SANDHAUSEN, GERMANY - OCTOBER 25: Leonie Maier of Germany is challenged by Ipek Kaya of Turkey (L) during the UEFA Women's Euro 2017 Qualifier match between Germany and Turkey at Hardtwaldstadion on October 25, 2015 in Sandhausen, Germany

Fazit der Bayern-Frauen in der EM-Qualifikation

Jolle Trenner 22.09.2016

Sechs der 16 qualifizierten Länder haben heutige Bayernspielerinnen in ihrem Kader — inklusive der Niederlande, die als Gastgeberinnen ohne Qualifikationsspiele gesetzt sind. Den letzten verbleibenden Startplatz spielen Rumänien und Portugal in einem Play-off-Turnier im Oktober untereinander aus. Die Auslosung der EM-Gruppen findet dann am 8. November in Rotterdam statt.

Deutschland geht glatt durch

Die deutsche Nationalmannschaft hat sich für das Turnier in den Niederlanden im kommenden Jahr mit einer Serie qualifiziert, deren Dominanz man im heutigen Fußball eigentlich nicht mehr sehen möchte. 8 Spiele, 8 Siege, 24 Punkte 35:0 Tore. Frankreich ging mit 27:0 Toren ähnlich glatt durch. Auch die Schweiz und Spanien ließen sich keine Punkte abnehmen, doch wenigstens durften hier auch die Gegner ab und an mal treffen (Spanien 39:2, Schweiz 34:3).

Für Deutschland fuhren einige heutige Bayern-Spielerinnen die Siege in der Qualifikation ein. Besonders Leonie Maier sticht heraus, die in 585 von 720 Minuten drei Tore schoss. Melanie Behringer, die ihre Nationalmannschafts-Karriere nach dem olympischen Gold beendete, trug in 334 Minuten zwei Elfmetertore bei. Auch Melanie Leupolz traf ein Mal während der 292 Minuten, die sie in der Quali spielte. Sara Däbritz brachte es in 450 Minuten auf zwei Treffer. Auch die Neuzugänge Verena Faißt (108 Minuten) und Simone Laudehr (158 Minuten, 1 Tor) hatten ihren Anteil am Lösen des EM-Tickets.

Schweiz, Österreich, Norwegen und Schottland

Neben Belgien werden auch die Schweiz, Österreich und Schottland erstmals bei einer Europameisterschaft dabei sein. Lisa Evans und ihr schottisches Team wurden Gruppenzweite hinter Island. Zum 30:7-Torverhältnis steuerte Evans in 611 Minuten zwei Buden bei. Die Schweiz und Österreich setzen bekanntlich gern auf Münchner Kräfte – oder ist es andersrum? Für Österreich gingen Kapitänin Viktoria Schnaderbeck und Torhüterin Manuela Zinsberger über die volle 720-Minuten-Distanz. Carina Wenninger lieferte mit 683 nur unwesentlich weniger Minuten ab. Sie wurden Gruppenzweite hinter Nora Holstads Norwegen.

Die Schweiz konnte ihre Gruppe sogar gewinnen, wobei Kapitänen Caroline Abbé ebenfalls die kompletten 720 Minuten eingesetzt wurde. Zudem ist Vanessa Bürki Teil der Schweizer Auswahl. Sie spielte 220 Minuten und traf ein Mal. Die bereits erwähnten Norwegerinnen gewannen ihre Gruppe mit 29:2 Toren und 22 Punkten, wobei Nora Holstad 630 Minuten auf dem Rasen stand.

Wer mit Bayern-Beteiligung hat es nicht geschafft?

Melike Pekel (Bayern II) konnte in der schweren Deutschland-Gruppe mit der Türkei lediglich den letzten Gruppenplatz erreichen, war dabei aber mit 630 von 720 Minuten fester Bestandteil des Teams. Auch Torhüterin Tinja-Riikka Korpela scheiterte mit Finnland in der Qualifikation. Sie steuerte 540 Minuten in ihrem Kasten bei, ihr Team wurde hinter Spanien und Portugal jedoch nur Gruppendritter.

Und sonst so?

Die Niederländerinnen hatten seit der Frauen-WM in Kanada keinerlei Pflichtspiele mehr. Stefanie van der Gragt und Vivianne Miedema vertrieben sich die Zeit mit einem Freundschaftsspiel gegen die USA, das sie 3:1 verloren.

Die USA wiederum sind naturgemäß nicht in die UEFA-Turniere involviert. Gina Lewandowski hatte es vor den Olympischen Spielen allerdings in den vorläufigen Kader von Jill Ellis geschafft. Claire Falknor wurde beim Nordic Cup mehrfach für die U23 der USA eingewechselt (1, 2, 3).

Mana Iwabuchi trat mit Japan ebenfalls in zwei Freundschaftsspielen gegen die USA an (1, 2), konnte aber keinen Sieg erringen.

Für die Bayern-Frauen geht es am Sonntag gegen den VfL Wolfsburg wieder in der Bundesliga um die Wurst. Das Heimspiel um 14 Uhr wird live auf DFB-TV übertragen.