3:0! Bayern schlägt Barça erneut!
Nach dem wichtigen Sieg gegen Dortmund ging es für den FC Bayern nur wenige Tage weiter mit einem namhaften Gegner – dem FC Barcelona. Die Katalanen sind im Umbruch und kamen zum Rückspiel mit einem neuen Trainer nach München. Die Vereinslegende Xavi führt nun die Mannschaft.
Falls ihr es verpasst habt:
Die Aufstellung
Julian Nagelsmann nutzte die Chance zur Rotation nicht. Die Bayern sind bekanntlich schon vor dem abschließenden Spieltag Gruppensieger. Lediglich Leon Goretzka bekam nach dem Spiel gegen Dortmund eine Pause. Für ihn rückte Musiala in die Startelf. Lucas Hernández bekam ebenfalls eine Pause. Niklas Süle begann für ihn. Eine sehr offensive Aufstellung.
Xavi auf der Gegenseite probierte es mit einem 4-3-3. Er versuchte es aber mit nominell fünf Verteidigern, Depay und dem ehemaligen Dortmunder Dembelé. Beide sollten nach Ballverlusten der Münchner für schnelle Umschaltaktionen sorgen.
1. Halbzeit
Die Mannschaft von Xavi versuchte von Beginn an mit drei Spielern hoch zu pressen, was die Bayern-Innenverteidigung und Tolisso im Zentrum durchaus unter Druck setzte. Gefährlich wurde es für das Bayern-Tor dann, wenn es wie in den vergangen Wochen über die ballferne Seite ging. Zudem zeigte sich Barça teilweise sehr gefällig im Kombinationsspiel und kam immer wieder hinter die letzte Kette.
Auf der anderen Seite wurde es gefährlich, wenn Bayern meist über die linke Seite auf die Kette von Barcelona zulaufen konnte. Namentlich Davies, aber auch in einer Szene Müller konnten so gefährliche Angriffe initiieren. Alle Versuche scheiterten aber an der letzten Präzision.
Wenig verwunderlich, dass das 1:0 der Bayern dann dennoch über die linke Seite gefallen ist. Lewandowski wird steil geschickt von Sané. Dieser behauptet sich gegen Piqué im direkten Duell und flankt mustergültig auf Thomas Müller. Dessen Kopfball kann von Araujo erst knapp hinter der Torlinie geklärt werden (34.).
Knappe zehn Minuten später war die Partie entschieden. Coman bindet mit einem Dribbling mehrere Gegenspieler und Sané bekommt etwas Raum. Sein Flatterschuss aus 25 Metern war unangenehm für ter Stegen – das 2:0 für die Münchner (43.). Ein haltbarer Ball.
2. Halbzeit
Kurz nach Wiederanpfiff verpasste der FC Bayern das 3:0. Abermals ging es über die linke Seite. Über Müller, Davies und Coman kam Sané im Zentrum zum Abschluss. Der Ball von Coman war einen Tick zu sehr in den Rücken gespielt.
Es entwickelte sich eine Partie mit viel Leerlauf. Barça hatte längere Ballbesitzphasen, ohne sich aber große Möglichkeiten zu erspielen. Kamen die Bayern an den Ball, wurde es gefährlich. Lewandowski verlagerte im Mittelfeld den Ball auf die linke Seite. Dort setzte sich Davies im direkten Duell gegen Araujo durch. Sein Zuspiel ins Zentrum verwertete Musiala zum 3:0.
Spätestens jetzt begann die berühmte Garbage-Time. Nagelsmann brachte schon vor dem 3:0 Roca. Wenig später Sarr und Omar Richards, sowie Tillmann und Nianzou. Barça fehlten die Ideen, diesen Bayern wirklich gefährlich zu werden.
Es waren eher die Bayern, die ein höheres Ergebnis verpassten. Tillmann schickte Sané steil, der im direkten Duell an ter Stegen scheiterte bzw. den Ball nicht aufs Tor bringen konnte.
Am Ende war es ein auch in der Höhe verdienter Sieg. Die Mannschaft von Xavi überzeugte höchstens in den ersten 15 Minuten. Ab dann waren die Bayern ungefährdet.
Dinge, die auffielen
1. Gute Positionierung
Je länger die Partie dauerte, desto besser kamen die Bayern mit dem Pressing von Barça zurecht. Besonderes Augenmerk lag im Vorfeld der Partie natürlich auf Musiala. Auf dem Papier war die Aufstellung der Münchner sehr offensiv. Das Defensivverhalten von ihm ist immer wieder ein Thema. Sané und Musiala zeigten sich sehr konzentriert im Zentrum und übernahmen in gewisser Weise die Rolle von Kimmich – als kluge Ballverteiler und Staubsauger. Beiden spielten die ersten 45 Minuten fast fehlerfrei. Hatten keine leichten Ballverluste. Mit zunehmenden Spielverlauf kamen natürlich Fehler hinzu. Die ersten 60 Minuten haben aber gezeigt, dass das Duo Sané und Musiala durchaus eine Alternative sein kann.
Ein Muster wurde sehr häufig gewählt: Die linke Seite frei spielen und mit Tempo in die Tiefe gelangen. Dabei zeigten sich die Spieler von Nagelsmann sehr konzentriert und hatten im Vergleich zu den letzten Wochen kaum individuelle bzw. einfache Fehler im Spielaufbau. So erspielten sich die Bayern sukzessive Feldvorteile.
2. Souveräne Gruppenphase
Sechs Spiele – sechs Siege. Der FC Bayern spielte eine sehr souveräne Vorrunde. Gerade die Auswärtssiege in Barcelona und Lissabon unterstreichen die ganze Klasse der Mannschaft. Schon früh wurden die Weichen aufs Achtelfinale gestellt – als einziges Team aus der Bundesliga ziehen sie in die Runde der letzten 16 ein. Im Vorjahr kamen noch alle vier Teams aus der Gruppenphase weiter.
Mit 22:3 Toren gab es nie Zweifel am Weiterkommen. Während die Mannschaft in der Bundesliga und im DFB-Pokal schon merklich wackelte, rief sie auf dem internationalen Parkett ihre Leistung ab. Selbst in Kiew und beim bedeutungslosen Heimspiel gegen Barça gab es nie Zweifel am Ausgang.