Schalke abwatschen, Standortbestimmung akzeptieren
Wir starteten mit leichten Schwierigkeiten gegen kämpferische Schalker. Sie hatten Rückenwind aus zuletzt vier siegreichen Spielen und wollten den Aufwärtstrend auch gegen den Rekordmeister fortsetzen. Besonders in den ersten Minuten leisteten wir uns Ungenauigkeiten im Spielaufbau und schwache Pässe. Die Gastgeber wussten zwar wie sie stören, aber konnten selbst keinen vernünftigen Spielaufbau einleiten. Bastian Schweinsteiger köpfte in der 21. Minute nach Ecke Robben zum Führungstreffer und nur 90 Sekunden danach erhöhte Mario Mandzukic nach Vorlage Alaba auf 2:0. Binnen kürzester Zeit hatte Schalke das Heft aus der Hand gegeben und die Kontrolle über das Spiel verloren. Im Anschluss strahlten die Königsblauen selten Gefahr aus. Von Spiel zu Spiel funktioniert die Abstimmung bei gegnerischen Angriffen besser und die Laufwege setzen sich in den Köpfen fest. Franck Ribéry traf in Minute 75 zum 3:0 bevor Thomas Müller sich nicht von Hildebrand im gegnerischen Strafraum von den Beinen holen lies, sondern Pizarro auflegte. Der eingewechselte Stürmer traf zum ersten Mal in seiner Karriere auf Schalke.
Neben den wie üblich hervorstechenden Akteuren Alaba, Ribéry und Lahm möchte ich noch einmal auf die Gratwanderung hinweisen, auf der Guardiolas Spiel funktioniert. Dieser schmale Pfad zwischen einem grandiosen Risikopass und Fehlpass muss mit absoluter Konzentration beschritten werden. Jeder unserer Spieler ist in der Lage auch unter großer Bedrängnis etwas vernünftiges mit dem Ball anzustellen, aber erst jetzt sehen wir wie Laufwege und Stellungsspiel ineinander greifen und oft gute Lösungen gefunden werden. Peps Mantra »Wissen wohin man spielt bevor man den Ball hat« ist gestern Abend phasenweise sehr deutlich geworden. Ich bin gespannt wie sich das in Zukunft entwickelt, wenn die Kreativität eines Thiago auf einer Halbposition zum Tragen kommt oder Abräumer Martínez ins Feld geschickt wird.
Es ist schon ein immer wieder sehr witziges Phänomen, wenn vor einem »entscheidenden« Spiel, quasi einer »Standortbestimmung«, die Pessimisten aus allen Löchern gekrochen kommen und das Ende des FC Bayern in der laufenden Saison heraufbeschwören. Ein paar durchwachsene Spiele und schon wird alles schlecht geredet. Gestern Abend war wieder so ein »Entscheidungsspiel« und unsere Roten haben Schalke 04 eine richtig verdiente Niederlage im eigenen Stadion dagelassen. Sechs Spiele, fünf Siege und ein schwaches Unentschieden in Freiburg. Es läuft – zumindest in der Tabelle – hervorragend und trotzdem wird gemeckert. Speziell natürlich auf Twitter, denn was ist Schalke schon für ein Gegner, sowieso kommen die Probleme erst bei der Rückkehr aller Verletzten in die Mannschaft und Dortmund holt auf jeden Fall 90 und mehr Punkte. Entspannt Euch! Wir sehen in immer mehr Phasen des Spiels wie der FC Bayern unter Druck seine Souveränität nicht verliert und konsequenten Zug zum gegnerischen Tor entwickelt. Die ersten Verletzten kehren zurück und nach und nach wird die Rotation mit der gesamten Kaderbreite beginnen. Unsere Jungs machen Spaß beim Zuschauen und wir sind erst in die Englischen Wochen gestartet.
Ich erwarte nun ein tolles Pokalspiel gegen Hannover 96 und Dank freier Blockwahl gute Stimmung im Stadion zu der wir unseren Teil beitragen werden. Packen wir es an!
FC Schalke 04 – FC Bayern München 0:4 (0:2) | |
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FC Bayern | Neuer – Rafinha, Boateng, Dante, Alaba – Lahm – Robben (73. Müller), Schweinsteiger (78. Kirchhoff), Kroos, Ribéry – Mandzukic (81. Pizarro) |
Bank | Starke, Van Buyten, Contento, Shaqiri |
Schalke 04 | Hildebrand – Uchida, Höwedes, Matip, Aogo – Jones, Neustädter (46. Höger) – Farfan, Boateng (80. Clemens), Draxler – Szalai |
Tore | 0:1 Schweinsteiger (21.), 0:2 Mandzukic (22.), 0:3 Ribéry (75.), 0:4 Pizarro (84.) |
Karten | Gelb: Farfan |