Valais Women’s Cup 2015: PSG Féminine – FCB Frauen 3:4 n. E.
Im Finale des Cups am Sonntag wartet der noch stärkere französische Gigant Olympique Lyonnais. Der französische Meister besiegte das Frauenteam des FC Zürich deutlich mit 9:3 — ein Kantersieg, zu dem auch Ex-Potsdamerin Pauline Bremer drei Tore beisteuerte.
Falls Ihre es verpasst habt: ein Blick auf Personal, Aufstellungen und das Spiel
Während es zwischen Zürich und Lyon Tore nur so regnete, war es im zweiten Halbfinalspiel der Platz, der vom Regen durchtränkt war. Entsprechend tief, schwer und nass schien das Geläuf zu sein, auf dem sich Paris und München miteinander messen wollten.
Paris war von Beginn an darauf bedacht, Offensivaktionen aus einer geordneten Defensive heraus zu spielen. Gegen den Ball formierten sie eine 4-4-2-/4-4-1-1/4-5-1-Mischvariante, bei der häufig allein die Spitze Anja Mittag, in diesem Sommer vom FC Rosengård aus Schweden gekommen, auf den Münchner Spielaufbau presste. Die Anfangsphase gehörte Paris, doch nach einer guten Viertelstunde gelangen den Bayern immer mehr Ballgewinne aus ihrem hohen Pressing heraus, wodurch sie zwar nicht zu zwingenden Chancen am Fließband kamen, das Spiel aber mehr und mehr unter die eigene Kontrolle brachten.
PSG offensiv im 4-1-4-1 bzw. 4-3-3
Bevor das große Testspielwechseln in der zweiten Hälfte begann, setzten beide Trainer die ersten 45 Minuten über fest auf ihre Startelf. Farid Benstiti stellte die Polin Katarzyna Kiedrzynek ins Tor, Sabrina Delannoy und die Deutsche Josephine Henning in die Innenverteidigung, die junge Perle Morroni verteidigte links außen und Jessica Houara-d’Hommeaux rechts. Im offensiven 4-1-4-1 war die Schwedin Caroline Seger meist alleinige Sechs, flankiert von den beiden Achtern Shirley Cruz aus Costa Rica und Kheira Hamraoui. Cruz agierte meist über den linken Halbraum als die offensivere von beiden Achtern mit vielen Vorstößen in die Spitze.
Das restliche offensive Dreiergespann bestand zunächst aus Marie-Laure Delie auf dem rechten Flügel und der zweiten Schwedin im Team, Kosovare Asllani, auf dem linken sowie Anja Mittag in der Sturmspitze. Im defensiven 4-4-2 bzw. 4-4-1-1 war es ebenfalls Cruz, die Mittag in der ersten Linie unterstützte. Delie rückte hierbei häufig aus dem Mittelfeldband auf die Halbverteidigerin (hier meist Maier) raus, sofern diese den Ball im Aufbau bekam. Nach gut 20 Minuten stellte Paris die Offensive um — zwar nicht auf Dauer, kehrte aber mehrfach zu dieser zweiten Variante zurück. Dabei rochierte Anja Mittag auf den linken Flügel, Delie ins Sturmzentrum und Asllani kam dann über die rechte Flanke. Auch Cruz und Hamraoui tauschten einige Male die Seiten auf der Acht des 4-1-4-1/4-3-3. Als Mittel gegen das hohe Pressing der Bayern fächerte Paris die Innenverteidigung weit bis auf die seitlichen Strafraumbegrenzungen auf, schob die Außenverteidigerinnen nach vorne, während Seger zwischen die Innenverteidigerinnen abkippte oder der Defensive zumindest zentral entgegenkam, um den Ball ins zweite Drittel zu überführen. Ähnliches kennt man von Xabi Alonso bei den Männern der Bayern, aber auch Kanada griff in der Schlussphase des WM-Eröffnungsspiels auf dieses Mittel zurück.
Die Dreierkette hat Bestand bei den Bayern
Tom Wörle setzt auch in der kommenden Saison auf die Dreierkette bei Ballbesitz, die in der Defensive zur Vierer- bzw. Fünferkette wird. Im Abwehrzentrum zurück ist die Norwegerin Nora Holstad. Zu Beginn der Rückrunde hatte sie sich verletzt, wurde zwar noch rechtzeitig für das Saisonfinale und den WM-Sommer fit, kam aber sowohl im Verein als auch bei der Nationalmannschaft nur zu wenig Einsatzminuten.
