FC Bayern – News: Warum der VfB Stuttgart der bisher größte Test für Vincent Kompany ist
Wo ist Presse, wo ist Rummel, wo wird immer diskutiert? Beim Stern des Südens natürlich. In unserem Round-Up-Format wollen wir euch jeden Morgen um 6 Uhr* über das Wichtigste zum FC Bayern München informieren – und geben dem Ganzen mit unserer eigenen Art einen individuellen Touch.
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Das Thema des Tages: Der große Test für das System von Vincent Kompany
Viel wurde in den vergangenen Tagen über die defensive Stabilität des FC Bayern München diskutiert. Auch wir bei Miasanrot verfassten Artikel und sprachen im Podcast darüber. „Risikokolores“ nannten wir die Folge, weil unsere Meinung recht eindeutig war: Risikoreich ist diese Spielweise bisher nicht. Und defensiv wird sich auch statistisch einiges noch stabilisieren, wenn man so weitermacht.
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Doch nach der Länderspielpause wird der Kompany-Fußball auf einer Ebene getestet, auf der es bisher noch keine echte Prüfung gab: Wie gut ist der Spielaufbau des FC Bayern? Es ist zu erwarten, dass sowohl der VfB Stuttgart als auch der FC Barcelona mindestens in Phasen hoch anlaufen werden.
Bei den Schwaben ist das etwas unklarer als bei Barça, die unter Hansi Flick gar nicht anders können, als offensiv zu spielen. Doch auch die Elf von Sebastian Hoeneß presst meist hoch, erlaubt dem Gegner im Schnitt nur 9,86 Pässe, bis eine Defensivaktion erfolgt (via understat) – Platz drei in der Liga hinter Leipzig (9,63) und den Bayern (8,04). Bisher gab es für die Bayern kaum Druck auf den eigenen Spielaufbau. Aston Villa meldete sich mal kurz, griff aber selten ernsthaft an. Holstein Kiel wurde direkt überrumpelt. Stuttgart und Barcelona haben eine ganz andere Qualität.
Es wird spannend zu sehen, ob sich die spielstarke Doppelsechs mit Aleksandar Pavlović und Joshua Kimmich in diesen Spielen positiv bemerkbar macht. Und wie Minjae Kim sowie Dayot Upamecano, sollte er spielen können, sich schlagen. Beide waren in der Vergangenheit anfällig für Fehler unter Druck.
Wie gut sind die Bayern gegen hohes Pressing?
Eine kleine Kostprobe davon gab es dann nämlich doch: Zum Saisonauftakt gegen den VfL Wolfsburg. Das Team, das es unter den höher anlaufenden Teams bisher am besten gegen die Bayern machte. Dem Rekordmeister unterliefen zahlreiche individuelle Fehler. Aber das war eben auch der Saisonanfang.
Sind sie mittlerweile gefestigt? Sind die taktischen Abläufe jetzt klarer? Oder wird man eines der eklatantesten Probleme offenbaren, das der Kader in den vergangenen Jahren hatte? Einen fehlenden Innenverteidiger, der in der Spielgestaltung Weltklasseformat hat.
Bisher versteckt Kompany dieses Problem vor allem damit, dass sich Joshua Kimmich in die Abwehrkette fallen lässt oder Manuel Neuer von hinten aufstockt. So haben die Bayern eigentlich immer eine Dreierkette im Aufbau und Upamecano und Kim wird Arbeit abgenommen. Außerdem können die Außenverteidiger dadurch höher schieben.
Funktioniert das auch gegen Stuttgart und Barcelona? Mal abwarten, was sich Sebastian Hoeneß und Hansi Flick ausgedacht haben. Es ist jedenfalls die taktische Prüfung, die viel interessanter ist als die Debattiererei über eine vermeintliche Konteranfälligkeit.
Interessant wird gegen beide Teams auch das eigene hohe Pressing. Denn Stuttgart und Barcelona werden anders als bisherige Gegner spielerische Lösungen suchen. Beide verfügen über hohe technische Qualität.
Der VfB könnte der bisher größte Test für den Kompany-Fußball werden – vorstellbar ist aber auch das komplette Gegenteil, wenn man es schafft, die Räume hinter der ersten Pressinglinie zu finden. In jedem Fall dürfte die Partie am Wochenende unterhaltsam werden.
