-Verlags erzählt hat, bekräftigte nun Sky: Leverkusen hat kein Interesse daran, seinen wichtigsten Spieler an einen direkten Konkurrenten zu verkaufen. In der Vergangenheit hat man sich schon häufig als zäher Verhandlungspartner erwiesen.
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Wenn es die Bayern schaffen, Wirtz von sich zu überzeugen, gäbe es für Leverkusen deutlich weniger Spielraum. Zwingen können sie ihren Spieler nicht, zu einem bestimmten Verein zu wechseln. Sie könnten ihn höchstens dazu zwingen, den bis 2027 gültigen Vertrag zu erfüllen – würden ihn dann aber ablösefrei verlieren und vermutlich die Harmonie innerhalb des Clubs gefährden.
Nur muss es den Münchnern erstmal gelingen, Wirtz dazu zu bringen, dass ihm Angebote anderer europäischer Topclubs plötzlich egal sind und er nur noch den deutschen Rekordmeister sieht. Das wird im Poker die größte Herausforderung. Kontakt zum Spieler und seinem Umfeld gibt es schon lange. Einen echten Vorteil scheint man sich bisher aber nicht erarbeitet zu haben.
Braucht der FC Bayern Wirtz überhaupt?
Und da wäre auch noch eine ganz pragmatische Frage: Braucht der FC Bayern Wirtz überhaupt? Gerade die Offensive ist üppig besetzt – vor allem mit Talenten. Jamal Musiala, Michael Olise und Mathys Tel wird mit je mehr oder weniger Zweifeln eine große Zukunft beim FCB vorhergesagt. Hinzu kommt mit Paul Wanner ein Toptalent, das die ersten Schritte im Profifußball geht.
Auch Leroy Sané, Serge Gnabry und Kingsley Coman sind hier zu nennen. Doch genau da fängt die Argumentation für Wirtz an. Die drei designierten Robbéry-Nachfolger haben es in all den Jahren aus unterschiedlichen Gründen nicht geschafft, absolutes Weltklasseniveau zu erreichen. Es ist geradezu unfair, dass sie an der Ära gemessen werden, die Franck Ribéry und Arjen Robben einst prägten. Doch das ist der Lauf der Dinge beim FC Bayern.
Und den Vergleich verlieren sie deutlich. Für den FCB bedeutete das, dass man trotz starker Offensivbesetzung und vieler Tore gerade in wichtigen Saisonphasen Probleme damit hatte, die engen Spiele mit ausreichend Treffern auf seine Seite zu ziehen. Der Motor stotterte dann. Vielleicht wäre Wirtz der entscheidende Baustein für einen Neuanfang, gar für eine Art Taktik-Revolution.
So gab es offensiv in der Geschichte des FCB mehrere interessante Veränderungen in der Herangehensweise. Mal mit einem Mittelstürmer, dann mit einem Doppelsturm und schließlich wieder mit einem. Mal mit echten Flügelspielern, mal mit Spielern, die eher ins Zentrum ziehen. Die Veränderung auf das bis heute mehr oder weniger konstant eingesetzte 4-2-3-1 brachte in der vergangenen Dekade Erfolg.
Mit Florian Wirtz zur Taktikrevolution
Bekäme man den talentierten Offensivspieler, könnte man jedoch eine Abkehr vom flügellastigen Offensivspiel wagen. Julian Nagelsmann probierte sich bereits daran, musste aber zu viele Spieler auf zentralen Positionen einsetzen, die ihre Stärken woanders haben. Bei der Nationalmannschaft hat er gezeigt, dass er es besser kann, wenn die Spielertypen passen.
Der Vertrag von Sané läuft im Sommer aus, mindestens einen aus Coman und Gnabry abzugeben, dürfte kein riesiges Problem darstellen. Olise ist bereits ein Spieler, der sich im Zentrum wohlfühlt und der sich dort entwickeln kann – warum also nicht auf ein System mit drei Zehnern wechseln?
Die immense Spielstärke von Musiala und Wirtz, die um einen weiteren technisch begabten Spieler ergänzt wird, könnte der Offensive des FCB neues Leben verleihen. Es wäre der Beginn einer taktisch neuen Ära, ohne dass man Grundsätzliches verändern müsste. Kompany hätte eine Dreierreihe hinter der Spitze, die sowohl Spielkontrolle als auch offensives Tempo kann – und Musiala und Wirtz sind auch gegen den Ball in den vergangenen Jahren deutlich stärker geworden.