Im Club hatte sich die Österreicherin Carina Wenninger nach ihrer eigenen schweren Verletzung zurückgekämpft und die Führung der Defensive übernommen. Zunächst war es allerdings Viktoria Schnaderbeck, die dort den Laden stellvertretend zusammengehalten hatte, bis sie selbst verletzt ausfiel. Gegen PSG startete sie als rechte Flügelverteidigerin der Fünferkette, wo sie in der Meistersaison als Vertretung von Leonie Maier zur Konstante geworden war.
Maier wiederum, die für gewöhnlich Rechtsverteidigerin ist und auf dieser Position neben einer fantastischen Rückrunde auch eine starke WM gespielt hatte, wurde mit all ihrer Dynamik sowie ihrer Stärke für inverse Läufe ins Mittelfeld und durch die Zentrale von Wörle als Halbverteidigerin der Dreierkette getestet — und zwar auf der linken Seite. Ihr Pendant auf der rechten Seite gab wie immer Dauerbrennerin Caro Abbé, die erstmals mit der Schweiz an einer WM teilgenommen hatte.
Auf der Doppelsechs fand sich erwartungsgemäß das schlagkräftige Duo aus Melanie Behringer und Melanie Leupolz wieder — Behringer häufiger in der zurückgezogeneren Sechserposition vor der Abwehrreihe und Leupolz mit vielen Positionswechseln im Achter- und Zehnerraum, wo sie sich mit den Neuzugängen Sara Däbritz aus Freiburg und Nicole Rolser aus Liverpool abwechselte und so Verbindungen in die Offensive herstellte. Leupolz links und Däbritz rechts bespielten offensiv als Achter die Halbräume. Aber auch Behringer setzte einige Akzente nach vorn und stieß als Box-to-Box-Spielerin in den gegnerischen Strafraum vor und konnte wie eine hängende Spitze Bälle aus dem Rückraum aufs Tor bringen.
Umgekehrt zeigte Katie Stengel, meist alleinige Spitze oder Teil eines Doppelsturms in vorderster Angriffslinie, im Test gegen PSG viele Läufe zurück bis ins erste Drittel, um beim Pressing samt Doppeln und Trippeln auszuhelfen und den dichten Defensivblock der Französinnen auseinander zu ziehen. Auch die zweite Spitze Nicole Rolser, stellte viele Verbindungen ins Mittelfeld her und pendelte horizontal nach außen. Der Neuzugang überzeugte schon im Testspiel gegen das zweite Frauenteam der Bayern vor zwei Wochen durch ihre Schnelligkeit, Dynamik und Aggressivität. Für den schnellen, technisch sauber durchgesteckten Lochpass ist sie auf der Zehn genauso gut zu haben wie für eine resolute Grätsche beim Gegenpressing am Strafraum. Während die niederländische Stürmerin Vivianne Miedema durch ihren Killerinstinkt beim Abschluss und ihre Coolness in der Ballbehauptung überzeugt, sollte es nicht verwunden, wenn Rolser in dieser Saison das ein oder andere Tor durch Ballgewinne im Angriffsdrittel vorbereiten würde. Könnte lustig werden.
Sara Däbritz — vom Spielertyp als die etwas offensivere Leupolz zu umschreiben, mit viel Übersicht und technischer Klasse, um das Spiel strategisch aus der Defensive aufzuziehen, bei der WM aber auch häufig als Kombinationsspielerin und für Diagonaldribblings zum Tor auf dem linken Flügel eingesetzt — überlud meist die rechten offensiven Halbräume und spielte etwas flügellastiger als ihr Pendant Leupolz auf der anderen Seite, wodurch eine gewisse Asymmetrie entstand. Dadurch ergab sich auf dem linken Flügel viel Platz für die offensive Mittelfeldspielerin Vanessa Bürki. Auch sie hatte sich in der Rückrunde verletzt, nachdem sie viele Jokertore für den Meistertitel geschossen hatte. Auch sie war fit geworden, um beim WM-Debüt der Schweiz wenigstens im letzten Spiel, dem knapp verlorenen Achtelfinale gegen Gastgeber Kanada, zur WM-Spielerin zu werden. Gegen PSG zeigte sie einige ihrer gewohnt dynamischen Dribblings zur Grundlinie und verwertete weite Spielverlagerungen auf ihre unterbesetzte Seite zu brauchbaren Flanken vors Tor.
