Rot-Weißes Round-Up: Oliver Kreuzer
1965 in Mannheim geboren spielte Kreuzer in seiner Jugend für die SpVgg 06 Ketsch (auch Uli Stielekes Karriere startete hier), bis er ’85 zum Zweitligisten nach Karlsruhe wechselte. Sein Debüt gab er ein Jahr später und erspielte sich in der Saison 86/87 einen Stammplatz. Nach dem Aufstieg blieb er bis 1991 und wechselte anschließend zum FC Bayern München, ein Jahr vor Mehmet Scholl. Seine damalige Ablösesumme von 2,35 Millionen D-Mark war durchaus stolz, vor allem für einen Abwehrspieler. Im Fall von Oliver Kreuzer lässt sich die Zeit beim FCB gut an seinen Einsatzzahlen fest machen. Im ersten Jahr nach seinem Wechsel bestritt er so gut wie alle Spiele und war fester Teil der Mannschaft – in seiner letzten Saison in München kam er gerade mal auf neun Einsätze. Logische Konsequenz: Ein Wechsel. Nach sechs Jahren zog der Badener weiter zum nächsten FCB, nach Basel. Auch in der Schweiz bestritt Kreuzer über 100 Spiele für seinen Verein, bis er 2002 seine Karriere beendete. Insgesamt gewann der Verteidiger fünf Titel: Zwei Meisterschaften und den UEFA-Pokal mit dem Münchner FCB und eine Meisterschaft sowie einen Pokal mit der schweizer Version.
Direkt nach seinem Karriereende als Spieler wechselte Kreuzer weiter ins Management des FC Basel und führte bis 2005 die Vereinsgeschäfte – sein Vertrag wurde anschließend nicht mehr verlängert. Von 2006 bis 2007 versuchte er in der Folge sein Glück bei RB Salzburg, fand es aber erst bei der nächsten Station Sturm Graz. Bis 2011 verhalf er den Grazern zur Stabilisierung in der ersten österreichischen Liga und ging anschließend zurück zu den Wurzeln, zum KSC. Nach zwei Jahren sollte 2013 der nächste Schritt folgen: Er wurde Bundesliga-Manager beim HSV, scheiterte jedoch und wurde schließlich in diesem Sommer freigestellt. Ein wenig mehr Orientierung an seiner vormaligen Vereinstreue hätte Kreuzer viel Häme als Manager erspart – die HSV-Scharte wird er so schnell nicht wieder loswerden. Beim FC Bayern hingegen war er für viele Jahre ein wichtiger Teil der Mannschaft, wenn auch keiner, der im Rampenlicht stand. Wir gratulieren nachträglich zum Geburtstag.
Miasanrot.de stellt regelmäßig am Dienstag und Freitag in einem Round-Up lesenswerte Texte und Fundstücke rund um den FC Bayern zusammen. Gewidmet wird jedes Round-Up einem ehemaligen Bayern-Spieler, der am jeweiligen Tag (oder kurz zuvor/danach) Geburtstag hat.
Presseschau
„Abel Lorincz“ mit Analyse zu Kroos/Alonso
Im englischsprachigen Trainer- und Taktikblog „Abel Lorincz“ findet sich eine interessante Analyse der Gemeinsamkeiten der »Körperpositionen« von Toni Kroos und Xabi Alonso. In den Punkten Proaktivität, Verhalten bei Ballannahme aber auch Körpersprache seien sich beide Spielgestalter durchaus ähnlich – so das Kernstatement. Sicherlich: Einige Gemeinsamkeiten lassen sich finden, auch spielerisch. Exakte, lange Pässe und Flügelwechsel sind bei beiden häufig vertretene Stilmittel, während jedoch Kroos das Kurzpassspiel ebenso forciert, legt Alonso mehr Wert auf die reine Spielgestaltung von hinten raus. Auch in der Körperlichkeit finden sich einige Unterschiede: Grätschen und gut platzierte taktische Fouls waren bei Kroos seltener zu sehen.