Mit einer solchen Offensive hätte man qualitativ ein Alleinstellungsmerkmal im Spitzenfußball – und taktisch wäre man wieder deutlich zeitgemäßer aufgestellt. Einen Platz für Wanner müsste Wirtz dabei ebenfalls nicht blockieren. Wer zwei bis drei Zehnerpositionen in seinem Team hat, wird die Möglichkeiten finden, das Talent hinter den Stammspielern mit viel Spielzeit entwickeln zu können.
Für Eberl und Co. dürfte diese Vorstellung sehr attraktiv sein. Wie sehr diese aber ein unerreichbarer Traum ist, bleibt abzuwarten. Klar ist: Man wird auch ohne Wirtz konkurrenzfähig sein. Klar ist aber auch: Mit Wirtz wäre der Qualitätssprung enorm.
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FC Bayern – News: Zukunft von Leroy Sané bleibt ungeklärt
Die Zukunft von Leroy Sané ist weiterhin komplett offen. Angesprochen auf den 2025 auslaufenden Vertrag sagte Max Eberl auf der Pressekonferenz am Freitag: „Wir sind im offenen Austausch mit seinem Agenten und werden verkünden, wenn es etwas zu verkünden gibt.“
In den vergangenen Wochen gab es kaum konkrete Gerüchte, die auf eine zeitnahe Verlängerung hindeuten würden. Es sieht so aus, als würde man erstmal abwarten, wie sich die Leistungen des DFB-Kickers entwickeln. „Ich bin mir sicher, dass wir einen Top-Leroy-Sané sehen werden“, sagte Vincent Kompany: „Seine Minuten werden kommen und dann wird er zeigen, wie gut er ist.“
Sanés Zukunft dürfte auch damit zusammenhängen, wie der FCB taktisch in Zukunft plant und ob es die klassischen Flügelspieler im System des Rekordmeisters noch braucht. Mit rund 20 Millionen Euro Fixgehalt pro Saison zählt der 28-Jährige zu den Topverdienern.
FC Bayern – News: Jamal Musiala fällt gegen Stuttgart aus – Comeback in Barcelona?
Jamal Musiala wird gegen den VfB Stuttgart „definitiv ausfallen“. Das erklärte Vincent Kompany auf der Pressekonferenz am Freitag. Der 21-Jährige wird nicht mal im Kader stehen. Laut einem Bericht der tz sei es der Plan, dass der Nationalspieler gegen den FC Barcelona zurückkehrt.
Optimistischer ist die Prognose bei Dayot Upamecano. Man müsse zwar abwarten, doch ausgeschlossen ist ein Einsatz gegen den VfB nicht. Grundsätzlich sind aber alle Spieler gesund aus der Länderspielpause zurückgekehrt. Musiala litt zuletzt an Hüftbeschwerden, arbeitete in dieser Woche hart an einem Comeback.
FC Bayern – News: Maria Luisa Grohs sagt Länderspiele ab
Torhüterin Maria Luisa Grohs war ursprünglich für das DFB-Team nominiert, um in der kommenden Länderspielpause gegen England und Australien mit dabei zu sein. Diese Reise musste sie nun absagen. Grund dafür ist eine Mandel-OP, der sie sich unterziehen muss. Die 23-Jährige wird damit erneut keine Chance auf ein mögliches Debüt im Nationalteam haben.
Schnelle News im Überblick
- Die Bayern Amateure schlagen den FV Illertissen in der Regionalliga Bayern mit 3:2. Luca Denk, Arijon Ibrahimovic und Steve Breitkreuz erzielten die Tore. In der Tabelle steht man damit aktuell auf dem sechsten Rang, hat allerdings auch deutlich weniger Spiele als die Konkurrenz. Nur Schweinfurt 05 hat derzeit mehr Punkte geholt, als die Zweitvertretung des FCB theoretisch noch nachträglich erreichen könnte. In unserem entsprechenden Kurven-Thread gibt es eine ausführliche Zusammenfassung der Partie.
- Verschiedene Medien rechnen damit, dass Thomas Müller statt Musiala gegen den VfB Stuttgart in der Startelf steht.
- Bei den Frauen steht Ana María Guzmán auf der 25-köpfigen Liste des Golden-Girl-Awards.
- Greta Hünten (Silber) und Laila Portella (Bronze) wurden vom DFB mit der Fritz-Walter-Medaille im U17-Jahrgang ausgezeichnet. Interessant: Bei den Männern spielte Paul Wanner trotz starker Leistungen in den letzten Monaten offenbar keine Rolle.
- Die Allianz Arena wird nach dem Abpfiff der Partie gegen den VfB Stuttgart am Samstag pink erleuchten. Grund dafür ist der Aktionsmonat, der auf Brustkrebs aufmerksam und darüber informieren soll. Auch am Sonntag wird die Arena pink gefärbt, wenn die Frauen des FCB in Leverkusen zu Gast sind.
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