FC Bayern – FC Arsenal 2:3 n.E. (1:1, 1:0)
Die Münchner gingen nach einem Elfmeter Tor von Lewandowski in der 9. Minute früh in Führung und erarbeiteten sich im Laufe der ersten Halbzeit weitere Chancen. Bernat und James scheiterten aber an Arsenal Keeper Cech. Auf der Gegenseite hatte Arsenal zwei gute Möglichkeiten auf den Ausgleich, aber Tom Starke parierte ebenfalls äußerst sehenswert. Trotz Karierende zeigte Starke, dass er eigentlich noch das Niveau hat, um in einer solchen Partie mitzuspielen.
Die Bayern hatten in der ersten Halbzeit 14 Torschüsse. Sechs davon aufs Tor. In einem 4-3-3/4-4-2 agierten die Münchner sehr variabel im Angriff. Müller bildete als hängende Spitze dabei den Freigeist und unterstützte mal im Spielaufbau, mal Lewandowski direkt als Partner im Zentrum. James hielt über weite Strecken der Partie die rechte Außenbahn und rückte nur selten ein. Tat er dies aber, ergaben sich meist Abschlusschancen bzw. Räume für Müller und/oder Rafinha auf der Außenbahn. Insgesamt fiel auf, dass der FC Bayern das Mittelfeld schneller überbrücken will und die Schnelligkeit seiner Außenbahnspieler effektiver einsetzen will.
In der zweiten Halbzeit vergab erneut James eine große Chance auf 2:0 zu stellen. Abermals schien Cech schon geschlagen, doch mit den Fingerspitzen klärte er den zu umplatzierten Schuss. Ansonsten war deutlich weniger Tempo in der Partie. Die Bayern konnten sich nicht mehr so viele Chancen erspielen. Viele Wechsel auf beiden Seiten taten ihr Übriges. Kurz vor Ende der Partie verlor Sanches den Ball im letzten Drittel und Arsenal spielte den Konter aus. Iwobi glich mit dem Schlusspfiff aus.
Im anschließenden Elfmeterschießen verschossen Alaba, Sanches und Bernat. Früchtl konnte „nur“ einen Elfmeter parieren. Somit gewann Arsenal die Partie.
Dinge die auffielen:
1. Bernat
Es könnte eine entscheidende Saison für Juan Bernat werden. Dies scheint der Spanier auch erkannt zu haben und überzeugte in den bisherigen Testspielen mit hoher Laufbereitschaft und guter Intensität. Vor allem die Kombinationssicherheit im letzten Drittel half dem Bayernspiel in den ersten 30 Minuten gegen Arsenal, um Druck auf der linken Seite über Ribéry und Lewandowski aufzubauen. Bernats zug zum Tor brachte die Münchner in Führung. Durch konsequentes Nachrücken in den Strafraum erzwang Bernat einen Elfmeter. Kurz vor der Halbzeit hatte Bernat zudem eine gute Chance auf 2:0 zu stellen. Doch sein Schuss mit rechts konnte Cech parieren. Bernat versuchte immer wieder durch Dribblings im Halbraum Verunsicherung in den Reihen von Arsenal zu erzwingen. Dies gelang in einigen Szenen. In dieser Verfassung macht Juan Bernat David Alaba wohl deutliche Konkurrenz um einen Stammplatz als linker Verteidiger.
2. Tolisso
Er könnte sich als Königstransfer des FC Bayern erweisen. Was im Telekom Cup am Wochenende schon zu sehen war, setzte sich auch gegen Arsenal fort. Hohe Laufbereitschaft, Spielverständnis und eine gute Ballbehandlung zeichnen den jungen Franzosen aus. Zusammen mit Martínez bildete er ein sehr physisch geprägtes Bayern-Mittelfeld, wo er den wesentlich variablen Part übernommen hat. Immer wieder rückte Tolisso ins letzte Drittel und unterstütze aus zentraler Position den Spielaufbau. Zu unrecht wurde ein Treffer nach ca. 20 Minuten aberkannt, als Tolisso in den Strafraum vorschob. Am Ende seiner Arbeitszeit nach 74 Minuten hatte Tolisso die meisten Ballaktionen und eine Passquote von über 92%.
Auf der anderen Seite des Spielfeldes hatte Tolisso für die Bayern auch viele Balleroberungen, da er das Spiel von Arsenal sehr gut lesen konnte. Obendrein leistete sich Tolisso deutlich weniger leichtsinnige Foulspiele im Vergleich zum Wochenende. In dieser Verfassung ist er definitiv eine sehr interessante Ergänzung im Kader des FC Bayern. Die Nachfolge von Alonso könnte reibungsloser als erwartet geregelt sein.