Robert Lewandowski (FC Bayern München)

24 Jahre FC Bayern – Adventskalender, Tür 21: Lewandowski bricht den Rekord für die Ewigkeit

Jonas Trenner 21.12.2024

Im Adventskalender schauen wir im Jahr 2024 auf die vergangenen 24 Jahre. Dabei entscheiden sich unsere Autor*innen für einen Moment, der aus ihrer Sicht besonders war. Das muss nicht immer zwangsläufig der größte und wichtigste, sondern kann und darf auch einfach mal ein sehr persönlicher Moment sein.

Für Türchen 21 (und das Jahr 2021) machen wir zuerst einen kurzen Abstecher ins Jahr 1972. Gerd Müller hatte sich gerade mit sage und schreibe 40 Toren die Torjägerkanone geschnappt und einen Rekord für die Ewigkeit aufgestellt. Da waren sich ausnahmsweise mal alle einig. Diese 40 Tores des „Bombers der Nation“ würde niemand mehr jemals übertreffen können.

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49 Jahre später schien das Unvorstellbare jedoch möglicher den je. Robert Lewandowski befand sich bereits seit über einem Jahr in der Form seines Lebens, kam der 40-Tore-Marke Woche für Woche näher und schoss den FCB fast im Alleingang zur Meisterschaft. Die ganze Saison über wurde er bereits auf DEN Rekord angesprochen. Nach jedem Spiel. Nach jedem Tor.

Robert Lewandowski: Nichts als Respekt für den „Bomber der Nation“

Der Pole wich derartigen Nachfragen jedoch meistens aus und brachte stets seinen Respekt für Gerd Müller und dessen Leistungen während eines komplett anderen Fußballzeitalters zum Ausdruck. Doch je näher Lewandowski den 40 Toren kam, desto mehr war ihm anzumerken, dass er etwas Historisches schaffen kann. 

Als ihm allerdings eine Bänderverletzung in die Quere kam, die ihn über einen Monat außer Gefecht setzte, sah es so aus, als würde die 40-Tore-Marke ein Rekord für die Ewigkeit bleiben. Doch Lewandowski schien davon nur noch mehr angespornt. Bereits am vorletzten Spieltag in Freiburg konnte der Torjäger den Müller-Rekord mithilfe eines Elfmeters egalisieren.

Dabei erwies er dem „Bomber der Nation“ mit einem Unterziehshirt mit der Aufschrift „4ever Gerd“, das er stolz in die Kamera hielt, auch noch einmal seinen Respekt. „Lewa“ wollte jedoch logischerweise den alleinigen Rekord, um sich in den Geschichtsbüchern zu verewigen. Wer mochte es ihm verübeln. Ein Spiel Zeit hatte er dafür noch. Mit dem FC Augsburg schien am letzten Spieltag dafür auch noch der passende Sparringpartner zu Gast in der Allianz Arena.

Doch die Fuggerstädter gaben den Partycrasher und hatten es sich zur Aufgabe gemacht, den Rekord im Namen aller Fußballromantiker zu schützen. Lewandowski wurde nämlich das ganze Spiel über in Manndeckung genommen. Jeder Abschluss des Polen wurde mit aller Macht verhindert, so sehr ihn seine Mitspieler auch suchten und bedienen wollten.

Ein Rekord-Tor für den FC Bayern in Gerd-Müller-Manier

Und so sah es tatsächlich danach aus, als würde ihm sein Treffer nicht mehr gelingen. Es stand zwar 4:2, doch die Enttäuschung war allen Beteiligten anzumerken. Augsburg stand gut und die Bayern kamen schon seit einigen Minuten nicht mehr wirklich vors Tor der Schwaben. Es lief bereits die 90. Spielminute, als Leroy Sané es einfach nochmal mit einem flachen Abschluss aus der zweiten Reihe probierte.

Ausgerechnet sein Landsmann Rafał Gikiewicz schien am Ende doch noch Mitleid mit seinem Nationalmannschaftskapitän zu haben, denn der Keeper ließ den schwachen Schuss nur nach vorne prallen. Weder seine Vorderleute noch irgendein Bayernspieler rechnete damit, dass der starke Torhüter so einen Ball nicht festhalten konnte.

Doch so nicht Robert Lewandowski. In waschechter Gerd-Müller-Manier spekulierte der Pole auf den Abstauber, legte sich den Ball an Gikiewicz vorbei und schob ihn ins leere Tor ein. Danach gab es kein Halten mehr.

Der Pole hatte prompt sein Trikot ausgezogen. Alle Mitspieler rannten natürlich sofort zu ihrem Torjäger. Jedem war bewusst, dass sich gerade etwas Historisches ereignet hatte. Auch Manuel Neuer kam so schnell es ging aus seinem Tor.

Als „Lewa“ seine Torjägerkanone überreicht bekam, war ihm die pure Freude und Erleichterung anzumerken. 41 Tore in nur 29 Partien. Ihm war eine absolute Fabelsaison gelungen, die er mit seinem Last-Minute-Treffer und dem Rekord krönen konnte. Ein Rekord für die Ewigkeit? Vermutlich nicht. Harry Kane kratzte ja schon in seiner ersten Saison an der Isar an dieser Marke. Dennoch einer der historischsten Momente der jüngeren Vereinsgeschichte.



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