*Eigenwerbung
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FC Bayern – Gerücht: Warum die Spekulationen um Wanner nur Spekulationen sind
Bereits vor einigen Tagen berichtete Sky vage davon, dass Paul Wanner Teil eines Wirtz-Deals werden könne. Nach unseren Informationen ist aktuell nichts an diesem Gerücht dran. Entsprechend zurückhaltend agierte der Pay-TV-Sender auch bei der Verkündung des Gerüchts.
Dennoch hakte man nun auch vorsichtig in Leverkusen nach, um mehr zu erfahren. Simon Rolfes aber wich aus, sprach zwar von einem talentierten Spieler, wolle sich sonst aber nicht dazu äußern. Klar ist: Auszuschließen ist ein solches Szenario in einem derart schnelllebigen Geschäft nie.
Doch aktuell gibt es keinerlei Planungen dahingehend – weder vom FC Bayern noch von Wanner selbst. Beide Seiten schätzen sich sehr, es ist aber noch gar nicht absehbar, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln wird. Das hängt von viel zu vielen Faktoren ab.
Natürlich ist auch Wirtz ein solcher Faktor. Bekommen die Bayern tatsächlich den Zuschlag, würde Wanner wohl grundsätzlich ins Grübeln kommen, ob er hinter Jamal Musiala und dem aktuellen Leverkusen-Profi überhaupt Minuten sammeln könnte. Gerade weil Wanner innerhalb des Clubs große Wertschätzung erfährt, wäre aber eine weitere Leihe denkbar, sollte er in München keine entsprechende Perspektive erhalten.
Wanner selbst betonte zuletzt mehrfach, dass er nicht so weit in die Zukunft denke. Das ist auch der aktuelle Stand: Alles kann theoretisch passieren. Komplexe Verhandlungsstrategien wie die Einbindung eines Spielers, um einen anderen zu bekommen, sind derzeit aber reine Spekulation.
FC Bayern – Gerücht: FC Barcelona hätte sich bei Transfer von Lewandowski beinahe blamiert
Das wäre für den FC Barcelona fast peinlich geworden: Beim Transfer von Robert Lewandowski fielen die Katalanen beinahe auf einen Betrüger rein. Der spanische Radiosender Cadena SER will erfahren haben, dass sich der Betrüger als Pini Zahavi ausgab – der Berater des Polen.
Per Mail soll er verlangt haben, dass Barça einen Betrag in Höhe von einer Million Euro überweise – als Provision. Die Katalanen kamen der Aufforderung offenbar nach und überwiesen das Geld auf ein zyprisches Bankkonto. Daraufhin meldete sich die Compliance-Abteilung der Bank, die festgestellt hatte, dass das Konto erst Anfang des Monats erstellt wurde und es noch keine Transaktionen darauf gab.
Barcelona soll sich anschließend bei Zahavi gemeldet haben, der bestätigte, dass es sich nicht um ihn handle. Die Bank schaffte es noch, die Überweisung zu stornieren, sodass der Club sein Geld zurückbekam.
Im Sommer 2022 wechselte Lewandowski für 45 Millionen Euro Fix-Ablöse vom FC Bayern zum FC Barcelona. Dort unterschrieb er einen Vertrag bis 2026. Fünf Millionen Euro an Boni können laut Medienberichten insgesamt noch erreicht werden. Zuletzt gab es Berichte darüber, dass die Katalanen den Betrag in Raten abbezahlen.
FC Bayern – News: Die Personalsituation vor dem Stuttgart-Spiel
Vor der wichtigen Partie gegen den VfB Stuttgart am Wochenende hofft der FC Bayern München weiterhin darauf, dass sich die Personalsituation entspannt. Verschiedene Medien berichteten von einer Rückkehr von Dayot Upamecano ins Mannschaftstraining am Donnerstag. Für den Franzosen sollte es also reichen.
Unwahrscheinlicher wird indes ein Einsatz von Jamal Musiala. Der 21-Jährige trainierte weiterhin individuell. Gut möglich, dass die Bayern ihn am Wochenende noch nicht einsetzen wollen, um ihn in Barcelona möglichst fit dabei zu haben. Aleksandar Pavlović erklärte bereits in der Länderspielpause, dass er nach einer Knieprellung wieder zur Verfügung stehe. Auch bei Harry Kane gibt es derzeit keine Zweifel daran, dass er gegen den VfB spielen kann.
