1:0-Sieg gegen Olympique Marseille! Bayern bereit für die Champions League

Christopher Trenner 31.07.2020

Vor 27 Tagen bestritt der FC Bayern sein letztes Spiel. Im DFB-Pokal-Finale gewann der FC Bayern gegen Leverkusen mit 4:2 und sicherte sich das Double. Jetzt begann vor einigen Tagen die Vorbereitung für das Champions-League-Rückspiel gegen den Chelsea FC.

Falls ihr es verpasst habt

Die Aufstellung

Hansi Flick musste umstellen. Benjamin Pavard hat sich im Training verletzt und wird gegen Chelsea ausfallen. Der Bayern-Trainer hatte mehrere Optionen, entschied sich für die naheliegendste und beorderte Joshua Kimmich zurück auf seine alte Position. Die restliche Aufstellung beinhaltete keine großen Überraschungen. Lediglich Ivan Perišić bekam den Vorzug vor Kingsley Coman.

André Villas-Boas holte in der abgebrochenen Ligue-1-Saison die Vizemeisterschaft und darf in der neuen Saison mit Marseille in der Champions League starten. Für die Franzosen ist es das erste Testspiel in der Vorbereitung auf die neue Saison, die Ende August starten soll. Mit Benedetto und Payet standen die beiden besten Torjäger in der Startelf. Florian Thauvin gab nach fast einem Jahr Verletzungspause sein Comeback.

1. Halbzeit

Bei sehr sommerlichen Temperaturen pressten die Bayern früh und versuchten den Spielaufbau von Marseille früh zu stören. Kimmich interpretierte seine Rolle offensiv und wurde durch den rausrückenden Thiago abgesichert.

Marseille stand zunächst kompakt im 4-5-1 und versuchte die Ketten sehr eng zu staffeln. Dadurch gab es wenig Raum für bayerische Kombinationen. Gerade das Zentrum wurde zugestellt.

In der 19. Minute ging der FC Bayern mit der ersten großen Chance in Führung. Olympique rückte nach einem Eckball nur unzureichend raus und erlaubte den zweiten Ball von Alaba. Gnabry dribbelte sich an der Strafraumgrenze durch die Abwehr und verwandelte trocken ins kurze Eck. Ein schönes Tor.

Kurz vor der Halbzeit hatte Müller mit einem Heber die Chance auf das 2:0. Lewandowski bereitete die Möglichkeit sehr gut vor. Nur Sekunden später hatte Davies ebenfalls eine sehr guten Abschluss, doch er scheiterte an Mandanda. Gnabry verfehlte aus spitzem Winkel mit seinem Nachschuss gleichfalls die Erhöhung.

2. Halbzeit

Zur Halbzeit wechselte Hansi Flick mehrfach. Herández, Tolisso, Coman und Coutinho kamen für Alaba, Goretzka, Perišić und Müller.

Tolisso hatte nach einer Ecke die größte Chance der zweiten Halbzeit. Aus kurzer Distanz ging sein Abschluss aber deutlich über das Tor.

In der 60. Minute wechselte Flick abermals mehrfach. Niklas Süle kam zu seinem Comeback nach seinem Kreuzbandriss. Ulreich, Odriozola, Cuisance, Martínez und Arrey-Mbi kamen ebenfalls. Nur Robert Lewandowski stand aus der Startelf noch weiterhin auf dem Rasen. Er wurde in der 70. Minute von Zirkzee abgelöst.

Man merkte der Partie die vielen Wechsel an, auch Marseille hatte vielfach gewechselt. Eine Torchance konnten sich beide Seiten nicht mehr erspielen. Mit 1:0 gewann der FC Bayern gegen Olympique Marseille und ist bereit für die Champions League.

Dinge, die auffielen

1. Eine Flanke macht noch keinen Sommer

Die Spielweise von OM zwang den Bayern einen starken Flügelfokus auf. Meist wurden Davies, Perišić bzw. Gnabry, Müller und Kimmich noch im zweiten Drittel angespielt. Für die genannten Spieler gab es aber kaum Möglichkeiten sich auf der Außenbahn sich in Szene zu setzen. Auf beiden Seiten fehlte die Abstimmung. Die Folge waren viele Halbfeldflanken, die keine nennenswerte Gefahr erzeugten. In der Champions League wird das nicht reichen.

2. Gutes Pressing

Die Gute Nachricht: Der FC Bayern hat auch in der kurzen Pause das Pressing nicht verlernt. Die Münchner standen sehr hoch und hatten in vielen Szenen einen guten Zugriff. Die Staffelung mit Thiago und Goretzka hat in der Mitte meist gut funktioniert. Bemerkenswert war die Aufteilung. Thiago unterstütze meist auf der Kimmich-Seite. Viele erzwungenen Pässe konnten so abgefangen werden. OM hatte kaum Räume für Konter.

3. Rost abgeschüttelt

Je länger die Partie andauerte, desto besser und sicherer wurden die Kombinationen. Die Pässe wurden genauer. Die Passfolge schneller. Das Angriffsspiel wurde somit insgesamt variantenreicher. Die Hereinnahmen von Tolisso, Coman und Coutinho brachten mehr Zentrumsfokus. Es fehlte aber meist am letzten oder vorletzten Pass, um sich wirkliche Torchancen herauszuspielen. Insgesamt ein solider Auftritt, der eine gute Vorbereitung auf das Spiel gegen Chelsea war. Wer auf eine taktische Neuerung oder ein anderes Spielelement gehofft hatte, wurde allerdings enttäuscht.