„Kinderfehler“! FC Bayern München hadert beim FC Arsenal mit potenziellem Elfmeter

Justin Trenner 10.04.2024

Im Hinspiel des Viertelfinals in der Champions League konnte der FC Bayern München ein 2:2 beim FC Arsenal holen. Nach etwas mehr als einer Stunde erhitzte eine Szene jedoch die Gemüter des FCB. Arsenal-Torhüter Raya hatte einen Abstoß, der vom Schiedsrichter per Pfiff freigegeben wurde. Sein Querpass auf Gabriel wurde vom Innenverteidiger allerdings mit den Händen aufgenommen.

Die Bayern protestierten sofort, doch Schiedsrichter Glenn Nyberg ließ den Abstoß erneut ausführen. Joshua Kimmich erklärte nach dem Spiel bei Prime Video, wie der Unparteiische seine Entscheidung den Spielern erklärte: „Wir haben den Schiedsrichter darauf aufmerksam gemacht, der hat gesagt, wir sind im Champions-League-Viertelfinale und ich pfeife jetzt hier nicht so einen Kinderfehler. Für mich ist es kein Kinderfehler, am Ende ist es spielentscheidend und bitter, dass wir den nicht bekommen haben.“

Für Harry Kane war es „der klarste Elfer, den ich bisher gesehen habe“. Und auch Thomas Tuchel war anschließend auf der Pressekonferenz außer sich: „Das ist eine ganz neue Form der Regelauslegung, das ist einfach unglaublich. Das tut auf dem Niveau weh.“

Elfmeter für Bayern? Experte erklärt Schiedsrichterentscheidung

Bei Prime Video erläuterte Schiedsrichter-Experte Lutz Wagner, dass ein Pfiff beim Abstoß nicht zwingend notwendig sei und dieser in die Ausführung des Abstoßes hinein erfolgt sei. Deshalb sei es für ihn nachvollziehbar, den Abstoß wiederholen zu lassen. Allerdings fand kurz zuvor eine Auswechslung statt, was den Pfiff regeltechnisch notwendig machte.

Die Zeitlupe zeigte zudem, dass erst der Pfiff erfolgt ist und dann der Pass von Raya. Dennoch passierte all das in einer sehr kurzen Zeitspanne. Gut möglich, dass Gabriel vom Pfiff verwirrt wurde und deshalb den Ball aufnahm. Nur wäre es dann regeltechnisch dennoch ein Elfmeter gewesen.

Tuchel war davon nicht überzeugt und zeigte sich insgesamt mit der Leistung des Schiedsrichters unzufrieden. Alle kleinen Entscheidungen wären „in eine Richtung“ gegangen und „jeder Körperkontakt wurde gepfiffen“.

Dabei klammerte der 50-Jährige aus, dass Nyberg in der Nachspielzeit eine mindestens strittige Szene im Strafraum des FC Bayern laufen ließ. Bukayo Saka war frei durch, stolperte dann über das Bein von Manuel Neuer. Kane bezeichnete die Szene als „50-50-Situation“. Tatsächlich fuhr der Angreifer sein Bein bewusst aus, was Spielraum in der Interpretation lässt.

Wäre der Elfmeter gepfiffen worden, hätte der VAR vermutlich ebenso wenig eingegriffen, wie er es beim Nicht-Pfiff des Schiedsrichters tat. Zwei strittige Szenen, die das Spiel in die Richtung des jeweils anderen Teams hätten kippen können. Mit dem 2:2 steht am Ende vermutlich ein Ergebnis, mit dem Arsenal und auch der FC Bayern zufrieden sein können.

FC Arsenal vs. FC Bayern: Was nach dem Spiel noch wichtig war

  • Serge Gnabry hat sich erneut am Oberschenkel verletzt. Max Eberl und auch Thomas Tuchel sprachen davon, dass er erstmal raus sein werde und klangen dabei nicht gerade optimistisch.
  • Harry Kane hat bei TNT Sports darüber gesprochen, dass er Torhüter Raya bei Elfmetern zuvor analysiert habe: „Ich habe mir das Elfmeterschießen gegen Porto angesehen. Er entscheidet sich sehr früh für die Ecken. Deshalb habe ich meinen Stil ein wenig verändern müssen. Es war nett zu sehen, dass er sich früh bewegte und es einfach für mich machte.“



Hier weiterlesen

♥ Artikel teilen

Jetzt teilen!

Jetzt teilen!