Hiroki Ito und Sacha Boey trainierten weiter individuell. Für beide waren die Spiele gegen Stuttgart und Barcelona aber ohnehin keine Option. Ein konkreter Comebackplan ist noch nicht bekannt.
FC Bayern – schnelle News im Überblick
- Tobias Stieler wird die Partie zwischen dem FCB und Stuttgart pfeifen
- Am Wochenende kehrt Frans Krätzig mit dem VfB Stuttgart nach München zurück. Im Interview mit dem Rekordmeister lobte der flexible Abwehr- und Mittelfeldspieler die Arbeit des Campus. „Wenn man sich in der Bundesliga umschaut oder auch international, hat der Campus zuletzt einige gute Spieler hervorgebracht“, so Krätzig.
- Aleksandar Pavlović und Mathys Tel wurden für die 25-köpfige Liste beim „Golden Boy Award“ nominiert.
- Mitchell Weiser läuft zukünftig wohl für Algerien auf. Der Außenverteidiger hat den Verband gewechselt. Möglich ist das, weil sein Opa die algerische Staatsbürgerschaft besitzt.
Der Blick über den Tellerrand: Mit Thomas Tuchel ist England plötzlich gefährlich
Ja, England stand im Finale der letzten Europameisterschaft. Ja, England kam in der Regel recht weit bei Turnieren. Als ganz große Gefahr für den Titel habe ich sie jedoch nie wahrgenommen. Im Gegenteil: Für mich war immer die Überzeugung prägend, dass Gareth Southgate diesem hochtalentierten Kader zu wenig Handschrift verpassen konnte.
Deshalb war ich eher noch überrascht, dass die individuelle Klasse und ein fast schon paranoid auf Defensive ausgerichtetes System ausgereicht haben, um ein Finale mitzunehmen – und dort denkbar knapp im Elfmeterschießen zu scheitern. Gut, dass dieser Fußball nicht belohnt wurde.
Nun kommt mit Thomas Tuchel jemand, den in Deutschland mittlerweile ebenfalls viele als Defensivtrainer verschreien. Das halte ich für sehr übertrieben. Auch Tuchel ist in gewisserweise paranoid. Nämlich wenn es um Konter geht. Aber er konnte bei fast allen Stationen bisher ein ansprechendes System etablieren, das nicht nur gut zum Kader passte, sondern auch eine gute Mischung aus Offensive und Defensive bildete.
Mit Mainz 05 und Borussia Dortmund ließ er mitunter sehr ansehnlichen und offensiven Fußball spielen. Bei Paris Saint-Germain ist er bis heute der Trainer, der nah am Champions-League-Titel dran war. Mit Chelsea holte er den Pokal mit seiner bisher defensivsten Herangehensweise. Und bei den Bayern scheiterte er auf vielen Ebenen.
England ist mit Tuchel wieder konkurrenzfähig
Doch Tuchel ist clever und anpassungsfähig. Vor allem aber ist er jemand, der Mannschaften in Pokalwettbewerben erfolgreich machen kann. Vielleicht macht ihn das auch zu einem sehr guten Nationaltrainer. Sein größtes Problem ist eigentlich, dass das Engagement etwas zu spät kommt. Einige Säulen des Teams sind bereits weggebrochen oder über ihren Peak hinaus. Neue Talente kommen zwar nach, brauchen aber noch Zeit.
Englands Kader ist qualitativ nicht mehr so herausragend, wie er es noch vor einigen Jahren war. Die besten Jahre wurden mit Southgate verschenkt. Und doch könnte man unter Tuchel so konkurrenzfähig wie nie zuvor werden. Der Deutsche wird anknüpfen an die hervorragenden Defensivbasics, die das Team innehat – und er wird das Vorhandene ergänzen um mindestens solide, eher gute Ballbesitzstrukturen.
Bekommt er dann noch die unverschämt talentierte Offensive ins Rollen, ist England nicht mehr nur auf dem Papier Favorit auf Titel, sondern auch tatsächlich in der Lage dazu, die lange Durststrecke zu beenden.
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