FC Bayern – SV Werder Bremen 6:1 (2:0)

Steffen Trenner 23.02.2013

3 Dinge die auffielen:

1. Martinez und Luiz Gustavo im Praxistest

Erstmals spielten Javi Martinez und Luiz Gustavo in der Bundesliga gemeinsam von Beginn an auf der Doppel 6. Bisher war diese Variante nur eine theoretische Option, da Schweinsteiger seit dem Martinez-Transfer nur am 14. Spieltag gegen Freiburg pausierte und dort von Toni Kroos vertreten wurde. Dass der Sieg gegen zu Beginn sehr konzentrierten Bremer so deutlich wurde, lag maßgeblich an den beiden defensiven 6ern. Mit ihrer Zweikampfstärke und ihrem enormen Druck auf den Ball raubte Werder jegliches Tempo im Konter. Viel versprechende Gegenstöße über die agilen de Bruyne und Hunt erstickten die beiden frühzeitig mit zahlreichen abgefangenen Bällen und Ballgewinnen im Zweikampf. Diese Dominanz im Zentrum war der Schlüssel zum Erfolg. Vor allem Martinez gefiel zudem als Ballverteiler. Während Luiz Gustavo vor allem horizontal agierte, spielte der Spanier viele gute vertikale Bälle und stieß auch selbst mit dem Ball am Fuß tief in die gegnerische Hälfte vor. Der Praxistest war erfolgreich und schreit nach einer Wiederholung!

2. Die Rotierten

Das Spiel stand ganz klar unter dem Zeichen der Heynckeschen heavy Rotation. Bayern brauchte einige Minuten, um mit dem neuen Personal den Rhythmus aufzunehmen. Während Boateng beinahe beschäftigungslos blieb, gefielen Gomez (der beim Torjubel erschreckend gleichgültig wirkte), Shaqiri und vor allem Robben mit hoher Laufbereitschaft und Effizienz im letzten Drittel. Robben war deutlich mehr als früher ins Kombinationsspiel eingebunden und verzichtete weitgehend auf allzu aussichtslose Dribblings gegen 2 oder 3 Gegenspieler. Als nach innen ziehender Linksfuß gibt er dem Bayernspiel eine etwas andere Ausrichtung als mit Thomas Müller auf der rechten Seite. Vor allem Lahm bieten sich damit mehr Möglichkeiten zum Hinterlaufen – wie vor dem 1:0, das der Kapitän über rechts mustergültig vorbereitete. Eigentlich fiel nur Diego Contento deutlich ab, der sich auf rechts einige Male von Arnautovic oder de Bruyne überlaufen ließ und offensiv zu viele Fehler machte. Dass er an Alaba nicht vorbei kommt ist klar, aber durch Spiele wie gegen Bremen entscheidet sich, ob er eine Zukunft als Backup in München hat. Dafür muss in weiteren Bewährungschancen etwas mehr kommen.

3. Petersen kann sich nicht auszeichnen

Nils Petersen, der an Bremen ausgeliehen ist, durfte bei seinem Stammverein vorspielen, um sich für eine mögliche Rückholaktion zu empfehlen. Bei dem Spielverlauf gab es für den Stürmer jedoch keine Chance sich auszuzeichnen. Petersen ist ein überdurchschnittlicher Bundesliga-Stürmer, der für 10-15 Tore gut ist und der seinen Weg machen wird. Den allerhöchsten Ansprüchen des FC Bayern genügt er jedoch nicht und wird hoffentlich eine Chance bekommen sich in Bremen weiter zu entwickeln.