Blickpunkt Amateure: War das ein ernsthafter Test gegen Rosenheim?
Mit den zwei entscheidenden Partien vor der Brust, wechselte Erik ten Hag durch und brachte Chessa, Schmitz, Weihrauch und Steven Ribéry in die Startformation während sich Sallahi, Schwarz, Oikonomou und Tobias Schweinsteiger etwas Ruhe gönnen konnten. Bis auf Schweinsteiger wurden sie aber im Rhythmus behalten und betraten in der zweiten Hälfte den Rasen der Hermann-Gerland-Kampfbahn.
Rosenheim, die Tabellenfünfzehnten der Regionalligatabelle, kamen mit einem guten Plan nach München und überstanden die Drangphase der Bayern Amateure direkt nach dem Anpfiff. Weihrauch und Friesenbichler hätten eine frühe Führung einläuten können. Auch Steven Ribéry hätte sich belohnen können, während Raif Husic in unserem Tor rettete und durch fehlerfreies Mitspielen überzeugte. Obwohl die Anzahl der Torchancen nun durchaus gut klingt, fehlte es stets an der letzten Konsequenz oder dem Quäntchen Glück für die Roten. Obwohl die Amateure Druck aufbauten, verpufften Angriffsbemühung schon im zweiten Drittel und oft fehlte eine gute Verbindung zwischen Mittelfeld und den Akteuren am gegnerischen Strafraum. An dieser Stelle kann man Rosenheim ein Lob aussprechen. Sie versuchten früh und mit drei Mann den Spielaufbau vom Strafraum des FC Bayern zu unterbinden, was in vielen Zuspielen zwischen Torwart, Sechsern und Außenverteidigern resultierte und im Endeffekt einen langen »Verzweiflungsball« nach vorn als Resultat hatte. Defensiv agierten die Gäste aus Rosenheim mit einer Viererkette und zwei sehr tief stehenden Außenspielern im Mittelfeld. Dadurch konnten sie den Schwung von der Außenbahn der Bayern Amateure nehmen und an den Seitenbereichen des eigenen Strafraums stets mit zwei Mann verteidigen. Ging es mal schnell, dann entweder durch schnelle Bälle durch die Mitte oder weil Benno Schmitz und Vladimir Rankovic im Sprint 1-2 Meter Vorsprung freilaufen konnten. Durch fehlende Genauigkeit im Zuspiel verpufften solche Angriffsbemühungen leider in den meisten Fällen.
Über die gesamte Spielzeit fiel ebenfalls auf, dass Rico Strieder und Alessandro Schöpf, die weit nach Hinten gingen, um das Spiel dort aufzunehmen, selten Kontrolle und Zugriff über das zentrale Mittelfeld übernehmen konnten. Beide hatten keinen Glanztag und spielten viel häufiger als sonst unnötige Fehlpässe oder Risikobälle, die ihre Mitspieler eher in Gefahr brachten, als entlasten konnten.
Zur zweiten Hälfte musste Vladimir Rankovic den Platz verletzungsbedingt verlassen und Ylli Sallahi kam auf das Grün. War in der ersten Halbzeit die rechte Angriffsseite spielbestimmend, drehte sich das nun nach links. Schmitz und Weihrauch harmonierten selten, aber Chessa und Sallahi funktionieren zusammen sehr gut. Die Abhängigkeit von der jeweiligen Außenbahnkombination ist mit Blick auf die Relegation durchaus kritisch, da man dort zwei zu 100% funktionierende Angriffsseiten braucht.
In der 83. gelang dem sehr engagierten Steven Ribéry eine schöne Ballweiterleitung auf Kevin Friesenbichler, der zur Führung traf und den 15. Saisontreffer feierte. In der Nachspielzeit (90. +2) führte ein Missverständnis in der Abwehr zum Ausgleich der Gäste und dem 1:1 Endstand. Schiedsrichter Michael Völk pfiff die Partie kurz danach ab.
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Unterschiedlicher könnten die Situationen zwischen Gastgebern und Gästen nach diesem Spiel nicht sein. Während sich die Bayern Amateure und ihre Fans in der Relegation um den Aufstieg in Liga 3 nun mit Fortuna Köln messen dürfen, wartet die Abstiegsrelegation auf Rosenheim. Wirkliche Erkenntnisse konnte man aus diesem letzten Saisonspiel nicht ziehen. Steven Ribéry ist sehr engagiert, zeigt aber noch technische Fehler. Rico Strieder und Alessandro Schöpf müssen gegen Fortuna Köln besser ins Spiel finden, um Kontrolle im zentralen Mittelfeld ausüben zu können und während Kevin Friesenbichler immer für ein Tor gut ist, fehlt unseren Außenbahnen die Konstanz. Wir müssen nun die Daumen drücken und auf zwei fehlerlose Partie hoffen. Die Chance zum Aufstieg ist da, aber nun muss sie ergriffen werden.
FC Bayern Amateure – TSV 1860 Rosenheim 1:1 (0:0) | |
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FC Bayern Amateure | Husic – Schmitz, Wein (68. Schwarz), Vrzogic, Chessa – Rankovic (46. Sallahi), Strieder (77. Oikonomou), Schöpf, Weihrauch – Friesenbichler, S. Ribéry |
Bank | Zingerle, Jelisic, Fischer, T. Schweinsteiger |
Rosenheim | Mayer – Achatz, Potenza, Wallner, Salifou, Köhler (76. Penic), Schramme (63. Kunze), Kokocinski, Sari (86. Masberg), Einsiedler, Majdancevic |
Tore | 1:0 Friesenbichler (83.), 1:1 Kunze (90.+2) |
Karten | Gelb: S. Ribéry / Potenza |
Zuschauer | 754 |