FC Bayern Frauen: Straus-Quo nach den ersten Spielen
3:0 gegen den FC Ingolstadt, 7:0 gegen Slavia Prag, 0:0 gegen Juventus Turin, den ersten Titel der Saison mit 1:0 gegen den VfL Wolfsburg gewonnen, Bundesliga-Aufsteiger Potsdam am ersten Spieltag mit 2:0 besiegt und im Pokal bei Zweitligist SC Sand mit 6:0 souverän eine Runde weitergekommen: Bei den FC Bayern Frauen läuft es zur Zeit wie am Schnürchen.
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FC Bayern Spielerinnen schreiben Geschichten, die inspirieren
Die Stimmung war daher ausgezeichnet an diesem Montagabend im Presseraum der Allianz Arena. Dort, wo sonst Pressekonferenzen nach Spielen der Männer stattfinden, standen an diesem Tag die Frauen im Fokus.
Doch nicht nur die makellose Bilanz der letzten Test- und ersten Pflichtspiele zauberte den Protagonisten ein Lächeln auf das Gesicht. Auch der Anlass des Abends, der FC Bayern München präsentierte, zusammen mit Partner Allianz, die neue Dokumentation „Mehr als 90 Minuten“, war eine willkommene Abwechslung für die kickende Belegschaft vom Trainingsalltag.
Mit salzigem Popcorn und allerlei Süßem gestärkt schaute die Mannschaft um Kapitänin Glódís Perla Viggósdóttir einen Teil der von Björn Lentföhr produzierten Dokumentation. In insgesamt sechs Folgen à 45 Minuten wird der Zuschauer in dem Werk von der Produktionsfirma „Hertz & Kopf“ Teil der FC Bayern-Familie und erhält intime Einblicke in die letzte Saison.
Warum sich der FC Bayern überhaupt für eine Dokumentation entschieden hat, erklärte Präsident Herbert Hainer: „Der Stellenwert der FC Bayern Frauen innerhalb des Clubs ist enorm: die Zeiten, in denen die Frauen auf Nebenplätzen mit geliehenen Bällen trainiert und gespielt haben, sind längst vorbei. Die Spielerinnen haben Geschichten zu erzählen, über den Sport hinaus – Geschichten, die wahrgenommen werden und die inspirieren. Ich bin stolz, dass wir heute diese Doku präsentieren können und wir sind sehr stolz auf unsere Frauen-Mannschaft.“
Die Bayern-Frauen haben das Kamera-Team ganz nah an sich herankommen lassen, die Tür zur Kabine stand den Filmemachern fast ausnahmslos offen. Und auch abseits des Platzes wurden die Spielerinnen begleitet, so erfährt man beispielsweise mehr über den Studienalltag von Torhüterin Mala Grohs, die an der TU München Maschinenbau studiert.
Defensive Stabilität der FC Bayern Frauen das Plus im Saisonstart
Apropos Grohs: Die letztjährige Stammtorhüterin scheint auch diese Saison eine Aversion gegen Gegentreffer zu haben und stabilisiert sich immer mehr zum sicheren Rückhalt. Grohs musste zuletzt Anfang August im Testspiel gegen St. Gallen hinter sich greifen.
Offensiv hat der FC Bayern hingegen noch etwas Luft nach oben. Gegen Turbine Potsdam tat man sich schwer und konnte den Aufsteiger lediglich durch zwei Standard-Tore überwinden. Aus dem Spiel heraus fehlte, wie auch schon gegen den VfL Wolfsburg, die nötige Effizienz.
Solange die Ergebnisse stimmen, wird man am Campus darüber hinwegsehen können. Bei den FC Bayern Frauen schaut man positiv in die Zukunft. Der von Trainer Alexander Straus immer wieder erwähnte Prozess, in dem sich die Mannschaft befindet, ist noch nicht abgeschlossen.
Am kommenden Freitag, beim ersten Heimspiel gegen RB Leipzig, soll der nächste Schritt folgen. Und der Spielplan meint es gut mit dem FCB: Anders als in den letzten Jahren steht lediglich eine Länderspielabstellung Ende Oktober vor der Tür. Genug Zeit für Straus und Co. für Training, Regeneration und Rotation.
Die FC Bayern Frauen und die Stadionfrage
Denn der Norweger ist ehrgeizig genug, die leicht veränderte Mannschaft zu weiteren Titeln zu führen. Und mit Bianca Rech hat er eine Vorgesetzte an seiner Seite, die diese Entwicklungsschritte mitgeht. Und dabei nicht das große Ganze aus den Augen verliert.
Angesprochen auf die Stadionsituation gab Rech zu Protokoll, dass man immer abwägen müsse, zu welcher Partie man in die Allianz Arena umziehen könne. Ein Bundesliga-Spiel in Fröttmaning sei in nächster Zeit nicht geplant. Vielmehr haben die Verantwortlichen die Idee, Champions League KO-Spiele im großen Rund auszutragen. Und mit Unterhaching hat man in der Vorbereitung bereits einen weiteren Standort getestet. Überlegungen, die angesichts einer Stadionauslastung von nahezu 97% nötig sind.
Veränderungen in der Defensive bei den Bayern Frauen?
Ob in der Allianz Arena, am Campus oder in Unterhaching: Die drei für den Ballon d`Or 2024 nominierten FCB-Spielerinnen Lea Schüller, Giulia Gwinn und Glódís Perla Viggósdóttir sind im Kader der Münchnerinnen fest eingeplant.
Inwieweit sich der Kader des FCB noch verändern wird, wollte Bianca Rech nicht verraten und verwies auf eine Presseinformation in den kommenden Tagen. Interessant ist vor diesem Hintergrund, wer sich neben Hainer, Gwinn und Co. ebenfalls auf der Premiere blicken ließ: Magou Doucouré, französische Abwehrspielerin, letzte Saison für LOSC Lille am Ball.
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