3:0! Bayern schlägt Barça erneut!
Es ging vor allem um die Ehre und das Prestige an diesem Abend. Der FC Barcelona ist zum zweiten Mal in Folge in der Gruppenphase der Champions League ausgeschieden. Zumindest wollte man die eigene Reputation wiederherstellen – mit einem Sieg gegen den FC Bayern.
Die Aufstellung der Bayern
Julian Nagelsmann nahm nur kleine Änderungen im Vergleich zum 2:0-Auswärtssieg vor. Mazraoui, der im Hinspiel überzeugte, startete für Pavard. Mané, der in Sinsheim eine Pause bekam, rückte für Coman in die Startelf. Nachvollziehbar, schließlich wurde der Franzose angeschlagen ausgewechselt und in den nächsten Wochen stehen wichtige Partien in der Bundesliga an. Taktisch blieb es beim 4-2-3-1, da Choupo-Moting weiter stürmen durfte.
Falls ihr es verpasst habt
1. Halbzeit
Im Vergleich zum Hinspiel kamen die Bayern besser in die Partie und hatten weniger Probleme, das Pressing von Barcelona zu überspielen. Gleich zum Hinspiel war die Effizienz der Bayern. Ein diagonaler Ball hinter die Kette von Gnabry schickte Mané allein Richtung Tor von ter Stegen. Der Senegalese blieb ganz cool, umkurvte den Schlussmann und schob per Chipball zum 1:0 für die Bayern ein (10.).
In der Folge war Barça besser im Spiel, ohne sich Abschlusschancen erspielen zu können. Den Bayern gelang es, mit einer gewissen Härte, Tempo aus dem Spiel zu nehmen. Nicht ohne Kosten: Mazraoui und Goretzka sahen früh gelbe Karten und offensiv gab es keine nennenswerten Aktionen mehr – bis zur 31. Minute. Nach einem Ballverlust der Hausherren schalten die Münchner schnell um. Über Musiala und Gnabry ging es mit viel Tempo auf die letzte Kette zu. Erneut war es Gnabry, der den Pass präzise spielte und mustergültig auf Choupo-Moting durch steckte. Der Stürmer tunnelte ter Stegen zum 2:0.
Kurz vor dem Halbzeitpfiff überschlugen sich die Ereignisse. Nach einem erneuten Konter steht Mané frei vor ter Stegen, kann ihn aber nicht überwinden. Musiala bekommt die Chance auf den Nachschuss, den der deutsche Torhüter ebenfalls entschärfen kann. Im direkten Gegenzug setzte Dembelé Lewandowski in Szene, der von De Ligt gefoult wurde. Es gab Strafstoß. Erst in der Zeitlupe wurde deutlich: Lewandowski stellt sein Bein sehr aktiv rein, um den Elfer zu ziehen, und De Ligt scheint zunächst auch den Ball zu spielen. Schiedsrichter Taylor nahm nach Review die Entscheidung zurück.
2. Halbzeit
Julian Nagelsmann reagierte und brachte Sabitzer für den bereits verwarnten Goretzka. Die Bayern standen von Beginn an gute zehn Meter tiefer. Barça hatte weiterhin mehr vom Spiel, die größeren Möglichkeiten gab es für die Bayern. In der 55. Minute nahm der VAR einen Treffer von Serge Gnabry zurück.
Die Partie verflachte zunehmend. Daran konnten die vielen Wechsel auch nichts ändern. Bei den Bayern kamen Pavard und Müller für Choupo-Moting, wenig später noch Gravenberch für Musiala und Stanišić für Mazraoui. Xavi brachte für Barça Raphina, Torres, Fati und Garcia auf den Platz.
In der letzten Minute der Nachspielzeit gelang dem FC Bayern dann doch die berühmte Entscheidung (da war das Spiel natürlich schon entschieden). Abermals scheiterte Mané an ter Stegen. Bei der anschließenden Ecke, zeigten die Münchner eine einstudierte Variante: Der Ball kam lang auf Gnabry, der Volley den Ball ins Zentrum brachte, wo Pavard aus kurzer Entfernung nur noch einschieben musste (90.+4).
Am Ende stand ein nicht unverdienter 3:0-Sieg der Bayern, die im fünften Spiel den fünften Sieg holten und als souveräner Gruppensieger ins Achtelfinale einziehen werden.
Dinge, die auffielen
1. Bayern ist reifer geworden
Vor gut sechs Wochen wurde der FC Bayern München in der heimischen Arena zum Teil vorgeführt von diesem FC Barcelona. Die neue Mannschaft von Robert Lewandowski zeigte Spielwitz und erspielte sich eine Vielzahl hochklassiger Chancen. Mit dem nötigen Spielglück siegten die Bayern dennoch. An diesem Abend präsentierte sich die Mannschaft von Julian Nagelsmann reifer. Sie schaffte es, über weite Strecken stabiler zu stehen. Die Statistik zählte in der ersten Halbzeit für Barça einen Schuss – ein geblockter Freistoß von Lewandowski. Zwar hatten die Hausherren mehr vom Spiel, aber die Bayern die gefährlicheren Aktionen. Die Pausenführung von 2:0 war nicht unverdient. Es gelang den Münchnern, das Pressing besser auszuhebeln und Umschaltaktionen zu erzwingen. Wenn man etwas kritisieren will, dann die vielen vergebenen Konterchancen, die nicht gut ausgespielt wurden.
2. De Ligt in München angekommen
Matthijs de Ligt wurde behutsam aufgebaut von Julian Nagelsmann. Ende Oktober kann konstatiert werden: Der Niederländer ist angekommen in München. Schon gegen Hoffenheim sicherte De Ligt mit einem hervorragenden Stellungsspiel und einem fehlerfreien Zweikampfverhalten den souveränen Auswärtssieg ab. Seine Kompromisslosigkeit tut diesem FC Bayern gut. An diesem Abend stand er Lewandowski pausenlos auf den Füßen. Klar, in einer Szene vor der Pause glücklich, aber eben mit nötigem Geschick für die Zweikampfführung.
Im Spielaufbau ist allerdings noch Luft nach oben. Zu häufig wählt er den kurzen Pass auf Davies oder seinen Nebenmann in der Kette. Das Potenzial für mehr hat er. Seine Leistung wurde mit der Auszeichnung ‚Man of the Match‘ gewürdigt.