SpVgg Greuther Fürth – FC Bayern 0:3 (0:1)

Steffen Trenner 25.08.2012

Winning ugly – das war das Motto des FC Bayern zum Bundesliga-Auftakt gegen die SpVgg Greuther Fürth. Die Bayern mit der erwarteten Aufstellung. Nur die Hereinnahme von Dante anstelle von Emre Can, der leicht angeschlagen ist, überraschte. Heynckes bot mit Lahm, Boateng, Dante und Badstuber, die wohl zweikampfstärkste Viererkette auf, was sich bezahlt machte. Weder Stoßstürmer Fall, noch Felix Klaus oder Sercan Sararer konnten wirklich nennenswerte Akzente setzen. Robben fing etwas überraschend auf Links an, wechselte jedoch mehrfach mit Müller und Shaqiri die Positionen. Weil das gerade in der ersten Hälfte jedoch viel zu statisch geschah verpuffte diese taktische Variante. Fürth machte das was 90 Prozent der Mannschaften gegen Bayern machen und machte die Räume in der eigenen Hälfte extrem eng. Müller erlöste die Bayern kurz vor der Pause mit dem 1:0. Nach der Pause wurde Bayern schwungvoller und erhöhte völlig verdient auf 3:0. Bayern zeigte in der zweiten Hälfte erneut, dass sie mit einer Führung im Rücken kaum zu schlagen sind.

Einzelkritik:

Manuel Neuer: Motto des Tages: Dabei sein ist alles. So gut wie nicht gefordert. Note: 3

Phillip Lahm: Wies eine gute Frühform nach und nahm Fürths Key-Factor Sercan Sararer völlig aus dem Spiel. In der zweiten Hälfte auch mit mehr offensiven Akzenten. Note: 2,5

Dante: Ließ sich im Abnutzungskampf mit Fall nicht aus der Ruhe bringen, auch wenn ihm zu Beginn einige Fehlpässe und unnötige Fouls unterliefen. Haute in der 82. Minute im Strafraum über den Ball – erinnerte dabei noch mehr an Lucio als ohnehin schon. In der Spieleröffnung insgesamt verbesserungswürdig. Note: 2,5

Jerome Boateng: Entnervte Fall weil er jeden Ball wegköpfte. Insgesamt solide Vorstellung, aber auch wenig geprüft. Holte sich kurz vor Schluss noch Gelb ab. Note: 3 

Holger Badstuber: Musste auf der ungeliebten Linksverteidiger-Position ran. Erledigte den Job grimmig wie immer. Könnte bis zur Rückkehr von Alaba häufiger hinten Links verteidigen. Note: 2,5 

Luiz Gustavo: Wirkt als Balleroberer in Spielen wie gegen Fürth, die ohnehin nur selten den Ball haben ein wenig Fehl am Platz. Scheute mit Ball am Fuß jedes Risiko. Es werden Spiele kommen in denen seine Fähigkeiten dringender benötigt werden. Note: 3,5

Toni Kroos: War in der ersten Hälfte mitverantwortlich dafür, dass der Bayern-Abwehr mit Ball am Fuß nur sehr wenig einfiel. Zeigte sich zu selten als Anspielstation. Dazu einige Alibi-Fouls. Ist so kein gleichwertiger Ersatz für Schweinsteiger auf der Sechs. In den letzten 15 Minuten auf der Zehn dann stark verbessert. Dennoch: Note: 4

Anatolij Tymoshchuk (ab 88. Minute): Half mit den Vorsprung über die Zeit zu bringen. Ohne Benotung 

Arjen Robben: Bereitete das 2:0 vor und kam ohnehin in der zweiten Hälfte besser ins Spiel. Scheiterte in der 71. Minute am starken Max Grün. Klaute Bernd Nehrig in der 75. Minute den Ball in höchster Not im eigenen Strafraum. Traf dann irgendwie zum 3:0. Hat trotzdem viel Luft nach oben. Note: 2,5

Xherdan Shakiri: War schwächster Münchener und verlor in der ersten Halbzeit fast jeden Ball. Wirkte in der gewollten Rochade der Offensivreihe häufig verloren und traf viele falsche Entscheidungen. Kam mit zunehmender Spielzeit etwas besser ins Spiel, was Mut macht, dass sich der kleine Schweizer schnell an Bundesliga-Fußball gewöhnen wird. Note: 4,5 

Bastian Schweinsteiger (ab 72. Minute): Kam, um selbst Sicherheit zu gewinnen und Bayern mit der Führung im Rücken weitere Sicherheit zu geben. War immer anspielbar, musste aber keine Akzente mehr setzen. Lachte dafür aber viel mit den Kollegen. Note: 3

Thomas Müller: Hatte vor zwei Jahren viele durchschnittliche Spiele und traf häufig das Tor. Hatte in der Vorsaison viele gute Spiele und traf so gut wie nie das Tor. Hatte gegen Fürth ein durchschnittliches Spiel und schoss das 1:0. Ist damit vielleicht auf dem Weg zum alten Müller. Note: 2

Mario Mandzukic: Hing lange Zeit in der Luft, war aber stets präsent wenn Bayern in den Strafraum kombinierte oder flankte. Hatte drei gute Kopfballchancen und gibt den Bayern damit eine lange vermisste Qualität. Stand beim 2:0 wo ein Stürmer stehen muss. Note: 2,5

Claudio Pizarro (ab 81. Minute):  Seine Joker-Qualitäten werden in engeren Spielen noch gebraucht. Vergab kurz vor Schluss das 4:0. Trotzdem ein gutes Gefühl einen Stürmer wie ihn auf der Bank zu haben. Ohne Benotung