Interview mit „Praktikant“ Heinz Müller
Die Rolle, die Heinz Müller momentan auf dem Trainingsplatz an der Säbener Straße einnimmt, würde man gemeinhin als Torwart bezeichnen – offiziell richtig wäre aber auch „Praktikant“. Im Interview mit „fcbayern.de“ spricht der langjährige Mainzer Stammtorhüter über seine ersten Wochen beim FC Bayern. Am Anfang habe er sich, nach einigen Monaten ohne Vereinstraining, durchaus schwer getan – verständlicherweise. Mittlerweile jedoch kommt Müller besser zurecht und zeigt sich vor allem beeindruckt vom „Hunger“ der Mannschaft. „Den Bayerndusel gibt es nicht“, meint Müller. Alles sei auf harte Arbeit und Motivation zurückzuführen. Einen Ausblick auf seine Zukunft wagt der Torwart, der über Michael Reschke zu seinem „Praktikum“ gekommen war, nicht. Dass sie beim FC Bayern liegt ist momentan nur schwer vorstellbar. Nach der Rückkehr von Reina und Starke wird Müller sich wohl erneut einen Verein suchen – dann aber fit sein und von einigen Wochen Training mit einigen der besten Spieler der Welt erzählen können.
„Focus“ über Guardiolas Zukunftsoptionen
„Barcelona werde ich nicht wieder trainieren“, sagte Pep Guardiola unter der Woche in einem Interview mit der spanischen Zeitung „Mundo Deportivo“. Eine klare Ansage Richtung Zukunft – eine, wie sie sich der FC Bayern wohl auch bald wünschen würde, bloß ohne „nicht“ und mit „weiter“ statt „wieder“. Nicht wenige Kenner, darunter auch Autor Martí Perarnau, gehen davon aus, dass Pep nach seinem Vertragsende 2016 den Verein verlassen wird. Das schreibt auch der „Focus“ und stellt drei mögliche Optionen für eine Zeit nach dem FC Bayern dar. Jedoch: Wohin es danach geht, ist gar nicht mal entscheidend. Viel wichtiger wäre, dass der Trainer den Verantwortlichen so bald wie möglich mitteilt, was seine Pläne sind. Denn das letzte, was in der Saison 2015/16 von Nöten ist, sind Diskussionen um seinen Nachfolger.
Aumann über Fanclub-Arbeit
Im Interview mit der „tz“ spricht Raimond Aumann, der Leiter der Fanabteilung des FC Bayern, über seinen Job, die Fankultur in München und die Zusammenarbeit mit den Dachverbänden und Fanclubs. Ein aufschlussreiches und ausführliches Interview, das aufzeigt, wie viel Arbeit hinter der Fanbetreuung steckt. Auch zum immer noch aktuellen Thema der fehlenden Stimmung äußert sich der Ex-Spieler.
Shaqiri kann es nicht lassen
Und wie in jeder Länderspielpause dürfen wir auf ein kritisches Shaqiri-Interview mit einer schweizer Tageszeitung verweisen. Dieses Mal sprach er mit dem „Blick“. Die Kernaussage bleibt dieselbe: Im Winter will der „Kraftwürfel“ den Verein verlassen, man werde „sich zusammensetzen“. Enttäuschenderweise findet Shaqiri teilweise erneut nicht den richtigen Tonfall: „Ich glaube, ich hätte auch nicht gespielt, wenn ich in jedem Spiel ein Tor geschossen hätte“, meint der Offensivspieler auf die Frage, ob es angesichts der Konkurrenz nicht klar wäre, dass er nur Joker sei. Mittlerweile dürfte es nicht nur für den Spieler, sondern auch für den FC Bayern das beste sein, sich bald vom jungen Schweizer zu trennen – auch wenn damit ein großes Talent den Verein verlassen wird.
FCB-Training im Video
Leider konnten wir in letzter Zeit nur selten Eindrücke von der Säbener Straße übermitteln – nun bringt der FC Bayern via Youtube das Training auch nach Hause. Über eine Stunde lang sind verschiedene Übungen zu sehen, die einen guten Eindruck von Guardiolas und Buenaventuras Methoden liefern.
Amateure-Leistungsträger Sallahi zu Fürth?
Wie Transfermarkt berichtet, soll SpVgg Greuther Fürth ihr Interesse an Ylli Sallahi bekundet haben. Der Linksverteidiger mit vielen Offensivmomenten ist derzeit einer der wichtigsten Leistungsträger in den Reihen der Bayern Amateure. Dennoch gilt bei ihm, wie in der jüngeren Vergangenheit beispielsweise bei Alessandro Schöpf, dass ihn die Regionalliga Bayern in seiner weiteren Entwicklung behindern könnte und er Spielpraxis auf höherem Niveau sammeln muss. Fürth wäre eine gute Anlaufstelle für den 20-Jährigen. Der FC Bayern sollte sich eine Rückkaufoption offenhalten.