Stellvertretend sei der geniale Pass von Däbritz in der 23. Minute genannt, die im rechten Halbraum anspielbar zurückfällt, den Pass erhält, den langen Ball links vor auf Bürki spielt und dann selbst zu einem guten Abschluss aus dem Rückraum kommt. Eine vergleichbar gute Möglichkeit hatte Melanie Behringer eine Viertelstunde später. Bayern-Angriff über rechts, Anspiel auf Rolser im Fünferraum, die leitet weiter auf die links im Strafraum freistehende Stengel. Stengel wiederum hat nicht genügend Zeit, den Ball direkt zu verwerten, legt ab auf Behringer in der Mitte, die satt abzieht — doch Kiedrzynek pariert. Auf die Ecke folgen noch einige gute Möglichkeiten per Nachschuss.
Wie Paris stellte auch Bayern nach einer knappen halben Stunde etwas um. Schnaderbeck rückte für Maier auf die linke Halbverteidigerposition. Maier übernahm Bürkis Rolle im linken offensiven Mittelfeld. Dafür ging Bürki auf rechts. Mit 0:0 ging es in die Pause.
Viele Wechsel und mehr Tempo in Halbzeit 2
Zur zweiten Halbzeit wechselte Paris die ehemalige Potsdamerin Ann-Katrin Berger ins Tor, blieb ansonsten zunächst personell unverändert — Asllani bespielte erneut die linke und Delie die rechte Außenbahn — legte aber dennoch ein aggressiveres Auftreten an den Tag. PSG griff nun wesentlich weiter vorne an und wechselte zwischen Angriffspressing und 4-1-4-1-Mittelfeldpressing, wodurch dem FCB einige Probleme im Spielaufbau bereitet wurden. Bei den Bayern kam zunächst Lisa Evans für Katie Stengel in die Partie. Formativ entstand zwischenzeitlich ein 3-4-2-1 mit Schnaderbeck, Holstad und Abbé hinten, Maier links, Leupolz, Behringer zentral und Lisa Evens rechts in der nächsten Linie, davor Bürki und Däbritz auf der Acht und Rolser in der Spitze. Nach einer Viertelstunde kamen die Münchnerinnen besser mit dem Gegenwind zurecht, Bürki überlud den rechten Halbraum, die Bayern zeigten schönen Kombinationsfußball im letzten Drittel und kamen in Person von Leonie Maier an der Strafraumkante zu einem schönen Drehschuss.
Anschließend wurde großzügig durchgewechselt. Gina Lewandowski, Laura Feiersinger, Mana Iwabuchi, Vivianne Miedema und Eunice Beckmann kamen für Maier, Schnaderbeck, Däbritz, Bürki und Rolser. Nun spielte Miedema vorne in der Spitze, Beckmann und Iwabuchi dahinter auf den zwei Achterpositionen, Behringer und Leupolz weiterhin auf der Doppelsechs, die Flügel wurden links von Evans und rechts von Feiersinger bearbeitet, neben Holstad und Abbé ordnete sich Lewandowski als dritte linke Halbverteidigerin des Tages ein. Paris brachte Marie-Antoinette Katoto und Ouleye Sarr für Asllani und Delie.
Das Spiel hatte mittlerweile an Fahrt aufgenommen. Im Vergleich zur taktisch austarierten ersten Hälfte waren nun viele Ballbesitzwechsel und temporeiche Angriffe zu sehen, die im offenen Schlagabtausch mit Gegenangriffen beantwortet wurden. Paris hatte nun eine Großchance nach der nächsten, indem es das Mittelfeld der Bayern zu Fehlpässen zwang und im Eins-gegen-Eins aufs Tor zu laufen konnte. Hamraoui verschoss mehrfach ebenso knapp wie Anja Mittag. Das Pressing PSGs und die vielen Wechsel hatten die Bayern aus dem Tritt gebracht.
Weitere Wechsel leiteten die Schlussviertelstunde ein, in der sich der Deutsche Meister wieder Vorteile erspielen konnte. Bei Paris waren Mittag, Cruz und Seger für Karchouni, Declerq und Lahmari gegangen. Auf Seiten der Bayern kam Carina Wenninger für Melanie Leupolz ins Spiel. Fortan gab Lisa Evans die zweite Acht neben Beckmann, Iwabuchi rückte zurück als zweite Sechs neben Behringer, Wenninger gab die vierte linke Halbverteidigerin bei den Bayern und Gina Lewandowski übernahm die linke Flanke weiter vorn.
