Mission Statement 2022: Strategische Neuausrichtung – neues Patreon-Konzept
Miasanrot feiert 2022 seinen zehnten Geburtstag! Über 2.800 Beiträge haben wir seitdem veröffentlicht, weit über 70.000 Kommentare von Euch kommen hinzu und seit letztem Jahr haben wir mit der Kurve sogar ein eigenes Forum und damit ein Zuhause für unsere Leser:innen und Hörer:innen geschaffen.
Im Jahr 2014 fusionierten zwei der größten und bekanntesten Bayern-Blogs: Miasanrot und Der Bayern Blog. Seitdem hat sich vieles getan und weiterentwickelt.
Für uns als Blog gab es in den vergangenen Jahren sehr erfolgreiche Phasen, in denen wir mit Euch gemeinsam gewachsen sind. Es gab aber auch solche, in denen wir hinsichtlich des Traffics und der Contentproduktion unter Stagnation oder gar Verlusten litten und das Gefühl hatten, eine Grenze erreicht zu haben.
Phasen, die nach außen hin vielleicht gar nicht so zu spüren waren – mal abgesehen von mehreren Tagen ohne Content. Das wollen wir ändern! Das alles wurde und wird nämlich stets begleitet von der großen Frage, wie wir uns in Zukunft strategisch aufstellen können und wollen, um Qualität und Quantität aufrecht zu erhalten und weiter zu wachsen.
Miasanrot als Sprungbrett stets im Wandel
Sind wir offen und ehrlich: An den unterschiedlich gelagerten Beispielen Felix, Jolle, Tobias oder auch Steffen lässt sich gut erklären, welches Schicksal uns irgendwann drohen könnte. Sie alle haben als Urgesteine des Blogs über Jahre leidenschaftlich in ihrer Freizeit für uns geschrieben, sie alle hatten irgendwann keine oder nur noch wenig Kapazität, um weiterzumachen. Wer Autor:innen mit dieser Qualität (teilweise) verliert, verliert auch an Substanz und irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem wir über unsere Zukunft nachdenken müssen. So müssen sich also die Bundesliga-Klubs im Vergleich zum FC Bayern München fühlen.
Aber auch ohne den Millionenvorteil des Rekordmeisters haben wir es bisher geschafft, neue Gesichter zu integrieren und weiterhin qualitativ hochwertigen Content anzubieten. Das steht bei uns an erster Stelle. Sollte uns das aber irgendwann nicht mehr möglich sein, … Ihr wisst schon.
Daran wollen wir aktuell aber noch nicht denken. 2018 haben wir einen sehr wichtigen Schritt gewagt, ohne den wir vielleicht gar nicht mehr bestehen würden: Auf Patreon habt Ihr die Möglichkeit, uns finanziell unter die Arme zu greifen. Equipment und Software für den Podcast, Serverkosten, Webdesigns, Produktion und einiges mehr – bloggen mit professionellem Anspruch kostet Geld und Zeit.
Bei Patreon unterstützen uns aktuell rund 140 Menschen (Stand: Mai 2022). Dafür sind wir sehr dankbar. Unser Konzept war es zunächst, unsere Leser:innen und Hörer:innen mit exklusivem Content zu locken.
Neues Patreon-Konzept: Mit Euch den nächsten Schritt gehen
Zur Wahrheit zählt aber auch, dass es uns bisher nicht möglich war, Autor:innen zu bezahlen. Das wollen wir nun ändern. Ein faires und angemessenes Honorar für den hohen Aufwand, den unser Team tagtäglich freizeitlich betreibt, wird erstmal nicht möglich sein. Dafür reichen die Einnahmen aktuell nicht. Allerdings wollen wir uns dem Schritt für Schritt annähern – mit Eurer Unterstützung. Ab sofort beginnen wir mit kleinen Honoraren für unsere Autor:innen und aktiven Teammitglieder.
Wir werden unser Patreon-Konzept dafür grundlegend ändern. Exklusivcontent wird es zukünftig nicht mehr geben. Das bedeutet nicht, dass wir Arbeit einsparen. Eure Erfahrung auf Miasanrot weiter zu optimieren, ist aber unsere Priorität – frei zugänglich. In den vergangenen vier Jahren standen wir häufig im Austausch mit unseren Patreons und stellten fest, dass ein Großteil uns aus intrinsischer Motivation heraus unterstützt.
Zudem ist uns aufgefallen, dass es kaum Interaktion mit unserem Exklusivcontent gab. Es erscheint uns sinnvoller, unsere Energie und Ressourcen zukünftig wieder zu 100 Prozent der Seite zu widmen. Wir wollen Euch mit unserer alltäglichen Arbeit davon überzeugen, dass sie es wert ist, finanzielle Unterstützung zu erfahren. Und gleichzeitig verdeutlichen, dass wir ohne diese in eine ungewisse Zukunft blicken.
Transparenz rückt in den Mittelpunkt
Ein weiterer Aspekt, der ab sofort stärker in den Mittelpunkt rückt, ist die generelle Transparenz. Wofür verwenden wir Euer Geld? Was können wir uns dadurch leisten? Was können wir uns aber auch noch nicht leisten und wie steht es um den Blog insgesamt?
Wir wollen hervorheben, wie viel Aufwand unser Team freizeitlich betreibt und warum es Sinn machen könnte, uns zu unterstützen. Nach wie vor sind wir davon überzeugt, dass der Weg mit Euch an unserer Seite mehr Sinn ergibt, als alles mit Werbung zuzupflastern. Wir wollen die Seite sauber halten und nur wenige, ausgewählte und für uns sinnvolle Werbepartnerschaften eingehen – beispielsweise haben wir das in der Vergangenheit mit vereinzelten Bannern oder Werbebeiträgen getan.
