Miasanrot-Awards Saison 2023/24: FC Bayern – Spielerin der Saison: Pernille Harder
Als die FC Bayern Frauen im Sommer 2023 die Verpflichtungen von Magdalena Eriksson und Pernille Harder bekanntgaben, ist das Echo durchweg positiv: Vom Transfer-Coup ist die Rede. Von Unterschiedsspielerinnen, die man vom FC Chelsea an die Isar lotsen konnte.
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Zwölf Monate später kann man festhalten: die beiden Skandinavierinnen wurden den Erwartungen gerecht. Der Award „Spielerin der Saison“ geht an Pernille Harder. An eine Spielerin, die in der Offensive den Unterschied ausmacht und deren Verletzungspause im Herbst entscheidend für den Saisonverlauf der FC Bayern Frauen war.
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Pernille Harder: Verheißungsvolle Debütsaison
Man könnte Pernille Harder auf ihre Statistiken reduzieren: Dann käme man auf 13 Pflichtspiel-Tore und 7 Vorlagen in ihrer Debütsaison und würde feststellen, dass sich die Dänin damit auf Rang zwei der internen Scorer-Liste hinter Lea Schüller (14 Tore und 7 Vorlagen) befindet.
Doch Statistiken erzählen nicht immer die ganze Geschichte. Während Schüller 30 Pflichtspiel-Einsätze hatte, kam Harder, verletzungsbedingt, nur auf 23 Einsätze. Der Neuzugang aus London war somit deutlich effizienter als die Nummer 11 der Bayern.
Pernille Harder: Verletzungsschock lähmt FC Bayern-Offensive
Harder, laut Soccerdonna die zweitwertvollste Spielerin in der Frauen-Bundesliga, gelingt in München ein Start nach Maß: Im ersten Saisonspiel in Freiburg spielt sie direkt über 90 Minuten und zeigt dort bereits ihre Klasse am Ball. Von Eingewöhungsproblemen keine Spur. In den darauffolgenden Spielen gegen Köln und Essen trifft sie jeweils, muss aber gegen die SGS bereits nach einer guten Viertelstunde den Platz verlassen. Diagnose: Innenbandverletzung.
In der Folge tun sich die FC Bayern schwer in einen spielerischen Rhthymus zu gelangen. Lina Magull hat den Verein in Richtung Mailand verlassen und Harder ist zum Zuschauen verdammt. In der Bundesliga fällt das Fehlen der Dänin nicht besonders auf, die Spiele können die Münchnerinnen durch ihre individuelle Klasse und Stärke nach Standardsituationen für sich entscheiden. Doch international fehlt Harder an allen Ecken.
Der Fixpunkt in der FCB-Offensive: Pernille Harder
Harder gibt ihr Comeback in der Champions League am vorletzten Gruppenspieltag. Die Bayern Frauen stehen in der Gruppe mit der AS Roma, Ajax Amsterdam und Paris St. Germain mit dem Rücken zur Wand. Und vor dem Aus. Harder gelingt in Rom eine Vorlage zum zwischenzeitlichen 1:1- Ausgleich. Das 2:2 Unentschieden in der italienischen Hauptstadt erweißt sich schlussendlich als zu wenig. Gegen Paris verpassen die Münchnerinnen einen Heimsieg und das Weiterkommen.
Man merkt Harder in diesen Spielen den fehlenden Rhthymus nach ihrer Verletzung an. Die Spielmacherin ist zwar nach wie vor schwer vom Ball zu trennen, die Harmonie mit Schüller und Damjanovic im 4-2-3-1 System ist allerdings noch nicht vollends ausgereift.
Doch das wird sich nach der Winterpause schlagartig ändern. Harder sammelt in der Rückrunde sieben Tore und sechs Vorlagen. Sie spielt entscheidene Pässe und erzielt Pre-Assists. Dabei wird sie von Alexander Straus auf verschiedenen Positionen eingesetzt. Manchmal als Stümerin vor einer Georgia Stanway, teilweise auch als Achterin im Halbraum. Oder eben als klassische Zehnerin. Eine Flexibilität, von der die Bayern-Frauen profitieren.
Im vorentscheidenden Spiel um die deutsche Meisterschaft, als man in Wolfsburg 4:0 gewinnen kann, brilliert sie mit einem Tor und einer Vorlage. Im Pokalhalbfinale gegen Frankfurt verwandelt sie den entscheidenden Elfmeter zum Finaleinzug.
Titelhamster Pernille Harder
Pernille Harder hat seit der Saison 2015/16 stets den Meistertitel mit ihren Vereinen gewonnen. Die Vize-Europameisterin von 2017 ist Erfolg gewöhnt. Und die Spiele auf der großen Bühne. Mit Chelsea und Wolfsburg hat sie es regelmäßig in das Viertel- und Halbfinale der Champions League geschafft.
Spiele, die sie in der neuen Saison auch mit dem FC Bayern erreichen will. Die Voraussetzungen dafür sind gegeben: ein fitte und treffsichere Pernille Harder.
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