Bei Paris war Hamraoui in die Rolle Segers als alleinige Sechs geschlüpft. Die zwei neuen Achter Karchouni und Lahmari nahmen die Doppelsechs der Bayern — Behringer und Iwabuchi — im Pressing direkt in Manndeckung, während Katoto und Sarr auf die Dreierkette pressten. Das Spiel war mittlerweile eine recht ruppige Angelegenheit geworden, in der beide Teams noch den Lucky Punch setzen wollten. Die sich stets durch die Offensivzentrale wühlende Beckmann probierte es aus der Distanz und auch Miedema setzte einen beherzten Schuss von der Strafraumkante an den Pfosten. Die Entscheidung musste jedoch im Elfmeterschießen gesucht werden, bei dem jeweils eine Spielerin pro Team verschoss und Korpela darüber hinaus den letzten schwach vorgetragenen Schuss von Hamraoui parieren konnte.
3 Dinge die auffielen
1. Hochvariables System
Obwohl Tom Wörle immer wieder Spielerinnen zwischen den Positionen wechselte, konnte Bayern über weiter Strecken des Spiels Druck in eigenem Ballbesitz entfalten. Je nach dem, wo sich die Außenverteidigerinnen einreihten und ob die Flügel sich mit in den Angriff einschalteten, konnten aus der offensiven 3-1-4-2-Grundformation 3-3-2-2, 3-1-2-4 oder besonders in Halbzeit 2 3-4-2-1-Staffelungen entstehen. So waren fast immer Anspielstationen und Verbindungen zwischen den Mannschaftsteilen gegeben, während man in der Defensive mit der Dreierkette kein passives Personal herumstehen hatte. Bei größerem Gegendruck ausgehend vom Pariser Pressing der zweiten Hälfte zeigte man sicher allerdings anfällig. Besonders das Personal der ersten Stunde überzeugte jedoch durch kluges, flexibles Positionsspiel. Die Einwechselspielerinnen hatten nicht die Zeit, um dieses Level in gleichem Maße zu erreichen, wodurch Beckmann und Miedema etwas fahriger bzw. weniger eingebunden wirkten.
Ein besonderer Kniff im Offensivspiel der ersten 60 Minuten war die leichte Asymmetrie samt Überladen der rechten Seite und das Schaffen von Freiräumen auf der linken. Die linke Flügelspielerin Bürki agierte hier nicht selten auf gleicher Höhe mit der rechten Achterin Däbritz. Offensiv wie defensiv bestach vor allem die überragende Leonie Maier durch ihr Positionsspiel, die den Rechtsdrall des Teams erst möglich machte. Der Raum, den sie mit den richtigen Läufen nach vorne wie nach hinten abdeckte, war enorm. Dazu gewann sie wichtige Defensivzweikämpfe und kam zu Torabschlüssen. Man könnte glauben, das wäre einmalig, wenn man nicht bei der WM ihre Wiedergängerin Tabea Kemme gesehen hätte.
2. Risikofreude durch Vertrauen aufs Gegenpressing
Häufig machte es PSG gar nicht schlecht, wenn sie versuchten, einzelne Bayernspielerinnen an der Seitenlinie zu isolieren oder den Spielaufbau zuzustellen. Es ist nicht so, dass Bayern in jedem Moment Überzahl am Ball herstellen könnte. Was bei ihnen aber so Spaß beim Zuschauen macht, ist, dass sie sich trauen, auch in engen Situationen die Risikopässe auf die freien Mitspielerinnen zu spielen, die bei anderen Teams vielleicht als „nicht anspielbar“ gelten würden. Allein durch das Spielen dieser Bälle bekommen die Gegner weniger Zugriff und laufen hinterher. Grund dafür scheint nicht nur ein gesundes Selbstbewusstsein und das erforderliche technische Vermögen zu sein, sondern das Wissen, dass Ballverluste keine Schmach sind, auch nicht lediglich Fehler, die man bereinigen kann, sondern Chancen für die Offensive darstellen.