Mit Berichten wie diesem, in denen wir Euch regelmäßig über diese Themen informieren werden, wollen wir zusätzlich einen Blick hinter die Kulissen gewähren. Wie regelmäßig das sein wird, können wir aktuell noch nicht prognostizieren, wir haben uns aber einen Transparenzbericht pro Quartal vorgenommen.
Miasanrot als abstraktes Team: Wer gehört dazu?
In diesem ersten Bericht soll es um ein Thema gehen, das uns häufig begegnet: Viele wissen gar nicht, wer Teil unseres Teams ist. Und wenn wir ehrlich sind, wissen selbst wir das manchmal gar nicht so genau, weil einige unserer Mitglieder mal mehr, mal weniger aktiv sind. Aktuell sind wir 23 Leute bei uns im Slack – der Kommunikationssoftware unserer Wahl. Kennt Ihr beispielsweise Dennis? Falls nicht, dann kennt Ihr einen der wichtigsten Köpfe von Miasanrot nicht.
Will man das ganze hierarchisch aufbereiten, dann stehen Jan und Christopher als Gründer an der Spitze. Dennis ist zuständig für die redaktionelle Organisation. In unserem Team-Chat erstellt er beispielsweise regelmäßige Redaktionspläne. Er klopft die Verfügbarkeit der Autor:innen ab, teilt ihnen Spielberichte und Formate zu und gibt regelmäßiges Feedback dazu.
Auf dem Fußballfeld wäre er unser Thiago. Er strukturiert, gibt den Takt vor, bekommt dafür aber eigentlich viel zu wenig Lob und Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit – die er aber ohnehin nicht will. Thiago halt!
Ich versuche, ihn dabei mit meinen Erfahrungen aus dem Sportjournalismus zu unterstützen, organisiere regelmäßige (virtuelle) Teammeetings, gebe inhaltliches und sprachliches Feedback zu Texten und kümmere mich speziell um den Content auf unserer Seite. Wenn man so will, sind wir eine Art Chefredaktion, die die Hauptverantwortung für das trägt, was auf der Seite landet (oder eben nicht).
Das ist unsere Redaktion
Da wir uns aber sowieso als Team mit einer flachen Hierarchie verstehen, erfolgt kaum etwas ohne Absprache. Unter den insgesamt 23 Slack-Mitgliedern sind einige inaktive, aber auch viele aktive Gesichter.
Zur aktiveren Redaktion der letzten Monate zählen:
- Alex als Experte für Wirtschafts- und Finanzthemen
- Daniel als Autor für Spielanalysen, Meinungsstücke und Round-ups
- Maurice als Experte für Fußball und Basketball mit dem Blick über den Tellerrand
- Georg als Statistikexperte und Autor für Spielanalysen
- Louisa als Taktik- und Fußballexpertin
- Katrin als Autorin mit dem Gespür für den Menschen hinter den Protagonist:innen und für gesellschaftliche Themen
- Tobias G. als Fußballhistoriker
- Lukas als Head of Stats
- Enrico als Lektor
- Jolle als Fußball- und SEO-Expertin
- Martin als Experte für den Campus
- Marc als Korrespondent in Amerika mit internationalem Blick
- Tobias (@redrobbery) als Experte für Spielanalyse
Einige sind sichtbar aktiv durch Artikel oder Podcastauftritte, andere arbeiten im Hintergrund für uns oder helfen durch Input in regelmäßigen internen Diskussionen und Nachrichten.
Für uns ist die Contentplanung immer ein Drahtseilakt: Wer hat im Moment überhaupt Zeit? Wer hat die Lust, sich vor oder nach dem Job nochmal an einen Artikel für uns zu setzen? Es gibt da selten Konstanten und teilweise ändern sich die Verfügbarkeiten innerhalb weniger Tage oder Stunden abrupt.
Unser Ziel: Mehr “Wertschätzung” für unsere Autor:innen
Unser Ziel für die kommenden Jahre ist klar: Wir wollen für Euch weiterhin regelmäßig den sportlichen und außersportlichen Alltag des FC Bayern mit einem besonderen Blickwinkel analysieren. Gleichzeitig wollen wir unserem Team das geben, was im Profifußball gern als “Wertschätzung” bezeichnet wird: Etwas vom Kuchen, der durch unsere Werbe- und Patreoneinnahmen da ist. Im Idealfall schaffen wir es, diesen Kuchen noch weiter zu vergrößern.
Denn je größer er ist, desto positiver wird sich das letztendlich auch auf unseren Content auswirken. Das ist der Kern der Nachricht, die wir heute an Euch als treue Leser:innen weitergeben möchten. Je kleiner er hingegen ist, desto mehr müssen wir uns in der Zukunft mit Szenarien auseinandersetzen, wie wir sie eingangs angedeutet haben.
Im Fußball würde man sagen: “Wir schauen von Spiel zu Spiel.” Tatsächlich ist das bei uns auch der Fall. Zum zehnten Geburtstag wünschen wir uns, dass wir noch lange so weitermachen können – und wir es gemeinsam schaffen, unserem Team für den Aufwand etwas zurückzugeben. Dafür ist und bleibt Euer Feedback wichtig.
Gebt uns in der Miasanrot-Kurve oder auf unseren anderen Kanälen gern Input: Was interessiert Euch in zukünftigen Transparenzberichten? Welche Themen sollen wir gläserner gestalten und was können wir konkret tun, um Euch vielleicht doch dazu zu bewegen, uns finanziell zu unterstützen, wenn Ihr es noch nicht tut?