Zunächst Letsch, dann souverän: Bayern schlägt Bochum mit 3:0

Christopher Trenner 11.02.2023

Das Spiel stand ganz im Zeichen der Fan-Freundschaft zwischen den Bochumern und Bayern. Anlässlich der 50 Jahresfeier gab es eine große Choreo – in beiden Fanblöcken.

Falls ihr es verpasst habt:

1. Halbzeit

Julian Nagelsmann verzichtete auf eine große Rotation im Vorfeld der Partie gegen PSG. Kimmich fehlte gesperrt. Davies und Coman bekamen eine Pause im Vergleich zum letzten Spiel in Wolfsburg. Upamecano und Choupo-Moting kehrten zurück. Gnabry schaffte es ebenfalls zurück in die Startaufstellung.

Der FC Bayern zeigte in den ersten 20 Minuten eine konzentrierte Leistung (maximal positive Beschreibung) und erspielte sich dann Chancen, wenn das hohe Pressing der Bochumer schnell überspielt werden konnte. Die beste Möglichkeit vergab Choupo-Moting per Kopfball ans Außennetz. Ansonsten gab es viel Leerlauf zwischen den Aktionen der Bayern, denen vor allem im letzten Drittel die letzte Zielstrebigkeit fehlte.

Kurz vor dem Halbzeitpfiff ging der FC Bayern dann doch noch in Führung. Ein langer Befreiungsschlag von Gnabry landete beim Bochumer Janko, dessen Rückpass zu kurz gerät. Müller ging dazwischen und kommt mit Glück an Riemann vorbei und trifft zum 1:0 (41.). Irgendwie typisch für dieses Spiel, dass die Bayern eher zufällig zum Torerfolg kamen. Wenig später hatten De Ligt und Goretzka nach einem Eckball noch eine Doppelchance. Es blieb beim 1:0 zur Halbzeit.

2. Halbzeit

Julian Nagelsmann wechselte zur Halbzeit den Torschützen aus. Für Thomas Müller kam Davies in die Partie. Cancelo wechselte daraufhin die Seiten und die Grundformation änderte sich auf ein 3-4-3. Bochum kam mit mehr Schwung aus der Kabine und hatte durch Hofmann eine gute Möglichkeit, die Sommer zu einer schönen Parade zwang (52.).

Nagelsmann reagierte und änderte das System in der 60. Minute erneut, als Coman für Cancelo den Rasen betreten durfte. Es ging zurück auf das 4-1-4-1-System. Bayern kam dann wieder zu mehr Möglichkeiten. Nach einer schönen Kombination über Sané und Musiala, traf Coman zum 2:0 (64.), der Riemann tunnelte. Mit der Erhöhung gab es zwei weitere Wechsel: Blind und Tel kamen für Musiala und Choupo-Moting.

Für den Bochumer Janko sollte es ein gebrauchter Tag bleiben. Gnabry zog mit Tempo in den Strafraum und wurde vom Bochumer klar gefoult. Den Strafstoß verwandelte Gnabry selbst. Das Ergebnis war in der Höhe auch verdient. So hatte Julian Nagelsmann noch die Gelegenheit, Arijon Ibrahimovic zu seinem Bundesliga-Debüt zu verhelfen. Er kam für Sané.

Dinge, die auffielen:

1. Die Bayern etwas Letsch

Die Spieler des FC Bayern versuchten sich im maximalen Schongang auf die Champions League vorzubereiten. Das sah auf dem Rasen zum Teil noch ganz nett aus, es fehlte aber häufig am letzten klugen Pass oder am sauberen Abschluss. So stand zur Halbzeit ‘nur’ eine 1:0-Führung bei 10:1 Torschüssen und 1,75:0 expected Goals. In den Köpfen war mehr Paris als Bochum. Dieser Eindruck verstärkte sich in der zweiten Hälfte. Zu dieser Wahrheit gehört aber auch, dass es dem VfL an Ideen (und wohl auch an der Kraft) mangelte, den Bayern gefährlich zu werden.

2. Davies der Verlierer der Cancelo-Leihe

Es war das dritte Spiel für Cancelo im Trikot des FC Bayern. Viele gingen beim überraschenden Transfer davon aus, dass Pavard eine schwere Zeit bevor stehen wird, bzw. das sich seine Einsatzzeit ins Abwehrzentrum verlagert. Es ist zwar nur eine Momentaufnahme, aber in zwei der drei Spielen, verdrängte Cancelo Davies und nicht Pavard. Davies kam bisher schwer ins Jahr. Licht und Schatten haben sich bei ihm noch mehr abgewechselt als sonst. An ihm ist die WM nicht spurlos vorbeigegangen. Am Ende des Transferfensters wird sein Formtief die Suche nach einer weiteren Alternative begünstigt haben.

3. Gnabry als Elfmeterschütze

Nach dem Abgang von Robert Lewandowski sucht der FC Bayern noch seinen Elfmeterschützen. Mané und Choupo-Moting vergaben in der Hinrunde bereits vom Punkt. Gegen Bochum durfte sich Gnabry, als gefoulter Spieler versuchen und er verwandelte souverän vom Punkt. Immerhin eine Randnotiz.

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