24 Jahre FC Bayern – Adventskalender, Tür 10: Arjen Robben und sein „unfassbares Tor“
Im Adventskalender schauen wir im Jahr 2024 auf die vergangenen 24 Jahre. Dabei entscheiden sich unsere Autor*innen für einen Moment, der aus ihrer Sicht besonders war. Das muss nicht immer zwangsläufig der größte und wichtigste, sondern kann und darf auch einfach mal ein sehr persönlicher Moment sein.
„ROOOOOOOBBÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄN! EIN UNFASSBARES TOR!“ Wolff Fuss gab alles, als Arjen Robben den FC Bayern München ins Halbfinale der Champions League schoss. Per Traumtor.
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Der 7. April 2010 war ein denkwürdiger Abend für die Geschichtsbücher des FC Bayern München. Zunächst schien es so, als würden die Münchner von Manchester United auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt werden.
Mit einem beeindruckenden Tempo und einer beängstigenden Leichtigkeit überrannte der Vorjahresfinalist die fragil daherkommenden Bayern, die unter Louis van Gaal zwar eine schwierige Hinrunde nach und nach in eine richtig gute Saison verwandelten, aber längst noch nicht zu den absoluten Topmannschaften gehörten.
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Manchester United verpasst dem FC Bayern drei Backpfeifen
Und genau das zeigte sich auch im ehrwürdigen Old Trafford. Dritte Minute Gibson, siebte Minute Nani, 41. Minute erneut Nani. Batsch, Batsch, Batsch! Das „Theatre of Dreams“ wurde für die Bayern zum Theater der bitteren Realität. United war in jeder Aktion schneller, wuchtiger und cleverer.
Die Münchner rannten fast nur hinterher. Eine Machtdemonstration und das ernüchternde Fazit, dass man nach dem 0:4 im Vorjahr beim FC Barcelona vielleicht doch nicht so viel besser ist, als man gehofft hatte.
Dann aber kam dieser eine Ball auf Ivica Olic. Der eine Ball, der alles verändern sollte. Der Kroate war plötzlich halb links durch und schaffte es, die Kugel aus schwierigem Winkel ins Tor zu bringen. Es war der Wendepunkt.
Arjen Robben sorgt für den United-K.-o.
Die Bayern kamen anders aus der Kabine. Deutlich selbstbewusster. Als hätten sie im Theater der Träume den Lichtschalter gefunden und damit entblößt, dass auch der Gegner deutlich fragiler und fehleranfälliger ist, als es ihm lieb wäre.
Tatsächlich zeigte Manchester United eine Nervosität, die Sir Alex Ferguson so von seiner Mannschaft noch nicht kannte. Nur fünf Minuten nach Wiederanpfiff holte sich Rafael die Gelb-Rote Karte. Fortan spielten nur noch die Bayern. Was allerdings fehlte, waren die klaren Torchancen.
Nur wer braucht die schon, wenn man Spieler wie Arjen Robben und Franck Ribéry im Team hat? Theoretisch könnte da ja schon ein Eckball reichen. In der 74. Minute legte sich Ribéry den Ball an der Eckfahne zurecht, deutete dann mit der Handbewegung an, dass die Spieler sich zum Tor bewegen sollen.
Die Flanke aber flog nicht zum Tor, sondern in hohem Bogen in Richtung Sechzehnerkante. Noch während sich Sat.1-Kommentator Wolff Fuss damit befasste, dass Daniel van Buyten und Nemanja Vidic „in etwa eine Gewichtsklasse“ wären, fand der Ball den linken Hammer von Robben.
Mit perfekter Technik zog der Niederländer flach ab und fand genau die Lücken im Getümmel, die notwendig waren, um maßgenau das 3:2 zu erzielen. Der Rest ist Geschichte. Es war in der Tat ein „unfassbares Tor“. Und trotz des später verlorenen Finals irgendwie auch ein spürbarer Schritt zurück an die Spitze des europäischen Fußballs.
Wer hätte das nach den drei bitteren Backpfeifen in der ersten Halbzeit noch gedacht?
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