Von Beginn an gingen die Bayern-Mädels weit in der gegnerischen Hälfte in Überzahl auf die Ballführende und stellten die Passwege zu. Paris sah sich so stets gedoppelt und getrippelt statt Auswege zu finden. Dieses blitzschnelle, aggressive Draufgehen auf die Ballführende machen sich die Bayern auch bei Fehlpässen zunutze. Ein Fehlpass wird so zur Chance, den Gegner sofort im Anschluss in ungeordneter Situation zu attackieren und den Ball zurückzugewinnen. Unter diesen Vorzeichen spielen sich auch die Risikobälle mit Zuversicht, daraus einen Vorteil ziehen zu können — selbst wenn der Pass daneben geht.
3. Vertikaler One-Touch als Waffe für den Spielaufbau
Gerade in Umschaltmomenten oder wenn der Gegner die Bayern schon früh attackiert, hat das Team von Tom Wörle ein passendes Mittel entwickelt, dennoch dynamisch in die gegnerische Hälfte vorzudringen. Offensivspielerinnen wie Stengel lassen sich weit zurückfallen oder sind aufgrund einer vorangegangenen Defensivaktion ohnehin noch im ersten Drittel, erhalten dann einen vertikalen Ball aus der Verteidigung oder dem defensiven Mittelfeld und lassen diesen, sofern nicht weiter vorn bereits die nächste Anspielstation lauert, direkt mit nur einem Kontakt zurückprallen, bevor sie weiter im Vollsprint nach vorne laufen. Auch die restliche Mannschaft rückt auf.
Die erste Pressinglinie des Gegners ist durch diese Laufwege hinten bzw. auf der Höhe der Münchner Angreiferin gebunden, kann diese eine Ballberührung häufig nicht verhindern und erst recht nicht rechtzeitig am Ziel dieses Balles sein. Wenn also Behringer vor auf Stengel passt, die zurück auf Behringer tropfen lässt, können die Gegner weiter durchlaufen auf Behringer, in ihrem Rücken machen sie dann aber den erneuten Pass auf Stengel frei, die dann bereits die Mittellinie überquert hat.
Läuft der Gegner nicht auf Behringer durch, hat diese genügend Raum, das Spiel anderweitig aufzubauen und verfügt zusätzlich über einen Dynamikvorteil. Diese Form des Zurückpassens hat nichts mit „sich den Gegner zurechtlegen“ zu tun oder damit, dass man sich in der Defensive den Ball so lange zupasst, bis einem eine Idee für den Aufbau kommt. Bei dieser vertikalen Ping-Pong-Variante geht es um temporeiche Raumgewinne in Engen durch die Mitte.
Mit diesen Mitteln schaffte der FC Bayern München zwar lediglich ein Unentschieden gegen das Spitzenteam aus Frankreich, zeigte aber zu diesem Zeitpunkt der Vorbereitung, dass man sich vor Europa bzw. der Champions League nicht fürchten muss. Der Sieg im Elfmeterschießen sorgt nicht nur für gute Laune, sondern dafür, dass man im Finale des Cups gegen den aktuellen französischen Doublesieger Olympique Lyonnais einen weiteren Top-Verein zum Testen vor der Brust hat.
Paris Saint-Germain Féminine – FC Bayern München Frauen | |
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PSG | Kiedrzynek (46. Berger) – Morroni, Henning, Delannoy, Houara D’Hommeaux – Seger (77. Lahmari), Hamraoui, Cruz (77. Declerq), Asllani (60. Katoto), Delie (60. Sarr), Mittag (77. Karchouni) |
Bank | Couturier, Salvador, Boussaha, Daoudi, Allaoui, Georges |
FC Bayern München | Korpela – Maier (60. Lewandowski), Holstad, Abbé – Behringer Leupolz (76. Wenninger) – Bürki (60. Miedema), Däbritz (60. Iwabuchi), Schnaderbeck (60. Feiersinger) – Rolser (60. Beckmann), Stengel (46. Evans) |
Bank | Zinsberger, Weber, Boquete, Manieri, Gaugigl, Walkling |
Tore | -/-; Elfmeterschießen: Behringer 1:0, Delannoy 1:1, Abbé 2:1, Houara 2:2, Holstad 3:2 (knapp, Berger ist dran), ?? verschießt, Lewandowski 4:2, Lahmari 4:3, Beckmann verschießt, Korpela hält gegen Hamraoui |
Karten | Gelb: – / Klasen (61.) |
Schiedsrichter | Sandra Strub, Susanne Kung, Sabrina Keinersdorfer, Evelyn Eichenberger |